Ich lese hier jetzt schon eine Weile mit, zugegeben das eine oder andere Mal doch auch reichlich irritiert.
Irgendwie hatte ich immer was schreiben wollen, aber mich dann doch wieder davon abgehalten.
Warum?
Weil ich auf dem Standpunkt stehe, dass es so etwas wie »natürliche Devotion« nicht gibt. Weder vom Spaghettimonster gegeben noch antrainiert/angewöhnt.
Devotion hat ganz viele verschiedene Facetten und ist immer auch abhängig vom jeweiligen Gegenüber. Wie wohl jede Charaktereigenschaft, die ein Mensch mitbringen kann. Sie wird ausgelöst durch einen Menschen, eine Situation … die Möglichkeiten sind vielfältig. Und sie wird begrenzt durch Sozialisation, persönliche Vorstellungen, Werte und Normen.
Trotzdem haben wir wohl alle eine Vorstellung davon, was hier mit »naturdevot« gemeint ist.
Ich versuche das jetzt mal aus meiner Perspektive zu erklären:
Ich bin devot. Bei den meisten (dominanten) Männern kommt das allerdings nicht zum Tragen. Weil sie auf mich keine solche Wirkung haben. Entsprechend unausgelebt ist diese Neigung daher auch.
Und dann gibt es – und das ist superselten – Männer, bei denen meine Neigung komplett anspringt. Das geht so weit, dass ich nicht mal wirklich merke, dass ich mich unterordne. Weil das für mich so selbstverständlich ist, dass ich keinen Gedanken daran verschwende.
Im besten Fall ist es dann ein Loveinterest und der hat auch was mit BDSM zu tun. Dieses Verhalten von mir ist nämlich nicht an sexuelle Präferenzen gekoppelt. Aber es wäre halt schon toll, wenn es so wäre. Dann wäre allerdings die Wahrscheinlichkeit auch recht hoch, dass es früher oder später in eine TPE-Beziehung übergehen würde. Nicht forciert, sondern weil es sich wie ein Automatismus dahin entwickelt.
Das ist daher auch weniger eine bewusste Entscheidung, mich meinem Partner auf diese Weise unterzuordnen, als vielmehr der Effekt, den er auf mich hat, und die sich daraus ableitende Dynamik – bei entsprechender Neigung selbstverständlich.