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Machtgefälle in der Öffentlichkeit (ausserhalb des Clubs)

*********79_71 Paar
3.535 Beiträge
Susanna_88

Als ob BDSMer die einzigen sind,die ein bestimmtes Rollenbild zeigen. Was ist mit der Familie von nebenan? BDSMer in Deutschland sind nur ein Bruchteil der Bevölkerung, ganz normale Familien leben viel mehr in Richtung Ds und sind überhaupt keine BDSMer. Der Vater bringt das Geld nach Hause und die Mutter steht am Herd und kümmert sich um die Kinder...ob sie nun glücklich mit der Situation sind oder nicht. Gründe gibt es genügend, unter anderem auch gesellschaftliche Gründe, weshalb diese Rollenverteilung herrscht... da regt sich keiner auf. Aber wenn ein paar BDSMer freiwillig diese Rollenverteilung leben und zeigen, sollen sie es gefälligst nur zu Hause und ja nicht in Gegenwart von Kindern leben? Erkennst du die Logik dahinter?
**********urple Paar
7.733 Beiträge
Was gibt es für einen Grund ...
... sich mit einer BDSM-geprägten Sexualität anders zu verhalten als mit einer "Mainstream"-Sexualität?
Ich zeige von meiner BDSM-geprägten Sexualität situationsabhängig nicht mehr oder weniger als ich von einer Mainstream-Sexualität auch zeigen würde. Aber was gibt es für einen Grund, dass ich mehr als üblich verstecken sollte?
Ist es wirklich besser sich zu verstellen, als authentisch zu sein? Ist es wirklich besser eine Neigung bewusst zu verleugnen und damit ganz bewusst ein falsches Bild zu erzeugen?

Im richtigen Maßstab offen damit umgehen und das auch kommunizieren ist m.E. für eine freie Meinungsbildung und Entwicklung förderlicher als übertriebenes versteckspiel und eine Tabuisierung von bestimmten Inhalten.

Das heißt ganz bestimmt nicht, dass ich mit meiner Neigung hausieren gehen muss, aber ich muss auch ganz bestimmt kein schlechtes Gewissen entwickeln.

Es ist meine Sexualität und sie ist nicht besser oder schlechter als jede andere auch.

LG BoP (m)
*******_88 Frau
2.205 Beiträge
@*****tyx
Rollenbild zur Orientierung skizzieren?

Wie wäre es denn mit "gleichberechtigt, aber nicht gleichartig; wertschätzend in beide Richtungen; tolerant (außer der Intoleranz gegenüber)... mit anderen Worten eben kein Rollenbild, sondern Augenhöhe.

Es geht nicht darum, kein Gentlemen mehr sein zu können oder nicht seinen Fetisch leben zu können, es geht darum, einer Frau nicht sexistisch und würdelos zu begegnen und sie nicht herabzuwürdigen, nur weil sie eine Frau ist.

Und wenn genau diese Herabsetzung ihr Fetisch ist, den sie leben möchte, dann hat das nichts in der Öffentlichkeit zu tun. Nicht weil es gut ist, etwas zu verstecken, sondern weil es den noch längst nicht ausgefochtenen Kampf um Gleichberechtigung und Anerkennung unterminiert.

Mein Fetisch ist es auch, mich bin einem Mann erziehen zu lassen, da, wo ich unliebsame Eigenschaften habe oder aus reiner Erotik heraus. Ich habe nichts gegen eine Ohrfeige zur rechten Zeit - das erotisiert mich und fördert, richtig angewendet, eine gute Beziehung. Aber das hat nichts in der Öffentlichkeit zu suchen, denn andere Dinge möchte ich wirklich nicht mehr.

Ich möchte mir zum Beispiel nicht mehr anhören müssen, dass ich "ein helles Köpfchen" sei, wenn ich sage, ich bin Informatikerin. (Man beachte die Verniedlichungsform. Wenn eine Frau klug ist, ist das also niedlich und erstaunlich, wenn ein Mann klug ist, normal oder bestenfalls bewundernswert)
Ich möchte mich auch nicht mehr auf meine Brüste reduzieren lassen, nur weil sie groß sind. Oder erleben, dass sich jemand vor Erstaunen und Bewunderung nicht mehr einkriegt, weil er meine Oberfräse entdeckt hat. Und das sind nur drei von unzähligen Beispielen.

Und ich habe keine Probleme damit, wenn ein Mann die Rechnung zahlt oder die Tür aufhält oder mir in die Jacke hilft. Aber ich habe ein Problem damit, wenn Machtgefälle öffentliches exzessiv gelebt wird, aus genau diesen Gründen. Die Zeiten, in denen Frauen schüchtern die Augen niederschlagen und den Mund halten mussten, sollten langsam mal vorbei sein und wenn das jemand so MÖCHTE, dann ist das in Ordnung - aber nicht in der Öffentlichkeit. Dafür gibt es Clubs oder frivole Lokale.
Dezent geht das immer, auch in der Pizzeria nebenan, aber plakativ ist daneben, m.E.
*******_88 Frau
2.205 Beiträge
@**********urple
Völlig richtig! Es geht absolut nicht darum, Sexualität oder Neigung zu BDSM zu verstecken. Du kannst dir meinetwegen ein Shirt drucken, wo "ich verprügele regelmäßig meine Frau, und sie genießt es. Wir lieben BDSM" und damit durch die Weltgeschichte laufen. Ist mir völlig Latte.

Es geht (mir) NUR um die Dinge, die für dich etwas mit Erotik zu tun haben, für Außenstehende, die von deiner Neigung nichts wissen, aber etwas völlig anderes bedeuten, wenn sie dich/euch dabei beobachten.
**********urple Paar
7.733 Beiträge
Falsch! Verprügeln wäre für mich so etwas wie häusliche Gewalt @********voll

Ich glaube, dein eigenes "Rollenbild" wäre mal etwas renovierungsbedürftig.

BDSM ist durchaus in der heutigen Zeit angekommen und passt durchaus zu einem emanzipierten und selbstbewussten Frauenbild.
Das mit "verprügeln" in Verbindung zu bringen käme mir nicht in den Sinn.

LG BoP (w)
****i2 Mann
11.690 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
Wie früher im Thread angekündigt, habe ich die erneute Feminismus- und Frauenrechtsdebatte entfernt. Eine solche Diskussion ist zwar gesellschaftlich relevant und wichtig, im Kontext dieses Threads aber zu weitreichend und nicht zielführend.

Die Frage in diesem Thema ist, ob und wie ihr das Machtgefälle in der Öffentlichkeit lebt. Bitte beschränkt euch jetzt wirklich auf diese Frage.

Liebe Grüße,
SciFi2
Mod
****ody Mann
13.148 Beiträge
Ich habe einmal ein Submädchen, das mich vom Bahnhof abholte, meinen kleinen Rollkoffer durch diverse Nahverkehrsmittel bis zu ihrer Wohnung tragen/rollen lassen und es später in einer kleinen Kurzgeschichte verarbeitet.

Während wir unterwegs waren, hat sich m.E. niemand daran gestoßen. In der Diskussion unter dem Text, die in einer geschlossenen SM-Community stattfand, dagegen war die Aufregung groß. Und es spielte überhaupt keine Rolle, dass diese junge Frau das sehr gerne getan hat. Das gehöre sich nicht, ein solcher Mann wäre kein würdiger Dom, hieß es u.a.

Uns war das damals egal, es war Teil eines D/S-Settings in der Öffentlichkeit, worauf wir gerne auf tradiertes Rollenverständnis verzichteten.
****i59 Paar
1.785 Beiträge
Uns ist auch egal, wer wie guckt. Wir waren jetzt in einem großen 4 Sterne Pärchen Hotel. Manche schauten auch wegen meines Halsbandes (im Urlaub trage ich ein breiteres als im Alltag) oder wunderten sich, das ich meinem Herrn das Frühstück holte. Genauso normal ist es für mich, unsere Spielzeugtasche, die immer dabei ist, zu tagen. All dies tue ich gerne und freiwillig, genauso freiwillig ordne ich mich unter und denke zuerst an SEIN Wohl und dann erst an meins. Wir nehmen in der Öffentlichkeit keine sexuellen Handlungen vor (außer küssen, oder seine Hand liegt halt mal auf meinem Po ) aber das tun Vanillas ja auch. Es sind kleine Gesten, Blicke etc. die andere nicht unbedingt mitbekommen. Aber unser 24/7 D/S ist IMMERvorhanden, genauso mein Verhalten als O.
*****gut Mann
30 Beiträge
Schön, dass wir zurück beim Thema sind.

Machtgefälle geht gerade in der Öffentlichkeit besonders gut.

Beispiele:
• Natürlich halte ich Sub die Tür auf. Was niemand weiß: Sub ist es bei Strafe verboten, in meiner Gegenwart eine Klinke anzufassen.
• Selbstverständlich bezahle ich alle Rechnungen. Was niemand weiß: Sub hatte mir vorher ihr Portemonaie, ihre Papiere, Führerschein, Wohnungsschlüssel, etc. zu übergeben.
• Es gibt Tischordnungen, die einzuhalten sind und - ach ich könnte noch so viel schreiben über Benimmregeln, Verkehrsregeln, Sprachregeln und und und

Will sagen: DS ist beständiger Kontext und es ist verdammt leicht passiert, dass eine Regel nicht eingehalten wird. Ich mache sie darauf aufmerksam und das ist ihr peinlich zumal gerade in der Öffentlichkeit.
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