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Noch gibt es E2E...

**********osity Mann
12.801 Beiträge
Themenersteller 
Noch gibt es E2E...
Aber wirklich sichere Kommunikation gerät immer mehr unter Beschuss. Die USA und die EU verfolgen eine Strategie, E2E nicht zu verbieten, sondern einfach durch gesetzliche Anforderungen unmöglich zu machen.

Wie in Europa sind IT-Konzerne, die Webspace, Kommunikationsdienste etc. für eine breite Öffentlichkeit anbieten, in den USA für die von den Benutzern publizierten Inhalte grundsätzlich haftungsfrei gestellt, solange sie davon nichts wissen. In den USA gilt dieser Grundsatz bereits seit dem „Communications Decency Act“ von 1996, durch den EARN IT Act soll diese Haftungsfreiheit abgeschafft werden. Wie das Akronym schon sagt, müssen die Anbieter sich ihre Haftungsfreiheit erst verdienen, etwa indem sie für Strafverfolger gezielt nach ganz bestimmten Inhalten suchen. Plattformen, denen das technisch nicht möglich ist, weil sie sichere E2E-Verschlüsselung einsetzen, riskieren, diesen Status zu verlieren und haften dann für alle Inhalte auf ihrer Plattform.

Wie üblich wird auch bei diesem neuen Ansatz nichts gegeneinander abgewogen, die Sicherheit der Benutzer durch E2E-Verschlüsselung ihres Datenverkehrs ist überhaupt kein Thema. Hier wird nämlich die Sicherheit aller Benutzer aller großen Plattformen mit E2E-Verschlüsselung aufgehoben. Das ist das mithin wichtigste technische Instrument zum Schutz vor staatlicher Willkür und Überwachung rund um die Welt, mittlerweile wird E2E auch für die Opposition in EU-Staaten wie Ungarn oder Polen dringend nötig. Das alles, weil es angeblich eine so große Zunahme an Kindesmissbrauchsdelikten, aber überhaupt keine Zahlen gibt, die das untermauern.

Vielmehr wird „Sicherheit“ nachgerade penetrant mit „Überwachbarkeit“ gleichgesetzt. Sämtliche Protokolle und Sicherungsmechanismen des Internets werden ausschließlich unter dem Aspekt ihrer Überwachbarkeit durch die Behörden bewertet. Diese Sichtweise führt direkt zu den Urhebern dieser globalen Kampagne gegen E2E, nicht wirklich überraschend ist das die von den USA und Großbritannien geführte, angelsächsische „Five Eyes“-Spionageallianz.

Quelle: https://fm4.orf.at/stories/3005421

Was denkt ihr - wie lange wird es noch E2E verschlüsselte Kommunikation geben? Was würde das aus eurer Sicht bedeuten, wenn das wegfällt?
*******mcat Mann
3.666 Beiträge
Ich würde sagen: Traue keinem - wirklich gar keinem. Nicht jetzt und hoffentlich auch schon nicht gestern.
****on Mann
16.230 Beiträge
Wenn die E2E-Verschlüsselung des Weges wegfällt, müssen wir User die Daten selbst vorm Versenden verschlüsseln.
**********osity Mann
12.801 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****on:
Wenn die E2E-Verschlüsselung des Weges wegfällt, müssen wir User die Daten selbst vorm Versenden verschlüsseln.
#

Sichere Echtzeit Kommunikation ist damit dann aber unmöglich.
Bitte recht freundlich
********mmer Mann
2.342 Beiträge
Zitat von *******mcat:
Ich würde sagen: Traue keinem - wirklich gar keinem. Nicht jetzt und hoffentlich auch schon nicht gestern.

Die Einstellung finde ich sehr schade! Aber ich kann es nachvollziehen.

Ich bin schon recht lange in Sachen VPN unterwegs... Im Bankenbereich hat man noch lange auf ISDN Einwahlverbindungen gesetzt, obwohl ich die damals schon für nicht ganz so sicher hielt.

Was mich damals am meisten geschockt hat, dass nicht mehr als 128bit Verschlüsselung verwendet wurde. Ich hab mal mit ein paar LANCOM Leuten geschnaggt, und es war verboten, mehr als 128bit zu verwenden, da es noch knackbarsein musste. Zum Glück wurde das dann aufgehoben. Es wurde aber nie an die große Glocke gehängt.

Ich finde E2E Verschlüsselung sehr wichtig. Das Argument, dass dann die Strafverfolgungsbehörden nicht mehr so einfach an die Beweise rankommen halte ich für schwach.
Selbst wenn E2E verboten ist, werden es kriminelle wohl trotzdem verwenden.
****on Mann
16.230 Beiträge
Zitat von **********osity:
Sichere Echtzeit Kommunikation ist damit dann aber unmöglich.

Messenger? Ich könnte mir content-verschlüsselnde Vorschalt- oder Aufsatz-Apps vorstellen, in die hinein geschrieben wird, und in der gelesen wird. Der Messenger selbst ist dann nur noch Sendeinstrument dafür.
**********osity Mann
12.801 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****on:
Wenn die E2E-Verschlüsselung des Weges wegfällt, müssen wir User die Daten selbst vorm Versenden verschlüsseln.

Wenn Dienste wie Signal & Co nicht funktionieren würden, warum dann andauernd die Attacken gegen E2E seitens der Politik und Geheimdienste?
****on Mann
16.230 Beiträge
Die E2E-Verschlüsselung funktioniert ja. Ich glaube, dass dies niemand bestreitet.

Wenn die Unternehmen aber mit juristischen Stellschrauben gedrängt werden, die Verschlüsselung aufzugeben, müssen neue Lösungen her.
**********osity Mann
12.801 Beiträge
Themenersteller 
Merke gerade ich hab den Falschen zitiert. *tuete*

Eigentlich sollte das eine Antwort sein auf @*******mcat
"Ich würde sagen: Traue keinem - wirklich gar keinem. Nicht jetzt und hoffentlich auch schon nicht gestern."
****sS Mann
1.159 Beiträge
Ich setzte bei wichtigem deswegen schon lange auf eigene Systeme. Die gibt es zum Glück.
Ok, ich betreibe dafür unter anderem einen eigenen Mailserver, 2x DNS Server um nicht von den Providern abhängig zu sein und und und.
Bitte recht freundlich
********mmer Mann
2.342 Beiträge
Zitat von *****rys:
... 2x DNS Server um nicht von den Providern abhängig zu sein und und und.

Und wie fütterst Du die DNS Server?
****sS Mann
1.159 Beiträge
Zitat von ********mmer:
Und wie fütterst Du die DNS Server?

Es werden die eigentlichen Root-DNS Server abgefragt. Mir geht's hauptsächlich darum daheim wie unterwegs nicht auf die DNS Server der Carrier angewiesen zu sein.

Daher 2 kleine VMs angemietet in 2 getrennten RZs. Ne recht simple Bind Config drauf und dann noch DNS over HTTPS draufgebackt damit man das auch schön in Smartphones konfigurieren kann.

Mein Rechner setzt meine DNS Einträge immer standardmäßig.

Gibt ab und an mal Trouble mit grottigen Hotspots, aber da ich öffentliches WLAn so gut wie nie nutze passt das.
Bitte recht freundlich
********mmer Mann
2.342 Beiträge
Und was ist jetzt genau Dein Vorteil von dem Aufwand?
****sS Mann
1.159 Beiträge
Ganz einfach. Einmal sind die eigenen DNS Server schneller in der Antwort und oftmals aktueller, da direkt die Root-DNS Server angefragt werden. Das hilft wenn man ab und an mal DNS Einträge bei Webseiten umbiegt. Aber der Hauptgrund ist der, das Netzsperren etc. bisher hauptsächlich über DNS Sperren bei den großen Providern umgesetzt werden. Durch die eigenen Server bin ich davon dann nicht betroffen. Und zu guter Letzt muss mein Provider nicht wissen wie meines und das Surfverhalten meiner Familie ist.
*******_man Mann
5.369 Beiträge
Was sagte mir der Hersteller von Abhörtechnologie für Festnetztelefonie, die an ausländische Geheimdienste verkauft wurden? Wir telefonieren nicht und Sie schicken mir keine e-Mail. Aber ich nehme gerne ein Fax. Das liest aus irgendeinem Grund kein Mensch mit.

So irrational ist die Welt.
Bitte recht freundlich
********mmer Mann
2.342 Beiträge
Zitat von *******_man:
Was sagte mir der Hersteller von Abhörtechnologie für Festnetztelefonie, die an ausländische Geheimdienste verkauft wurden? Wir telefonieren nicht und Sie schicken mir keine e-Mail. Aber ich nehme gerne ein Fax. Das liest aus irgendeinem Grund kein Mensch mit.

So irrational ist die Welt.

Glaub ich nicht. Gerade das Fax ist sehr einfach zu verarbeiten.
*******_man Mann
5.369 Beiträge
Das war ja der Punkt. Einfach, aber angeblich vernachlässigt. Während es Länder gibt, die alle (!) Auslandstelefonate mithören, wofür sie die Technik lieferten.
*****l63 Mann
329 Beiträge
Wie sagte so schön der Schöpfer von PGP Phil Zimmermann:

"Wenn Privatshäre verboten wird, werden nur noch Kriminelle Privatshäre haben. "

Das OldScool Email-E2E-Verschlüsselungsprogrann PGP ist IMHO imnernoch der einzig wirklich E2E-schützende einfach nutzbare Kanal, wurde aber schon durch die mangelnde Integration in populäre eMail-Programme ausgebremst.
Immerhin gibts noch das Tor-Netzwerk (wofür Trump die Mittel gekürzt hat) a.k.a. Darkweb... Da gilt aber Philip Zimmermanns Spruch umso mehr...

Wirklich verboten werden kanns nicht, aber die Nutzung für die unwissende Masse wird erschwert. Da erleben wir grad halt eine neue Spirale der Eskalation.

Übrigens sollte man sich auch bei Signal nicht allzu sicher sein: Die Vermittlungsserver sind nicht frei zugänglich (eigene Kompilate der OpenSourceSoftware werden nicht zugelassen ud man ist unter Andriod auf das Google-Signalisierungsprotokoll angewiesen), so ist das Metadaten-Wer-mit-wem ein offenes Buch für Geheimdienste ...

Wer sich gut auskennt wird immer Möglichkeiten finden, aber der Technologie-Wettlauf wird immer härter. ..

Insofern sollte man sich auf politischer Ebene einsetzen, um die weltweiten Kriminalisierungsbestrebungen für sichere Kommunikation abzwehre!

(Lieber JC, das wurde jetzt etwas politsch, ist aber bestimmt auch in Deinem Interesse!)
****on Mann
16.230 Beiträge
Zitat von *****l63:
Übrigens sollte man sich auch bei Signal nicht allzu sicher sein: Die Vermittlungsserver sind nicht frei zugänglich (eigene Kompilate der OpenSourceSoftware werden nicht zugelassen ud man ist unter Andriod auf das Google-Signalisierungsprotokoll angewiesen), so ist das Metadaten-Wer-mit-wem ein offenes Buch für Geheimdienste ...

Wie sieht's mit dem Signal-Client für Linux aus? Und was sagst Du zu Wire?
*****l63 Mann
329 Beiträge
Zu Wine hab ich Vorbehalte, weiß aber nicht, inwieweit die berechtigt sind. Hab ich bislang einen Bogen drum gemacht. Problem dürfte aber eher die Windows-Architektur der Anwendung zu sein.

Ein Signalclient auf Desktop-PCs, egal welches Betriebssystem setzt mobile App auf Handy voraus und kann ohne diese im LAN vermutlich nicht kommunizieren. Genaueres weiß ich aber nicht. Als ich die Abhängigkeit gesehen hatte, hab ich das nicht weiter verfolgt. Keine Ahnung, ob die die selben Schwachstelen, wie die vom BKA genutzte Webschnittstelle für Whatsup hat.

Muss allerdings zu Ehren von Signal sagen: Bei der ersten Besichtigung des Sourcecodes war ich von der nutzerfreundlichen aber doch sichereren Schlüsselpaar-Generierung beim ersten Programmstart begeistert. D.h. meine Bauchschmerzen beziehen sich nur auf MetaDaten WerWannMitWem.
Die eigentliche E2E (das Thema des Fadens) ist o.k. Da WhatsUp die Sprachverschlüsselung von Signal übernommen hat, sind da mögliche Unterschiede darin, wer wie Zugriff auf Metadaten hat. Darüber kann ich aber nur spekulieren bzw. auf die theoretischen Möglichketen hinweisen....
****on Mann
16.230 Beiträge
Zitat von *****l63:
Zu Wine hab ich Vorbehalte, weiß aber nicht, inwieweit die berechtigt sind. Hab ich bislang einen Bogen drum gemacht. Problem dürfte aber eher die Windows-Architektur der Anwendung zu sein.

Ich sprach von Wire, dem Messenger, nicht von Wine für Linux.
****on Mann
16.230 Beiträge
Zitat von *****l63:
Ein Signalclient auf Desktop-PCs, egal welches Betriebssystem setzt mobile App auf Handy voraus und kann ohne diese im LAN vermutlich nicht kommunizieren.

Es setzt eine mobile App voraus, doch muss diese weder laufen noch sonstwie genutzt werden. Man kann Signal auf einem alten Smartphone installieren, danach läuft es auch auf dem Desktop-Client, auch wenn das Smartphone mit der App nie mehr benutzt wird.

Der Wire-Client setzt keinerlei App voraus. Wire kann man auch mit einer Wegwerf-eMail-Adresse statt einer Telefonnummer betreiben.
****on Mann
16.230 Beiträge
Zitat von *****l63:
Keine Ahnung, ob die die selben Schwachstelen, wie die vom BKA genutzte Webschnittstelle für Whatsup hat.

Edward Snowden verwendet Signal, und NSA wie CIA brennen drauf, ihren Verräter zur Strecke zu bringen. Dead or alive. Sie haben ihn bisher nicht ausfindig gemacht. Das spricht für Signal.
*****l63 Mann
329 Beiträge
Sorry, das kleine Display auf dem Handy unterwegs ist eine Herausforderung...

Wire kenn ich (noch) nicht. (Btw war das der Signal-Vorgänger?)

E2E ibei Signal st ja ok.
Und Metadaten nützen der NSA nichts, wenn der Aufenthaltsort außerhalb des Einflussbereichs und die Gegenstelle per VPN verschleert...
****on Mann
16.230 Beiträge
Zitat von *****l63:
Wire kenn ich (noch) nicht. (Btw war das der Signal-Vorgänger?)

Ist jünger und moderner als Signal, eine Entwicklung aus der Schweiz, heute in Berlin beheimatet. Quelloffen, keine Nachrichtenspeicherung auf Servern. Natürlich immer schon E2E-Verschlüsselung.
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