Ein katholischer und ein evangelischer Pfarrer stehen am Seeufer und unterhalten sich. Da kommt ein (sucht es euch aus: jüdischer, muslimischer, hinduistischer, orthodoxer, mormonischer, halt ein) "anderer" Geistlicher dazu. Im Lauf des Gesprächs streitet man sich über die Stärke des Glaubens.
Da fragt der katholische den "anderen": "Wenn du so stark gläubig bist, kannst du dann auch über den See laufen?"
Der schaut ihn entgeistert an, und sagt: "Naja, die Story ist ja vielleicht nicht so wörtlich zu nehmen..."
"So? ICH kann das."
"Hör doch auf, so einen Blödsinn zu erzählen, das geht doch gar nicht."
"Doch, doch, ich kann das."
"Glaube ich nicht, zeig mal."
Und der katholische zieht sich die Schuhe und Strümpfe aus, nimmt sie in die Hände, geht ans Ufer, mit den Füßen ins Wasser und geht los.
Der "andere" sagt: "Lass doch den Blödsinn, wir wissen doch alle Bescheid..."
Doch er geht weiter, das Wasser immer nur bis zum Knöchel, durch den See auf die andere Seite. Er dreht sich um: "Na, da schaust du. Was habe ich dir gesagt? Ich kann das."
Der "andere" ist völlig außer sich und fragt verzweifelt den evangelischen: "Wie macht der das? Das geht doch gar nicht..."
"Doch, klar. Ich kann das auch."
"WAS?" Er ist völlig verzweifelt. "Ach, ich verstehe, das Wasser ist gar nicht tief...", er versucht zu lächeln...
"Doch, doch, das hat bestimmt 2 Meter in der Mitte."
Der "andere" rauft sich die Haare und murmelt was Unverständliches vor sich hin. Es hört sich an, wie "ich kann nicht einmal schwimmen".
Der evangelische sagt: "Pass auf, ich gehe jetzt auch rüber und wenn ich drüben bin, dann kommst du nach, okay?"
"Ja, so machen wir das. Du gehst jetzt erst einmal." Er denkt sich, zwei Wunder an einem Nachmittag, das kann es nicht geben. Und wenn der bis zur Hüfte im Wasser steht, wird das Ganze ein Ende nehmen, bevor er selbst nass wird.
Gesagt getan. Der evangelische zieht sich die Schuhe und Strümpfe auf, nimmt sie in die Hände, geht ans Wasser, mit den Füßen rein und geht mit langsamen Schritten durch das Wasser auf die andere Seite des Sees. Drüben angekommen ruft er: "Und jetzt du, komm!"
Der "andere" bekommt Herzrasen. So stark hat er noch nie seinen Glauben gebraucht. Jetzt wurde er auf die Probe gestellt. Jetzt muss es klappen. Er zieht Schuhe und Strümpfe aus, nimmt sie in die Hand, geht ans Wasser, mit den Füßen hinein. Er schaut noch einmal zu den beiden ans andere Ufer, dann geht er entschlossen los, doch er kommt am steilen Ufer schnell ins tiefe Wasser und bevor er umdrehen kann, ist er schon untergegangen.
Sie warten noch eine Weile, doch er taucht nicht mehr auf.
Dann sagt der katholische: "Vielleicht hätten wir ihm doch sagen sollen, wo die Steine liegen..."