Im Grunde spricht nichts gegen ein Mentoring in den verschiedensten möglichen Konstellationen. Je nach dem was den beteiligten Personen, also dem Mentee und dem Mentor besser geht, halt von einem Sub/Switcher/Dom mit männlichen/weiblichen Geschlecht ein Mentor für den/die Mentee Sub/Switcher/Dom.
Voraussetzungen:
- Ich muss ein Mentor in der betroffenen Materie ganzheitlich(!) als schlauer und weiter anerkennen.
- Er/Sie muss mir Werkzeuge für meinen Weg in die Hand geben und dementsprechend sie selber auch besitzen um mir zeigen zu können, wo ich sie finde und wie ich sie einsetzten kann.
- Er/Sie sollte ähnliche moralische und ethische Vorstellungen wie ich besitzen und mein Denkmuster unterstützen können.
- Er/Sie sollte Uneinvorgenommen sein und bereit sein in jegliche Richtung zu begleiten. (Also nicht: ich sehe eine Sklavin in dir und begleite dich dahin zu deinem Herrn.)
- Er/Sie sollte keine fixen Vorstellungen haben. Gefühle, Bedürfnisse und sexuelle Präferenzen zeigen sich selten so direkt und unverzerrt, wie das oft gesagt wird. (Gut. Vielleicht bin ich da auch ein besonderes Exemplar und dementsprechend ein gebranntes Kind.)
Und mit diesen Voraussetzungen kommen wir schon zum Wider:
Selten findet man eine solch eine Person auf anhieb und dementsprechend muss man sich wieder ein Stückweit auf die Suche begeben und verschiedene Ausprobieren. Was nicht gross Unterschiedlich dazu ist, sich ein passenden (Spiel-)Partner zu suchen. Noch seltener findet man jemand, der für immer der/die passende MentorIn ist - oftmals ist es nur ein Streckenabschnitt und nachher ist man gefühlt wieder alleine (und das Loslösen, obwohl es offensichtlich nicht mehr passendes ist, ist auch nicht so einfach.)
Entfernter muss einem immer Bewusst sein, dass ein Mentoring prägt und das nachhaltig. Trotz aller Gleichheit und allem Gutem des Mentorings sollte man sich meiner Meinung nach darauf einstellen später dann mal den Mentor hinterfragen zu müssen und sich bewusst von seinen/ihren übermittelten Vorstellungen loszulösen um im besten Falle über ihn/sie hinauswachsen zu können.
*********ow_s:
Ich hab genug selbsternannte sog Mentoren kennengelernt, um zu wissen, dass ...."in der Regel"... so nicht funktioniert.... und da sie sich ja auch meistens selbst in der Szene bewegen und auch Vorlieben und Klischees sowohl haben als auch bedienen, ist Neutralität hier kaum gegeben.
Nur sehr wenigen würde ich soviel Kompetenz und Zurückhaltung zutrauen, sich wirklich nur beratend und nicht beeinflussend zu betätigen....
... so meine Erfahrung...
Das gilt umgekehrt genau so! Ich habe mich lange immer wieder nach einem Mentor umgesehen und besonders als ich mich noch in der Subrolle ausprobierte hab ich oft sehr fixierende Meinungen und Statemants zu meinen wirren Gefühlen erklärt bekommen, die mich immer mehr in einer Rolle bestärkten, die mir nicht gegeben ist. Ich glaube kaum dass das jemand von den dominanten und devoten Volk absichtlich gemacht haben.
Es kam einfach selten jemand auf die Idee, dass meine wirren Gefühle aus einem ganz anderen Grund, als das was sie kannten, entstanden sind.
Das hat wenig damit zu tun, welche Neigung jemand hat, sondern viel mehr dass halt jeder Mentor auch seine Grenzen hat und man manchmal diese Überschreitet.
Kurz gesagt:
Ich halte ein Mentoring dann für Sinnvoll, wenn man nicht gezielt nach einem Sucht, sondern sich einfach dir Möglichkeit schnappt, wenn sich eine ergibt. Desweiteren halte ich ein Mentoring nur für Sinnvoll wenn der Mentee und der Mentor sich bewusst sind, dass es wahrscheinlich nur für einen Streckenabschnitt geeignet sein wird.