Sehnen in meinem Körper.
Sehnen in meinem Körper.Wie automatisch.
Wie eine Marionette.
Gesteuert -
instinktiv.
Ich beobachte mich.
Die Metaposition.
Als würde mein Geist über mir schweben, mich überwachen, mich beobachten.
Die Finger -
wie sie sich bewegen.
Greifen. Tasten. Trommeln.
Sensorik, wie sie ihre Impulse in Gefühle ausdrückt.
Meine Hand, die über deinen makellosen nackten Körper streicht.
Deine Wärme, die sie detektiert.
Die Nachgiebigkeit deiner Haut, wenn ich meine Finger um deine Haut zusammenpresse.
Meine Ohren, wie sie den Schall verwandeln.
Auch sie detektieren zeitgleich dein scharfes Einziehen der Luft.
Meine Augen, die die Deinen während dieser Situation erkunden.
Dort ein zusammengekniffenes Gesicht.
Hier ein immer freudig werdendes Strahlen.
Mein Herz, welches dabei Purzelbäume schlägt.
Mein Verlangen, dir unmittelbar nach dem Schmerz den Atem zu nehmen.
Dir fest den Mund und die Nase zuzuhalten.
Fast automatisch halte auch ich die Luft an.
Ein irrer Moment der Endorphine, der meinen Körper durchströmt.
Sekunden - lange Sekunden, die ich die Veränderung deiner Augen beobachte.
Mir geht es so verdammt gut.
Unter meinen Händen zu spüren, wie sich erfolglos deine Bauchdecke hebt und senkt.
Ich gebe nicht nach.
Immer wilder hebt und senkt sie sich.
Deine Augen, wie sie weit aufgerissen sind.
Ich liebe diesen Anblick.
Aber mir ist auch klar, dass ich loslassen muss.
Ja, loslassen werde.
Meine Stimmbänder, die von Luft umströmt werden.
"Halte noch aus."
"Noch 10 Sekunden."
Zuckersüß flüstere ich es dir in deinem Ohr.
"Noch 9."
Dein Winden wird stärker.
"Acht."
Auch mein Herz schlägt wie verrückt.
"Sieben."
Ich leide mit dir.
"Du kannst jederzeit deinen Kopf zur Seite drehen."
"Sechs"
Ja ich weiß, das war nicht nett, ihr diese Sekunde zu klauen.
"Fünf"
In Wirklichkeit sind es auch eher 30 Sekunden als 10.
"Vier."
Die Körperlichen Reaktionen werden stärker.
"Drei."
Auch mein Griff wird fester.
"Zwei."
Deinen Augen sehe ich das gierige Verlangen an.
"Eins."
Ein lautes Einatmen.
Ein Herz, das babumpelt.
Einen Fuchs, den ich ganz dolle in meinen Armen nehme.
"Geht es dir gut?"
Ein atemloses Nicken.
"Dann nochmal."
...
Während ich diese Prozedur wiederhole, sinniere ich:
'Wieso mache ich das?'
Begeistert beobachte ich meine Hand, wie sie dir Mund und Nase zu hält.
Mein Körper, der sich wie selbstverständlich nimmt, was er will.
Dein Körper, der wie selbstverständlich gibt, was ich möchte,
dessen größtes Glück es ist, mir zu gehorchen, mir zu gefallen.
'Bin ich sadistisch?'
'Mit meinen pazifistischen Wertvorstellungen ist es jedenfalls nicht wirklich vereinbar.'
'Doch, ist es. Denn: wir wollen das hier.'
'Sie will es doch auch.'
'Sie giert danach.'
Das Heben und Senken der pumpenden Lungenflügel.
"Zehn"
...
Weiteres von Fuchs und Rabe gibt es hier: Homepage "Kurzgeschichten - Kopfkino" von MrRaven