„Erfahrungen mit echten Dom‘s oder Möchtegerns
Seit einem Jahr lebe und liebe ich BDSM, ich bin nicht anspruchsvoll, aber ich kann sagen, von 14 Dates/Versuchen hatte ich bis auf einen nur Dom-Enttäuschungen.
Wie ergeht es Euch? wie erkennt „Frau“ den richtigen Dom, also die Spreu vom Weizen?
Zum einen denke ich nicht, dass jemand, der nicht zu mir passt, deswegen ein "Möchtegern" ist. Persönlich glaube ich sogar, dass die Menschen, die andere in "richtig" und "falsch" einteilen und bei Inkompatibilität gleichzeitig unterstellen, derjenige sei ein Möchtegern (egal ob Dom/Sub oder m/w), ihre Anspruchshaltung an MENSCHEN überdenken sollten.
Denn das ist jeder Dom erstmal: Ein Mensch.
Und alle Fantasien und Sehnsüchte nach einer bestimmten Form von Dominanz und all das Kopfkino und die Geilheit werden nicht ändern können, dass ein Mensch individuelle Stärken und Schwächen, aber vor allem auch einen eigenen Kopf hat und es die absolute Ausnahme ist, dass von Anfang an alles zu 100% passt und man von Null auf Hundert loslegen kann.
Man hat es mit Menschen zu tun. Nicht mir programmierten Robotern, die einem alle Wünsche erfüllen.
Und das ist letztendlich auch meine "Strategie", wenn es darum geht, Spielpartner zu suchen und zu finden. Ich habe recht viel Geduld, explodiere nicht vor kopfloser Sehnsucht und kann durchaus damit leben, Nein zu sagen, eine Weile kein BDSM zu leben und nehme mir dafür die Zeit, mir Menschen genau anzusehen und sehr explizit darauf zu achten, dass es es zwischenmenschlich harmoniert. Ich bin nicht auf der Suche nach "Doms", sondern nach Menschen, die ergänzende Bedürfnisse haben und deren Art mir zusagt. Ich brauche nicht von Anfang an die super-duper Session, ich bin auch für Anfänger-Doms oder weniger erfahrene offen und ich habe keinerlei feste Drehbücher im Kopf, die unbedingt abgearbeitet werden müssen.
Ich will eine mindestens freundschaftliche Ebene mit Spielpartnern haben, deswegen selektiere ich eher nach Soft Skills und nicht danach, wie gut jemand eine Bullwhip schwingen kann.
Ich halte es auch für völlig normal, dass der Großteil der Menschen nicht zu einem selbst passt und finde es daher gar nicht ungewöhnlich, dass man nur mit einem Bruchteil der Leute, mit denen man in diesem Kontext ins Gespräch kommt, wirklich harmoniert. Ich kenne hier im Forum/in den Gruppen zum Beispiel nur zwei Pärchen, deren BDSM mir persönlich auch zusagen würde, die das in einer Art ausleben, die mir gefällt. Die Doms dieser beiden Pärchen spielen fast exakt auf die Art, wie ich das gut finde und kommen auch von ihrer Einstellung und ihrem Charakter sehr nah an das heran, was mir zusagt und die beiden sind zurecht bereits vergeben.
Nach der Trennung von meinem ersten Dom bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich meinen zweiten kennenlernte, bekam ich auch ein paar hundert Zuschriften von Doms, die es mit mir versuchen wollten und am Ende hat mich nur der interessiert und gecatcht, den ich jetzt habe. Einer von hunderten. Diese Bilanz halte ich für ziemlich normal.