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BDSM
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Menschenbildung kontra "Erziehung"

Zitat von *******_72:
Es gibt einen Unterschied ob man durch positive Erlebnisse gestärkt in den Tag geht oder durch gezielte Demütigung gestärkt durchs Leben geht!

Finde ich nicht. Meine Beziehung zu Subi ist extrem positiv. Alles andere ist schmückende Beiwerk. Zumal BDSM ein Aspekt meiner Sexualität ist. Und Subis auch.

Ich schrieb Tag...meinte aber auch mein Leben.
Zitat von *******ile:
Fass ohne Boden
Nun, wenn ich mich an mein Psychologiekram erinner, so wurde Erziehung ungefähr so definiert. (Ich brech das mal etwas runter)

Erziehung ist die zielgerichtete (-> soll dauerhaft erhalten bleiben) Beinflussung von Verhaltens-/Denkweisen eines Individuums. Erziehung wirkt immer(!) Wechselseitig.

Da wir hier von 2 Erwachsenen Menschen reden, so hat es jeder selber in der Hand was er will und was nicht. Wenn eine Frau dementsprechend erzogen werden möchte oder ein Mann so erziehen will, dann solltest du das schlichtweg akzeptieren. Es ist völlig legitim eine andere Meinung zu haben, aber dein Einleitungstext spricht "subtil" von Herabwürdigung und beleidigt jeden der so sich seine "Erziehung" oder "Beziehungsmodell" vorstellt.

Wie seh ich das?
Ähnlich.
"Dreiloch Stute" finde ich ohne jeden Stil, aber eine nymphomanische Ader die ich in die richtige Richtung zu lenken vermag darf eine SIE gern haben. Da ich keine Monogamie Befürworte (zumindest für mich), ist hier auch eine gewisse erzieherische Notwendigkeit vorhanden, insofern SIE die grundlegenden Bausteine hierfür mitbringt.
Ich werde nicht auf die Feinheiten eingehen, aber man kann es biegen und brechen wie man will, wenn ich speziell meine Sub auf mich abstimme, dann ist das Erziehung (und sie erzieht mich, denn ich muss lernen wie sie lernt).

Gleichzeitig habe ich ein sehr starkes Mindset im Alltag, ich bin keine lineare Persönlichkeit und fördere natürlich SIE im Alltag. In manchen Sachen muss ich ihr gewisse Sachen beibringen, schädliche Angewohnheiten abgewöhnen und neue beibringen und genauso wirkt das umgekehrt.

Wer der Meinung ist, so ist meine Meinung, ab einem XY Jahr ist Erziehung abgeschlossen, der hat aufgehört sich persönlich weiterzuentwickeln. Und wie das aussieht haben wir alle sicherlich schon einmal gemerkt als wir mit viel Älteren Menschen gesprochen haben, man wirkt starr und hat seine festgefahrene Meinung (Punkt aus Ende <- Klassiker).

Natürlich entwickel ich mich weiter. Aber garantiert nicht durch Erziehung.
*******ile Mann
259 Beiträge
Natürlich entwickel ich mich weiter. Aber garantiert nicht durch Erziehung.

Wow. Zitiert mich komplett um dann EINEN (in Zahlen "1") Satz dazu zu schreiben ohne ihn zu fundieren. Ich bin absolut begeistert vom Forum jedesmal. Und da ich kein Bock auf ne Diskussion habe die fernab vom Thema kommt, werde ich dazu auch nichts mehr sagen, außer da kommt was sinnvolles zum Thema.
Ich stimme dir zu 100% zu und danke dir für diesen gehaltvollen und wertvollen Beitrag zum Thema. BDSM beinhaltet für mich auch immer Menschwerdung, Herzensbildung und eine perspektivische Erweiterung des Horizontes. Es geht darum einen Menschen 'ganzer', in all seinen verschiedenen und sich teils auch widerstrebenden Persönlichkeitsanteilen zu machen, das tut es für mich zumindest. Ich verstehe es als einen möglichen Katalysator zum Jungschen Selbst.
*******_72 Frau
16 Beiträge
Zitat von *******ile:
Natürlich entwickel ich mich weiter. Aber garantiert nicht durch Erziehung.

Wow. Zitiert mich komplett um dann EINEN (in Zahlen "1") Satz dazu zu schreiben ohne ihn zu fundieren. Ich bin absolut begeistert vom Forum jedesmal. Und da ich kein Bock auf ne Diskussion habe die fernab vom Thema kommt, werde ich dazu auch nichts mehr sagen, außer da kommt was sinnvolles zum Thema.


Ich möchte mich hier anschliesssn.
Würde mir aber wünschen, das wir zum Thema zurück kommen.
Zitat von *******ile:
Natürlich entwickel ich mich weiter. Aber garantiert nicht durch Erziehung.

Wow. Zitiert mich komplett um dann EINEN (in Zahlen "1") Satz dazu zu schreiben ohne ihn zu fundieren. Ich bin absolut begeistert vom Forum jedesmal. Und da ich kein Bock auf ne Diskussion habe die fernab vom Thema kommt, werde ich dazu auch nichts mehr sagen, außer da kommt was sinnvolles zum Thema.

Tja, ich bin bekannt dafür sehr zusammenfassend zu sein.

Das Thema ist Erziehung. Du sagst man entwickelt sich nicht weiter, wenn man glaubt, Erziehung sei abgeschlossen.

Macht die Wiederholung es nun besser?

Weil ich sage: meine Erziehung ist abgeschlossen. Und ich entwickelt mich trotzdem weiter.
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Themenersteller 
Es ist die Frage, ob Erziehung wirklich abgeschlossen ist, wenn man glaubt, dass es so sei. Man mag es dann Konditionierung und Manipulation nennen, aber Umwelt (selbst Nachbarn) und Medien bewirken ständig, dass man nach dem schielt, "was zu sein hat".
Manipulation, Konditionierung, Wechselwirkung mit anderen Menschen....das verstehe ich nicht unter Erziehung.

Ich erziehe mein Kind bis es selbständig ist und sich von mir gelöst hat. Es ist erwachsen.

Ein Pädagoge macht sich überflüssig, wenn er gute Arbeit leistet.
Man bewegt sich dann aber höchstens noch im Bereich der tertiären Sozialisation, wenn man auf dieses Spielfeld der Nachbarn und Mitmenschen gehen wollen... und das hat nichts mehr mit dem Eingangspost zu tun, sondern mit lebenslangem Lernen für sich selbst, um mit seinem Leben klar zu kommen und nicht mit einer gewissen geformten Art von Menschenbild...
*******_72 Frau
16 Beiträge
Ich begleite mein Kind ein Leben lang.
Und in jeder Lebenslage fordere und fördere ich es.
So muss ich niemals zu einem Zeitpunkt kommen wo ich ihn los lasse, denn er war schon immer frei!
Für mich gab und gibt es nur eine Art der „Erziehung“, nämlich zur Freiheit! Als alter Obrigkeitsverachter wurde ich lediglich „dominant“ um mich gegen die übergriffen Dummköpfe, die uns gerne beherrschen wollen abzugrenzen und ich meine, dass eie Welt jede Menge autarke, selbstdenkende Wesen braucht, solche wie sie mein Lieblingstext, verfasst von einem längst verstorbenen Schriftsteller, beschreibt.

Des geistigen Menschen höchste Leistung ist immer Freiheit, Freiheit von den Menschen, von den Meinungen, von den Dingen, Freiheit zu sich selbst. Und das ist unsere Aufgabe: immer freier werden, je mehr sich die anderen freiwillig binden! Immer vielfältiger die Interessen ausweiten in alle Himmel des Geistes hinein, je mehr die Neigung der anderen eintöniger, eingleisiger, maschineller wird! Und alles dieses ohne Ostentation! Nicht prahlerisch zeigen: wir sind anders! Keine Verachtung affichieren für alle diese Dinge, in denen vielleicht doch ein höherer Sinn liegt, den wir nicht verstehen. Uns innen absondern, aber nicht außen: dieselben Kleider tragen, von der Technik alle Bequemlichkeiten übernehmen, sich nicht vergeuden in prahlerischen Distanzierungen, in einem dummen ohnmächtigen Widerstand gegen die Welt. Still, aber frei leben, sich lautlos und unscheinbar einfügen in den äußeren Mechanismus der Gesellschaft, aber innen einzig ureigenster Neigung leben, sich seinen eigenen Takt und Rhythmus des Lebens bewahren! Nicht hochmütig wegsehen, nicht frech sich weghalten, sondern zusehen, zu erkennen suchen und dann wissend ablehnen, was uns nicht zugehört, und wissend erhalten, was uns notwendig erscheint. Denn wenn wir uns der wachsenden Gleichförmigkeit dieser Welt auch mit der Seele verweigern, so wohnen wir doch dankbar treu im Unzerstörbaren dieser Welt, das immer jenseits aller Wandlungen bleibt. Noch wirken Mächte, die aller Zerteilung und Nivellierung spotten. Noch bleibt die Natur wandelhaft in ihren Formen und schenkt sich Gebirge und Meer im Umschwung der Jahreszeiten ewig gestaltend neu. Noch spielt Eros sein ewig vielfältiges Spiel, noch lebt die Kunst im Gestalten unaufhörlich vielfachen Seins, noch strömt Musik in immer anders tönender Quelle aus einzelner Menschen aufgeschlossener Brust, noch dringt aus Büchern und Bild Unzahl der Erscheinung und Erschütterung. Mag all das, was man unsere Kultur nennt, mit einem widrigen und künstlichen Wort immer mehr parzelliert und vernüchtert werden – das „Urgut der Menschheit“, wie Emil Lucka die Elemente des Geistes und der Natur in seinem wunderbaren Buche nennt, ist nicht ausmünzbar an die Massen, es liegt zu tief unten in den Schächten des Geistes, in den Minengängen des Gefühls, es liegt zu weit von den Straßen, zu weit von der Bequemlichkeit. Hier im ewig umgestalteten, immer neu zu gestaltenden Element erwartet den Willigen unendliche Vielfalt: hier ist unsere Werkstatt, unsere ureigenste, niemals zu monotonisierende Welt.
Stefan Zweig

https://www.cicero.de/innenp … notonisierung-der-welt/36657
Ich erziehe meine Erwachsenen Kinder jedenfalls nicht.

Und in diesem Sinne erziehe ich auch Subi nicht.

Wir haben BDSMsex. Ihn als Erwachsenen will ich gar nicht erst versuchen zu erziehen.
*******_72 Frau
16 Beiträge
Zitat von *****sei:
Ich erziehe meine Erwachsenen Kinder jedenfalls nicht.

Und in diesem Sinne erziehe ich auch Subi nicht.

Wir haben BDSMsex. Ihn als Erwachsenen will ich gar nicht erst versuchen zu erziehen.

Soll ich oder soll ich nicht!
Nein ich lass es!
Hab jetzt mal nur mitgelesen...

@*****sei
Wie nennst du es denn, wenn du das Verhalten von subi an deines anpasst? Er wird ja nicht von Beginn an wissen was du genau erwartest, wie du es genau erwartest und wie er was genau zu tun hat?

Ich selber tue mich mit Schubladen und Begrifflichkeit auch schwer und bin absolut kein Fan davon. Einfach weil für mich selber zwar manches über einen Begriff definiert wird aber anderes nicht passt oder fehlt.

Bei „Erziehung“ muss ich aber persönlich sagen trifft es unter dem Strich, egal in welcher Art und weise dann irgendwie doch zu.
Wenn ich jemand etwas beibringe oder sein Verhalten aktiv ändere, „erziehe“ ich diese Person um.

Das kann schon damit anfangen das ich will das die Schuhe links von der Tür abgestellt werden (bisher hat die Person sie immer rechts davon angestellt), dann habe ich sobald das ein automatischer Vorgang für die Person ist, sie umerzogen und somit die „Erziehung“ abgeschlossen.

Im BDSM kann ich die Art von „Erziehung“ positiv oder negativ für ein Menschen nutzen. Das hängt einfach mit der macht, die ich über einen anderen habe, zusammen.

Er
von DeepTouch
Zitat von *******_72:
Zitat von *****sei:
Ich erziehe meine Erwachsenen Kinder jedenfalls nicht.

Und in diesem Sinne erziehe ich auch Subi nicht.

Wir haben BDSMsex. Ihn als Erwachsenen will ich gar nicht erst versuchen zu erziehen.

Soll ich oder soll ich nicht!
Nein ich lass es!
Ich fühle mit dir,
und verhalte mich genauso!
Manche Diskussionen sind soooo sinnlos.
Danke!
Zitat von ******uch:
Hab jetzt mal nur mitgelesen...

@*****sei
Wie nennst du es denn, wenn du das Verhalten von subi an deines anpasst? Er wird ja nicht von Beginn an wissen was du genau erwartest, wie du es genau erwartest und wie er was genau zu tun hat?

Ich selber tue mich mit Schubladen und Begrifflichkeit auch schwer und bin absolut kein Fan davon. Einfach weil für mich selber zwar manches über einen Begriff definiert wird aber anderes nicht passt oder fehlt.

Bei „Erziehung“ muss ich aber persönlich sagen trifft es unter dem Strich, egal in welcher Art und weise dann irgendwie doch zu.
Wenn ich jemand etwas beibringe oder sein Verhalten aktiv ändere, „erziehe“ ich diese Person um.

Das kann schon damit anfangen das ich will das die Schuhe links von der Tür abgestellt werden (bisher hat die Person sie immer rechts davon angestellt), dann habe ich sobald das ein automatischer Vorgang für die Person ist, sie umerzogen und somit die „Erziehung“ abgeschlossen.

Im BDSM kann ich die Art von „Erziehung“ positiv oder negativ für ein Menschen nutzen. Das hängt einfach mit der macht, die ich über einen anderen habe, zusammen.

Er
von DeepTouch

Ich spiele dass ich ihn erziehe. Wir schlüpfen in unsere Rollen.
*******ile Mann
259 Beiträge
Ihr redet immer von Erziehung aber keiner von Generation 50+ hats bisher mal anständig definiert.
Sehr raffinierte Taktik...
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Themenersteller 
Frag mal Pestalozzi, Rudolf Steiner oder auch Maria Montessori, was Erziehung bedeutet. Ich habe auch noch ein nettes Buch aus dem 17. Jahrhundert über die Erziehung der Mädchen (Fénelon). Aber was ist "Erziehung" im BDSM oft, was könnte sie sein, wenn die Realität anders aussähe? Diese Frage ist ja Vielen egal, irgendwie muss das halt einen Namen bekommen, was man da treibt.

Ich habe übrigens wirklich selbst keine endgültige Antwort. Im Lauf der beiden Jahrzehnte, die ich mit D/s lebte, änderten sich auch meine Gedankengänge dazu und jetzt prangt in meinem Profil der Satz, dass Unterwerfung nicht durch Zwang geschieht, sondern im Herzen. Und das ist dem Begriff "pädagogischer Eros" sehr nah.
Er-ziehen....
An einem Strang ziehen. Das es eine harmonische BDSM Be- Ziehung wird.
Üblicher weise bestimmt Top die Richtung und Bottom ordnet sich gerne unter. Zumindest im DS.

Es ist wie immer.. hier wird um Begrifflichkeiten gerungen.

Am Ende ist und bleibt es eine Erziehung / Formung zur Sub nach Tops Vorstellung. Im gegenseitigen Einvernehmen.
*******_72 Frau
16 Beiträge
Zitat von *****lnd:
Frag mal Pestalozzi, Rudolf Steiner oder auch Maria Montessori, was Erziehung bedeutet. Ich habe auch noch ein nettes Buch aus dem 17. Jahrhundert über die Erziehung der Mädchen (Fénelon). Aber was ist "Erziehung" im BDSM oft, was könnte sie sein, wenn die Realität anders aussähe? Diese Frage ist ja Vielen egal, irgendwie muss das halt einen Namen bekommen, was man da treibt.

Ich habe übrigens wirklich selbst keine endgültige Antwort. Im Lauf der beiden Jahrzehnte, die ich mit D/s lebte, änderten sich auch meine Gedankengänge dazu und jetzt prangt in meinem Profil der Satz, dass Unterwerfung nicht durch Zwang geschieht, sondern im Herzen. Und das ist dem Begriff "pädagogischer Eros" sehr nah.

Der Satz sagt eigentlich alles aus!
Danke
******ung Mann
6.653 Beiträge
Es gibt halt durchaus mehr als eine Definition zu "Erziehung"...

Das Problem dabei ist aber ein ganz anderes:
Hier nimmt jemand einen etablierten Begriff - und zerpflückt ihn um die eigene Kompetenz in den Vordergrund zu stellen...

Ich selbst vermeide im echten Umgang mit meiner Partnerin Schubladen-Begriffe, bediene mich ihrer aber durchaus wenn ich mit Menschen kommuniziere, weil sie dadurch eine Vorstellung von etwas bekommen, was ich ansonsten unglaublich umständlich erklären müsste...
DESHALB GIBT es Begriffe wie:
• Erziehung
• Züchtigung
• Macht
• Folter
• etc
Solche Begriffe werden von Subkulturen adaptiert um gewisse Gegebenheiten, Umstände, Tätigkeiten (...) in möglichst kurzer Form darzustellen damit die Gegenseite sich etwas darunter vorstellen kann...

Jetzt kann ich schon hergehen und sagen:
"Also damals als ich das studiert habe, da habe ich Kompetenzen erlangt welche mich dazu qualifizieren zu entscheiden das..."
Aber das ist halt - kurz gesagt - Quatsch.

Was sollte denn schlimm daran sein, wenn man seine Partnerin dahingehend erzieht, dass sie innerhalb der Beziehung darauf steht von möglichst vielen möglichst hart gefickt zu werden?
Ist ja jetzt nichts anderes als wenn ich sage:
"Ich finde es gut, wenn die Entwicklung in meiner Beziehung dahin geht, dass sie freiwillig und voller Freude zur Kopulation mit vielen Partnern gleichzeitig in alle drei dafür verfügbaren Körperöffnungen auf meinen jeweils ausdrücklichen Wunsch hin zur Verfügung steht."
Da ist es doch kürzer, einfacher und genau so aussagekräftig zu sagen:
"Ich erziehe meine Partnerin so, dass sie für viele Kerle die Dreilochstute ist."
Läuft aufs selbe hinaus und der Gesprächspartner schläft nicht ein, weil der Satz endlos lange ist...

Ich versteh nicht, warum man sich so darüber aufregen kann...und woher jemand die Frechheit nimmt zu beurteilen, ob das jetzt echte Gefühle sind, ob das auf Gegenseitigkeit beruht - oder was auch immer...
Und ganz frech finde ich es, hier von Menschen die sowas machen als:
"Idioten"
oder ähnlichem zu sprechen und gleichzeitig quasi darauf zu verweisen, dass man selbst ja mehr Anstand und Stil hätte...
Zitat von *******ile:
Ihr redet immer von Erziehung aber keiner von Generation 50+ hats bisher mal anständig definiert.
Sehr raffinierte Taktik...

Doch, ich habe anfangs erklärt, was ich unter Erziehung verstehe. Werde das aber nicht wiederholen, weil ich dann der Wiederholung bezichtigt werde.
********iebe Mann
10.678 Beiträge
Ganz allgemein gesprochen ist Erziehung für mich: Verstärkung von erwünschtem Verhalten, Abschwächung von unerwünschtem.

Das ist per se nichts Schlechtes. Erziehung ging allerdings im Lauf der Geschichte - damit meine ich bloß die letzten Jahrzehnte - durch einige Extreme und alles dazwischen: Von der Abrichtung zu gehorsamen Wesen hin zu Herzens- und Charakterbildung, bei der das "richtige" Verhalten im Anlassfall selbst herausgefunden wird. Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte, aber wo, welches Spektrum "erlaubt" ist, da streiten sich Pädagogen, Psychologen, Erziehungswissenschaftler und nicht zuletzt Laien.

Ich möchte jetzt aber nur den Aspekt einer BDSM-, genauer gesagt einer D/s-Beziehung herausgreifen:
Ein/e Dom "erzieht" ihre/seine/n sub zum erwünschten Verhalten hin bzw. erzieht das unerwünschte ab. Das ist in sehr vielen (man könnte jetzt streiten, ob nicht in allen) D/s-Beziehungen der Fall und ein ganz wesentlicher Bestandteil. Selbstverständlich mit Konses von sub, wie in allen Belangen.

Auch hier kann Dom die verschiedensten Methoden anwenden, wobei da sogar ein Vorteil besteht: die sog. "schwarze Pädagogik" ist nicht ausgeschlossen, sondern sogar oft ausdrücklich inkludiert! Das heißt, psychischer Druck, körperliche Strafen bzw. zumindest die Drohung mit diesen können von Dom als Mittel zum Zweck genutzt werden (wiederum, Einverständnis von sub immer vorausgesetzt).

Es gibt nun Doms, die machen es auf die "antiautoritäre Art" bzw. subs, die das so wollen. Es wird nur sanft angedeutet, was sub besser tun sollte und was nicht, und sub bemüht sich von selbst ab sofort nach Kräften ihm/ihr zu Gefallen zu sein. Schließlich ist man ja erwachsen und über kindische Erziehungsspiele hinaus, nicht wahr?
Und bei anderen BDSM-Paaren ist genau das der Witz an der Sache. Aktion - Reaktion. Zuckerbrot und Peitsche. Lohn und Strafe. Der Weg ist das Ziel, und dorthin zu kommen macht mindestens so viel Spaß wie dort zu sein, und zwar beiden. (Wobei Dom aufpassen sollte, allzu leicht wird man zu bestimmten Reaktionen manipuliert, wenn man zu berechenbar ist ...)

Ich sage, alles hat seine Berechtigung. Es sind zwei oder mehr Erwachsene beteiligt, die sich ihr Spiel gemeinsam gestalten. Und man sollte es nicht glauben - auch die hierfreds bereits (negativ) angesprochene "willenlose Dreilochstute" hat ihre Anhänger, und zwar nicht nur bei (Dumm)Doms.
Wir sind nicht in der Schule oder haben Kinder, die wir ins Leben entlassen müssen. Wir können "Erziehung" spielen! Und wenn es noch so unprofessionell oder unzeitgemäß ist - so what? Wer richtet darüber?
Wenn sub nicht einverstanden mit den Methoden oder dem Ziel der Erziehung von Dom ist, dann wird er/sie das ansprechen. Und schimmstenfalls gehen. So viel Eigenverantwortung darf man schon erwarten.
Wenn es aber gefällt ... viel Spaß dabei, sag ich nur!

Er von Drachenliebe schrieb
********iebe Mann
10.678 Beiträge
Zitat von ******sei:
Ich habe mir auch gerade überlegt, welche Menschenbildung ich mache, wenn ich Subi anspucke. *nachdenk*

Selbstüberwindung?
Was einen nicht umbringt, macht einen härter. Subbie lernt dabei, auch demütigende und eklige Erfahrungen auszuhalten.

Beispiel: Seit ich einmal bei einem Müllentsorgungsunternehmen gearbeitet habe und auf Mülldeponien gefahren bin, gibt es nicht mehr vieles, vor dem mir ekeln kann. Ebenso seit ich bei meinen Kindern die Windeln gewechselt habe. Erfahrungen!

Deine vorigen Beiträge finde ich übrigens sehr gut! Es stimmt, man erzieht beim BDSM nicht wirklich (in den meisten Fällen). Man spielt Erziehung. Aber das zum lustvollen Erleben beiderseits - hoffentlich! Und wenn subbie mit Anleitung und Motivation endlich etwas schafft, was viel Überwindung gekostet hat, dann können beide mit Recht stolz darauf sein. Auch wenn es mit schwarzer Pädagogik erreicht wurde.

Er schrieb
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Themenersteller 
Um beurteilen, richten ging es hier nicht. Ich weiß gar nicht, wie man das hineinlesen kann, obwohl ich es bewusst drastisch-plastisch formuliert hatte, weil eine Diskussion entstehen sollte. Es wird oft gesagt, meine Eltern haben mich erzogen, basta! Wieso soll mich ein Top erziehen wollen. Und es ist doch wirklich des Nachdenkens wert, ob das Wort Erziehung im BDSM-Kontext gerechtfertigt ist, wenn Erziehung nichts weiter als ein privater Kasernenhof ist. Auch das habe ich bewusst so formuliert.

Ich fand die Beiträge bisher sehr gut. Vielleicht lässt sich manches noch besser verdeutlichen.
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