Sich versöhnen

@******ian mein TPE ist doch echt nicht 24/7 sexualisiert und das meiste fehlt die sexuelle Komponente völlig. Bei mir handelt TPE über machtverschiebung und das geht über alle Situationen.

@******ian
Schöne Richtung in die du deine Unzufriedenheit lenkst.
Ja, Ignorieren ist eine harte Bestrafung da man sich ja schließlich ganz auf den anderen einlässt und dann die Gedanken permanent kreisen.

@****_7
Du sagst es schon : "mein TPE ist doch nicht 24/7 sexualisiert."

Es ist individuell und wie hoch der sexualisierte Anteil ist, unterscheidet sich doch von Paar zu Paar. Und auch bei uns war nicht alles sexualisiert. Aber vieles, manchmal schon das Heimkommen (siehe Homepage "Die falsche Tür").

Für mich hat BDSM ausschließlich etwas mit guten, positiven Gefühlen zu tun. Ärgern und zornig sein, kann ich woanders (leider) zu genüge haben. Daher bringt es mir als Dom gar nichts, mit meiner Sub zu „spielen“, wenn ich zornig auf diese bin. Im Gegenteil, ich habe gar keine Lust.

Da stellt sich mir die Frage, was bringt es deinem Dom?

Zuneigung, Respekt, …., sind da meiner Meinung nach nicht vorhanden.

Denke bitte darüber nach, ob das wirklich gut ist!

Also ich für meinen Teil kann gut verstehen, sich im Konsens nach einem Streit auf den Po Schläge zu geben. So würde ich das machen. Das funktioniert aber nur aus meiner Sicht in 24/7 TPE. Wenn man nicht 24/7 TPE praktiziert sollte sich aus meiner Sicht Paar sein und Spiel niemals mischen.

Spielen nach Versöhnung, um den Resthauch von Verärgerung davon zu wischen, finde ich vollkommen in Ordnung.

Das andere aber, selbst wenn es irgendwann abgesprochen wurde, ist das Schlagen aus Verärgerung kritisch, wie ich finde. Denn es scheint ja immer wieder vorzukommen, dass Sub irgendwann nicht mehr in der Lage ist ihren Unmut/Unwillen klar zu formulieren, weil so sehr an die Rolle/den Platz gewöhnt, dass Hemmungen entstanden sind sich des Rechts als Mensch zu erinnern und dies klar kundzutun.
Gespiegelt für den Dom Part, dass dieser die Zeichen, wann es denn wirklcih nicht mehr in Ordnung ist, übersieht oder schlicht ignoriert.

Alles in allem denke ich, ist es für die meißten wohl besser dieses sein zu lassen.

Mir fällt gerade auf, wie lange ich schon nicht mehr zornig war. Verärgert schon und dieses Missgefühl darf auch in unserem D/s-Setting ausagiert werden.
Wenn ich also Grund für Verärgerung spüre, bestrafe ich meinen Sklaven. Ich kann es für mich vollkommen ausschließen dabei in irgendeine Art von Rage zu geraten. Ich bin ein überaus kontrollierter Mensch und meistens gelingt es mir überlegt und handlungsfahig zu bleiben.
Würde ich merken, dass mich etwas dich aus dem Gleichgewicht bringt, hätte das einen Rückzug zur Sammlung und ein ernstes Gespräch zur Folge - auch schon geschehen.

Wie einige andere auch sehe ich das Problem bei

Zornabau durch Schläge kann nicht gesund sein und Du solltest Dir überlegen ob Du dafür herhalten willst damit er sanft wird.

Mich würde da jetzt interessieren war dadurch dann das Streitthema geklärt oder einfach nur Unterdrückt.?

In jeder Beziehung kommt es mal zum Streit sei es weil man einfach einen schlechten Tag hat , anderer Meinung ist oder ein Verhalten einfach nur kacke findet aber das hat nicht immer was mit BDSM zu tuen. Grade wenn wie bei Euch zwar ständig eine Rollenverteilung besteht ihr in dieser aber auch ganz normal miteinander umgeht.
Ich versuche es bei uns so zuhalten das ich Regelverletzungen oder das verlassen der Submission oder einfaches Bratplay Bestrafe . Es wird dann nur Bestraft kein Spiel kein Sex. Aftercare ja aber nicht mehr. Da wir uns auch streiten können das die Fetzen fliegen gibt es bei sowas gar kein Spiel. Erst wenn sich mit dem Streitgrund auseinander gesetzt und dieser geklärt wurde fange ich mit spielen wieder an. Auf das Machtgefälle wird aber auch da Wert gelegt .

Wenn wir uns bisher gestritten haben, beruhte das immer in irgendeiner Weise auf einem Missverständnis oder darauf, dass unser Fokus manchmal auf ganz unterschiedlichen Sachen liegt und es dauert, bis man verstanden hat, was gerade überhaupt das Problem des anderen ist.

Manchmal sind wir beide dann so, dass wir uns in ein Loch diskutieren, ohne es zu wollen.
Dann kann es schon helfen, wenn meine Herrin in irgendeiner Weise den Fokus weg von der Diskussion hin zum Machtgefälle legt. Das muss aber nicht unbedingt durch Schläge sein, Worte oder andere Aktionen können auch dazu führen, dass wir uns wieder darauf konzentrieren, was eigentlich wirklich wichtig für uns ist. Dabei geht es nicht darum, den Konflikt zu lösen oder so, sondern nur darum, erstmal aus dem sinnlosen sich-im-Kreis-drehen zu kommen.
Eine Bereinigung der Situation findet dann meist ein paar Stunden später statt, wenn beide nochmal ruhig die Situation überdenken konnten. Dann haben wir ein gutes Gespräch und alles ist wieder in Ordnung.

Beim Lesen dieser Zeilen bin ich innerlich so ziemlich zusammengezuckt.

Mit dieser Vorstellung allein hast Du sehr deutlich gemacht, weswegen Zorn, was ein Stück weit mit Kontrollverlust einher geht, kein guter Begleiter beim Spiel miteinander ist. Gruselig.

Hinzu kommt,
Zorn, was ist Zorn.
Definiert durchaus nicht jeder gleich.

Gerade in so einer besonderen Beziehung kann eine Art Zorn, dazu beitragen, authentischer zu sein.

Ich habe eigentlich mehr als selten Zorn empfunden.
In so einer Situation hätte ich gar keine Lust.
Zu gar nichts!
Aber wie es bei dem Paar war, wissen wir nicht.
Ich sage nur für mich,
ich würde es nicht tun!

War es denn wirklich Zorn? Zorn ist für mich eine starke Emotion. Eine Emotion, in der ich mit Sicherheit keine Lust verspüre. Eher etwas zerstören möchte, einem anderen wirklich wehtun.

Ich hatte einen zornigen Ausbruch meines Exdoms kennengelernt. Nie wieder möchte ich das erleben, hatte mit BDSM nichts zu tun.
Danach war für mich Schluss mit ihm.

Aber was du beschreibst, kenne ich auch. Ein leichter "Frustabbau", ähnlich einer Strafe und gut ist danach.
Würde für mich aber auch nur funktionieren, wenn die Unstimmigkeit zur Zufriedenheit beider Seiten aus dem Weg ist.

Und ja, das gehört FÜR MICH dazu.

Einer der Gründe warum Männer und Frauen sich selten verstehen

Auf der einen Seite sich aufregen wegen weil nicht als Frau gewertschätzt aber dann freiwillig zum Frustabbau dienen.

Vielleicht sind es auch nicht die selben Frauen, die sich aufregen und die freiwillig dienen.

Dafür ja das Es ist nicht so ernst gemeint und ich weiß durchaus das es subs gibt für die das in ihre Submission gehört.

Na, na, bleib doch freundlich!

Konnte man das so falsch verstehen ? Wenn ja sorry das war auf keinen bezogen und auch nicht so ernst gemeint.

Vorweg: ich hab nicht jeden Beitrag gelesen.

Wenn wir aneinandergeraten sind, läuft es immer gleich ab.
Ich werde hinterher für meinen Ton zur Rechenschaft gezogen. Ist für mich auch völlig ok, nein ich brauche das sogar, weil es sich für mich auch ganz schrecklich anfühlt, kurz aus der Rolle gefallen zu sein.
Ich brauche dann Halt, einen Rahmen, einen Wiederaufbau des Machtgefälles.
Er verhaut mich dann (das hat nichts mit Spielen zutun, sondern Strafe,), dabei merke ich, wie sein Zorn abfällt (es ist kein Affekt!) Und meine Welt wiederhergestellt wird.
Danach entschuldigen wir uns oft beide, ich für meinen Ton, er für den Anlass des Streits (ich Streite nur, wenns wirklich was gibt, was mir total wichtig ist) und dann schlafen wir liebevoll miteinander.
Ohne, dass es ein Ritual ist, geschieht es immer gleich, wir brauchen das so.
Bei mir ist da sonst auch ein Klumpen im Bauch, der mich quält - a) hasse ich Streits, b) fiel ich kurz aus meiner "Rolle" (ich fühle dass eher als mein "Sein", ich war eben etwas, das ich nicht bin oder sein will.
Ohne diese Schläge finde ich meine Mitte gar nicht mehr, ich brauche die Strafe, damit alles wieder ins rechte Licht gerückt wird.

@********ohai

Solange die Schläge genau den Hintergrund haben, ist das vollkommen OK. Erst wenn sie dem Zweck dienen, die eigene Meinung gegen den erklärten Willen der sub durchzusetzen beginnt die Gefahr. Ich hab Schläge, wie schon gesagt ganz vermieden und das Innenverhältnis auf andere Art wiederhergestellt. Aber wie Du beschreibst, gibt es auch diesen Weg. Euren Weg sozusagen und alles daran klingt plausibel.

Auf Wunsch der TE geschlossen und archiviert.

Vielen Dank allen für den sehr wertschätzenden Umgang! Es freut mich sehr, wie ihr bei diesem doch heiklen Thema alle bei euch geblieben seid, diversität lebt und niemanden fürs Anderssein verurteilt. Genau das ist das Ziel dieser Gruppe.

Allen ein schönes Wochenende!

SciFi2
Mod