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BDSM
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Wie wirkt dieses D/S?

Wie wirkt dieses D/S?
Weisst ihr, was das D/S mit euch macht?
Ich frage die Subs, die Sklavinnen und Dienerinnen ebenso wie die Tops.

Ich fühle Zugewandtheit extrem, völligen Fokus auf den Herren, Abgabe von Selbstkontrollmechanismen, eine tiefe Ja Stimmung und Vertrauen.
Es ist ein Wunsch geführt zu werden, auszuhalten, zu gefallen.
Es ist auch Trance, Meditation das Gefühl als würde ich in einem Ruhezustand mit niederer Schwingung eintreten. Manchmal kann ich dann nicht mehr sprechen und meine Handlungsfähigkeit ist eingeschränkt. Da bin ich schon sehr tief gesunken.

Es ist sehr schön,
aber ich frage mich, ob es nicht auch gefährlich ist. Eine Störung, so etwas bewusst zu wünschen.
Es erzeugt auch Abhängigkeit, den Wunsch nach Wiederholung. Ist es gar eine Sucht?

Wie seht ihr es?
*********inant Mann
142 Beiträge
@*******chen

Nun, wie alles im Leben ist nichts ohne Risiko.

Man muss sehr bewusst abwägen, ob man die Risiken einer Abhängigkeit eingehen will.

Alles beginnt, bewegt und endet mit Vertrauen - dem seltensten und zugleich höchsten Gut im BDSM.

Alpha
*******rrae Mann
414 Beiträge
Wie du es empfindest, empfinde ich es ähnlich: es ist vollkommene Zugewandtheit, das Dasein im Augenblick und die volle Konzentration auf mein Gegenunter, meine Partnerin. Der Level an Intensität, die diese Verbindung umfasst ist für mich so viel stärker als in einer vanilla-Beziehung. Ich lasse mich ein, ich versuche in die Seele meiner Partnerin zu sehen und zu spüren, was sie braucht, was sie kann. Es ist ein Wunsch, ihr das zu geben, was sie erfüllt und glücklich macht, der Wunsch, dass sie sich so geborgen und beschützt fühlt, dass sie sich fallen lassen kann und darauf vertraut, von mir gehalten und aufgefangen zu werden. Das Vertrauen, ihre Grenzen nicht zu überschreiten und ihr Vertrauen zu missbrauchen.

Ja, es macht süchtig. Ja, es ist wie eine Droge. Ich glaube aber nicht, dass es eine Störung ist, so tief empfinden zu können, so tief empfinden zu wollen. Es erfüllt mich, es füttert meine Seele, und idealerweise füttert es auch ihre Seele.

Das Missbrauchspotential ist natürlich da, keine Frage. Und man kann sich drin auch verlieren, sowohl Dom als auch sub. Drum ist es meiner Meinung nach extrem wichtig, dass man darüber spricht und sich immer und immer wieder hinterfragt – beide Beteiligte.

Aber ich will es nicht missen. Ich kann nicht mehr ohne.
*******dor Mann
6.031 Beiträge
Ich habe genug abhängige Persönlichkeiten als Bottom erlebt um das eine Signalschild aufzustellen: genau hinschauen, obs nicht schon zu viel wird.

Aber was soll das denn dann heissen? Die Frage klar beantworten zu können, wann man seine Koffer packen würde, bei aller Liebe nicht mehr zu glauben, hinter der nächsten Ecke sieht alles/Top anders aus, zu merken, wann man klammert.

Bis dahin: leben!
**********stery Frau
330 Beiträge
Ihr habt das so schön beschrieben da kann ich nur jaaa sagen.
****_DS Frau
5.573 Beiträge
Gruppen-Mod 
für mich ist das kein DS sondern der Flug/Flow, der im DS entsteht bzw. entstehen kann.

DS ist impliziert ja nicht, dass ich die Verantwortung für mich selbst abgebe.
sondern es ist der Umgang miteinander, das Machtgefälle.

wenn ich allerdings (durch was auch immer) in den FLug komme, geht es mir wie Dir. dann bin out of control... meiner selbst. und folge automatisch dorthin wo er mich führt, kann nicht reden, nicht sprechen, nicht laufen, mein Körper wird mit allerlei netten Hormonen geflutet (ja, körpereigens Dopamin macht abhängig und man möchte das immer wieder erleben)...

und nein... für mich ist es keine Störung sondern der angestrebete Zustand. mich so sehr in die Hände meines Herrn begeben zu dürfen, so verletzlich und fremdbestimmt.

ich habe regelmäßig einen Endorphinkater den Tag danach, den ich bewußt in Kauf nehme.

Aber für mich ist dieser Zustand das was BDSM in allen Facetten für mich ausmacht. ich glaube auch nicht, dass es gefährlich ist, wenn man sich a) der ZUstände bewußt ist - also entsprechend auswählt, in welche Hände man sich begibt (ich fliege z.b. auch beim Fesseln oder Sex) und b) sich bewußt ist, was da in einem ausgelöst wird, woher das kommt.

da ich auch ein kleiner "sensation seeker" bin, spüre ich diese Fahrten extrem.
Es kommt eben immer auf die Dosis an. wie bei allem.
wenn mein Streben nur noch Flüge sind.... ich dabei den anderen Menschen und mich aus dem Blick verliere , zum Junkie werde, der nur noch den Stoff möchte, sehe ich das durchaus pathologisch.
aber wenn ich es als Genuß, verbunden mit dem Herrn wahrnehme... ist es für mich die schönste Art miteinander zu schwingen
@*******chen, alles Richtig!

Es ist der Wunsch nach einer perfekten Bindung und Führung, unter Wertschätzung und sexuellen Wachstum.

Du kannst dich entfalten, dich fallen lassen, mehr erleben als Stinos. Nahezu jede Perversion ausleben, ohne dich dabei abgewertet zu fühlen. Denn, aus jedem Spiel und jeder Session, hast du Kopfnahrung, um darüber nachzudenken. Du erlebst mehr, lernst dich kennen, die Welt deiner Gefühle, eigener Wachstum.

Darauf beruht der Stolz auf deinen Herrn und sein Halsband tragen zu dürfen!

Er wird dir Deine Fantasien zum größten Teil ermöglichen, dafür muss man diese Wertschätzung mit Qualen bezahlen. Manchmal durchs Feuer gehen. Damit zeigst du ihm wiederum, wie gerne du diesen Preis zahlst. Gegenseitiger Respekt, Liebe und Wertschätzung!
*******Mori Paar
1.045 Beiträge
Auf meiner Seite ist es der Fokus. Es geht ja darum, in der D/s Konstellation Entscheidungen zu treffen, in einer Art zu führen, dass das Gegenüber mitmachen und bleiben möchte. Ob nun in direktem oder Metakonsens... Es braucht völligen Fokus, Aufmerksamkeit, das Erlauschen von Nuancen um dann "dominant" aber im Sinne des gemeinsamen und der damit verbundenen Fürsorge zu handeln.

In einer "normalen" Beziehung besteht das miteinander aus gegenseitigem Geben, Nehmen, Anbieten und Fordern, was, wenn es gut läuft, auch transparent und klar kommuniziert wird. Im D/s muss, wenn es konsequent sein soll, D die (An)Forderungen von s viel subtiler herausfinden, kann gleichzeitig seine eigenen (An)Forderungen viel klarer formulieren. Um das im Gleichgewicht zu halten - so man das denn will - muss D den bedingungslosen Willen haben, s besser zu ergründen, als s selbst sich kennt. Wünsche, Sehnsüchte, Vorlieben... D muss quasi das Sprachrohr der Lust von s werden... im Wunsch, s ungeahnte Lust und die Möglichkeit unendlicher Hingabe zu geben...

Ja, es wird auf eine Art symbiotisch, quasi süchtig. Das Gute im D/s bzw BDSM ist aber, dass dies (in den meisten Fällen) sehr bewusst geschieht. Ähnliche Strukturen finden sich immer wieder auch in StiNo-Beziehungen (gerade wenn von Haus aus sehr dominante oder sehr submissive Personen auf "Normalos" treffen) und können dort schnell missbräuchlich werden bzw missbräuchlich wirken... in einer reflektierten D/s sollte zumindest das missbräuchliche keinen Platz haben, und wenn es der Neigung und Persönlichkeit beider gut tut, ist es ein Gewinn denke ich, da sowohl Dominanz als auch Hingabe ihren Platz brauchen und suchen, und wenn sie ihn nicht finden, sich eben anderweitig, unkoordiniert entladen.
Es gibt nichts schöneres für mich.

Die Gefahr der Abhängigkeit besteht, und es gibt genug manipulative Menschen, wo das Risiko besteht, dass Ausnutzung stattfindet. Das ist meine Aufgabe als Sub: immer schauen, ob ich mich damit wohlfühle.
*******Mori Paar
1.045 Beiträge
@*****fel "Du kannst dich entfalten, dich fallen lassen, mehr erleben als Stinos. Nahezu jede Perversion ausleben, ohne dich dabei abgewertet zu fühlen."

Danke für diesen Satz. Er trifft es auf den Punkt.
Zitat von *******chen:

Es ist sehr schön, aber ich frage mich, ob es nicht auch gefährlich ist. Eine Störung, so etwas bewusst zu wünschen.
Es erzeugt auch Abhängigkeit, den Wunsch nach Wiederholung. Ist es gar eine Sucht?

Wie seht ihr es?

Ich möchte niemanden zu nahe treten aber meine persönliche Überlegung und Beobachtung ist, dass gerade Menschen die mit sich nicht 100% im Reinen sind oder irgendein Defizit haben (geringes Selbstbewusstsein, gesteigertes Sicherheitsbedürfniss etc.), in eine Abhängigkeit zu BDSM geraten können. Eben weil da genau die Dinge bedient werden, die jeder selbst für sich aufbringen sollte.

Ich selbst genieße die Unterwerfung weil sie mich ruhig werden lässt und ich meine Hingabe darin ausleben kann. Des weiteren mag ich die Konzentration auf meinen Herrn und erspüre einfach gern was er fühlt oder möchte.

Aber, und das finde ich wichtig: Auch ohne meinen Herrn oder andere um mich, bin ich ein vollwertiger und glücklicher Mensch der selbst für sein Seelenwohl sorgen kann.
Sicher sehne ich mich manchmal zwischen Sessions nach gewissen Dingen aber eher mit einem positiven Gefühl und Vorfreude es bald wieder erleben zu dürfen und nicht im negativen Sinn weil es gerade jetzt nicht da ist.

Sklavin S
Aufgrund meiner Vergangenheit, in der ich selbst einschlägige Erfahrungen mit diversen Substanzen gemacht habe, sehe ich viele Parallelen zwischen der masochistischen Seite einer Sub/Sklavin und einem Junkie.

Höher, schneller, weiter - das Intensitätslevel muss nach und nach gesteigert werden um ähnliche Kicks zu bekommen, und was einen vor zwei Jahren noch weggeschossen hat, sorgt irgendwann höchstens für ein müdes Lächeln.


Sessions dienen zur Flucht aus der Realität und werden oft dazu genutzt um den ganz realen Alltagsproblemen aus dem Weg zu gehen. Teils findet keine echte Reflexion statt, lieber ins Subspace abtauchen und die Probleme ignorieren. Machen Junkies auch so. Zudem kann man regelrechte Entzugserscheinungen beobachten, die bis zu Depressionen reichen, wenn Sub mal 'ne zeitlang nicht ihren Fix bekommen hat.

Eine weitere Beobachtung meinerseits ist, dass Devotion oft mit einem mangelnden Selbstwertgefühl in Verbindung steht. Mag sein, dass die Abgabe von Verantwortung und Kontrolle dann vorübergehend glücklich macht, ob das auch langfristig der Fall ist, kann ich mir allerdings nicht vorstellen. Ich bin mir nicht sicher ob ein Psychotherapeut seinem unsicheren und ständig an sich zweifelnden Patienten mit geringem Selbstwertgefühl je dazu raten würde, jegliche Kontrolle abzugeben und sich mal ordentlich erniedrigen und benutzen zu lassen, statt daran zu arbeiten das Selbstwertgefühl aufzubauen und mehr Verantwortung zu übernehmen.

That being said, sind die soeben von mir beschriebenen Beobachtungen eher am extremen Ende des Spektrums und jedes Individuum tickt halt eben auch anders. Ein Spiel mit dem Feuer ist das alles aber auf jeden Fall. Man denke nur an einen narzistischen Dom und eine extrem verunsicherten Sub, die sich ihm hingibt, und zu welchen Abgründen eher dieser mit dem Hintergrund BDSM führen könnte.
********s_HH Mann
83 Beiträge
Schöne Worte, jenes Bedürfnis einer natürlichen Symbiose,von dir liebes TE.
Ich für mich fühle in jener Verknüpfung Freiheit. Eine ganz natürliche Form meines Seins; eine Ehrlichkeit meiner Seele. Auch mein Kopf hat lange dagegen sich gesträubt. Für mich ist es die ehrlichste Symbiose, die der Kopf verstehen will; es jedoch niemals schafft. Sein Job ist ja auch ein anderer…Er spricht nicht die Sprache des Herzen, und die der Seele. Wie kann er auch. Er will verstehen. Kann man Liebe mit dem
Kopf verstehen? Sicher umschreiben, sicher zum Ausdruck bringen etc…
Letztlich, ist es eine Sucht nach jener Freiheit. Wer einmal diese Droge gekostet hat, dem sehnt es wohl immer wieder danach. Eine natürliche Droge, somit für mich kein unnormal, kein Paradoxon etc.
Sondern MEINS in einem WIR. Wunderbar.

„Den wirklich Freien erkennt man daran, daß er keine Angst hat, seine Freiheit zu verlieren. Und der Unfreie hat sogar Angst davor, seine Unfreiheit aufzugeben.“Hans Kruppa
@*******Mori und diese Neigung an sich, denkst du, diese hat etwas Ungesundes, etwas Behandlungsbedürftiges?
Oder ist es einfach genauso berechtigt und normal, wie ich den Wind liebe der mir Regen ins Gesicht peitscht, einen fliegenden Tölt durchs Gelände, wie gemeinsames Lachen mit lieben Menschen?
Zitat von *******chen:
Ist es gar eine Sucht?

Diese Thematik - die Lust an der Unterwerfung, die Sehnsucht nach Selbstaufgabe und sexueller Abhängigkeit - wurde bereits vor 30 Jahren von Dr. Wilhelm Schmid-Bode aufgegriffen.

Das Phänomen Hörigkeit hat mit D/s nur einen anderen Namen und ein Umfeld im BDSM bekommen und zeigt wie eng Faszination und Selbstzerstörung beieinander liegen. Gerade im D/s scheint zu gelten - die Dosis macht das Gift.
*******rrae Mann
414 Beiträge
Zitat von *****ted:
Aufgrund meiner Vergangenheit, in der ich selbst einschlägige Erfahrungen mit diversen Substanzen gemacht habe, sehe ich viele Parallelen zwischen der masochistischen Seite einer Sub/Sklavin und einem Junkie.


Ich bin genauso süchtig danach als Dom. Und es geht explizit nicht um SM, sondern um D/s.

Zitat von *****ted:
Höher, schneller, weiter - das Intensitätslevel muss nach und nach gesteigert werden um ähnliche Kicks zu bekommen, und was einen vor zwei Jahren noch weggeschossen hat, sorgt irgendwann höchstens für ein müdes Lächeln.

Daran glaube ich nicht. Meine Vorlieben sind ziemlich gleich geblieben über die Jahre. Letztlich findet mit jedem Gegenunter ein neues Aushandeln statt, eine neue Art von D/s, weil jede Partnerin anders ist.

Zitat von *****ted:
Sessions dienen zur Flucht aus der Realität und werden oft dazu genutzt um den ganz realen Alltagsproblemen aus dem Weg zu gehen. Teils findet keine echte Reflexion statt, lieber ins Subspace abtauchen und die Probleme ignorieren. Machen Junkies auch so. Zudem kann man regelrechte Entzugserscheinungen beobachten, die bis zu Depressionen reichen, wenn Sub mal 'ne zeitlang nicht ihren Fix bekommen hat.

Auch das finde ich eine unzulässige Verallgemeinerung. Dass Reflexion das A und O ist, ist doch eigentlich klar. Und beide Beteiligte sollten dieses gerüttelt Maß an Empathie aufbringen, um hinter die Kulissen zu schauen und sich darüber im Klaren zu sein, dass D/s eine Ergänzung, eine Erweiterung der Partnerschaft auf einer anderen Ebene ist – aber eben mitnichten dafür da, um den Alltagsproblemen zu entfliehen. Die gehen ja nicht weg.

Zitat von *****ted:
Eine weitere Beobachtung meinerseits ist, dass Devotion oft mit einem mangelnden Selbstwertgefühl in Verbindung steht. Mag sein, dass die Abgabe von Verantwortung und Kontrolle dann vorübergehend glücklich macht, ob das auch langfristig der Fall ist, kann ich mir allerdings nicht vorstellen. Ich bin mir nicht sicher ob ein Psychotherapeut seinem unsicheren und ständig an sich zweifelnden Patienten mit geringem Selbstwertgefühl je dazu raten würde, jegliche Kontrolle abzugeben und sich mal ordentlich erniedrigen und benutzen zu lassen, statt daran zu arbeiten das Selbstwertgefühl aufzubauen und mehr Verantwortung zu übernehmen.

Eine gesunde D/s-Beziehung ist in meinen Augen eine, bei der Dom auf sub aufpasst und dafür sorgt, dass sie sich sicher und wertgeschätzt fühlt. Die Abgabe von Kontrolle habe ich hauptsächlich bei Menschen gespürt, die im Alltag Verantwortung zu tragen haben. Das kann ich gut nachvollziehen. Über alles andere maße ich mir hier mangels Erfahrung keine Meinung zu.

Zitat von *****ted:
That being said, sind die soeben von mir beschriebenen Beobachtungen eher am extremen Ende des Spektrums und jedes Individuum tickt halt eben auch anders. Ein Spiel mit dem Feuer ist das alles aber auf jeden Fall. Man denke nur an einen narzistischen Dom und eine extrem verunsicherten Sub, die sich ihm hingibt, und zu welchen Abgründen eher dieser mit dem Hintergrund BDSM führen könnte.

Es wäre schön gewesen, wenn du diesen Absatz als Caveat ganz nach oben gestellt hättest.
*******Mori Paar
1.045 Beiträge
Nochmal eine spannende Feststellung zu Metakonsens im D/s auf der D-Seite...

Metakonsens wird gerne als Mittel zur Willkür gesehen, kann doch D mit s auch gegen s Willen handeln, weil s eben auch/gerade daraus Lust zieht.

Auf D Seite findet nach meiner Erfahrung aber auch solcher Metakonsens statt. Wenn ich etwas finde, das s Lust macht, verfolge ich das, auch wenn es nicht zwingend meinem Willen entspricht, eben diese Handlung/Spielart zu ermöglichen. Es ist vielmehr der Antrieb, s alle erdenkliche Lust zu ermöglichen, die mir wieder Lust darauf macht... Auch so herum funktioniert Metakonsens im D/s...

(der Gedanke kam mir gerade mal so... Wollte ihn hier mal rein werfen. Ich denke er passt ins Thema.)
*******rrae Mann
414 Beiträge
Zitat von ******ver:
Zitat von *******chen:
Ist es gar eine Sucht?

[…]
Das Phänomen Hörigkeit hat mit D/s nur einen anderen Namen […] bekommen und zeigt wie eng Faszination und Selbstzerstörung beieinander liegen. Gerade im D/s scheint zu gelten - die Dosis macht das Gift.

Wenn du Hörigkeit mit D/s gleichsetzt sträuben sich mir alle Nackenhaare. Hörigkeit ist das ungute Extrem von D/s. Für mich stellt D/s eine weitere Ebene einer Beziehung dar, tiefere Verbindung, mehr Nähe.

Gut, dass du es mit dem abschließenden Satz relativierst.
*******Mori Paar
1.045 Beiträge
Zitat von *******chen:
@*******Mori und diese Neigung an sich, denkst du, diese hat etwas Ungesundes, etwas Behandlungsbedürftiges?
Oder ist es einfach genauso berechtigt und normal, wie ich den Wind liebe der mir Regen ins Gesicht peitscht, einen fliegenden Tölt durchs Gelände, wie gemeinsames Lachen mit lieben Menschen?

Ich denke jeder Mensch kommt mit Neigungen und Vorlieben in die Welt und sucht die Erfüllung dieser... Abhängigkeiten gibt es überall, in manchen Landstrichen hier sind sie geradezu Standard-Lebensmodell, ganz ohne D/s oder BDSM... Da würde ich mir viel mehr Gedanken machen als in einem gut reflektierten D/s Konstrukt...

Oder anders: die Frage zu stellen, ob es eine womöglich kritische Abhängigkeit ist, zeigt an sich schon, dass es nicht so ist.
Es gibt wahnsinnig starke D/S Beziehungen welche Jahre halten. Ich habe schon Hochzeiten mitgefeiert. Wachstum in einer D/S Beziehung, bedeutet auch Vertrauen. Stolz bedeutet Loyalität. Gemeinsamer Kampf, Verantwortung übernehmen. Für Menschen die BDSM in der Tiefe erleben können, bedeutet es eine starke Bindung auch halten zu können.

Natürlich, völlig richtig, guter BDSM macht süchtig. Man kann das gar nicht mit jeder Person ausleben. Denn, um diese Sucht zu befriedigen, muss man ankommen. Wann funktioniert das? Mit Menschen, welche sehr stark sind. Darin spiegelt sich guter BDSM für mich wider. Frauen, welche vor jedem auf die Knie gehen, werden dieses Gefühl nie erleben können. Sie vergessen, dass sie eine O sind, aber eine Sub sein wollen. Es mag ihre Art des BDSM sein, weil sie sich Bruchstücke rauspicken. Ankommen, werden nur die, die festhalten und kämpfen können. Denn, in sprunghaften BDSM Beziehungen fehlt die echte Wertschätzung. D/S bedeutet für mich gemeinsam Stark sein und diese Stärke, bedingungslos präsentieren zu können. Sucht wird es immer sein, aus dieser Sucht wachsen die Flügel einer Sub. Die Seele ist im Einklang mit dem Geist. Ein guter Dom bedeutet auch Schutz im privaten Leben!

Das ist auch etwas, was oft keine Beachtung findet. Denn, welchen Wert habe ich wirklich, wenn es darauf ankommt? Auch zum Thema der eigenen Gesundheit (seelisch und körperlich).

Ich für meinen Teil, freue mich über diese tollen, starken & festen D/S Beziehungen, wenn ich sie sehe. Gutes erkenne ich schon am Spiel und wie ein Herr, seine Sub behandelt. Da freut man sich oft sehr darüber! Wir alle haben ja auch schon Subs, untergehen sehen! Also schön, wenn sich zwei gefunden haben. Immer gut festhalten und weiter wachsen. 
Zitat von *******rrae:


Es wäre schön gewesen, wenn du diesen Absatz als Caveat ganz nach oben gestellt hättest.

Ich hatte tatsächlich kurz überlegt, das nach oben zu stellen, damit klarer wird, dass diese Verallgemeinerungen sich auf ganz bestimmte Extreme beziehen. Und ich hätte noch hinzufügen sollen, dass es gerade für Sub, die in meinen Augen das größere Risiko eingeht, eben auch sehr davon abhängt in wessen Hände man sich da gibt. Ein verantwortungsbewusster Dom mit Gewissen und Menschlichkeit ist eben auch in diesen Extremen um das Wohl des Bottoms bemüht.
Solange D/s sich gut auf mich auswirkt und ich fühle mich geborgen und glücklich, ist alles im grünen Bereich. So sehe ich.

Zweifeln und Ängste sind für mich immer Warnsignale, dass etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist.
Dann hinterfrage ich nicht meine Neigung, sondern das ganzes Verhältnis mit dem Dom.
*******rrae Mann
414 Beiträge
Zitat von ****_75:
Solange D/s sich gut auf mich auswirkt und ich fühle mich geborgen und glücklich, ist alles im grünen Bereich. So sehe ich.

Zweifeln und Ängste sind für mich immer Warnsignale, dass etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist.
Dann hinterfrage ich nicht meine Neigung, sondern das ganzes Verhältnis mit dem Dom.

Boah. Das ist eine krasse Aussage. Ich würde hinterfragen, was da aus dem Gleichgewicht geraten ist, ich spreche meine Zweifel und Ängste offen an und aus und dann reden wir darüber. Also, so habe ich das in meiner letzten Beziehung gemacht und es hat sich ausgezahlt. Jedes. verfickte. Mal. Früher habe ich das auch nicht gemacht, weil ich dann immer Angst hatte, dass genau das geschieht, was du beschreiben hast: dass die Beziehung damit automatisch in Frage gestellt wird. Nie wieder. NIE wieder.
****_DS Frau
5.573 Beiträge
Gruppen-Mod 
ich denke @********s_HH und @****_75 haben es gut auf den Punkt gebracht....

für mich ist DS gefährlich, wenn ein Klima der Angst herrscht. wenn man allein gelassen wird im Flow, es ein kalter Frieden ist. wenn man sich verbiegt, verdreht, sich selbst aus den Blick verliert, weil man ausschließlich für ihn existiert. das nenne ich Hörigkeit (im negativen)

für mich ist DS gesund, wenn es eine Bereicherung in Freiheit ist. mit dem Herrn verbunden, ein warmer Frieden, der hält. wenn man sich immer mit freien Herzen für das Machtgefälle entscheiden kann, bewußt und reflektierend. das kann für mich in Abhängigkeit enden... die dann durchaus auch erwünscht ist (und vielen zu weit geht).
*******dor Mann
6.031 Beiträge
Zitat von *******rrae:
Eine gesunde D/s-Beziehung ist in meinen Augen eine, bei der Dom auf sub aufpasst und dafür sorgt, dass sie sich sicher und wertgeschätzt fühlt. Die Abgabe von Kontrolle habe ich hauptsächlich bei Menschen gespürt, die im Alltag Verantwortung zu tragen haben. Das kann ich gut nachvollziehen. Über alles andere maße ich mir hier mangels Erfahrung keine Meinung zu.

Eine gesunde D/s - Beziehung ist eine mit zwei* gesunden und sprachfähigen Menschen. Die Kontrolle nur bei Top zu suchen ist exakt die Verlockung, die zu einem schlechten Ende führt.
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