Duzen oder Siezen beim Kennenlernen mit anderen D/s-Paaren

Ich bin aussm Pott. Da duzt man, sonst stimmt was nicht.

Aber: Asymmetrie ist Asymmetrie. Und die liegt für mich auch in der Ansprache. Nenn' ich mein Bückstück "Acht", sollte es mich siezen. In der Asymmetrie.
Auch kenne ich Bottoms, die fühlen sich nur mit einem "Sie" wohl.

Das macht ein bischen Mühe, die sich aber lohnt: finde es heraus, was jeweils zum Gegenüber und zur Situation passt.

Ich hab im privaten Rahmen noch nie jemanden gesiezt und fände das für mich persönlich auch sehr lächerlich. Siezen tue ich Fremde und Vorgesetzte, aber ich käme nicht auf die Idee, einen Dom zu siezen, nur weil er Dom ist, egal ob es mein eigener oder ein anderer ist. Das Siezen schafft mir für mein Gefühl zu viel Distanz und ich empfinde es auch als recht abgehoben. Nichts für mich persönlich.

In meinen Augen muss ein “Sie” erarbeitet werden.
Es ist - wenn mein Gegenüber dafür empfänglich ist, ein Zeichen der Anerkennung.

Ich switche, folglich muss generell erstmal das Machtgefälle oder eben die Augenhöhe geklärt werden und dann geht es mit dem nächsten Schritt weiter.

Privat sind wir beide keine Freunde des schnellen "Du", aber auf dem D/s-Terrain gilt grundsätzlich das "Du-Prinzip". Hat was mit Vertrautheit zu tun.

Ich finde das es ganz individuell gesehen werden sollte. Wenn ich spontan auf einer Party oder Club ein anderes Paar kennenlerne dann würde das Siezen weg fallen weil es der Rahmen so nicht her gibt. Wenn aber schon vorher Kontakt Bestand ist es schon vorstellbar das der andere Dom von der Sub gesiezt wird.

Ich persönlich habe meinen damaligen Herren auch gesiezt und fande es überhaupt nicht schlimm und es hat mich auch nicht gefühlsmäßig von ihm entfernt.

Ich habe einen Namen, das reicht mir persönlich. Die Konstellation und Stellung definiert sich für mich nicht über die Anrede, sondern über den Respekt und das Verhalten.

Wenn mein Gegenüber „Herr“, „Meister“ oder Sie benutzen möchte, weil das einfach sie ist, dann ist das genauso okay, wie wenn sie es nicht macht.

Da geht mir die Authentizität vor irgendwelchen allgemeinen Gepflogenheiten.

Wenn ich als Malesub einer Femdom gegenübertrete, die gesiezt werden möchte oder dies bereits in Ihrem Profil verlangt, so komme ich diesem Wunsch natürlich nach. Für mich ist es selbstverständlich jeder Frau mit dem nötigen Respekt zu begegnen, auch in meinem "normalen" Leben. Ansonsten empfinde ich das Siezen von Spielpartnern als zu sehr distanziert.

Beim Kennenlernen grundsätzlich auf Augenhöhe, also Du. Wenn alles abgesprochen ist, dann kann es mit dem Siezen losgehen, falls es gewünscht ist.

In meinem Fall ist es so, das ich Herren generell sieze.
Ob nun virtuell oder real. Selbst in chaträumen sieze ich die meisten Herren, wenn ich die denn als solche erfühlen kann.
Manchmal ist es so, das der ein oder andere Herr..das nicht wünscht. Dann muß ich eben Du sagen.
Das Du sagen, fällt mir aber nicht so leicht.

Also jemanden zuerst zu duzen und dann zu Siezen finde ich reichlich komisch. Entweder hat jemand Ausstrahlung oder nicht.

Den einzigen Herrn den ich sieze ist mein eigener es sei denn er weist an das ich zu siezen habe. Alleine beim Stammtisch werde ich keinen fremden Herrn siezen

Ich, Ela duze meinen Herrn. Es wäre zu distanziert für mich. Würde er es erwarten, wäre das Sie selbstverständlich. Bei fremden Herren, handhabe ich es wie der jeweilige Herr es wünscht, oder mein Herr befiehlt.

Siezen ist himmlisch wenn es passt, wenn nicht, eben nicht.

Früher hätte es mir nicht gefallen, heute finde ich es äusserst sexy, wenn mein Sklave mich siezt. Wenn dann Gefühle im Spiel sind... und diese dann so daher gestammelt kommen, einfach nur schön.

Es spielt letzlich keine Rolle, ob du oder sie, es muss einfach für beide passen. Ich kann beides.

Ein weites, interessantes Feld.

Ein Mann, der es absolut befremdlich findet von einer Frau gesiezt zu werden und sie zurück zu duzen, kommt als Partner nicht in Frage. Die Männer, denen das unangenehm ist, sind mir nicht ausreichend mit der Art D/S vertraut, die ich für mich brauche. Es gehört schon Selbstbewußtsein und Lust am Machtgefälle dazu sich siezen zu lassen.

Siezen kann Distanz schaffen - aber auch Nähe und Intimität bedeuten. Ich emfpinde das in jeder einzelnen Situation anders.
Manchmal sieze ich zu Beginn eines Kontaktes um genau das herauszufinden: siezt er mich zurück? (Dann hat er die Intention meines Tuns nicht verstanden) Duzt er mich zurück? (Prima, wir wissen, dass uns zumindest ein Thema eint). Macht er das Siezen zum Thema? Verlangt er es sogar? Verbittet er es sich?

Wenn ich spüre, dass ich es mit einem Normalo zu tun habe, stelle ich das Siezen ein, auch eine devote Frau möchte niemanden überfordern.

Mein Siezen zu Beginn ist nichts anderes als eine Respektsbekundung.

Im Kontakt stellt sich dann heraus, ob es angemessen ist oder nicht. Manchmal sieze ich nur im Schriftlichen und im live-Kontakt fühlt es sich plötzlich nach einem "Du" an, das ist wirklich sehr unterschiedlich und am liebsten mag ich es, wenn beides sein darf - alles hat dann seine Zeit. Den situativen Wechsel von Du nach Sie und umgekehrt, finde ich manchmal sogar gerade gut.

Dem ist nichts hinzuzufügen
Insgesamt ein toller Beitrag. Besser hätte ich es nicht ausdrücken können und du sprichst mir aus der Seele

Ein erstes reales Kennenlernen mit meiner Sklavin melly_70 erfolgte unter der Absprache das ein "Sie" von ihr an mich als positives Zeichen für eine eventuelle Fortführung der Kontaktaufnahme zu werten sei. Sie hat mich von der ersten Sekunde bis heute nicht mehr geduzt und das siezen meiner Person ist auch nicht erwünscht, weder von ihr noch von mir.

Wenn nicht explizit der Wunsch nach siezen geäussert wird, duze ich einfach. Käme mir seltsam vor, das anders zu handhaben.

Wenn Sub das “Sie“ will, weil es das Machtgefälle unterstreicht aber Dom nicht. Was dann???

Grundsätzlich gilt bei solchen Praktiken doch immer, dass es doppelt so viele Meinungen gibt wie involvierte Personen.

Ich, und da spreche ich ausschliesslich für mich, finde es gespielt wenn das Siezen sich erarbeitet werden muss. Begründung: ich gehe ja auch nicht zu meinem Chef und sage ihm, dass ich ihn solange duzen werde, bis er sich das Sie verdient hat.
Und wie häufig siezt man Menschen, die man selbst >#^~%${}^?!!! findet...

Für mich ist siezen eine verbale und doch nonverbale Mitteilung. Nämlich ein Statement zu dem eigenen Rang. Völlig unabhängig ob das Gegenüber den Kompetenztest besteht.
Vielmehr ist es die Mitteilung: ich will nicht übergriffig werden und in die Privatsphäre meines Gegenüber eingreifen. Wird das duzen dennoch erlaubt/gefordert - fein! Wird aber das Sie erwartet und wurde vorher geduzt ist es schon schwieriger.
Sich das Siezen zu verdienen ist da für mich eher ein Teil eines Spiels, als Einstellung. Es kommt nur bedingt von Herzen (iSv. Innerer Einstellung) und kann und wird oft auch bei Ungereimtheiten zurück genommen. Etwas dass gegeben aber jederzeit wieder einfach so zurück genommen werden kann, hat für mich nicht die Tiefe.

Jeder mag es handhaben, wie er/sie mag. Die diplomatischere Variante ist definitiv das pauschale Sie. Hat für mich auch etwas von alter Schule / Benimm und in der heutigen Duzkultur von Stil.

Treibende Grüsse

Ps. Siezen ist natürlich ungleich unterwerfen.

Dann sollte die Frau souverän und gut gelaunt zum Du wechseln und feststellen, dass dieser Mann ein echt guter Freund werden kann. Aber nicht mehr.

Treffend geantwortet MadameGodot

Ich finde die Asymmetrie in der Anrede interessant, aber praktiziere sie nicht. Dementsprechend auch nicht in Kontakt mit anderen Paaren (den wir momentan sowieso nicht haben). Da sind wir alle beim Du.

Er schrieb

Kommt ganz darauf an. Ganz grundsätzlich bin ich nur einem Mann gegenüber gehorsam und den sieze ich in entsprechenden Situationen auch, weil es mir mein Respekt ihm gegenüber gebietet. Ich sieze, wenn ich es fühle. Folglich bestimmt sein Verhalten das meine.

Sollte es sich hier ergeben, dass ich mit einem Herren kommuniziere bestimmt sein Ton die Musik.

Meine Sub darf mich natürlich duzen, jederzeit und überall, gleichwohl immer in Verbindung mit meiner Anrede „Herr”.