„„Lieber aktiv oder passiv?
Da es ja heißt, alles kann, nichts muss. Gibt es außergewöhnliche kinky Erfahrungen, welche nicht dem Klischee entsprechen? Manche Sub berichtete, dass sie ihren Dom so bediente, dass sie sich fast selbst dominant vorkam. Manche hatte sogar ein Problem damit. Ich verzichte für den Moment auf eine bildhafte Beschreibung, auch da Manche/r weiß, was ich zum Beispiel meine. Würde gern verstehen, was ggf. der Konflikt dabei sein könnte.
Zum Einen - wurde schon gesagt, aber nochmal einzeln und klar: Doms können passiv und Subs aktiv sein, ohne, dass das am Machtgefälle irgendwas ändert. Das ist sogar ganz normal: wenn mir Sub einen bläst, dann ist sie aktiv - ich bin passiv und genieße. Und trotzdem bin ich Dominant, und hab ihr das vlt sogar so befohlen. Wer aktiv und wer passiv ist hängt also wenig davon ab, ob jemand jetzt devot ist oder nicht, sondern vielmehr davon, was man gerade zusammen tut. Eine generelle Regel, dass Subs nicht gerne aktiv oder Doms nicht gerne passiv sind lässt sich also sicher nicht ableiten - ich bin mir sicher jeder Mensch mag manche Praktiken in der aktiven und andere in der passiven Rolle und niemals nur das eine. Selbst wenn jemand nur dominant oder nur devot ist.
Zum Anderen: Natürlich kann es Praktiken geben, bei denen sich jemand subjektiv (und oft ohne, dass das für andere so nachvollziehbar wäre - ist halt was emotionales und nichts rationales) eher dominant oder eher devot vorkommt, egal, wie es dazu kam. Es könnte z.B. vorkommen, dass eine Frau das Penetrieren als dominante Akt wahrnimmt und daher beim Pegging sich selbst als treibende, dominante Kraft wahrnimmt. Ist eine Frau aber eigentlich devot und mag es nicht, dominant auftreten zu müssen, wird sie daher diese Praktik nicht gerne durchführen. Für andere Subs kann das bei der gleichen Praktik total anders aussehen - eine Sub könnte z.B. auch darin, ihren Dom zu peggen, so richtig aufgehen in der Lust, die sie ihm bereitet, und das als Dienst für ihn sehen, den sie aus ihrer devoten Rolle gerne erfüllt um ihn glücklich zu machen.
In beiden Fällen wäre Sub aktiv. In beiden Fällen hätte Dom ihr das so ganz D/s mäßig befohlen und in beiden Fällen ist nach außen hin ganz klar: er schafft an, sie macht. Und dennoch fühlt es sich eben für Sub nicht in beiden Fällen so an - weil Menschen verschieden fühlen. Das ist jetzt nicht unbedingt neu
Beantwortet das die Frage?
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Zum "TftB"-Exkurs: meineswissens bedeutet der Begriff, dass ein:e Sub durch die gegebenen Mittel (Safewords, Limits setzen, Sessions abbrechen, etc) alleine bestimmt, was genau passiert. Sub ist in diesem Fall also eigentlich kaum devot - es geht hier vielmehr um die Umsetzung von Fantasien, bei denen der/die Partner:in eben die dominante Rolle spielen soll - aber ohne Machtgefälle.
Sub mit ausgeprägten TftB-Verhalten sucht also eigentlich kein D/s, sondern eine:n "Servicedom".
Hat aber, glaube ich, so wie ich das Thema hier verstanden habe, mit dem Thema nichts zu tun.
chwarzer Kater !!! Gerade das letzte war interessant und sehe ich exakt genau so. Grundsätzliches so ausgiebig zu erklären, empfinde ich dann schon eher problematisch. Zugegeben, die Frage ist tricky formuliert, da ja niemand wissen kann, ob und wie erfahren ich bin. Mit der rektalen Stimulanz habe ich jetzt aber ein Beispiel sehr konkret erklärt. Wie wir beide wissen, gibt es etliche mehr.