Eure Erfahrungen mit Covid
Hier möchte ich euch einen Raum für den Austausch von Erfahrungen mit Covid geben, da es mich leider auch ziemlich heftig getroffen hat.Es fing damit an, dass meine Mutter Corona positiv am Sonntag, den 27.02. war, nachdem sie öfters gehustet hat, sonst aber keinerlei Symptome aufwies, und mein Bruder nach dem esten positiv Ergebnis, von ihr einen PCR-Test machen lies, und dieser ebenfalls positiv ausfiel.
Nachdem es ihr trotz ihres hohen Alters von 92,5 und ihren Vorerkrankungen gut ging, kam sie weiterhin in ihrem Haus alleine prima zurecht, nur musste sie jetzt eben zuhause bleiben.
Am Montag bin ich dann zu ihr, habe meistens sogar die Maske aufgehabt, Abstand gehalten und ging für sie wie immer einkaufen.
3 Tage später am Donnerstag fühlte ich mich nicht so wohl, hatte Kopf- und Halsschmerzen und bin auch deshalb nicht wie gewohnt zu meiner Mutter gefahren.
Habe dann einen Schnelltest machen lassen, der aber negativ ausfiel und mich erst einmal beruhigte.
Über das ganze WE hinweg fühlte es sich nun wie eine Kehlkopfentzündung an, und ich fuhr am Sonntag noch einmal zum Testzentrum und diesmal war der Test positv, was ich eigentlich befürchtete.
Man sagte mir ich sollte nun am Montag in einem anderen Testzentrum einen PCR-Test machen lassen und mir einen Termin dafür geben lassen.
Vorher ging ich noch schnell etwas einkaufen und war dann pünktich um 10:10 Uhr dort, wo allerdings eine lange Warteschlange stand, und ich mich einreihen musste.
Nach einer guten 1/2 Stunde in der Kälte kam ich endlich dran, war total durchgefroren und genervt, s. d. ich gleich einen PCR-Test machen lies und deshalb auch die 80,- Euro zahlte, da ich einfach nur heim in die Wärme wollte. Dort sagte man mir, dass ich das Ergebnis nach 24 Stunden per email bekommen werde, aber es wurde später Nachmittag, da alles über Koblenz und nicht direkt dort bearbeitet wurde, und das Ergebnis war wie erwartet dann positiv.
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch hatte ich dann solche extremen migräneartigen Kopfschmerzen und mir war total übel dazu, konnte kaum schlafen und bin laufend mit dem Handy und einem kleinen Eimer vom Bett zum Klo gegangen.
Schon zuvor hatte ich einige 1000er Paracetamol gegen die Schmerzen genommen, aber gegen die Übelkeit hatte ich nichts da.
Habe es irgendwie noch geschafft notdürftig eine kleine Tasche zu richten, und so um 2:00 Uhr habe ich zum ersten mal den Notruf 112 gewählt. Die Dame am Telefon hat mich etwas beruhigt und irgendwann konnte ich auch etwas schlafen.
Morgens um 7:45 Uhr habe ich dann den Hausarzt angerufen, aber der konnte mir auch nicht helfen und meinte wenn es nicht mehr ginge, sollte ich eben noch mal den Notdienst anrufen und ins KH gehen, was ich dann auch gemacht habe, da mir zusätzlich auch noch schwindlig war, und ich einfach nicht mehr konnte.
Habe noch meinen Mieter erreicht und ihm meinen Auto- und Wohnungsschlüssel gegeben.
Der Krankentransport kam recht schnell, und natürlich waren sie in Schutzkleidung und ich musste auch meine Maske aufziehen, habe mich dann dort hingelegt, da es mir so schlecht war.
Sie haben dann eine zeitlang rumtelefoniert, welches KH im Umkreis denn nun Platz hätte und eigentlich waren alle Betten belegt oder es gab keine Covid-Station. Nach einer weile hieß es endlich, dass ich nach Kandel könnte.
Dort kam ich dann zuerst in die Notaufnahme, ich bekam Blut abgenommen, eine Infussion gegen die Übelkeit, ein EKG und musste auch noch zum röntgen des Brustkorbs.
Später kam ich dann endlich auf die Covid-Station wo ich auch eine Infussion gegen die (Kopf)Schmerzen bekam. Ich musste dann auch etwas und am Nachmittag kam ein Arzt und meinte, dass sonst alles bei mir okay sei und wann ich das erste mal positiv war. Ich sagte ihm am Sonntag, und er riet mir dann zu einer Antikörper Sotrovimab Behandlung durch eine Infussion, die man aber nur bis zu 5 Tage nach dem Positiv-Ergebnis machen könne, und ich stimmte dem zu, da es weitere schwere Covid-Verläufe verhindern sollte. Die Nebenwirkungen können ähnlich wie bei einer Erkältung oder nach einer Impfung sein, aber die meisten hätten hinterher gar nichts..
Am Folgetag ging es mir dann auch besser, der Arzt meinte ich könne bald heim, aber ich bat noch 1 Nacht bleiben zu dürfen, da es abends immer schlimmer wurde.
Auf so einer Covid-Station ist man wie eingesperrt, man darf nicht einmal auf den Gang, und der TV bzw. die Fernbedienung konnten sie nicht finden und die Schwestern waren ziemlich gestresst. Neben mir lag eine 91 jährige Frau mit der man nicht sprechen konnte, sie wurde nachdem sie das Bett verschissen hatte gepampert, bekam Sauerstoff und lag den ganzen Tag mit offenem Mund da, echt kein schöner Anblick, und ich dachte dabei wie super meine Mutter das Ganze doch weggesteckt hatte und war richtig froh, dass es ihr so gut ging.
Was mir echt total gut tat, waren meine tollen Co-Mods aus meinen beiden Gruppen, meine Joy-Freunde und dortigen Kontakte, ganz lieben und lichen Dank für eure Unterstützung und aufmunternden lieben Worte.
Auch ein klasse Livestream am Donnerstag Abend war eine gelungene Abwechslung. Das Thema war: Sind wir nicht alle ein wenig fetisch und ging um Bi-MMF, nur leider haben ihn viel zu wenig User angeschaut, was echt total schade war, und es gibt auch keine Aufzeichnung darüber .
Am Freitag ging es mir dann recht gut, mein Sauerstoffgehalt lag bei 99 %, und ich freute mich auf zuhause, habe auch noch gut gefrühstückt und dort zu Mittag gegessen, musste aber ewig lange auf den Krankentransport des DRK warten und war dann erst um 17:15 Uhr zuhause.
Abends wurde es dann wieder schlimmer, und in der Nacht so gegen 11:30 Uhr bekam ich ganz üblen, heftigen Durchfall, hatte aber zum Glück etwas da womit ich diesen dann in den Griff bekommen habe, aber mir war wieder so schlecht, dass ich zur Not meine Tasche packte, wollte aber wirklich nicht schon wieder ins KH und habe mich rumgequält.
Am Samstag um 7:50 habe ich dann meine Mieterin unter mir angerufen, ob sie mir in der Apotheke etwas gegen die Übelkeit und für die Nacht bringen könne, was sie dann auch gemacht hat. Durch das Zäpfchen wurde es langsam besser, und ich konnte auch etwas schlafen. Am Nachmittag bat ich sie dann noch mir Salzstangen, Orangen, Zwieback und Tostbrot zu besorgen, denn ich musste dringend etwas .
Am Sonntag ging es langsam bergauf, nur abends wurde es immer noch schlimmer.
Am Montag hatte ich dann schon den zweiten Tag keinen Stuhlgang, und mein linker Fuß kribbelte den ganzen Tag. Bin auch laufend durch meine große Wohnung gegangen, habe immer wieder das Bein hochgelegt, aber es wurde einfach nicht besser. Habe dann im KH einen Arzt angerufen und der meinte, dass der Durchfall und das Kribbeln im Fuß von der Antikörper-Behandlung kömmen könnte. Hat mich dann etwas beruhigt, war aber äußerst unangenehm. Nachts habe ich dann meinen großen Plüschlöwen unter meine Füße gelegt und so ging es.
Gestern am Dienstag war dann das Kribbeln zum Glück weg, ich habe ein paar Abführtropfen genommen und konnte auch auf's Klo.
Jetzt machte es mal sinn mich zu testen und mein Test zuhause war negativ , also fuhr ich ins Testzentrum und machte dort noch einen Schnelltest, der dann nach 9 Tagen auch negativ war . Bin dann noch zu Netto einkaufen gefahren, war aber recht wacklig auf den Beinen und auch das Autofahren fand ich anstrengend. Habe dann noch kurz meine Blumen im Carport und im Garten gegossen, wo der nicht hinkam. Danach musste ich etwas essen und Pause machen.
Dann bin ich duschen und Haare waschen gegangen, merkte aber dass mir das nicht gut tat und wir war wieder schlecht, dass ich mich auf die Couch gelegt habe, und bin dann auch mit einem Zäpfchen früh ins Bett.
Heute Morgen war mir echt noch komisch, und ich saß nur am PC um mich abzulenken und später mein Covid-Erlebnis aufzuschreiben.
Es tat mir gut, und langsam geht es mir auch zum Glück besser, aber ich muss eben noch langsam machen.
Bin aber positv denkend und optimistisch.
Bleibt gesund, und falls ihr merkt euch geht es nicht so gut, besorgt euch rechtzeitig Medikamente und Nahrungsmittel, wenn ihr alleine wohnt.
Ganz liebe und liche Grüße
Eure Birgit