Genau dazu habe ich vor Kurzem ...
... in einem anderen Gruppenforum etwas geschrieben Da ging es zwar nicht konkret um Streit, aber um die Vorboten (
https://smorun.joyclub.de/forum/t1969500.niemand_ist_auf_dauer_immer_gut_drauf.html ):
Konflikte, Stress oder Ärger ...
... haben für mich auf der Metaebene nichts zu suchen. Insofern gibt es da für mich auch keine Frage, ob man ein "Mäntelchen abstreifen" oder "BDSM auflösen" muss.
Wir leben unser D/S authentisch in einer alltagstauglichen Beziehung. Daher gibt es keine Rollen in die wir schlüpfen und damit auch keinen wirklichen "Urlaub vom BDSM".
Diese Beziehung hat aber zweierlei permanent vorhandene Ebenen und wenn die Kommunikation in dieser Beziehung funktioniert und eben keine wirklichen Konflikte auf die D/S-Ebene übertragen werden, dann verträgt aber auch die Metaebene durchaus mal schlechte Stimmungen oder Befindlichkeiten. Sie kann sogar bewusst dazu genutzt werden diese schlechten Gefühle wieder zu beseitigen, das Bewusstsein wieder auf die positive Seite zu bringen. Sie wirkt wie ein Sicherheitsnetz, sofern man bewusst, sorgsam und nicht provozierend damit umgeht.
Voraussetzung ist aber m.E. wirklich, dass sich nichts über einen längeren Zeitraum aufstauen kann, und dass es sich eben nicht um existenzielle Meinungsverschiedenheiten handelt oder wirkliche Konflikte. Das hängt auch sehr von den Persönlichkeitstypen der Beteiligtenund der Möglichkeit zur Selbstreflektion ab und der Möglichkeit zur wirklich offenen und vorbehaltlosen Kommunikation.
Eine Session in der das Machtgefälle explizit betont wird oder eine Art "Klärungsfuck" können bei uns solche schlechte Stimmungen oft sehr schnell und rückstandslos beseitigen. Das hat dann überhaupt nichts mit "Durchsetzung der Machtposition" zu tun, sonden ist einfach eine Art emotionaler Reset der Beziehung gerade über die Metaebene.
Permanenter Austausch über die Befindlichkeiten und rechtzeitiger "Reset" verhindert so ein Aufschaukeln oder Aufstauen von negativen Gefühlen.
Frustsituationen, Konflikte oder wirkliche Meinungsverschiedenheiten würden wir aber nie auf diese Ebene übertragen. Letztlich haben wir aber auch leicht reden, da unser Konflikpotenzial, aus welchen Gründen auch immer, verschwindend gering ist.
Im Prinzip trifft nämlich genau das
https://www.joyclub.de/profile/5329788.tranquillia.html :
Niemand ist auf Dauer „immer gut drauf”, sondern je nach Stimmungslage geht uns die Welt auf die Nerven, wir haben Stress, Ängste, Ärger oder sind gelangweilt – und in sogenannten „Vanilla Beziehungen“ ist es oft genug der Partner, der unter diesen Stimmungen und Befindlichkeiten zu leiden hat. Meist nicht in böser Absicht, sondern einfach, weil er da ist, weil er „nah genug“ ist.
auf uns und unsere Beziehung nicht zu.
Wir sind jetzt seit fast 5 Jahren zusammen und es gab erst eine einzige halbwegs ernst zu nehmende Meinungsverschiedenheit im Rahmen unseres Umzugs in eine neue Wohnung und dem damit zusammenhängenden Renovierungsstress. aber auch dieses Ereignis konnten wir positiv aufarbeiten und letztlich daraus lernen.
Wir ruhen in unseren D/S - geprägten Beziehung und in diese ist eben fest und authentisch in unseren Alltag integriert. Eben nicht verschiedene Rollen und eben keine Trennung zwischen "Spiel" und Alltag.
Streit im wörtlichen Sinne kenne ich nicht. Ich streite nicht, kann und will nicht streiten.
Streit würde dem D/S-Verhältnis widersprechen oder zumindest schaden, es unterbrechen. Wenn, dann geht es um unterschiedliche Meinungen, Empfindungen, Anschauungen über die man reden kann. Dann liegt es an beiden Beteiligten, die Eskalation zu vermeiden und an mir, die Möglichkeit zur Deeskalation zu schaffen.
Es gibt eine Sachebene und eine Gefühlsebene. Wenn man sich auf der Sachebene austauscht muss davon die Gefühlsebene nicht beeinträchtigt sein, wenn beide Standpunkte genügend respektiert und gewürdigt werden. Heißt, dass auch wenn sich ein Teil gekränkt, benachteiligt, unangemessen behandelt fühlt, kann das ausdiskutioert werden, wenn dieser Aspekt auch gewürdigt wird.
Natürlich nicht auf der Metaebene, sondern auf Augenhöhe. Die Metaebene bleibt trotzdem weiterhin bestehen und muss dadurch nicht unterbrochen oder beeinträchtigt werden.
Deswegen halte ich es auch in 24/7-D/S-Beziehungen für unabdingbar, dass die Möglichkeit zum Austausch auf Augenhöhe besteht, dass es eine Beziehungsebene gibt die getrennt von der Metaebene funktioniert, dass ich als Herr meine sklavin eben nicht nur als Sklavin wahrnehme ( ... auch wenn sie das im Alltag in der metaebene 24/7 ist), sondern eben auch als den Menschen, mit dem ich diesen Metakonsens auf Augenhöhe ausgehandelt habe.
LG BoP (m)