Reise
ReiseIch war am Sonntag mit einem Verein in Düsseldorf, um dort einen Netten Nachmittag von vier Stunden mit alten und neuen Freunden zu verbringen, ehe wir uns wieder in die Bahn setzten, um nach Hamburg zurück zu fahren.
Vom Hauptbahnhof wurden wir abgeholt und fuhren mit der S-Bahn ein paar Stationen. Dann war es ein ganzes Stück zu laufen, und ich versetzte mich in meinen Narren, dem dieses Ende sichtlich zuviel geworden wäre. Ich konnte mir den Kommentar gegenüber dem Organisator nicht verkneifen: „Lui wäre das hier fast zuviel, sowas müsst Ihr bedenken.“ Eine Dame hatte tatsächlich zu kämpfen. Das betraf ja nicht Lui, der hier gar nicht dabei war.
Die Dame kämpfte, als wir in eine Straße einbogen und zwei oder drei Blocks weiter einen Polizeiwagen sahen.
Ich grinste zu der Frau: „Lui würde sagen, da vorne sind die Bullen, wir sind gleich da.“ „Oh ja Lui!“, meinte sie grinsend. Sie kannte unsere Geschichte natürlich. „Der ist ganz schön frech!“, meinte jemand anderes. „Ich werde ihn züchtigen! Wenn selbst Du das so siehst.“ „Aber die Aussage war doch hypothetisch.“ „Das ist doch kein Grund, ihm nicht weh zu tun.“
Wir erreichten das Gebäude, dort verglich man unsere Ausweise mit den Namen auf einer Liste und ließ uns über eine Schleuse ins Gebäude.
Es folgte ein Vortrag und eine Vereinsarbeit, in dem Sinne, dass wir eine Geschichte hörten und dazu humanistische Zitate in den Kontext setzten mussten.
Auch war hier Zeit für Gespräche und ich erzählte einer Teilnehmerin, die ursprünglich aus Russland kam von meiner Freundin Tani und ihrer Idee, den Narren Luu – also Esel zu nennen, statt seinen richtigen Namen zu benutzen.
Sie überlegte: „Vielleicht weitest Du das aus?" Ich grinste. "Du bist genauso gemein wie ich." "Nur bei Lui, sonst bin ich ganz nett.“ „Welche Sprachen sprecht Ihr denn da?“
Ich zögerte, überlegte. „Tani chinesisch, darum Luu, Esmira spricht russisch."
„Russisch?“, fragte die Dame verzückt. „Dann schlage ihr doch vor, ihn Oslik zu nennen, Eselchen.“ Ich grinste breit. „Hast Du Freya davon erzählt?“ Ich stockte kurz. „Nein, habe ich nicht.“ „Die würde Dir in unserer Sprache das Wort ˋ´Hamorˋ anbieten. Aber lass sie nicht wissen, dass Du das von mir hast. Ich bin doch so prüde.“ Sie gackerte in sich hinein.
„Nein, keine Sorge.“ „Ob noch jemand in anderen Sprachen das Wort Esel kennt?“ „Magaratz in Kroatisch, Donkey im Englischen, aber sonst?“
„Naja französisch.“ Sie verdrehte die Augen und ich schlug nach ihr: „Nicht das, was Du schon wieder denkst.“