Irgendein Nachmittag
Ich zelebriere das Entkleiden dieses zarten Wesens zu gerne, es sind manchmal die stillsten Momente überhaupt. Ich messe der Art und Weise einiges an Aufmerksamkeit bei. Wenn es zuvor einen Zustand gab, der der Augenhöhe nahe kam, kann dieser nun nicht mehr erreicht werden. Sie schämt sich nass dabei. So auch jetzt, wo ich jedes ihrer Kleidungsstücke einsammle und aus dem Raum bringe. Es ist ein Nachmittag vieler Tage, sie spielt von da an „meine Musik“ als Playlist ab. Zu jedem Song berichtet sie als meine nackte Unterhalterin, was der Text mitteilen möchte, wie es mein Wunsch und meine Aufgabe für sie war. Alles handgemachtes Zeug von vor 1980. Ich bin tiefenentspannt und sie ist so lieb, ich stehe auf ihre kleinen, ausdrucksstarken Vorträge wie auch auf ihr Lesen. Zwischendrin ist die Musik schon minutenlang aus und dieses kleine nackte Wesen setzt sich auf meinen Oberschenkel, weil es Wärme braucht. Sie legt die Arme um meinen Hals, reibt ihre Möse auf dem Stoff meiner Jeans, bis ich ihr mit einem Klaps auf den Po Einhalt gebiete, worauf sie ihre Lippen ganz dicht an mein Ohr bringt, um geil und atemlos leise Rilke zu zitieren. „Ich liebe diese Stunde, die anders ist, kommt und geht...“. Ihre Worte haben die Überzeugungskraft eines ganzen Kontinents aus Gefühl, sie dringen tief in mich. „... Nein, nicht die Stunde, diesen Augenblick liebe ich, der so still ist. Diesen Anfangs-Augenblick, diese Initiale der Stille ...“. Längst hat ihre Hand eines meiner Organe umfasst, nichts schlägt mehr in mir, ich spüre, wie ihre Nässe, die der Stoff meiner Hose allein nicht mehr halten kann, meine Kellerräume überschwemmt und diesen einen, besonderen Trieb erwachen lässt. Er braucht das, ich brauche das.
Im abgedunkelten Schlafzimmer brennen nur die Nachttischleuchten. Ich bin wieder der Handwerker an ihr und sie mein Werkstück. Ich bringe Lederfesseln an ihr an, als wäre das der einzige Schmuck, den irgendeine Religion für sie erlauben würde. Dunkelbraunes Leder. Dabei habe ich das so entschieden, es eindeutig gesehen mit meinem Blick für sie, für das, was unter ihrer Haut ist. So ist auch mein Plan sehr exklusiv, weil nur ich sie in dieser Art haben will. Ich hantiere an ihr, fasse kräftig zu, spreize ihre Beine für meinen Zugang zu allem. Verstörend schön, ich ziehe Seile straff, mach aus ihr ein menschliches Ypsilon in Bauchlage. Und ich ziehe sie noch straffer fest, bis sie sich selbst wie das unbewegliche, verfügbare Objekt fühlen muss, um das es mir manches Mal geht. Überhaupt das Fühlen …, ich werde mich irgendwann für sie einfühlen, später. Momentan bin ich nur bei mir, ich spüre nicht, ob sie sich schon verorten kann. Sie ist so still dabei, vielleicht schon auf dem Weg, ich weiß es nicht. Fast bin ich fertig, es fehlt noch der kleine, schwarze Klebepunkt, der ihre Haut an der Stelle schützen soll, die für etwas anderes bestimmt ist, irgendwann einmal und der in meiner Überzeugung niemals Schmerz und Schaden erleiden darf. Jedenfalls nicht, bis es soweit ist.
Als ich die geflochtene, neunstriemige Katze in die Hand nehme, zögere ich noch. Die Wärme und Nähe in mir sind weggesperrt. Ihre schöne Haut am Rücken, ihre kleinen, festen Pobacken reizen mich intensiv. Ich lasse die Katzenschwänze sanft über jede Partie gleiten, solange ich breitbeinig über ihr stehe, dann aber nehme ich Platz direkt gegenüber ihrer Möse. Ich führe vorsichtige Streiche, übe ein bisschen, knie mich hin, um auch ihren Rücken zu erreichen, sehe, wie sie in begrenzte Bewegung kommt, einzelne ihrer Fesselungen zu prüfen beginnt und als vergebliches Vorhaben wieder aufgibt. Ich höre einen Seufzer, ich nehme ihn als Startsignal und als Ermunterung, nicht zu zaghaft zu sein. Die Kraft ist da, mental und für das andere reicht es, in einen Rhythmus zu kommen und Geschwindigkeit zu entwickeln.
Ich lasse die Katze tanzen, setze mich wieder und konzentriere mich vorerst auf ihren Hintern. Sie wird weinerlich, weint aber nicht. Ich lege zu, die Streiche erfolgen in sehr kurzen Abständen, mit größer werdender Kraft. Ihr Gesicht kann ich nicht sehen, es ist durch ihr Haar verdeckt, vielleicht presst sie es auch in die Matratze, um mich nicht zu viel hören zu lassen. Ich kann das verstehen, nur dulde ich es nicht, gehe deshalb vom Streichen zum Schlagen über, sie wird lauter. Ich beuge mich vornüber, dann stelle ich mich hin, weil ich entschieden habe, dass sie nun eine Matrosin eines britischen Kriegsschiffes des beginnenden 19. Jahrhunderts ist, die ihre Strafe für eine verschlafene Wache erhält. Es ist mir egal, dass es solche Frauen niemals gegeben hat. Ich will wehtun, ich will dass die Spuren dieser Strafe sie noch Tage an ihre Verfehlung erinnern. Mich verbindet das mit ihr, mit jedem Schlag mehr wird die Katze zum Überbringer meiner Liebesbotschaften, ich bin ihr sehr nah, sie schluchzt, wendet den Kopf von einer Seite zur anderen, versucht sich in Worten, die aber nicht bei mir ankommen.
Ich wechsle die Position, stelle mich über sie, bin nun nach unten gewandt und peitsche wieder ihren Hintern. Jedes Mal, wenn ein oder zwei Schwänze der Katze ihre Möse treffen, jault sie schrill auf, dreht ihre Beine um Zentimeter, mehr lässt die Fesselung nicht zu und ich schlage erneut auf die selbe Stelle. Nur zum Rausch lasse ich es nicht kommen, ich bin hart aber dosiert und nehme mir weiter Zeit für sie, ich wechsle noch zwei Mal meine Position, bis alles rot und striemig durchgepeitscht ist. Sie gluckst, atmet schwer, ist so ein tapferes Mädchen, mein Gefühl für sie ist unbeschreiblich.
Dann ist es genug, ich ziehe mich aus und lege mich schwer auf sie. Für einen Moment ruhe ich so, streichle ihren Oberarm und spüre die andere Geilheit aufkommen. Sie glüht fast, hat die richtige Temperatur für mich. Mit zwei Fingern führe ich meinen Schwanz in ihre nassgeschwemmte Möse und ficke langsam, sehr bewusst, werde schneller, als sie darauf reagiert. Als hätte es eine weitere Transformation gegeben, wird es für mich zur Benutzung. Schmerz könnten nun nur noch die Worte und Bilder bringen, die ich in meinem Kopf habe. Sie muss es spüren, ich bin mir sicher, sie spürt es. Ich arbeite mich an ihr ab, die Fesselung sorgt dafür, dass sie auf Begehbarkeit reduziert ist. Sie nimmt es hin, egal wie liebevoll ihre Absicht ist, dafür dienlich zu sein, ich nehme sie auf kalte Art, spüre ihre Enge, sehe höchstens noch ihre gefesselten Hände und ihr Haar, das aber zu jeder Frau mit dieser Haarfarbe gehören könnte. Es ist ganz leicht für mich; sie das namenlose Objekt und ich jemand, der ihre Schönheit in Gänze und ihren Liebreiz in diesem Moment nicht würdigt. „Du kleine, nasse Pussy … bist gut zu ficken … .„ Ich bin sparsam mit weiteren Worten, ficke lange und komme stark und intensiv, zuerst im Kopf, dann mit dem Schwanz.
Als Minuten später das Auskühlen beginnt, schmiege ich mich an sie. Ich wärme mich an ihr und so wie meine Geilheit und Triebigkeit weicht, ist die Nähe wieder da. Ich küsse sie an vielen Stellen, streichle sie, sortiere ihr Haar zur Seite, damit ich an ihr Gesicht herankomme. Sie schaut mich an und es macht mir eine angenehme Gänsehaut. Sie sagt nichts, ich berühre ihre Wange, sie lächelt. Ohne hinzuschauen, löse ich die Fesselung ihrer Hände, die dennoch brav an Ort und Stelle liegenbleiben. Erst als ihre Füße auch losgebunden sind, fragt sie mich. „Darf ich?“ Ich weiß nicht, was sie meint, aber ich bejahe es, um gleich darauf von ihr umschlungen zu werden, ganz fest drückt sie mich, es fließt Gefühl in einem unglaublichen Maße zwischen uns. Lange bleiben wir noch in dieser Umklammerung. Es ist ein intensiver Moment, der beste überhaupt.
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m.brody