Die Wanderhure
-Er riecht nach Rauch und Schweiß, als er sein Kinn zu mir dreht und mir mit seiner brummigen, verschlafenen Stimme zuflüstert. „Ich wusste das es irgendwann passiert".
Seine Finger ziehen am Reißverschluss seines Schlafsacks und er lässt mich in den Raum seiner Wärme ein.
Ich bin heute morgen voller Energie aufgewacht und brauche ein Ventil, ganz egal welches, er ist die brauchbarste Option.
Sein Arm legt sich um mich und ich kuschle mich dichter an ihn heran.
"Ich bin geil" raune ich in verführerischem Ton an seine Brust, während meine Fingerkuppen bereits lockend über seinen Körper gleiten.
Herauszufinden, was sich unter seinem Shirt verbirgt, ist im Moment alles, was mich interessiert.
Glaubt er etwa, ich bin nur seinetwegen hier?
Da irrt er sich.
Versaute Gedanken zu haben und einen Mann in Reichweite, mit dem man das ausleben kann, ist praktisch.
Ich werde meinen Genuss durch ihn bekommen und meine Lust stillen.
Man soll ja nicht nur auf das Äußere achten. Salz sieht schließlich auch aus wie Zucker. Deshalb immer erst anlecken.
Ich kenne diesen Mann kaum. Und doch habe ich den Klang seiner Stimme nie vergessen, während er mir seine Beziehungsgeschichten anvertraute.
Wie kann ich das Timbre vergessen und das Gefühl das ich seinen Körper an meinem mag.
Seinen Geruch.
Der Duft strahlt von seiner Haut ab, als wäre er eine wandelnde Flasche voller Pheromone.
Diese Spannung zwischen uns war – ist – animalisch. Jedes Mal, wenn ich ihn sehe, schaltet mein Körper in den Kampf-, Flucht- oder Fickmodus.
Keine Frau hält es lange mit ihm aus, er ist eine Wanderhure, mit der einen zusammen und schon in Gedanken beim nächsten Date und Fick. Rastlos, ruhelos auf der ewigen Überholspur.
In seinen Adern fließt Benzin.
An so einem Mann kann man sich nur verbrennen, er hinterlässt eine Landschaft von verbrannten Erde.
Aber das Teufelchen in mir spielt zu gern mit dem Feuerzeug.
Scheiß drauf, ich lebe nur einmal!
Wenn ich einmal in die Hölle komme, erhebt sich Satan strahlend von seinem Tron, empfängt mich mit den Worten: "Willkommen zurück, du wirst schon sehnsüchtig erwartet", bindet mir ein Vip Bändchen um den Hals, reicht mir die eine Hand und hält meinen, mit funkensprühenden Wunderkerzen dekorierten Gratisdrink in der anderen. So kann die ewige Party mein Blut zum Prickeln bringen.
Aber zurück zum hier.
Die Bezeichnung "Wanderhure" hat er sich selbst gegeben, es ist also bei ihm keine Sache von menschlichen Emotionen, vielmehr ein reiner Triebinstinkt.
Ich überlege eine Millisekunde, ob er mir ein bisschen Leid tut?
Nö, ich verwerfe den Gedanken in die Tonne und resette.
Alles um ihn herum verfauelt und stirbt weg, sein Schatten ist der Tod.
Dieser Mann der eigentlich genügend Intelligenz hat aber emotional unsicher und einsam ist, bekommt genau das, was er verdient.
Heute werde ich die Wanderhure mitnehmen, anzünden, verkokeln, auspusten und wieder weglegen. Er ist mein Räucherstäbchen.
"Du kannst dich gern ein bisschen benutzt fühlen" kommt süffisant an seinem Ohr an.
Er atmet ein wenig angespannt ein und gibt grummelde Töne von sich.
Und das ist nicht das einzige was sich versteift hat. An der Vorderseite seiner Retroshorts ist eine Ausbuchtung zu fühlen. Eine sehr große auffällige Ausbuchtung.
Meine Finger gleiten weiter, von unten nach oben, wieder nach unten und schließlich schiebe ich meine Hand unter den Gummizug, zerre die Shorts herunter und schnappe nach dem Lolli, den ich ein wenig anlutsche.
Lecker, heiß und hart, ja, so gefällt mir das.
Er senkt den Kopf und sein heißer Atem streift meine Wange. Dann legt er eine Hand um meinen Hals und küsst mich.
Sein Griff und sein Mund sind unerbittlich. Ich habe keine andere Wahl, als ihm zu geben, was er will. Ich keuche an seinem Mund.
Ich möchte ihm die Zunge herausstrecken wie ein trotziges Kind und ihm sagen, dass ich staubtrocken bin. Doch das hat keinen Sinn. Ich will Sex, heißen, wilden Sex.
Alles an ihm ist hart, aber seine Lippen sind weich.
Seine Zunge gleitet zwischen meine Zähne.
Dann klappt meine Kinnlade herunter und er beansprucht meinen Mund.
Er nimmt meine harten Nippel zwischen zwei Finger verzwirbelt sie.
Ich stöhne auf.
Als er sie dann mit seinem Mund einsaugt und mit der Zunge darüberleckt sind meine Brüste schwer und schmerzen.
Eine Hand gleitet um meinen Oberschenkel und zieht mein Knie über seine Hüfte,
spreizt meine Schenkel und dringt tief in mich ein.
Seine Finger in meiner brennenden Spalte und selbst das schlüpfrige Nass, schaffen es kaum, die Glut zu löschen.
Wo hat er denn auf einmal den Rohrstock her?
Na, dann spielen wir eben ein bisschen. Ich bin in Spiellaune, bereit das Raubtier zu wecken.
Weißt er überhaupt auf was er sich gerade einlässt?
Will er sich als Domteur dieser Bestie stellen?
Süß, wie vorsichtig er damit auf meinen Körper tippt. Bin ich ein liebes Kätzchen, dass mit einer Spielangel vorlieb nimmt oder eine Löwin, die sich nur dem Stärksten beugt?
Im Endeffekt will ich gerade nur ficken, will gefickt werden, meine Energie loswerden und das Tier in mir füttern. Ich bin hungrig! Gib mir was ich brauche, du bist mein Spielball, meine 80 Gramm Fleisch!
"Du bekommst heute nicht alles" fauche ich ihm zu, als er meinen Kopf packt, ihn über seinen Schwanz schiebt und ihn tief in meiner Kehle anstoßen lässt. Er lässt meinen Kopf keine Zentimer los. Erst als meine Kehle ihn massiert und er weiter, hinter den Kehldeckel eindringt.
Rein-raus, rein-raus...
Hast er gedacht ich mache es ihm so leicht?
Die Spitze seines Schaftes nur mit den Lippen sanft speichelfließend zu umschließen macht ihn gierig, wahnsinnig. Er will mehr, er brennt.
Seine Hüften bewegen sich und sein Becken hebt sich meinem verführerischen Mund flehend entgegen.
Ich hab ihn an den Eiern.
Ein grimmiger Ausdruck tritt in sein Gesicht. Er blinzelt ein paar mal. Es kostet ihn einiges an Selbstbeherrschung sich nicht in meinem Mund zu ergießen.
Ach was?! Habe ich den Jäger in ihm geweckt?
In dem Moment, in dem ich unter ihm liege und seine Zunge in mein weiches Fleisch eindringt, wird mir klar, in welch gefährlicher Lage ich mich befinde. Er könnte mich so zurücklassen, begierig und bedürftig. Ich würde wahrscheinlich verrückt werden vor Verlangen. Gott, ich wette, das würde ihm gefallen. Diesem kranken, grausamen Bastard.
Er sieht kurz auf mich herab, bevor er seine großen Hände um meine Hüften legt und mich mit einem Ruck rückwärts an sich zieht.
„Ich werde deinen Arsch auch noch bekommen!"
Und er hat Recht. Mein Gesicht ruht gerade auf dem Stoff meines heruntergerissenen Negligees und ich denke auch, dass würde mir gefallen, zumindest lassen meine Gedanken gerade diese Vorstellung zu.
Seine Erektion drückt gegen meine Öffnung.
Er knurrt, während er seinen Schwanz in die gierige, verschlingende Spalte zwischen meinen gespreizten Schenkeln schiebt und mir dabei auf den gestreiften Arsch sehen kann.
Eigentlich ist er garnicht so schlecht.
Seine Finger graben sich in die weiche Haut meiner Hüften, während er mich festhält, um mich mit unerbittlich berauschenden Stößen auszufüllen.
„Besser, als ich dachte“, krächze ich während er tiefer in mich, bis zum Anschlag, hinein stößt.
AUFPRALL.
Ich werde abrupt raußgerissen und stemme mich auf meine Arme.
Hat er mir gerade auf den Po geschlagen? Anstatt das ich dazu komme meine rhetorische Frage zu durchdenken, tut er es wieder. Er drückt mich mit der flachen Hand zwischen meinen Schulterblättern nach unten, bevor er ausholt und KLATSCH.
Hand trifft auf Arsch. Arsch trifft auf Hand.
Schmerz trifft auf Lust. Lust trifft auf Schmerz.
Mir entweicht lustvolles Stöhnen.
Ich versuche mich aufzubäumen, aber er schlägt mir ein drittes Mal auf den Hintern und dann folgen schnelle, harte Schläge. Die Wucht drückt mich nach vorne, doch er hält mich fest. Eine Hitze, die nichts mit dem brennenden Schmerz zu tun hat, lodert tief in meinem Bauch auf und mein Rücken wölbt sich von ganz allein. Als seine Handfläche das nächste Mal auf meinen Po klatscht hat er mich genau da wo er mich haben will, da wo ich sein will, als wäre ich nicht die geilste Masochistin der Welt.
Ich explodiere in einem Durcheinander von sprudelnden Erschütterungen, die mir nicht einmal peinlich sind, während er seinen Schwanz weiter in mich pumpt.
So viele Muschis, die er schon hatte, die Anzahl der offenen Namen in seiner langen Liste scheint immer geringer zu werden, egal, zumindest hat er in seinem Alter noch gute Kondition.
"Wir sollten uns öfter sehen" und "ach, angeleckt... Du bist MEINS, Du Miststück!"
-Da ist er, der Besitzanspruch-
Seine verlangenden Worte lassen mich einen Mundwinkel zum Lächeln anheben und:
"Vielleicht ziehe ich es in Erwägung" herauspressen.
Vertrauen fängt mit V an, Verrat aber auch.
Ich will nur bedeutungslose Orgasmen.
Er denkst, das ist sein Spiel.
Sein Theaterstück.
Und all die Frauen sind seine Statistinnen, die sich gegenseitig die scharfen Fingernägel ins Fleisch bohren, damit er seine Einsamkeit beschäftigt.
Nun, dann lasse ich ihn mal weiter seinen trickreichen Plan verfolgen. Ich habe ihm längst durchschaut. Mich zu bekommen bedeutet Geduld.
Er wirft mir einen bösen Blick zu: "Wehe, wenn du wieder eine Geschichte über mich schreibst!" kommt warnend zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen heraus, bis es schwer zu sagen ist, wo mein Körper aufhört und seiner beginnt.
"Hör auf zu sappeln und fick mich weiter!" bekommt er teuflisch fordernd zurück. Reden ist das letzte wonach mir gerade ist.
Dich werde ich heute noch ein paar Mal rannehmen bis du zu Asche wirst, deine Eier völlig augebrannt sind und du um einen Löschwagen bettelst.
In Gedanken formuliere ich bereits die Überschrift.
Die Wanderhure, er riecht nach Rauch...
Halbzeitteufel, Juli 2024