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BDSM
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Wie wirkt dieses D/S?

*******rrae Mann
414 Beiträge
Zitat von *******dor:

Eine gesunde D/s - Beziehung ist eine mit zwei* gesunden und sprachfähigen Menschen. Die Kontrolle nur bei Top zu suchen ist exakt die Verlockung, die zu einem schlechten Ende führt.

Selbstverständlich. Das war oben sehr missverständlich ausgedrückt. Mea culpa!
@*****fel danke. Du siehst also durchaus, dass es eine Sucht sein kann, diese aber zur Beflügelung führt und nicht in ein Verderben, wenn Liebe, Bindung, WErtschätzung und Verantwortung auf beiden Seiten vorhanden sind?
@****_DS vielen Dank für deinen guten Beitrag. Ja! Natürlich! So habe ich das noch gar nicht erkannt. Außerhalb des Spiels stehe ich für mich selbst und auf Augenhöhe.
*******lice Frau
144 Beiträge
Ich wurde neulich erst gefragt worin mein Bedürfnis begründet ist, als ich mein Bedürfnis äußerte, dass es mir fehlt in einer solchen Konstellation zu spielen. Damit ich Mal wieder Kontrolle abgeben kann. Mich Mal wieder fallen lassen kann.

Ich habe in diesem Zuge wieder für mich festgestellt, dass ich es zwar Liebe mich so fallen zu lassen, aber es auch gefährlich für mich wird.
Weil ich etwas will, was ich gleichzeitig nie fordern würde - dass jemand die Verantwortung für mich trägt. Und doch...und doch.. manchmal, nur manchmal, wäre es schön den Kopf abzuschalten.
Aber es geht nicht, weil niemand dafür da ist.

Also ja ich weiß was es mit mir macht - es gibt mir eine Atempause. Ein kleines Fenster und meine Mitte wiederzufinden. Eine andere Art von Fokus auf mich selbst in der es nicht darum geht sich weiterzuentwickeln sondern einfach inne zu halten und gleichzeitig etwas zu machen das nicht dem alltäglichen entspricht.

Aber gleichzeitig, weil die Praktiken zum Teil gefährlich für Geist und Körper sein können, überlege ich im Augenblick wie ich es ersetzen kann. Weil ich nicht in Abhängigkeit dieses Gefühls geraten will und erst Recht nicht in Abhängigkeit einer Person.
Stay sane inside insanity.
Ich spüre gerade Verunsicherung, die ich für mich gut beleuchten möchte. Etwas aus einer Abhängigkeit aus zu tun oder einem schlechten Selbstwertgefühl hat nicht, was ich für gesund halte. Und das möchte ich vermeiden. Wenn ich mich also mit meinem Wunsch nach D/S selbst schädige, sollte ich davon Abstand nehmen. Im Moment würde es bedeuten, mir etwas schönes zu verbieten. Was ja auch Sinn machen kann zb eine Kaufsucht, zuviel Alkohol, zu laute Musik usw einzudämmen. Oder es macht keinen Sinn, als würde ich mir Etwas verbieten was mir gut tut, wie Yoga, Treffen mit Freunden, gesunde Nahrung.
Wie ich das nun erkennen soll, ob es gut oder schädlich ist, weiß ich gerade NICHT.
Wie ich das für mich heraus
@*******chen ich weis übrigens ganz genau was du meintest bei deinem Beitrag. Man muss BDSM nicht verwenden als eigene Strafe. Sondern um achtsam Kontakt mit sich selber aufzunehmen. Es nicht übertreiben, sich selber lieben und reflektieren. Haltende D/S Beziehungen sind auch deshalb wertvoll, weil man dabei lernen diesen Kontakt mit sich selber hat. Wertschätzung von beiden Seiten, enorm wichtig!

Einige vergessen dabei ihren Realitätsscheck, sausen dann sagen wir mal, mit den falschen Herren durch die Gegend. Und dessen Absichten, kennt man nicht immer!

Wir hatten vor einiger Zeit das Problem im weitläufigen Bekanntenkreis. Der Preis, kann leider unheimlich hoch sein. Geliebt und gehalten werden. Gerade im BDSM, wichtiger als viele denken! Ich bin mir sicher, du weist was ich meine. Deshalb niemals nur von den Emotionen leiten lassen, schön brav und klaren Verstand, ganz genau überlegen und auf den Charkter eines Herrn achten und auf seine ehrlichen Absichten. Habe "ICH" wirklich diesen Wert für den Mann? *blume* *kuss2*
****ond Mann
1.671 Beiträge
Ich bin eher SM als D/s weil ich D/s nicht anstrebe, sondern es "passiert" einfach wie ein flirren in der Luft zwischen den Partnern.

Für mich liegt der schlüssel und der Kern des gesammten BDSM in Selbstreflektion und Persönlichkeitsentwicklung.

Lydia Benecke ist eine Psychaterin für Schwerverbrecher, sie ist Gothic und BDSMer.

Ihre aussage ist: Das BDSMer nicht die sind, die man im Gefängnis findet.

Ich musste mich als Sadist auch erstmal hinterfragen ob ich krank bin.

Nein sind wir nicht! Wir haben nur ungewöhnliche Bedürfnisse.

Ich kenne auch genügend Vanila Beziehungen mit D/s ähnlichen Konstruktionen.

Toxidität kann es in jeder Beziehung geben, auch bei den Vanillas.

Die selbstreflextion und die Kaft sich zu äussern und ggf. Auszusteigen sind wichtig.

90 % von BDSM ist Kommunikation und dann noch feedback von aussen holen und annehmen.
(Sozialer abgleich)

Was Du ja hier tust.

@**l
selten eine Diskussion mit so vielen qualifizierten Aussagen gelesen *hutab*
****_DS Frau
5.573 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von *******chen:

Wie ich das nun erkennen soll, ob es gut oder schädlich ist, weiß ich gerade NICHT.
Wie ich das für mich heraus

mh... für mich gilt: alles was hilft ist erlaubt.
soll heißen:
wenn ich bewußt (!) in etwas reingehe, was vlt. in Ansätzen andere Dinge, die ich nicht kontrollieren kann, deckelt, dann empfinde ich das für mich als "gut".

Wichtig ist eben für mich, dass ich nicht kompensiere. wobei ich das in meiner früheren Laufbahn durchaus getan habe. auch nicht immer gesund.

aber mein Leitbild ist nach wie vor noch immer: hab ich Angst, fühle ich mich unwohl dabei, kann ich mir morgens nicht mehr im Spiegel in die Augen schauen und "Ja, ich will" sagen... - dann ist es nicht richtig für mich und ich muß was ändern.

leider kann man zwischhenmenschliche Dcnamiken nie hervor sagen. nur so gut wie möglich auswählen, viel kommunizieren.
das ist wie, wenn man einen Mann heiraten möchte. niemand kann Dir sagen, ob das gut oder nicht gut ist, wie sich das verändert, ob es in 20 Jahren ien Fehler war.
das macht nur die Erfahrung.

von daher würde ich nicht an das Morgen denken, sondern den jetzigen Umgang immer im Fluß überprüfen.
****ond Mann
1.671 Beiträge
Zitat von ****_DS:


das ist wie, wenn man einen Mann heiraten möchte. niemand kann Dir sagen, ob das gut oder nicht gut ist, wie sich das verändert, ob es in 20 Jahren ien Fehler war.
das macht nur die Erfahrung.

In Frankreich stellt man den zukünftigen den Freunde vor und hört auf deren Ratschlag.

Das meine ich auch mit feedback von aussen holen.

Bei D fällt mir immer das Beispiel eines Toxischen oder eines Wohlwollenden Diktators ein, der Seinem Volk und dem Land gut tut. D/s im grossen *zwinker*
***an Frau
234 Beiträge
Mir fehlt ein bisschen der Fokus auf die Stärke einer Sub. Ich liebe dieses. Gefühl der inneren Ruhe, des Abkommens, wie oben beschrieben.
Aber wenn ein Sub bei sich angekommen ist und regelmäßig reflektiert, sehe ich eine Suchtgefahr nur sehr gering.
Ich bin doch als Sub auch nicht automatisch schwach. Ich habe die innere Stärke die Kontrolle abzugeben, mich jemandem zu übergeben. Und dann habe ich auch die Stärke einzuschätzen ob das immer noch gut ist für mich.
Und ich gehe lieber davon aus, dass eine Mehrheit der Subs auch nicht automatisch Schwäche Menschen sind 😉
***ps Mann
648 Beiträge
Vorsicht. Es sind nicht immer nur schwache Menschen die in Abhängigkeit geraten. Das sehen wir woanders bspw. bei Drogenmissbrauch und häuslicher Gewalt.

Deinen Punkt mit der Reflexion halte ich hingegen für den Knackpunkt. Wenn man immer wieder schaut wie es einem geht und auf Veränderungen aufmerksam wird, kann man nach der Ursache forschen und dann gegebenenfalls Hilfe suchen oder sein Verhalten ändern. Ich persönlich meditiere regelmäßig und das hilft mir ungemein da ein Auge drauf zu haben.
***an Frau
234 Beiträge
Vielleicht ist schwach dann das falsche Wort.... natürlich ist mir klar das im Endeffekt jeder in Abhängigkeit geraten kann, Alkohol ist ja das beste Beispiel.
Aber ich tue mich manchmal schwer mit dem Bild das von Subs gezeichnet wird. Ich denke der Grossteil ist reflektiert und achtet auf sich.
Wir kriegen ja auch unser sonstiges Leben auf die Reihe 😉
*********nn82 Frau
6.570 Beiträge
Zitat von *******chen:
Ich fühle Zugewandtheit extrem, völligen Fokus auf den Herren, Abgabe von Selbstkontrollmechanismen, eine tiefe Ja Stimmung und Vertrauen.
Es ist ein Wunsch geführt zu werden, auszuhalten, zu gefallen.
Es ist auch Trance, Meditation das Gefühl als würde ich in einem Ruhezustand mit niederer Schwingung eintreten.
So geht es mir auch. Jedoch nur bis zu einem gewissen Punkt. Wenn ich merke, dass ich mich selbst verliere, es mich überfordert oder sonst irgendwie ungesund für mich wird, greift mein Selbstschuzt mittlerweile recht gut.

Zitat von *******chen:
Manchmal kann ich dann nicht mehr sprechen und meine Handlungsfähigkeit ist eingeschränkt. Da bin ich schon sehr tief gesunken.
Das erlebe ich tatsächlich nur während einer Session. Und das ist auch gut so. *zwinker*
Aber ja, auch dieses Gefühl liebe ich.

Nichts davon empfinde ich als "Störung". Eine Sucht schon eher, ja. Wobei ich es vielleicht als Sucht danach bezeichnen würde, seine Neigung auszuleben, statt sie zu verstecken.
An dieser Stelle meinen Dank an @*****TED , dessen erstem Beitrag ich zu 100% zustimme!
Natürlich kann eine Devotion auch in ein "höher, schneller, weiter" abrutschen. Hier sollte man sich ganz klare Grenzen setzen, bis wohin man gehen will. Egal, ob D/S oder SM.
*******zer Paar
637 Beiträge
Die letzte Instanz mit der letzten Entscheidung solltest Du sein und bleiben und wissen wo und wann es "aufhört". Man macht sich nicht abhängig und die Zeit der Sklaven ist Gott sei Dank vorbei (obwohl, denkt man an den Mindestlohn..).
Genieße das Spiel oder die Beziehung bis eben zu dem einen, deinem, gewissen Punkt (wo es für Dich blöd, gefährlich oder Kriminell wird).
*******dor Mann
6.031 Beiträge
fail better
Zitat von *******chen:
Wie ich das nun erkennen soll, ob es gut oder schädlich ist, weiß ich gerade NICHT.
Wie ich das für mich heraus

[finden kann?]

Üben, wachsam sein, trotzdem vertrauen, sich Zeit lassen, ehrlich sein zu allen Beteiligten inklusive dir selbst, nichts festhalten, alles geniessen.
Irgendwann haste deinen "Kern". Und noch mehr Fragen.
**********Magic Mann
19.847 Beiträge
Bezogen aufs EP
Die Dosis macht das Gift!


Ich habe fertig.
*********2019 Frau
1.422 Beiträge
Wir (mein sub und ich) verstehen die Diskussion nicht. Wo soll das hinführen? Zwischen Hörigkeit und Submission ist doch ein ziemlicher Unterschied. Und auch wenn mein sub sich aus der Hand gibt, eine gewisse Eigenverantwortung bleibt. Wenn TOP sagt spring aus dem 20. Stockwerk, sollte sub sich das doch gewaltig überlegen und nicht an die Unfehlbarkeit des Papstes glauben. Im Gegenteil - TOP ist auf diese letzte Eigenverantwortung des sub angewiesen, falls er/ sie mal etwas möchte, was grade gar nicht geht. Gehorsam ja, Hingabe ja, Unterwerfung ja, komplette Selbstaufgabe nein. Das darf sub TOP nicht aufbürden.
Es sei denn, wie immer, beide wollen es bei klarem Verstand und im Bewusstsein der Folgen.
*********lerin Frau
2.265 Beiträge
@*******chen
Ich spüre gerade Verunsicherung, die ich für mich gut beleuchten möchte. Etwas aus einer Abhängigkeit aus zu tun oder einem schlechten Selbstwertgefühl hat nicht, was ich für gesund halte. Und das möchte ich vermeiden. Wenn ich mich also mit meinem Wunsch nach D/S selbst schädige, sollte ich davon Abstand nehmen. Im Moment würde es bedeuten, mir etwas schönes zu verbieten. Was ja auch Sinn machen kann zb eine Kaufsucht, zuviel Alkohol, zu laute Musik usw einzudämmen. Oder es macht keinen Sinn, als würde ich mir Etwas verbieten was mir gut tut, wie Yoga, Treffen mit Freunden, gesunde Nahrung.
Wie ich das nun erkennen soll, ob es gut oder schädlich ist, weiß ich gerade NICHT.
Wie ich das für mich heraus

Meines Wissens ist das Wesen einer Sucht, dass man sein restliches Leben nicht mehr im Griff hat und alles andere dieser Sucht unterordnet. Dass man zu wenig isst, schläft, Job und Freunde vernachlässigt, keinen Sinn mehr im Leben sieht usw.
Ist Alkohol, Essen, Dinge kaufen, Sex etc. per se schlecht? - Nein.
Kann man nach allen diesen Dingen unter Umständen eine Sucht entwickeln? - Ja.
Ist D/s für dich eine schöne Ergänzung im Leben, die du zwar ungern missen möchtest, aber notfalls darauf verzichten könntest, ist alles in Ordnung.

Ist BDSM an sich krankhaft?
Diese Frage wurde ja schon häufig und immer recht heiß diskutiert.
Meine Meinung ist: ja, denn diese Neigung geht auf eine Fehlprägung in der Kindheit zurück. Ich habe aber schon von Leuten gehört, die aufgrund von anderen Beeinträchtigungen eine Therapie gemacht und ihre Kindheit aufgearbeitet haben - und die Neigung ist dennoch geblieben.
Ich frage mich selbst manchmal, ob eine Therapie wohl dazu führen könnte, dass ich normalen Sex toll und spannend finde. Ich weiß es nicht.
Nur weil du D/s magst und einen Kick daraus ziehst, würde ich mir an deiner Stelle keine Sorgen machen. Sollte es aber eine entsprechende Ursache in der Kindheit geben, dann kann sie evtl. auch noch andere Dinge ausgelöst haben wie wenig Selbstbewusstsein, Bindungsstörungen, Ängste etc. Wenn du diese bei dir beobachtest, könntest du daran arbeiten.
(Ich denke nicht, dass du für dieses Bearbeiten das D/s weglassen musst, zumal es sich ja bei dir nach eigener Aussage ausdrücklich NICHT auf den Alltag bezieht. Im Zweifel weiß das aber ein Profi besser als ich.)

Ich habe damals D/s kennengelernt mit der Aussage eines Doms, dass es dabei hauptsächlich darum geht, dass Sub ihre Bedürfnisse zurückstellt und nur für Doms Wohl da ist. Damit habe ich eine Weile gekämpft und dann gesagt, dass dieses D/s nicht meins ist und ich das so nicht leben möchte.
Inzwischen habe ich meine eigene Interpretation gefunden und würde sagen: Auch im D/s sind die Bedürfnisse von Dom und Sub (=zwei Menschen) immer noch gleich viel wert, nur führt einer von beiden die Regie über die konkrete Ausführung.
Letztere Interpretation halte ich persönlich für die gesündere. Aber vielleicht bin ich auch einfach nicht devot genug. *zwinker*
****Ba Mann
302 Beiträge
Zitat von *******Mori:
. Im D/s muss, wenn es konsequent sein soll, D die (An)Forderungen von s viel subtiler herausfinden, kann gleichzeitig seine eigenen (An)Forderungen viel klarer formulieren. Um das im Gleichgewicht zu halten - so man das denn will - muss D den bedingungslosen Willen haben, s besser zu ergründen, als s selbst sich kennt. Wünsche, Sehnsüchte, Vorlieben... D muss quasi das Sprachrohr der Lust von s werden. [...]

Ja, es wird auf eine Art symbiotisch, quasi süchtig. Das Gute im D/s bzw BDSM ist aber, dass dies (in den meisten Fällen) sehr bewusst geschieht.

Das hast du sehr gut formuliert und ich kann es unterstreichen.

Für mich ist die klare Aussprache ihrer Wünsche ein Grund gewesen, mich zu meiner devoten Art zu bekennen. Ich war es Leid im Nebel zu stochern, was Frau denn nun möchte.

Dass ich nun das Glück habe mit meiner Göttin jemanden gefunden zu haben, die mich besser liest als ich selber, ist ein riesiges Gut. Und ich erachte es ebenso als sehr wichtig, dass sie mich in ihrer Führung versteht.

Und ja. Ganz große ja. Ich begebe mich beim D/s, in unserem Fall sogar FLR, in eine bewusste Abhängigkeit und erlebe ganz bewusst, wie sie mich konditioniert. Denn ohne das, könnte ich ihr nicht gehören und zu ihrem Gefallen handeln.

Denn zuletzt befriedigt mich ja mein dienen unter ihrer Führung.
****ody Mann
13.178 Beiträge
Wenn ich das zusammenfasse, was ich vielen Gesprächen entnommen habe, dann liefert D/S immer etwas, das schon lange gefehlt hat. Zuordnung, Verortung, Spiegelung, Verzicht auf Verstellung, Ruhe für eine unruhige Seele, Sicherheit. Während die Zeit nach Selbstbestimmtheit und Autonomie verlangt, spüren manche Menschen darin teilweise auch Überforderung. D/S liefert Fixpunkte, menschliche Häfen und das Feedback einer übergeordneten Instanz.

Die Gefahr liegt vielleicht darin, dass einige natürliche Entwicklungsprozesse gestoppt oder zumindest nicht gefördert werden. Ich unterstelle ganz oft und ziemlich banal, dass eine vergebliche Selbstsuche in eine D/S-Beziehung führt. Man bekommt gesagt und gespiegelt, wer man ist. Allerdings tut das jemand, der ein Interesse am Machtgefälle hat! Die Gefahr ist nicht von der Hand zu weisen, dass man sich von diesem Feedback stark abhängig macht.

Grundsätzlich kann D/S auch unschädlich bis hilfreich sein, wenn beide Protagonisten reflektieren und sich offen austauschen. Ist aber mehr etwas für sehr lange Verbindungen.
**********zchen Frau
87 Beiträge
Hallo!
Ich möchte mich bei Euch für die vielen qualitative hohen Aussagen bedanken.
Ich bin ganz neu in dem Gefilde bzw. Noch gar nicht wirklich eingetaucht, aber meine Gefühlswelt und auch Kopf haben viele Fragen, sind Durcheinader und in Bewegung.... mit diesem Tread konnte ich so viel besser einiges Einordnen oder als Denkanstoß nehmen, als in so viel anderen. Das tut wirklich gut 🙏
*********nn82 Frau
6.570 Beiträge
@****ody
Volle Zustimmung!
Allerdings würde ich noch ergänzen, dass einige vielleicht gerade in solch einer D/S Beziehung zu sich selber finden, obwohl das gar nicht Sinn der Sache war. *lach*

So wurde mir zB durch eine Spielbeziehung klar, wie tief eigentlich meine (zuvor immer verleugnete) Devotion geht. *tuete*
Bei / unter ihm konnte ich sie entdecken, erforschen, annehmen, und auch in einem gewissen Maße ausleben. Und durch diese Erkenntnisse wurde, und wird mir immer noch, so viel klar, was in meinem Leben warum passiert ist, warum ich gewisse Entscheidungen getroffen habe.

Manche mögen mit einer D/S Beziehung der Sekbstfindung ausweichen, manche finden sich aber gerade dort selber. *zwinker*
****ody Mann
13.178 Beiträge
@*********nn82 D/S dient wenn einer sehr selektiven Selbstfindung durch das Außen, einer funktionalisierten. Für gewöhnlich passiert das Wachsen über diverses und besonders auch wertneutrales Feedback. Spannend sind die inneren Reflexionsprozesse, wenn sie das eine annehmen und anderes ablehnen. Was liefert der Top, was kann er überhaupt liefern?
****ond Mann
1.671 Beiträge
@*********lerin Ich trage mich schon lange mit dem Gedanken Heilpraktiker für Psychotherapie zu werden und habe schon Kurse mitgemacht.

Bei der Frage ob BDSM oder Teile davon krankhaft sind, möchte ich folgendes zu bedenken geben.

Psychologie ist keine harte Wissenschaft, in der etwas sicher, wiederholbar und beweisbar ist. Es basiert auf Beobachtung und Interpretation dieser. (Vermutungen von Menschen die sich Irren können).

Die Definition von Krankhaft hat sich in der Psychologie STARK gewandelt.

Hier gilt heute, wie auch bei Süchten:
Krank ist, wenn jemand unter seinem Verhalten leidet oder das Alltagsleben behindert oder für die Person oder Umwelt gefährlich wird.

Bei dieser Definition von Krankhaft, ist also der Leidensdruck der Person oder der Umwelt massgeblich.

Oder anders gasagt:
Pervers ist es erst, wenn man niemanden mehr findet der mitmacht.

Siehe auch:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Psychische_St%C3%B6rung

Abschnitt: Was ist eine psychische Störung?
Dort: Allgemeine Merkmale
****ody Mann
13.178 Beiträge
Ich bin kein Experte, ich habe einen Kompass, der die Vereinbarkeit von BDSM für mein Restleben und das einer Partnerin immer im Auge hat. Schädliches, aus meiner laienhaften Sicht, mache ich nicht mit und unterstütze ich auch nicht.
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