Mir ist noch nie aufgefallen, dass jemand geschockt auf mein Verständnis von D/s reagiert. Ich würde es eher als Neugier oder manchmal auch Unverständnis bezeichnen. So als Randbemerkung passiert mir das eher bei SM - da kam es schon mehrfach vor, dass jemand geschockt war, was ich da so einstecke und toll finde.
Aber zurück zur Eingangsfrage. Um ein Aussterben von D/s feststellen zu können, müsste es überhaupt erst einmal dieses eine D/s geben, das mutmasslich stirbt. Und ich bezweifle, dass es uns gelingen wird, hier eine allgemeingültige Definition zu finden. Was übrigens auch unserem Gruppenkonzept entspricht: Dieses lebt gerade von der Erkenntnis, dass es viele verschiedene Auffassungen von Dominanz und Unterwerfung gibt und dass keine davon die bessere oder die schlechtere ist.
„wer sollte sich anmaßen dürfen die Sexualität eines anderen zu beurteilen oder sogar abzuwerten? Nur weil es nicht den eigenen Vorstellungen entspricht, heißt es doch noch lange nicht, dass ein Mensch der sich vielleicht sogar wirklich inspiriert durch den Film in diese Welt begibt letztendlich immer ein "Möchtegern" bleibt und ja nur "Kuschel-SM" betreibt.
Ja, das trifft es. Mir ist es deshalb unmöglich, ein Aussterben zu bejahen oder zu verneinen. Denn ich würde damit die Bedürfnisse sehr vieler Menschen abwerten, die einfach nur ihren Weg gehen.
Natürlich wird durch die erwähnten Filme das Thema immer präsenter, weshalb wohl vermehrt Menschen unterschiedlicher Auffassung aufeinander treffen. Vielleicht ist es ja auch das, was so auffällt?
„
Für mich in meiner Welt gab und gibt es immer nur ein Ziel... den Herrn glücklich zu machen, denn das macht mich glücklich. Es bedeutet für mich auch, mich selbst zurück zu nehmen und das Wohl des Herrn über alles zu stellen.
Dieses Ziel verfolge ich auch. Dennoch wird unsere Auffassung von D/s wohl in verschiedenen Punkten auseinander gehen. Das ist aber gar nicht schlimm, denn auch dominante Menschen haben unterschiedliche Auffassungen. So erklärt es sich dann auch, dass es so viele unterschiedliche Beziehungsarten im D/s gibt. Richtig oder falsch halte ich da als Messkriterien jedenfalls für vollkommen ungeeignet.
Mir persönlich ist wichtig, meine D/s-Bedürfnisse so ausleben zu können, wie ich mich wohl fühle. Dabei finde ich immer wieder erstaunliche Dinge über mich heraus - unter anderem auch, wie weit meine Bedürfnisse in diesem Bereich reichen. Und wie sehr es mich erfüllt, mich einer Femdom unterzuordnen. Ich entwickle mich also stetig weiter. Und in ein paar Jahren lebe ich diese Bedürfnisse vielleicht auf eine Weise aus, die für mich heute unvorstellbar wäre. Was es irgendwie einfach unwichtig macht, ob andere das gleich sehen wie ich.