BDSM und die Gesellschaft

Ich könnte zu all den Fragen keine kluge Antwort geben, da BDSM aus meiner Sicht neben Fragen des Klimaschutzes, der Weltmarktpolitik und der zunehmenden Rechtsorientierung größerer Bevölkerungsschichten in der Liste gesellschaftlicher Themen ungefähr Platz 347 einnimmt.

Je eine kurze Antwort

Problemlos zumindest von seiten der BDSM'ler
Eindeutig ja, ich sehe keineen Widerspruch zwischen BDSM und Gesellschaftsfähigkeit, und lege sehr viel Wert auf Respekt, Achtung und Achtsamkeit gerade weilich in/mit BDSM unterwegs bin
Siehe oben

Ich würde mich @*********esolo anschließen, die „BDSM‘ler“ haben mit der Gesellschaft weniger Probleme, als die Gesellschaft mit den BDSM‘lern 😎

Ansonsten sind Werte immer persönlich und Normen meist aufgezwungen...

Egal welche Neigung ich auslebe oder habe , ich bin und bleibe Teil "dieser Gesellschaft"! Man hat ja auch ein Leben innerhalb dieser.....

1. sehr gut, wir leben es und sind sehr glücklich damit

2. gesellschaftliche Normen und Werte sind sicherlich erforderlich, da sie unter Anderem das Zusammenleben ermöglichen.

3. BDSM ist vermutlich gesellschaftsfähig. Die Frage für uns ist vielmehr, wieviel wollen wir über unsere Sexualität öffentlich machen. Will man jedem seine sexuellen Neigungen auf die Nase binden? Für uns lässt sich das definitiv mit einem nein beantworten.
Fazit: Wir leben so wie es uns gefällt in einer liberalen, freiheitlichen Gesellschaft mit der Begrenzung die Freiheit Anderer nicht zu tangieren.

In größeren Städten kann ich mir durchaus vorstellen, daß BDSM gesellschaftsfähig ist. Dort gibt es inzwischen so viele Subkulturen, daß es auf eine mehr oder weniger nicht ankommt.
Bei uns auf dem Land sieht das etwas anders aus. Ich lebe in einem Landkreis, der auf über 1300 km² gerade einmal 130.000 Einwohner hat. Darüber hinaus hat die Kirche hier noch eine sehr starke Macht. Ich habe hier manchmal das Gefühl, daß große Teile der Bevölkerung nicht mitbekommen haben, daß der Bauernkrieg schon 500 Jahre her ist.
Hier wird BDSM als krank, pervers und abartig angesehen. Eine Sklavin, die sich ihrem Herrn nackt präsentiert, weil sie den Befehl dazu erhalten hat, ist, wenn höflich über sie gesprochen wird, eine Nutte.
Man muß, was die Gesellschaftsfähigkeit von Lebensarten angeht, meines Erachtens sehr stark differenzieren, wo man sie leben will. Unsere ländliche Bevölkerung hat hier noch einen sehr großen Nachholbedarf im Hinblick auf Toleranz gegenüber Andersdenkenden.

Ich denke, es kommt immer auf die Ausprägung an...

Blut, Striemen und Hämatome werden gesellschaftlich wohl nie akzeptiert sein, obwohl sie für SMler oft ein hohes Maß an Erfüllung bedeuten.

Dominant/devote Lebensweisen hingegen sind m.E. bereits weitgehend akzeptiert.
Kaum Eine(r) stört sich daran, wenn bspw. SIE in der Öffentlichkeit zu IHM aufschaut, ihm dient und stillschweigend Anweisungen befolgt.
Viele bemerken es nicht einmal.

Gruß in die Runde...

Warum müssen sexuelle Neigungen von der Gesellschaft anerkannt werden?
Wer repräsentiert die Gesellschaft?
Meine Mutter würde auch schon Blasen als ekelhaft einordnen. Na und? Ich will mich mit ihr nicht über meinen Sex unterhalten.
Die beste Freundin meiner Mutter (80 Jahre) kennt meine BDSM-Neigung und hat mich schon mehrfach darüber ausgefragt, weil sie neugierig war. Ihr Kommentar: "Erzähl das bloß nicht meiner Tochter. Die könnte das nicht verstehen."

Ich lege auf manche Normen wert. Aber die schreiben mir nicht vor, wie ich mich sexuell auslebe.

Das darfst Du aber keinen Kirchenhörigen wissen lassen. Die überwiegende Anzahl derer, die nach den Regeln der Organisation christliche Kirche leben, stehen auf dem Standpunkt, daß eine Frau keinen Sex zum Spaß hat. Bei Männern ist das anders, aber Frauen haben Sex ausschließlich zur Fortpflanzung und selbstverständlich nur in der Missionarsstellung.

Wo lebst Du denn? Sorry, aber das was Du beschreibst, das gilt allerhöchstens noch auf dem platten Land, weitab von jeder größeren Stadt. Zumindest hier in Deutschland. Und selbst auf dem Dorf geht viel mehr hinter den verschlossenen Gardinen ab, als man glaubt.

Der von dir gewählte, soziologische Begriff umschreibt Menschen, die durch ihr gemeinsames Leben und Handeln miteinander interagieren. Von demher ist BDSM ein Aspekt, den Teile der Gesellschaft miteinander leben. BDSM ist daher Teil der Gesellschaft.


Die Frage hat im Kontext deines Anliegens für mich keine konstruktive Ausrichtung, sie impliziert unterschwellig, dass wir Gruppenmitglieder abweichende gesellschaftliche Normen und Werte leben. Da die Fragestellung isoliert betrachtet bereits in ein JOYclub-Tabu https://www.joyclub.de/hilfe/spielregeln.html#tabus führt, ist dieser Aspekt vermutlich besser in einer geeigneteren Gruppe, wie zB Tabu , aufgehoben.


BDSM als - wie oben beschrieben - Teilaspekt des gesellschaftlichen Lebens kann sich selbst nicht ablehnen. Die Rahmenbedingungen, innerhalb derer ich mein BDSM lebe, bestimmen, ob mein Verhalten zu Konflikten innerhalb meiner Interaktion mit der Gesellschaft, dh meinem sozialen Umfeld führt.

@******i76 Bitte spezifiziere deine Fragestellung und gib uns die Quelle des ursprunglichen Themas an, damit der Kontext erkennbar wird. Gleichzeitig um zu vermeiden, dass Teilnehmer der Diskussion in Konflikt mit den Regeln des JOYclubs geraten. Gerade auf einer erotischen Plattform und innerhalb einer BDSM Gruppe sollten wir uns alle bestmöglich um Differenzierung in der Fragestellung bemühen, sie bestimmt massgeblich den Erfolg des konstruktiven Austauschs - und in diesem Einzelfall beispielhaft auch die Akzeptanz der (JOY-) Gesellschaft. Danke!

LG xxxotb

Lese meinen Beitrag vorher, dann weißt Du, daß ich auf dem plattesten Land lebe.
Deine letzte Aussage will ich gar nicht abstreiten, aber selbst wenn da einiges "abgeht", wird es hier niemand auch nur ansatzweise einräumen, geschweige denn, es bei Anderen, die offen damit umgehen, akzeptieren. Das ist hier leider so.

Also, wir leben auch in einer tief katholischen Gegend, aber so extrem empfinden wir das auch nicht.

@********reue

Das freut mich für Euch. NRW ist eben doch nicht Badisch Sibirien.

Nur ein Beispiel aus einem ganz anderen Bereich. Seit der Gebietsreform in BW von 1975 gehört der nördliche Teil des Main-Tauber-Kreises zum RP Stuttgart und damit zu Württemberg. Bis zu diesem Zeitpunkt waren wir Karlsruhe, also Baden, unterstellt. Die alt eingesessene Bevölkerung hier vertritt immer noch die Ansicht, daß wir in Baden sind. Und das nach über 40 Jahren Zugehörigkeit zu Württemberg.

dsherr
Das gehört zwar jetzt nicht zum Thema, aber mal ehrlich:
Ich fühle mich als Rheinländer, obwohl es das Land NRW bereits seit 1948 gibt. Schlimmer noch, ich fühle mich sogar diesem konservativ katholischen Kreis verbunden. Jetzt bin ich nebenbei noch der Sub meiner Herrin und obendrauf noch Ihr Cuckold. Wieso sollte sich das ausschließen?

Das ist unqualifizierter Unfug und gehört hier auch nicht hin.

@ DS Herr

Und? Was hat das nun mit BDSM zu tun?
Die Bevölkerung und Gesellschaft ist in stetem Wandel.
Die meisten sind aufgeklärt heute dank Internet und leben ihr Bdsm Zuhause.
Wie soll es denn gesellschaftsfähig werden? Glaubst du wirklich das es in der Großstadt soviel anders ist??
Sicher da gibt es mehr Clubs Stammtische etc. Aber immer schön innerhalb der Szene.

Jeder hat schließlich ein normales Leben. Und es geht nur wenige etwas an wie ich meine Sexualität lebe.

Da vom TE keine genaueren Diskussionspunkte kommen schliesse ich hier ab.

Vielen Dank an alle, die sich für eine konstruktive Diskussion im Sinne der Gruppe und der https://www.joyclub.de/hilfe/spielregeln.html#tabus eingesetzt haben.

Liebe Grüße,
dechainee
Mod