Auf Zweigen hängt - Die Frucht
Auf Zweigen hängt, ganz still und sacht,die Frucht, die über Nacht
vom Tau geküsst, nun prall und rund,
zeigt sich im ersten Morgenstund.
Sie glänzt im Licht, so frisch und fein,
ein Tropfen hängt am seid'nen Schein.
Er zögert, schwingt, will nicht verweil'n,
und sucht den Weg, um zu enteil'n.
Es hängt reif die Frucht am grünen Ast,
ein süßer Kern, von Saft umfasst.
Sie tropft so sacht, fast wie in Trance,
ein jeder Tropfen wie ein Tanz.
Die Zeit, sie scheint hier still zu steh'n,
im Tropfenfall, im heißen Weh'n.
Doch plötzlich, mit einem leisen "Plopp",
löst sich der Tropfen, fällt herab – Stopp!
Er trifft die Erde, die ihn trinkt,
während die Frucht noch sanft wippt und winkt.
Sie tropft so sacht, fast wie in Trance,
ein jeder Tropfen wie ein Tanz.
Die Zeit, sie scheint hier still zu steh'n,
im Tropfenfall, im heißen Weh'n.
So gibt sie weiter, was sie empfängt,
ein Kreislauf, der sich niemals kränkt.
Die nasse Frucht, die tropft, sie lehrt,
dass Teilen Leben mehrt und ehrt.
Die Welt hält Atem, schaut gebannt,
wie Fruchtsaft findet Weg ins Land.
Ein Tropfen, schwer von Süße voll,
lässt ahnen nur des Kerns randvoll.
Und mit der Zeit, so tropft sie leer,
gibt ihre Essenz willig her.
Die Erde trinkt, was sie verliert,
während sie still das Leben ziert.
So ist der Lauf, den sie vollbringt,
bis letzter Tropfen Erde trinkt.
Die Frucht, sie hat ihr Werk getan,
im Zyklus, der stets neu begann.