Ein bißchen "Dekonstruktion"
@********voll
[edit: Bezug ergänzt]
Entschuldige bitte, aber ich finde, Deine Posts - insbesondere dieser hier - riechen doch stark nach nach einer ideologischen Perspektivverengung. Ich nehme das mal als Anlass für ein paar Ausführungen, weil es in der Hinsicht einiges gibt, wovon ich die Faxen mittlerweile dick habe:
Erstens: der "Gender Pay Gap", also dass Frauen angeblich "auch im Jahr 2019 noch ungleich bezahlt werden" ist längst als Legende entlarvt: wir haben einen
unbereinigten Wert von 21% - den auf ein Plakat zu drucken sich die SPD im letzten BuTa-Wahlkampf allerdings nicht entblödet hat (
https://www.welt.de/debatte/ … n-Politik-in-einem-Bild.html) - bei dem man zuerst mal rausrechnen muss, dass Frauen öfter Teilzeit arbeiten, weniger MINT-Studiengänge belegen (statt dessen Genderforschung, um sich dann zu beklagen, dass es zu wenig Frauen in den MINT-Studiengängen gibt:
https://man-tau.com/2015/10/21/die-marktlogik-der-gender-studies/), weniger Überstunden machen und noch eine Reihe von Faktoren mehr, sodass das Statistische Bundesamt auf einen bereinigten Wert von 6% kommt
https://www.destatis.de/DE/P … en/2017/03/PD17_094_621.html, und auch in das Modell kann man noch mehr erklärende Variablen einfügen. Und dann gibt es eine hübsche Grafik (
https://interaktiv.morgenpos … -pay-gap/images/map1.png?v=2), die zeigt, woher das kommt: In Ostdeutschland ist der "Pay Gap" ersichtliche niedriger als im Westen, oder Frauen verdienen dort
mehr als Männer. Und warum? Weil die Frauen im Osten (wie August Bebel das seinerzeit gefordert hatte:
http://www.mlwerke.de/beb/beaa/beaa_414.htm) stärker in den Produktionsprozess eingebunden waren - sie haben also deutlich weniger wie im westlichen "Familienernährermodell" erwartet, von ihren Männern
versorgt zu werden (Frauen treffen mittlerweile 80% aller Kaufentscheidungen
https://www.handelsblatt.com … raft-der-frauen/4336320.html - woher kommt eigentlich das ganze Geld, wenn sie weniger verdienen? Pro-Tipp: aus den Transferzahlungen ihrer Männer). Frauen arbeiten weniger, weil sie es *nicht müssen*! Und das führt uns auf den Hauptpunkt, dass die größten Anteile der "Gehaltslücke" auf die
Präferenzen von Frauen zurückzuführen sind und nicht auf eine angebliche "patriarchale Unterdrückung".
Zweitens: "sexistisches Gelaber" müssen sich alle möglichen Leute anhören, und zwar auch Männer, speziell in der Vaterrolle - Werbespots wie die von Gillette (
) und Edeka (
) zeigen, wie tief
dieser Sexismus in der Gesellschaft verankert ist - und insbesondere auch von Feministinnen, man schaue allein mal, was unsere deutschen Netzfeministinnen zum Thema absondern, da ist der Hashtag #menaretrash (
https://www.bazonline.ch/leb … -wirklichkeit/story/16480789) nur ein klitzekleiner Ausschnitt aus einem Meer von feministischem Sexismus. Und von den Folgen solchen Sexismus für Väter in Sorgerechtsprozessen oder bei der einseitigen Bewertung häuslicher Gewalt habe ich da noch gar nicht angefangen. Männern schiebt man mittlerweile die Schuld für jedes beliebige Zivilisationsübel zu - wenn was Scheiße läuft, gib ihm ein männliches Geschlecht. Und negativ besetzte Begriffe wie "Terrorist", "Mörder", "Verbrecher" etc. werden selbstverständlich
nicht gegendert, ob nun mit Binnen-I oder Gendersternchen oder Gender-Leerzeichen oder was denen noch so alles einfällt.
Drittens: Die "Gender-Bewegung" zählt mittlerweile zur Avantgarde im Ruf nach Zensur, nicht nur im Internet - weil "Haßrede", "hate speech" selbstverständlich immer nur das ist, was die anderen gerade tun, aber niemals man selbst. Wie sehr die heutige Frauenbewegung selber zum Totalitarismus neigt, hat Jens Jessen mal in der "Zeit" auseinanderklamüsert - die Reaktionen zeigen, dass er damit einen Nerv getroffen hat (
https://meedia.de/2018/04/06 … gung-und-den-schwachen-mann/). Und eine Radikalfeministin wie Julie Bindel - immerhin renommierte Journalistin beim britischen "Guardian", ventiliert immerhin auch schon mal, dass sie Männer gern in Lager stecken möchte (
http://www.radfemcollective. … -interview-with-julie-bindel).
Viertens: was das "Beispiel für Kinder" angeht, gibt es ein ganz simples Kriterium: Kinder *spüren*, wie ihre Eltern miteinander umgehen - liebevoll und fürsorgend, oder kalt und brutal. Der Unterschied in der emotionalen Qualität eines die Frau vermöbelnden Säufers und einem liebevollen Dominanzgefälle zwischen Dom und Sub wissen Kinder sehr wohl und sehr gut zu unterscheiden. Und
das ist das Entscheidende. Alles andere lässt sich in der Vokabel "Taktgefühl" unterbringen.
Falls sich jemand fragt, was das mit BDSM zu tun hat: die Vorposterin hat ihren Standpunkt in den Kontext der "Gender-Bewegung" gestellt, und diesen Kontext "dekonstruiere" ich hier mal ein bißchen (wie das im heutigen Intellektuellen-Neudeutsch so heißt).
(Hier schreibt er, aber sie hat den Post vorab gelesen und für gut befunden)