Umswitchen im Kopf

Nicht Umswitchen können ist ein Thema für mich. Mir fällt es oft schwer, zu glauben oder zu realisieren, dass jemand etwas wirklich geil finden kann.
Das ändert sich gerne, wenn ich eine persönliche Schilderung dazu lese. Dazu sind ja die vielen tollen detaillierten Texte von Euch hier da, diese Gefühlswelten zu teilen. Vollends in den "jetzt glaub ich's" und "jetzt verstehe ich's"-Modus komme ich, wenn ich es live beim Gegenüber merke und das Feedback bekomme.

Vor drei Jahren hätte ich nie gedacht, dass Menschen wirklich von Natur aus devot sind. Bis ich es erst gelesen und dann erlebt habe. Ist das schön, dass es das wirklich gibt und dazu auch noch echt häufig ist

Manche Dinge sind "nicht möglich" sich vorzustellen. Das stimmt solange, bis die eigenen Erfahrungen und die passende Situation gekommen ist, die es doch möglich macht. Und es ist vollkommen okay, wenn das dauert. Ich habe über 40 Jahre gebraucht, um herauszubekommen, dass Sex einfach und schön und locker sein kann. Schlimm? Nein, schade vielleicht. Aber zu spät gibt's nicht

Hmmm @*******ard

Ich habe viele Situationen live miterlebt, die für mich "falsch" herum waren und in denen ich auch gesehen und gefühlt habe, den Frauen geht es prima.

Ich habe gute Freundinnen unter femsubs.
Ich weiß, wie glücklich die sind.

Trotzdem gelingt es mir nicht, es zu mögen.

Du meinst ich soll nochmal 40 Jahre warten?

Na hoffentlich erlebe ich das noch.


Und ein P.S. wenn Du gestattest
Hast Du bei "Naturdevot" mein Augenrollen hören können?

BDSM Anarchy: BDSM - Bullshit - Bingo

Guter Hinweis. Nicht von Natur aus devot, sondern "in der devoten Rolle aufgehen". Es ist so leicht für mich "natürlich" mit "authentisch" gleichzusetzen.

Ist es Dir wirklich wichtig, etwas mögen zu können?

Mal kann ich das, mal nicht. Aber generell eher nicht. Dann such ich einen anderen Text
Ist zwar schade drum, aber in jedem Fall ist es geistige Arbeit, das zu drehen.

Das mit dem Problem, sich in das andere Geschlecht reinzudenken und dort etwas nachvollziehen zu können, kenne ich auch. Ich war auch einmal malesub und konnte mir das auch nicht so wirklich vorstellen, auch wenn ich das Buch gelesen und sehr interessant fand (dann allerdings umgedacht auf eine male-O). Inzwschen bin ich eine Frau und es fehlt mir selbst nur noch der letzte Schritt zur O (operativ) und da merke ich plötzlich woran es zumindest bei mir gelegen hat, denn ich konnte mir früher schon vorstellen einen anderen Sklaven zu schlagen oder ihm Schmerzen zubereiten. Bei Sklavinnen hätten meine Skrupel mich abgehalten. Inzwischen ist das anders herum, denn ich hätte keine Skrupel mehr auf Befehl eines Herrn oder meiner Herrin eine Sklavin zu bestrafen.
Ich glaube es liegt am devoten und der Unterwürfigkeit dem anderen Geschlecht gegenüber. Zumindest würde ich das bei mir so interpretieren. Inwieweit man dadurch gehemmt ist ändert sich aber auch im Laufe der Jahre (bei mir war es so).

@*******ard

Nein, ich kann natürlich damit leben.

Ich muss die "Geschichte der O" ja nicht mögen, auch wenn ich das hier besser nicht schreiben söllte.

Ich frage mich halt nur, ob ich da alleine bin,
das nicht zu können.

Ich habe es früher absolut nicht ertragen, Geschichten über Malesubs zu lesen.

Genauso, wie viele Femsubs der Gedanke daran, ihr Top würde switchen, so verstört, dass sie einen Switcher hauptsächlich deswegen ablehnen, weil sie ihn sich partout nicht in dieser Rolle vorstellen wollen.

Ich glaube, du bist ganz und gar nicht alleine, sondern in guter Gesellschaft.

Meine Sicht darauf hat sich erst mit dem Wechsel der Seiten geändert. Vorher fand ich es regelrecht abstoßend - ganz wie du es beschreibst, es entsprach einfach überhaupt nicht meinem Männerbild und ich wollte nicht damit konfrontiert werden, dass es Männer gibt, die den Wunsch danach verspüren.

Das ist auch ein interessanter Aspekt @*****n27
dass mit dem Wechsel der Seite, sich auch ein Wechsel der Interessenlage und des Geschmacks verbindet.

Daran habe ich noch gar nicht gedacht.

Statt weitere 40 Jahre zu warten, wie es mir @*******ard vorschlägt, könnte ich mich auch auf MaleDom umschulen lassen.

Das muss ich mir mal durch den Kopf gehen lassen.

Danke für die Anregung. 👍

@**********Lilly Stop! Das war kein Vorschlag, sondern mein persönliches Spätzündererlebnis. Wenn Du eine Empfehlung magst, markier Dein Ziel oder Wunsch auf Deiner persönlichen Landkarte und lass Dich dahin treiben. Der Weg ist das Ziel.

@*****n27 @**********Lilly Stimme zu, das ist ein guter Aspekt. Switchen kann verstörend ankommen, war mir nicht so bewusst bis gerade.

@*******ard ja, da gibt's alle paar Jahre mal einen Thread dazu. Üblicherweise haben damit hauptsächlich Femsubs ein Problem.

Mir geht es anders.
Wenn ich hier bdsm Texte lese wo es um Herr und Fem Sub geht, oder Video clips bzw gifs sehe oder an O denke bin ich sofort angesprochen. Ich betrete auch die chat Räume in diesem Bereich nur aus einer Intention. Genau das Gegenteil tritt ein, geht es um einen Male Sub.
Ich bin einfach so, im Kopf und seelisch spielt sich alles weiblich ab. Ich stehe vor dem Regal Duschgel Shampoos und ohne darüber nachzudenken greife ich die für mich normalen und richtigen Produkte , Damen Duschgel und shampoo. Haargummis, Strumpfhose am Tchibo Stand oder eine Lauf Leggin.
Im Schuhgeschäft winterstiefel oder sneaker, ballerinas. Gestern 2 Tanktops.
Ich kann nicht switchen und für mich an male Sub denken. Clips oder Texte darüber übergehe ich ohne nachzudenken, interessieren mich nicht.
Mein Kopf bzw meine Gedanken und Gefühle sind geswitched und das dauerte sehr lange um das selbst einordnen zu können, manchmal aushalten zu können. Mir geht es da ganz anders wie dir und irgendwie gleich.... geswitched.... ich weiß nicht.
Ich hab eine helle Stimme seit der Kindheit, wurde ständig gehänselt und ignoriert. Ausgelacht weil ich mit meiner Schwester zum Ballett Unterricht ging statt zum Fussball. In der Jugend versuchte ich allen vorzuspielen das ich ein Junge bin, ging zum Fussball und ins Tennis. Ging mit Jungs und dem Zweirad auf Tour. War der Klassen Clown in der Realschule und hatte Freunde. Kurz gesagt, wenn man nicht sich selbst ist hat man Freunde. Das kann nie lange gut gehen, sein ich kann man nicht unterdrücken und begraben. Daran gehst du richtig kaputt. Alles ist falsch herum und nichts ist da was dir wirklich etwas gibt. Oberflächlichkeit und gespielte Emotionen. Es endete mit einem ungewollten Klinik Aufenthalt..... ich habe gelernt was und wer ich bin , wie ich mein Leben möchte, eben weil ich so bin. Ich habe mein ich frei gelassen, von 90kg damals abgenommen wie ich früher gewesen bin , mit fast 30 wieder mit Ballett Unterricht begonnen und viele Menschen kennengelernt die mich so angenommen haben wie ich bin. Und auch da war es immer klar, ich tanzte das was mir mein Gefühl immer gesagt hat und es störte niemanden. Ich kam und ging feminin und saß mit Freundinnen und Freunden nach dem Unterricht beim Cappuccino zusammen im Straßencafe.
Und das ist meine Freiheit, zu leben wie es mir meine innere Stimme immer gesagt hat und was sich für mich normal und richtig anfühlt. Und so ist es auch hier!

Schönen Sonntag @ all

Danke für Deinen Beitrag @****H_B

Das ist natürlich noch einmal eine ganz andere, viel tiefergehende Ebene, die Du hier einbringst.

Die ganz anders belastet, als das vergleichsweise kleine Problemchen, welches ich habe.

Aber danke, dass Du diesen Aspekt Transsexualität eingebracht hast.

Ich glaube, das hat auch was mit Toleranz und Akzeptanz im Allgemeinen zu tun.

Ich habe null Probleme damit, einen - in meinem Fall - maleSub Text zu mögen, wenn er gut ist. Weil ich mich in dem Moment in seine Rolle denke und die körperspezifischen Eigenheiten einfach ignoriere, also einfach drüber lese. Ähnlich wie in einem englischen Buch bei einer unbekannten Vokabel. Und genau wie dabei macht es auch bei erotischen Texten die Masse aus. Wenn da seitenweise die Rede davon ist, dass Hoden abgebunden werden, kann ich damit nichts anfangen - Schläge auf den Schwanz kann ich adaptieren auf Schläge auf die Vagina oder die Brüste…

Und das hat damit zu tun, dass ich noch nie viel von diesem „Geschlechterhype“ gehalten habe. Wenn Menschen diese Art der Identität für sich brauchen - ok. Aber ich für mich kann es nicht nachvollziehen. Ich bin eine Frau - und das bleibe ich auch. Gott hat mich so gemacht. Aber deshalb bin ich trotzdem ich und das ändert sich doch nicht durch einen äußeren Körper. Ich ticke in vielerlei Hinsicht ziemlich „typisch männlich“, aber ich würde im Leben nicht auf die Idee kommen, mich „im falschen Körper“ zu fühlen. Warum auch? Ich bin ich und mein Körper ist mein Körper. Der trägt mich, beherbergt mich und wie der aussieht, insbesondere vom Geschlecht her, ist mir sowas von Banane… Hübsch kann man in beiden Geschlechtern sein - und unattraktiv auch. So what?

Anders ist das bei dem EIGENEN PartnerIn. Wäre mein Dom ein Switch, würde mir Unterordnung, also D/s, nahezu unmöglich sein. Erotisches spanking - gut, meinetwegen, aber das kickt mich halt nicht ganz so… Eine Frau, die mich schlägt: Undenkbar, außer auf Anweisung und im Beisein meines Mannes. Da kann ich nichts switchen - weil es dann persönlich ist. Aber bei Literatur? Klar lese ich lieber Geschichten, die „richtig herum“ für mich sind, weil die mich dann natürlich deutlich eher erregen, aber einen guten Text nicht als guten Text wertschätzen und mögen zu können… ich wüsste nicht, warum das schwierig sein sollte…

Ich denke nicht, dass man so etwas grundsätzlich im Kopf einfach "umdrehen" kann - Geschichten über Malesubs sind ja oft völlig anders geschrieben, als diejenigen über Femalesubs. So findest du zb kaum je Storys hier über Putzsklavinnen und die Schilderungen über devote Damen, die hingebungsvoll an männlichen Boots lecken, sind auch eher rar gesäht, genauso wie Trampling auf weiblichen Subs.
Auch vom Stil her sind die Stories von männlichen Subs oft viel direkter geschrieben. Aber ganz ehrlich - warum willst du das denn überhaupt im Kopf umswitchen? Es ist ja ganz normal, dass man vieles nicht mag - während der eine ausführliche Schilderungen von Cunnilingus sehr antörnend findet, ist dies für den nächsten eim völliges No Go. Man versucht ja dann auch nicht, aus dieser Schilderung etwas anderes zu machen - es gibt ja genügend Geschichten, die den eigenen Kinks entsprechen.

Ich habe manchmal regelrecht Schmerzen, wenn ich hier lese, dass Frauen von Männern 'erniedrigt', 'missbraucht', 'bevormundet' und 'bestraft' werden — selbst im Spiel. Ist für mich einfach zu nah an nachempfundener Wirklichkeit.

Ein kleines versöhnliches Gegengewicht bilden mir dann die Stimmen von Femsubs, die sich klar, selbstbewusst und selbstbestimmt nicht die Butter vom Brot nehmen lassen und Ansprüche formulieren, dass das Forum wackelt... 😉

@*******_88

Tja, für mich ist es schwierig.

Nicht der körperliche Aspekt, den Du ansprichst.

Ob einem Mann in die Eier getreten wird, oder einer Frau die Titten gespankt werden (pardon für die Vulgärausdrücke),
das irritiert mich nicht.

Es geht um mein "Frauenbild" wonach ich es nicht ertragen kann mir vorzustellen, dass Frauen dies angetan wird.
Mag altmodisch sein und rein theoretisch ist es für mich auch tolerabel, aber gefühlt eben nicht.

Ich hoffe, ich konnte das nachvollziehbar ausdrücken.


Ein schiefer Vergleich vielleicht noch.
Wenn ich Fleisch esse, weiß ich, dass das von Tieren stammt.
Wenn ich zusehe, wie Hunde oder Katzen gequält werden muss ich aber wegsehen, bzw. Dazwischen gehen.

@**********Lilly "Dass Frauen das angetan wird" ist schwierig, weil es eine 'echte' Welt gibt, in der es Frauen jeden Tag angetan wird. Das ist der große Unterschied.

@***ia

Ich will das gar nicht zwingend umdrehen.

Mir wird nur immer wieder gesagt, drehe es doch einfach um.
Und das kann ich eben nicht.

Und das interessierte mich nur, wie geht es Euch damit.

Ich kann gut damit leben, die O nicht zu mögen,
heißt ich kann da emotional nicht mitgehen, mich einfühlen.

Tja, klarer bekomme ich es nicht formuliert, befürchte ich

Diese Schmerzen teile ich - auch wenn ich selbst femSub bin. Die Butter vom Brot lasse ich mir trotzdem nicht nehmen und schon gar nicht von Leuten, die NICHT mein Lebenspartner sind.

Für mich ist es eine Frage der Formulierungen und der Intention, ob mich das erregt oder obige Schmerzen verursacht. Man kann durchaus „wertschätzend erniedrigen und strafen“ - und man kann das auch despotisch und geringschätzend tun. Ähnlich wie bei der Kindererziehung ja auch…

Ich würde Ihnen gerne ein Like geben @*********stnut
aber das System erlaubt, bzw. Sie erlauben es mir nicht

Also so 👍

Von den Gräueltaten, die in der realen Welt tagtäglich Frauen angetan werden, möchte ich hier gar nicht erst anfangen.
Dann gehe ich entweder auf die Barrikaden oder schaue mir zur Beruhigung Welpen im Internet an.

Aber allein die fiktiven Taten in Geschichten, sind für mich schon schwer zu ertragen, wie von Ihnen beschrieben.

Wenn es aus meiner Sicht "anders herum ist", dann muss es wirklich gut geschrieben sein, damit ich hängen bleibe. Ein paar Geschichten gibt es, viele breche ich dann allerdings ab.
Ich kann deinen Standpunkt sehr gut nachvollziehen. Klar, es triggert einfach nicht so das eigene empfinden.
Zum Beispiel interessiert mich der Gyn Bereich 0 und Geschichten aus dem Bereich lese ich deshalb auch nicht.

, @**********Lilly , ich hatte dich schon verstanden, einzig: Was ich versuchte zu sagen, ist: Ich habe kein Frauenbild oder Männerbild - ich habe ein Menschenbild. Und Menschen sind nunmal verschieden.

Deshalb muss ich da auch nichts umswitchen.

Und ich habe ein Tierbild - und darum muss ich auch da nichts umswitchen. Ich mache keinen Unterschied zwischen einer gequälten Sau und einem gequälten Hund. Ich gehe dazwischen bzw. unterstütze dieses Treiben nicht. Und ich bin keine Vegetarierin - ich esse Fisch und ich esse Wild - aber nichts aus Massentierhaltung.

Und ich habe persönliche Präferenzen - die, dass ICH submissiv bin und derjenige, der mich führt, bitte nicht vom gleichen Geschlecht sein möge wie ich…

Aber eine gute Geschichte, ist eine gute Geschichte. Ich muss ja auch nicht Kommissar oder Mörder sein, um einen Krimi zu mögen, oder?

Ich kann es auch nicht "umdrehen", weil femsub-Geschichten einfach nicht meinem "Geschmack" entsprechen.
Die "Art der Hingabe", psychisch und physich, von femsubs und malesubs ist (für mich) total unterschiedlich.
Ich kann mich nicht mit der Maledom-Rolle identifizieren, weil ich Femdom bin. Gleichzeitig widerspricht mir das Frauenbild der femsub. Zudem ist die Art der Sexualität bei femsub-Geschichten einfach eine total andere.

@**********Lilly ... einfach "so stehen lassen"

LG
Arschi

I'll try my very best @********edes 😹

Und danke 😊