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Menschenbildung kontra "Erziehung"

*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Themenersteller 
Menschenbildung kontra "Erziehung"
Gerade habe ich auf einer anderen Seite einige durchaus erfolgreiche Top-Profile gelesen, die mir die verbliebenen Haare zu Berge stehen ließen, verbunden mit dem Wort Erziehung. Als Absolvent eines pädagogisch-psychologisch-medizinischen Studiums frage ich mich, ob man es auch im BDSM Erziehung nennen darf, wenn man eine Frau nur als dreilöchriges Spielzeug für die Willkür und Gelüste des Mannes sieht und die Erziehung darin besteht, dass man ihr befiehlt, wie sie zu posieren hat.

Ich bin nicht der Jüngste, aber noch stecke ich voll mit Idealen und meine, dass Erziehung Menschenbildung sein sollte, in der man Sub Möglichkeiten eröffnet, Neues zu lernen, den Gedanken andere Wege zu öffnen und mehr.

Wie seht Ihr das?
Also mich gruselt es bei dem Gedanken, zur willenlosen "Dreilochstute" erzogen zu werden... nein danke!
*****tyx Mann
154 Beiträge
Wer Erziehung mit Bildung gleichsetzt muss im pädagogischen Bereich entweder einige Themen weiträumig umschifft haben oder einige Inhalte sehr schnell vergessen haben. Kurzum - Erziehung zur Dreilochstute ist überhaupt gar kein Problem vor dem Hintergrund des Menschenbildes, denn Erziehung ist das Hinleiten zu einem definierten Ziel welches von aussen gegeben wird. Dies trifft hierzu.

Eine Bildung zur ebensolchen dürfte deutlich schwieriger sein, da man auf ein weibliches Exemplar treffen muss dessen Bestimmung und Innere Überzeugung genau diesem Bild entspricht - es bildet sich also exakt in diese Richtung aus und dies tut es in dem es aus Möglichkeiten jene wählt die ihm innerlich gemäß sind. Wie oft dass vorkommt weiss ich nicht, ich würde aber nicht von vornherein unterstellen, dass dies ausgeschlossen ist. Dies würde von einem sehr vorgeformten Menschbild sprechen, dem bestimmte Ausprägung nicht nahe zu sein haben.
*******kle Frau
3.851 Beiträge
Zu deiner Frage.einfach scheiße.

Aber es gibt immer wieder Doms die meinen ihre Sub klein zuhalten, zum poppen abzurichten und alle Eingänge für übergroße Teile und nicht nur schwä...hinzuhalten haben.
Verbale Erniederung im Alltag und auch schon ihr mal eine scheuern soll sie gefügig machen.
Das Schlimme ist viele dieser Frauen sehen es als Liebe an.
****Sar Paar
51 Beiträge
Erziehung, Abrichtung oder einfache Konditionierung... da gibt es feine Unterschiede.
*******_72 Frau
16 Beiträge
Ich finde das Thema an sich spannend!
Das Wort Erziehen mag ich aber nicht!
Nehmen wir es doch mal auseinander
Er zieht !
Ich empfinde es immer als Begleiter, der fordert und fördert! Es gibt sie immer wieder, die besagten Herren die dies nutzen um zu bekommen was sie wollen.
Ich für meinen Teil finde, man kann sie schnell Filtern.
Tja,
Das ist so das Problem mit Worten per sé:
Wenn man will, kann man alles falsch verstehen.
Es ist kein Wunder, daß die Leather-Culture sich aus WWII-Veteranen rekrutierte, und für alles provokante Begrifflichkeiten und Bezeichnungen wählte, um in einem Leben in Subkultur sich von Kriegstraumata zu erholen.
In Kurzform zusammengefasst...

Wenn ich das also auf deinen Beitrag anwende, so könnte ich den Begriff "Menschenbildung" mit negativen Konnotationen versehen, indem ich unterstelle, dass du andeuten willst, daß devote Partner Defizite in "Menschsein" und/oder "Bildung" haben? Ist das dadurch besser oder eindeutiger als Erziehung?

Formt man eine sub nach den eigenen Bedürfnissen und Vorstellungen? Erkennt man ihre Bedürfnisse und ihr Wesen, und fördert Eigenschaften, Talente und Einstellungen, die es ihr einfacher machen "ihren" Platz einzunehmen und zu leben? Das sind Hase & Igel-, Huhn & Ei -Diskussionen so ergiebig,wie die Frage, ob man einen Masochisten mit dem Rohrstock bestrafen kann. Die Antwort liegt - wie fast immer- darin, sich seine eigene Definition von BDSM zu schaffen, und sich daran zu halten.
My two pennies worth,
S.
****ody Mann
13.148 Beiträge
Das klingt für mich nach Reformpädagogik. Ich bin Berliner und erlebe seit meiner Einschulung das Scheitern von Bildung.

Als Quereinsteiger (nicht studiert in Sachen Sub-Erziehung) muss ich mich nicht an die üblichen Termini halten. Das läuft bei uns dermaßen retro, ich arbeite sogar mit Züchtigung und anderen Strafen und Sanktionen. Den Tatbestand der Bildung erfüllt mein wohlwollendes Wirken sicher nicht.
Ich finde diese Betrachtungsweise sehr interessant lieber "fesselnder"...für mich ist es auf jeden Fall so, dass zur "Erziehung" einer Sub auch die Menschenbildung gehört.
Ich empfand mein Werdegang als Sub bis jetzt nicht als Erziehung...sondern vielmehr als "Formung". Mein Herr hat die Rohmasse bekommen und hat daraus seine Sub geformt... Dies beinhaltete nicht nur sexuelle Anweisungen und Aufgaben, sondern auch Anregungen, Dinge anders zu betrachten, Hilfestellung bei Widerständen etc. Nie hatte ich jedoch das Gefühl, er wolle mir das eigenständige Denken absprechen oder mich gar willenlos machen.
Ich denke, um ein einfühlsamer und stark führender Top zu sein bedarf es einer gewissen Reife und auch einer guten Menschenkenntnis, und der Erkennis, dass Dominanz viel mehr beinhaltet als einer Sub nur gewisse Sexualpraktiken und Stellungen beizubringen...eben, *herz* und Seele. *g*
In einer anderen Gruppe war man der Meinung, ich möchte gar keine FLR, weil ich einen Weg suchte, diese ohne Erziehung zu führen.

Ich weigerte mich einzusehen, das erwachsene Menschen erzogen werden.

Inzwischen habe ich mich da eingefunden. Wobei ich Erziehung im BDSMkontext eher als Belohnungs- Strafprinzip sehe.

Ich würde es aber niemals mit Erziehung im pädagogischen Berreich vergleichen. Denn dort möchte man sich langfristig überflüssig machen, und den Zögling zu einem selbstständigen Menschen erziehen.

Beim BDSM geht es doch eher darum, die Bindung zu verstärken. Dem anderen Vorzugeben, Entscheidungen für ihn zu treffen....meiner Meinung nach das genaue Gegenteil.
Nachtrag: BDSMerziehung erinnert mich an die schwarze Pädagogik.
Aus meiner Sicht gibt es keine "Erziehung" im BDSM. Genausowenig wie "Benutzung". Beides sind Begriffe, die ein Machtgefälle illustrieren, das in Wirklichkeit nicht vorhanden ist. Und Rohmaterial gibt es schon gar nicht, wie in einem der Beiträge hier steht.

Es treffen sich zwei freie Menschen auf Augenhöhe, auch wenn die eine Person z.B. das Sklavenhalsband der anderen Person trägt. Die Vorstellung, dass es jenes Machtgefälle gibt, kickt beide und erweitert den _Spiel_raum für Sexualität. Wenn Sub für Dom nach seinen Anweisungen posiert, dann nur, wenn es ihr/ihm ebenfalls Lust bereitet, den Befehlen zu folgen. Sonst ist es kein BDSM.

Der von dir alternativ vorgeschlagene Begriff "Menschenbildung" gruselt mich allerdings. Was soll denn da zu bilden sein? Hat die Person in deinen und ihren Augen Defizite, dass da was zu bilden ist?
Ich habe mir auch gerade überlegt, welche Menschenbildung ich mache, wenn ich Subi anspucke. *nachdenk*
********Tian Mann
8.811 Beiträge
Krass diese Idioten der Welt *zwinker*
Im Gegenzug noch diese Sklaven die alles tun würden und schon bei der ersten Begegnung sagen Herr/in. Tja, im Chat ist es halt so dass man nicht normal chatten kann ohne ein/e Idiot/in daher kommt und gleich dich anbettelt ihr/sein Gebieter zu sein. Wie stark das wird, meistens gar nicht!

Aber eben wie es so ist, ob real oder virtuell, wir haben unsere Grenzen und diese sollte man nicht überschreiten.


Lg Tian
********Tian Mann
8.811 Beiträge
Ich habe mir auch gerade überlegt, welche Menschenbildung ich mache, wenn ich Subi anspucke.

Jedem seine Demütigung *zwinker*
Also schlimm finde ich es nicht...
Schlimm nicht...aber Menschenbildung mit Seele und Herz?
*******_72 Frau
16 Beiträge
Worauf kommt es an?
Das Dom und Dev sich einig sind!
Dann ist eine solche Begleitung auch völlig ok, jedem das was er sich wünscht.
Aber darauf wollte fesselnder wohl nicht hinaus!
Nein, aber ich versuche seine Idee der Menschenbildung mit Demütigung in Verbindung zu bringen. Oder SM.

Und das gelingt mir nicht.
Da ich mich mit erwachsenen, selbständigen und intelligenten Menschen freiwillig umgebe, sehe ich es als völlig unnötig an, Menschen, die eigenverantwortlich handeln und ihre Bedürfnisse haben, zu einem gewissen, eigenen Menschenbild formen zu wollen - das hat für mich den Anstrich der Manipulation, insbesondere wenn man dafür Inhalte aus einem (erfolgreich?) absolvierten Studiengang benützt.


Mir kommt es nur auf ein gemeinsames Werteverständnis an, welches man dann gemeinsam weiter entwickelt statt - daraus generiert sich gegenseitiger Respekt und echte Emotionen statt meinem Gegenüber meine wie auch immer gearteten Phantasien oder erotischen/kontextbezogenen Vorstellungen durch unterschiedliche Instrumente wie Hypnose, NLP oder emotionaler Erpressung implementieren und als „Weiterentwicklung eines Menschenbildes“ verkaufen zu wollen.

Hohlköpfe bleiben Hohlköpfe und wenn sie gemäss des altbekannten Spruchs „jeder Topf findet seinen Deckel“ dann halt auch entsprechende Frauen finden, die sich dementsprechend benutzen lassen (oder sogar von sich aus darauf stehen, soll es ja auch geben, wenn auch vielleicht sehr selten) dann haben sich wieder zwei gesucht und gefunden, die sich dann halt in diese Richtung weiter entwickeln - der JoyClub ist voll von derartigen Profilen und Gesuchen... es stellt sich doch nur die Frage, ob man diese bedient oder man(n)/Frau sich davon entsprechend abgrenzt.

Eine ideologische Diskussion darüber zu führen erscheint mir jedoch aufgrund der fehlenden Rezeptoren der „einfach gestrickten Niveaulosen“ geradezu absurd und klingt für mich nach Selbstbeweihräucherung der sich nach eigenen Maßstäben selbst definierenden „niveauvollen“ Elite - und beides ist nichts für mich.

Doch wie immer... nur meine Meinung.
********Tian Mann
8.811 Beiträge
Jeder Dominante kennt die Regel: Was meinem Devoten Tabu ist bleibt Tabu!
Man hält sich daran, fragt allerdings gerne nach, nach dem Grund. Ich in meinem Teil hatte oft Frauen die es einfach nicht mögen, aber gleich Tabu eher nicht, darum testen wir es und wenn es dann immer noch unangehm ist lassen wir es irgendwann sein. Schliesslich soll es als mich dominanter Part auch Spass machen. Unmenschlich wäre für mich so was wie "menschliche Toilette" oder Kot oder so was, Verbotene Spiele wie mit Kids und Tieren, ganz egal ob die Dame darauf steht oder nicht.
*******_72 Frau
16 Beiträge
Mein Dom demütigt mich, was mich stärkt!
Das überträgt sich nicht auf mein ganzes Leben?
Zitat von *******_72:
Mein Dom demütigt mich, was mich stärkt!
Das überträgt sich nicht auf mein ganzes Leben?

Natürlich. Aber das hat für mich nichts mit Menschenbildung oder Erziehung zu tun.

Wenn ich guten Sex hatte gehe ich auch gestärkt in den Alltag. Oder wenn Beziehungen positiv verlaufen.
*******_72 Frau
16 Beiträge
Es gibt einen Unterschied ob man durch positive Erlebnisse gestärkt in den Tag geht oder durch gezielte Demütigung gestärkt durchs Leben geht!
*******ile Mann
259 Beiträge
Fass ohne Boden
Nun, wenn ich mich an mein Psychologiekram erinner, so wurde Erziehung ungefähr so definiert. (Ich brech das mal etwas runter)

Erziehung ist die zielgerichtete (-> soll dauerhaft erhalten bleiben) Beinflussung von Verhaltens-/Denkweisen eines Individuums. Erziehung wirkt immer(!) Wechselseitig.

Da wir hier von 2 Erwachsenen Menschen reden, so hat es jeder selber in der Hand was er will und was nicht. Wenn eine Frau dementsprechend erzogen werden möchte oder ein Mann so erziehen will, dann solltest du das schlichtweg akzeptieren. Es ist völlig legitim eine andere Meinung zu haben, aber dein Einleitungstext spricht "subtil" von Herabwürdigung und beleidigt jeden der so sich seine "Erziehung" oder "Beziehungsmodell" vorstellt.

Wie seh ich das?
Ähnlich.
"Dreiloch Stute" finde ich ohne jeden Stil, aber eine nymphomanische Ader die ich in die richtige Richtung zu lenken vermag darf eine SIE gern haben. Da ich keine Monogamie Befürworte (zumindest für mich), ist hier auch eine gewisse erzieherische Notwendigkeit vorhanden, insofern SIE die grundlegenden Bausteine hierfür mitbringt.
Ich werde nicht auf die Feinheiten eingehen, aber man kann es biegen und brechen wie man will, wenn ich speziell meine Sub auf mich abstimme, dann ist das Erziehung (und sie erzieht mich, denn ich muss lernen wie sie lernt).

Gleichzeitig habe ich ein sehr starkes Mindset im Alltag, ich bin keine lineare Persönlichkeit und fördere natürlich SIE im Alltag. In manchen Sachen muss ich ihr gewisse Sachen beibringen, schädliche Angewohnheiten abgewöhnen und neue beibringen und genauso wirkt das umgekehrt.

Wer der Meinung ist, so ist meine Meinung, ab einem XY Jahr ist Erziehung abgeschlossen, der hat aufgehört sich persönlich weiterzuentwickeln. Und wie das aussieht haben wir alle sicherlich schon einmal gemerkt als wir mit viel Älteren Menschen gesprochen haben, man wirkt starr und hat seine festgefahrene Meinung (Punkt aus Ende <- Klassiker).
In diesem Zusammenhang empfehle ich das Buch „Der Menschenmacher“ von Cody
McFadyan... da läuft es einem eiskalt den Rücken herunter, wenn man lesenderweise miterlebt, wie ein gewisses Menschenbild von aussen erschaffen wird.
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