Die Scham
Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass es ein Herr schafft mich in ein kleines verlegenes Mädchen mit geröteten Wangen, stockender Brustatmung und ausweihendem Blick zu verwandeln. Bin ich doch eine gestandene Frau die selbstbewusst den zentralsten Tisch im Restaurant wählt, vor Menschengruppen Vorträge halten kann und bei der Einweihungsparty der neuen Nachbarn sich jedem mit festem Handshake vorstellt. Bin ich doch eine selbstsichere Sub die sich gerne vor Zuschauern benutzen lässt und mit Nacktheit keine Probleme hat. Doch mein Herr schafft dies. Ob bewusst, entstehend aus einem Befehl oder ganz ungewollt, entstehend aus meinem devoten Kopfkino. Ich bin mir sicher, dass es ein grosser Beitrag dazu leistet das ich mich ihm unterwerfe. Ganz subtil, ganz natürlich, irgendwie selbstverständlich, pur und unkontrollierbar. In der Scham seine Dominanz zu spüren ohne Worte nur mit wohlwollenden Blicken seines Amüsements. Das ist wie eine Dusche perlender Führung, die mich in totaler Hingabe wäscht und mich mit Gehorsam balsamiert. Er weiss, was ich brauche. Nämlich das ich das machen kann, was es braucht und ihn glücklich macht. Symbiose.
Doch verdamme ich diese Momente und es sträubt sich mir innerlich. Wenn ich ohne Slip, mit frisch poliertem Hintern auf seinem Schoss sitze. An einem exponierten Platz im Dancefloor. Er meine Beine spreizt damit jeder meine Spalte begutachten kann. Ich mich nicht wage in meiner Unterwürfigkeit sie wieder zu schliessen und die Typen meine Vulva mit ihren Blicken auffressen und mir ein «Like» Daumen zeigen.
Oder ich ihm entgegenlaufe bei einem Outdoortreffpunkt, an dem wir kurz nach Feierabend uns in der Regel für ein Quickie treffen. Doch er ungewöhnlicherweise seine Handschuhe anhat, die er nur zum züchtigen trägt und mich mit einem verschmitzten Lächeln zu sich her schreiten lässt. Ich in absoluter Erregung meinen Blick zwischen Boden und seinen starren, grinsenden Blick schweifen lasse. Ich mich ertappt fühle als sein kleines versautes Maso- Fickstück, deren Herr ihre Gedanken lesen kann.
Oder wenn er heimlich Fotos von mir macht in misslicher Position, ungefiltert… sie mir mit entzücken sendet und mich meine Eitelkeit und Entsetzen darüber die Schamesröte ins Gesicht treibt. Schrecklich.
Aber das toppt nicht den Moment, wenn er in der Öffentlichkeit, hinter mir steht, mich kontrolliert, mich beobachtet, mir manchmal banales zu tun sagt. Ich mich dadurch klein und nichtig fühlen lässt.
Aber letztendlich auch geführt. Und genau auf das kommt es an. Da schliesst sich der Kreis. Egal wie unangenehm die beschämenden Situationen sind, sind sie doch in seinem für mich gesicherten Raum der Dominanz. Er nimmt mich an die Hand und führt mich in einem Tanz der Hingabe, Unterwürfigkeit. Das ist ein Traum jeder Submissiven und meine Realität.
Danke mein Herr Dominus Tom