Die Hütte im Wald…
Für die Eine ganz Besondere… Ich stand vor der Hütte, allein, den Wald um mich herum wie ein lebendiges Wesen. Die Bäume schienen sich über mir zu neigen, als ob sie mich beobachteten, und in der Stille des Waldes konnte ich mein eigenes Herz laut schlagen hören. Die Hütte war alt, die Fenster blind vor Staub, und die Holzbalken trugen die Spuren der Jahre. Hier, fernab von allem, würde es geschehen.
Die Liste, die ich erhalten hatte, lag zerknittert in meiner Tasche. Sie war präzise, wie immer. Jede Anweisung ein klarer Befehl. Es lag an mir, alles vorzubereiten, alles bis ins kleinste Detail so herzurichten, wie es verlangt wurde. Schon die ersten Schritte durch die knarrende Tür waren überwältigend. Ich spürte die Verantwortung, die auf mir lastete – nicht nur, die Umgebung perfekt herzurichten, sondern auch mich selbst innerlich darauf vorzubereiten, was folgen würde.
Im Inneren der Hütte lag der Geruch von altem Holz und abgestandener Luft. Es war kühl, fast kalt, aber es gab genug Holz für den Kamin.
Ich öffnete die Tasche, die ich mitgebracht hatte, und begann, die wenigen Utensilien auszubreiten. Ein Seil, einige Kerzen, die ich an bestimmten Punkten platzierte. Jeder Gegenstand fühlte sich schwer in meinen Händen an, als trage er bereits die Last dessen, was gleich kommen würde.
Ich arbeitete methodisch, ohne Hast, aber mit wachsender Anspannung. Mein Magen zog sich zusammen, während ich die Kerzen anzündete, die Ketten an den Balken befestigte und das Seil ordentlich zusammenlegte. Alles musste perfekt sein. In meinem Kopf kreisten die Gedanken, was passieren könnte, wenn ich einen Fehler machte. Würde ich bestraft werden? War das überhaupt das, was ich wollte? Vielleicht, dachte ich – vielleicht wollte ich genau das.
Als ich fertig war, blieb ich mitten im Raum stehen. Der Tisch war vorbereitet, die Fixierungen angebracht. Ich entkleidete mich, lege meine Sachen achtsam in die Ecke. Jetzt gab es nichts mehr zu tun, außer zu warten. Und das Warten war das Schlimmste. Jeder Moment, der verging, ließ mein Herz ein wenig schneller schlagen. Die Minuten zogen sich wie Stunden, während mein Blick immer wieder zur Tür wanderte. Ich war angespannt, nervös, und doch – es gab auch eine seltsame Ruhe, die sich in mir ausbreitete. Ich hatte meinen Teil getan. Jetzt lag alles an ihr.
Dann hörte ich Schritte. Langsam, fast bedächtig. Die Tür öffnete sich leise, und sie trat ein, ohne ein Wort zu sagen. Mein Puls beschleunigte sich sofort, während ich instinktiv den Blick senkte. Sie ging umher, musterte die Hütte, die Vorbereitungen, als würde sie jede Kleinigkeit bewerten. Mein Körper war wie elektrisiert, ich spürte ihre Präsenz in jedem Winkel des Raumes.
Es dauerte nicht lange, bis sie begann, mir die ersten Anweisungen zu geben. Ohne zu sprechen, nur durch Gesten und Blicke, ließ sie mich wissen, was als nächstes zu tun war. Ich folgte mechanisch, mein Körper handelte wie von selbst, während mein Geist immer mehr in einen Zustand der Unterwerfung abdriftete. Es war fast befreiend, die Kontrolle abzugeben und nur noch auf ihre stummen Befehle zu reagieren.
Dann kam der Moment, vor dem ich mich gefürchtet und zugleich gesehnt hatte. Sie zeigte auf die Ketten an den Balken, und ich wusste, was das bedeutete. Ohne zu zögern, ließ ich mich in die vorbereitete Position bringen. Das Metall fühlte sich kalt an, als meine Handgelenke darin fixiert wurden. Der Druck des Seils um meine Knöchel war straff, aber nicht schmerzhaft – noch nicht. Es war die völlige Bewegungslosigkeit, die mich traf, die Tatsache, dass ich mich nicht einmal mehr hätte wehren können, wenn ich es gewollt hätte.
Mein Atem ging schneller, als sie um mich herumging, leise, fast lautlos. Ihr Hände glitten immer wieder über meine Haut. Aber fast mehr spürte ich die Blicke auf meine Haut.
Die Erwartung war unerträglich. Ich wusste, was kommen würde, aber das Wissen machte es nicht einfacher. Es verstärkte nur die Spannung, die sich in mir aufbaute, wie ein Sturm, der in der Ferne heraufzog.
Dann spürte ich den ersten Schlag. Es war nicht hart, mehr ein Test, ein Spiel. Mein ganzer Körper zuckte zusammen, obwohl es keinen echten Schmerz gab. Es war das Wissen, dass dies nur der Anfang war, das mich zittern ließ. Jeder Schlag war präzise, wohlüberlegt, als wollte sie mich daran erinnern, dass ich hier keine Kontrolle hatte, dass jeder Moment, jede Bewegung in ihren Händen lag.
Je länger es dauerte, desto mehr verschmolz ich mit dem Schmerz. Anfangs war es nur ein Stechen, dann ein Brennen, das sich über meine Haut ausbreitete. Aber bald wurde es mehr. Es war, als würde jeder Schlag mich tiefer in mich selbst treiben, bis ich keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Es war nicht der Schmerz, der mich erfüllte – es war das Gefühl der Hingabe, der völligen Auslieferung.
Meine Hände krampften sich um die Ketten, und ich fühlte, wie die Tränen hinter meinen Augen brannten, aber nicht vor Schmerz. Es war die Erleichterung, loszulassen, die Kontrolle abzugeben, nicht mehr entscheiden zu müssen. Jeder Schlag brachte mich tiefer in diesen Zustand, bis ich schließlich nur noch atmete, nur noch fühlte. Der Raum um mich herum verschwand, es gab nur noch den Rhythmus ihrer Bewegungen, das wiederholte Aufprallen auf meiner Haut, und die unaufhaltsame Stille, die sich in meinem Kopf ausbreitete.
Als sie schließlich aufhörte, blieb ich still. Der Schmerz war da, aber er war nicht wichtig. Mein Körper brannte, mein Geist war leer. Und in dieser Leere lag ein seltsamer Frieden, eine Art Erfüllung, die ich nicht in Worte fassen konnte.
Ich spürte ihre Hand auf meinem Rücken, sanft diesmal, wie eine Belohnung. Der Moment war vorbei, aber seine Wirkung hallte noch nach. Und während ich da hing, gefesselt, unfähig, mich zu rühren, wusste ich, dass ich genau dort war, wo ich sein wollte.