Sie schreibt
Was ist mir aufgefallen? Immer oder besser gesagt sehr oft fällt mir auf, dass viele geschockt, überrascht oder verwundert reagieren, wenn ich erzähle was D/S für mich bedeutet.
Es ist halt eine eher seltene Lebensform wenn man es als TPE betreibt. Deshalb verstehe ich schon das viele Menschen es nicht nachvollziehen können was man fühlt.
Für mich ist es eine Lebenseinstellung. Kein Spiel, kein temporäres Machtgefälle, kein Ausgleich zum Job, kein kink, sondern meine Erfüllung, denn es ist ein Teil von mir der immer vorhanden ist.
Daher gehört Liebe und D/S untrennbar für mich zusammen. Ich kann nicht lieben ohne Machtgefälle und ohne liebe kann ich keine D/S Beziehung eingehen.
Sehe ich ähnlich und ist doch okay so.
Wenn ich dann in einer D/S Beziehung bin, bedeutet das für mich bedingungsloses Folgen und grenzenloses Vertrauen. Es gibt kein zögern, kein verweigern, statt dessen absoluter Gehorsam. Es gibt kein.. heute bin ich zu müde, zu kaputt..
Da ticke ich ein wenig anders. Ich bemühe mich nach Leibeskräften, aber manchmal bricht die Zicke durch. Deshalb ist mein D/S aber nicht schlechter.
Für mich in meiner Welt gab und gibt es immer nur ein Ziel... den Herrn glücklich zu machen, denn das macht mich glücklich. Es bedeutet für mich auch, mich selbst zurück zu nehmen und das Wohl des Herrn über alles zu stellen.
Es bedeutet ebenfalls für mich, wenn der Herr gegangen ist, ihm zu wünschen mit einer anderen wieder glücklich zu werden und sein neues Glück zu finden.
Das wiederum empfinde ich gar nicht mal Bdsm oder D/S typisch. Meinen beiden langjährigen Stino Partnerschaften wünschte ich genau das selbe. Ich bin der Meinung jeder Mensch hat nach einer Trennung neues Glück verdient. Ich ebenso wie die Ex Partner. Warum sollte ich jemanden Unglück wünschen den ich mal geliebt habe? Den Gedanken finde ich D/S unabhängig völlig verkehrt.
Wenn ich heute mit anderen Gespräche führe, ernte ich erstaunte Blicke und ich bekomme immer mehr das Gefühl, dass diese Art D/S zu leben kaum noch zu finden ist.
Ich werde oft gefragt, was mit meinen eigenen Bedürfnissen und Wünschen ist. Mein Wunsch und Bedürfnis ist es nun mal, den anderen glücklich zu machen.
Ich denke damit muss man klar kommen das viele Menschen es nicht so verstehen um was es dir geht. Ob diese Variante heute mehr oder weniger zu finden ist ... keine Ahnung. Ich habe keine Vergleichsmöglichkeiten.
Wie erlebt ihr das?
Recht neutral. Da ich unsere Lebensform selten thematisiere, und gut mit anderen Ansichten umgehen kann hab ich keine Probleme damit.
Wie lebt ihr euer D/S?
Das würde jetzt echt zu lang werden. Irgendwie ähnlich wie du, aber doch viel lockerer. Schwer zu erklären
Hat der eine oder andere ähnliche Erfahrungen gemacht?
Nein, wie gesagt, wir stoßen kaum auf Ablehnung unserer Verbindung. Unverständnis ja, Erstaunen... sowas. Aber das ist doch völlig okay, jeder hat das Recht die Dinge für sich selber zu bewerten oder auch abzulehnen. Solange der Ton wertschätzend bleibt ist alles gut.