Kollateralschaden Düsseldorf
Hallo wertgeschätze Düsseldorfgruppe, heute bin ich neugierig auf die Mitglieder, die nicht ursprünglich aus Düsseldorf kommen und/oder nicht dort leben. Erzählt doch mal...
Wie ich bereits das eine oder andere Mal erwähnt habe, ist mein Bezug zu Düsseldorf einigen verjährten, glücklichen oder gut gepflegten und gewachsenen Zufällen - ja, zwischen diesen Varianten gibt es Schnittnengen - geschuldet.
Zwei der Anekdoten, die ich mit Düsseldorf verbinde, teile ich gern mit euch:
1. Ein grandioses Metallica Konzert in der Philipshalle den 90er Jahren. Vielleicht erinnert sich jemand - es war diese Konzertreihe mit Vorfilm, ohne mittelmäßige Vorband.
2. Ein erotisches Date, das ich einige Erfahrungen später und mit graduell mehr Lebensweisheit mit Sicherheit einvernehmlich als ziemlichen Reinfall verbuchen möchte - aber das bis heute eine coole Erinnerung ist.
Abgesehen davon, dass ich mir im Vorlauf in der edlen Absicht, einen guten Eindruck zu machen, auf der Sonnenbank den Arsch sowas von verbrannt hatte, dass ich kaum sitzen konnte: Ich war völlig verloren in Düsseldorf, es war die Zeit, bevor wirklich jeder Hinz und Kunz ein mobiles Navi hatte.
Ich irrte mit einem Stapel Papier auf dem Beifahrersitz meines Autos, den ich mir Vorlauf aus dem Internet ausgedruckt hatte und eigentlich mir als Wegbeschreibung dienen sollte, völlig planlos durch Düsseldorf.
Unter dem Druck, nicht völlig zu spät zu kommen und damit ersten, allerbesten Eindruck meines krebsroten Hinterns zu versauen, sah ich mich in der Not, auf einer Strasse über eine doppelte, durchgezogene Linie zu wenden. Das ist im gesamten Regierungsbezirk eine eher dumme Idee, und schon, besser gesagt erst, während meines Tuns sah ich im Augenwinkel den Polizeiwagen, der mich dabei beobachtete.
Punktladung also. Ich wurde zum Halten aufgefordert, verfluchte meine Dummheit, sah mich zahlen, Punkte kassieren, mir eine Gardinenpredigt reinziehen zu müssen. Lange Rede, kurzer Sinn - die absolute Garantie für eine gute Einstimmung zu einem wirklich nicht gelungenen Abend.
Ich erklärte den Polizisten meine planlose Lage. Man verzog keine Miene und forderte mich auf, nochmals über die Linien zu fahren und dem Streifenwagen zu folgen. Ich war fassungslos, aber tat, wie mir geheißen. Bereit für das Schafott.
Aber es kam anders. Ich wurde bis zum Zielort von dem Streifenwagen escortiert, zum Abschied winkte man mir freundlich lachend zu.
Einfach großartig