Psychische Abhängigkeit einer Sub (und auch Dom)

Ohne fremde Hilfe wird es wohl nichts. Anscheinend sind die Probleme schon etwas größer. .

Oder du/ihr zieht endlich einen Schlussstrich,denn ihr beide leidet darunter.

Es gibt nur das eine oder das andere... Ihr leidet beide darunter.

Also Eifersucht = nicht vorhandenes Selbst–Vertrauen. Plus eine psychische Erkrankung. Plus er macht scheinbar Dinge, die Dich weiterhin verletzen. Plus die Tatsache, dass Du eigentlich weisst, was zu tun ist.

Einen toten Gaul kann man nicht reiten. Und von aussen betrachtet scheint eure Beziehung nicht mehr "töter" zu gehen. Da hilft es nicht weiter hier und da "uns" Dinge zu erklären. Da geht es auch nicht darum, was zu tun ist. Sondern nur noch wie damit umgehen. Und nach dem, was ich gelesen habe – Du brauchst dringend professionelle Hilfe. Also hole sie Dir. Von Profis.

Border ist ja prädestiniert für BDSM. Wie ein Magnet. Dabei kaschiert diese Lebensform oft nur Symptome, löst aber (fast) nie die Ursachen. Wer sich darauf einlässt, spielt schon mit dem Feuer (da oft nicht ausreichend erfahren). Aber wer Dich dann nichtmal freigibt / Dir hilft.... ich meine es nicht bös, aber: Kind! Wach! Endlich! Auf! Und übernimm Verantwortung für Deine Gesundheit.

Treibende Grüsse

Das könnte eine Nachricht an dich selbst sein zu handeln.

Das, was du beschreibst gibt es auch in vielen Beziehungen ohne BDSM. Viele Frauen sind z.B. in einer Gewaltspirale, werden misshandelt etc. und schaffen es trotzdem nicht raus aus der Beziehung.
Den Absprung schafft man erst, wenn der Leidensdruck irgendwann zu groß wird und man auch bereit ist. Ich kenne einen Fall, da hat sie es mit fast 80 Jahren endlich nach 47 Jahren Beziehung geschafft von einem Narzisten loszukommen!

Als Hilfe: gehe in Gedanken immer wieder durch, was passiert, wenn du dich trennst. Wie sieht dein Leben dann aus? Wie kann es weiter gehen? Irgendwann macht dir der Gedanke an das Danach vielleicht keine Angst mehr. Und dann schaffst du auch den Absprung.

Das gibt es alles auch ohne BDSM. (Bzw, aus diesem Satz werde ich nicht klug: "auch eine "normale" Beziehung vorhanden, TPE" - was ist mit "normale Beziehung" gemeint?)

Ich versuche immer zwei Möglichkeiten zu sehen.
Möglichkeit 1: Man bleibt zusammen und nimmt den anderen, wie er ist bzw. arbeitet im Rahmen der Beziehung an Verbesserungen, im Bewusstsein, dass es immer begrenzt sein wird.
Möglichkeit 2: Man kann nicht mehr zusammen bleiben, und wenn man alleine das nicht hinkriegt, dann sucht man sich professionelle Hilfe. Wobei man den Aspekt des BDSM nicht verschweigen sollte, und zwar von Anfang an. Der/die Therapeut/in, Mediator/in oder was auch immer wird dann schon sagen, ob er/sie sich da berufen fühlt oder nicht. Es gibt auch sog. KAP, Kink Aware Professionals, da kursieren Listen mit denen, die sich speziell für BDSM auskennen und das einbeziehen können (Therapeuten, Ärzte, Psychiater, Anwälte).

Wenn das Thema der Beziehung bzw. Trennung einen gesundheitlich angreift, z.B. depressiv macht, dann muss auch unbedingt ärztliche Hilfe gesucht werden, wobei ich wieder im Bereich der KAP suchen würde.

An deiner Eifersucht solltest du schon auch mal arbeiten, unabhängig von diesem Mann, denn das kann eine Beziehung escht sehr schwierig, wenn nicht unmöglich machen. Ganz abgesehen davon, ob es einen Grund dafür gibt oder nicht, du wirst auch mit zukünftigen Männern sehr schwer glücklich werden, wenn du ständig eifersüchtig und somit misstrauisch bist.
Und ihr seid natürlich in einem Teufelskreis, wenn 1. DU die Bestätigung brauchst, dass er dir treu ist, sprich keine andere Frau anschaut als dich, 2. ER die Bestätigung braucht, von anderen Frauen begehrt zu werden. Das geht nicht zusammen.

Ich möchte da jetzt jede Schuldfrage rauslassen. Im Endeffekt ist es doch sowieso egal. Tatsache ist, wenn Vertrauen mal weg ist, ist es weg. Entweder man schafft einen kompletten Neuanfang, von Null weg, wie mit einem/r Fremden. Oder man lässt es ganz. (Oder einigt sich auf eine offene Beziehung, bei der das Thema "Treue" egal ist.)

Er von Drachenliebe schrieb

Es darf sich nur keine Opferrolle herausbilden, die romantisch verklärt als Ersatz für Zuneigung angelegt wird.

Ich empfehle unbedingt die wirklich gute Autorinnenseite der Psychologin Barbara Singer zum Thema "Hörigkeit".

Ich hab den ganzen thread und die zusätzlichen Informationen gelesen und dann noch mal den Anfang...

Jetzt glaube ich, ihr solltet euch trennen! Es gibt keine positiven Argumente mehr. Alles ist düster und traurig, aggressiv und verletzend.
Er weiß, wie er dich verletzen kann und tut es!
Er weiß von deiner Eifersucht und nutzt sie gegen dich.
Er kennt deine Schwächen und sein Charakter lässt es nicht zu, dich zu schützen und zu stärken, sondern er nutzt es aus und stößt dich von sich.
Wie kannst du bei ihm bleiben?

Stell dir vor wie schön es sein könnte! Dein Leben! Unabhängig und stolz, Single und Herrin über deine Entscheidungen, deine Sexualität, deine Freizeit, dein Glück!
Komm erstmal mit dir selbst klar und wenn du alles im Griff hast, dann suchst du dir einen passenden Partner, der dich respektiert und liebt, dich unterstützt und deine Fantasien lebendig werden lässt!
Und dann wirst du dich fragen, warum du nicht viel früher gegangen bist.

Genau so ist es, RockAmVeritas hat den Nagel auf dem Kopf getroffen.

Da ich weiß das du auch Kinder hast sind sie in erster Linie die wichtigsten,den auch deine Kids bekommen mit oder spüren dass es der Mama nicht gut geht ,darum schau auf dich und deine Kids und dann kommt lange nichts.

Wo hat die TE das geschrieben?
Das ist deine alleinige Sichtweise. Die TE hat selbst geschrieben, daß beide an der Sache Schuld tragen, aber ohne ins Detail zu gehen. Das muss sie auch nicht.

Außerdem ist die Schuldfrage nicht das Thema. Sie möchte Ratschläge und letztendlich muss sie entscheiden, was gut ist oder nicht.

Entweder suchen sie gemeinsam Hilfe von außen oder sie trennen sich. Außerdem würde ich an ihrer Stelle auch Hilfe suchen was ihr Borderliner angeht.

Ein Partner oder sogar die eigene Familie können schon sehr damit überfordert sein und und dürfen nicht belastet werden. Außenstehende Personen, der eigene Partner oder die Familie können unterstützend wirken und beistehen, aber nicht in psychologischer Hinsicht... dafür gibt es Menschen,die sich dafür eine spezielle Ausbildung besitzen.

Klar in so einer Situation braucht man professionelle Hilfe. Wobei ich mich iwie frage in was noch ne Abhängigkeit besteht / bestehen, wenn von beiden Seiten gar nix mehr passt und man auch nix mehr von der Beziehung hat.

Das gewohnte Leid macht weniger Angst als der Schritt ins Ungewisse

Es gibt so viele Gründe, weshalb man sich nicht trennt. Angst alleine zu sein, finanzielle Abhängigkeit, geringes Selbstwertgefühl (was die psychische Abhängigkeit vielleicht erklären kann), Liebe (trotz all den negativen Umständen) und noch vieles mehr.

Eine Trennung ist nicht einfach, aber nicht unmöglich. Sie braucht in manchen Situationen Zeit und Planung... zum Beispiel, wenn man auch finanziell gebunden ist. Freunde und Familie können dabei auch unterstützen. Es gibt immer einen Weg.

Die Entscheidung zur Trennung ist auch nicht leicht. Eine Liste mit positiven und negativen Punkten der Beziehung um sich vor Augen zu halten, ob es sich überhaupt noch lohnt die Beziehung zu retten. Auch wenn die Liebe noch vorhanden ist, ist der Schmerz diese Liebe noch wert?

Das ist doch (vermutlich) ein Paradebeispiel für eine toxische Beziehung und Kinder sind mitbetroffen. Ich würde sagen, die ersten Schritte aus einem 08/15-Beziehungsratgeber können getrost übersprungen werden.

Damals dachte Ich, ich könnte mich nicht finanzieren. Als mir klar war, das ich gehen werde, ging es sehr schnell...Arbeit, Wohnung....und eine überwältigende Angst.

Nein, es war nicht leicht. Ein riesiger Abgrund tat sich auf.

Aber....ich lernte damit umzugehen. Selbstständig zu werden.

4U:

RockAmVeritas

Die Aussagen der TE interpretiere ich als Ängste, Dinge die in der Vergangenheit passiert sind.

Woher sollen wir wissen, ob der Partner der TE sie aktuell betrügt?

Du hast es allerdings so interpretiert, als ob er immer noch einen guten Grund liefert. Das weiß keiner hier im Thread.

Weiß ich nicht. Hab ich auch nicht gesagt.

therapie.
ist wohl die richtige Antwort.
man sollte sich von Menschen die einem nicht gut geht trennen wenn es auch noch so schwer ist. ich war vor vielen Jahren in einer Abhängigkeit allerdings ohne BDSM Kontext und in dieser Beziehung war ich wohl ganz klar das arschloch. ihr ging es scheisse. mir ging es scheisse doch ich hätte das noch 20 Jahre gemacht statt auch nur den Gedanken ertragen zu müssen ohne sie zu sein letzten Endes hat sie dann Schluss gemacht. es hat insgesamt 5 Jahre gedauert das zu verarbeiten aber ich habe es geschafft.

in einer D/s Beziehung wenn sie denn nicht inform von sessions play etc... stattfindet zielt ja wenn sie ehrlich ist und es gelebt wird auf eine Abhängigkeit ab und auch wenn wir domsen das nicht zugeben wollen. auf beiden Seiten.

lg die Göttin

Liebe TE!

Erst einmal vielen Dank für so einen mutigen Beitrag 🙏

Das was Du da beschreibst ist auf vielfältige Art und Weise eine sehr schwierige Situation. Vieles kann ich aus vergangenen Zeiten sehr gut nachvollziehen. Ich sehe in erster Linie, so wie es auch schon geschrieben wurde, dass ihr beide derzeit keinen geneinsamen Nenner mehr habt. Ihr wollt völlig gegensätzliche Dinge voneinander. Ich sehe da die Anziehung zueinander tatsächlich in der Gegensätzlichkeit. So etwas gibt es, gerade bei Borderlinern.

Ich selbst kenne das Gefühl, dass ich das Unglück brauche um überhaupt Glück empfinden zu können und habe deswegen einen Top an meiner Seite, der zeitweise das Spannungsgefüge zwischen uns aufrechterhält. Er ist schonungslos ehrlich und sagt niemals Dinge, die ich gerade hören möchte. Manchmal empfinden Menschen (gerade im Kontext) unsere Basis als destruktiv. Ich bin ihm hörig, dessen bin ich mir bewusst, aber ich habe meinen Frieden damit gemacht. Wir haben Zeiten hinter uns in denen ich immer wieder aus der Konstellation fliehen wollte, weil ich dachte, dass mir Freiheiten gut tun würden, mir sein Korsett nicht passen würde. Immer wieder versuchte ich von ihm loszukommen um immer wieder festzustellen, dass genau sein erdachtes Korsett für mich nötig ist, um mich im Gleichgewicht zu halten.

Ich war früher einmal genau so eifersüchtig wie Du. Mittlerweile, seit ich ihn kenne, habe ich gelernt, dass es meist nicht gelingt alle Erfüllungen in nur einem Menschen zu finden. Und so gestehe ich ihm zu, dass er ein anderes Leben führt, was mich jenseits von unserer Zeit nichts angeht. Ich gestehe ihm ungezwungen den Kontakt zu anderen Frauen zu, sollte ihm bei mir etwas fehlen. Das Vertrauen darauf, dass er mich nie absichtlich verletzen würde (er weiß um meine Gefühle für ihn und er weiß auch wo meine Grenzen liegen), lässt mich viele Dinge sehr viel entspannter empfinden. Ich hege keine Besitzansprüche mehr und genieße die gemeinsame Zeit umso mehr.

Aus eigener Erfahrung kann ich Dir trotzdem raten professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich war damals wie Du in einer ähnlich vertrakten Situation mit einigen weiteren erschwerlichen Begleitdynamiken. Ich musste einfach mich wieder finden und Mut sammeln um den Weg wieder sehen zu können. Ich erzählte meiner Therapeutin auch ganz offen über das Gefüge in dem ich mich befinde und sie hat absolut toll reagiert, nicht kritisiert oder gewertet sondern Sichtweisen verändert. Das hat mir sehr geholfen. Mittlerweile weiß ich wieder wieviel ich wert bin und auch Du solltest Dir darüber wieder klar werden. D/s bedeutet nämlich nicht, eine allumfassende Legitimation für Dom sich wie ein Arsch zu verhalten sondern vor allem empathisch und achtsam mit seiner freiwillig Unterwürfigen umzugehen. Im besten Fall ist dies keine Einbahnstraße sondern ein respektvoller Umgang sollte von beiden gelebt werden und das übertrage ich im übrigen auch auf ganz normale Beziehungen.

Ich könnte mir schon vorstellen, dass es noch eine Chance für euch gibt, aber nur nach einem offenen klärenden Gespräch in dem beide offen die Karten auf den Tisch legen und sagen was Phase ist. Sollten allerdings schon so viele Verfehlungen seinerseits geschehen sein, die Dich tief in Deinem Vertrauen erschüttert haben, solltest Du die Konstellation schon aus reinem Selbstschutz verlassen. So schwer es Dir auch fallen mag, aber DU musst wieder Verantwortung für DICH übernehmen.

Ich wünsche Dir Kraft und vor allem nie enden wollenden Mut 🙏

Herzlichst,
Joy