Interessantes Thema, das mich in den vergangenen Jahren teilweise auch beschäftigt hat auf unterschiedlichen Ebenen. Mein erster realer Joy-Kontakt war eine verheiratete Frau, mit der ich eine schöne ein Jahr dauernde Affäre eingegangen bin. Ihr Mann wusste davon, es gab gute Gründe für ihre Affäre, alles war klar kommuniziert inklusive der Spielregeln. In dieser Zeit war Eifersucht kein Thema für mich. Ich kannte meine Rolle, ich war nicht verliebt. Sie war nicht besuchbar, und übernachten bei mir war auch nicht drin. Wir hatten unsere paar Stunden alle zwei Wochen, hatten Sex und uns auch sonst gut verstanden. Alles fein.
Danach hatte ich eine Freundschaft + mit einer weit entfernt lebenden polyamor orientierten Frau. Das war spannend und ungewohnt für mich. Auch da gab es einen Partner, und wir wussten voneinander. Nachdem sie zum ersten Mal ein Wochenende bei mir gewesen war, das mit uns angefangen hatte und sie danach wieder bei ihm übernachtete, war ich gespannt, was das mit mir machen würde. Zu wissen, die beiden sind jetzt beieinander und haben wahrscheinlich Sex. Es war ungewohnt und etwas komisch, weil ich so etwas noch nie bewusst erlebt hatte, aber es war nicht schlimm. Da war eine ruhige Akzeptanz und ein Aha-Erlebnis: Man kann Beziehung auch ganz anders leben als ich das viele Jahre lang auf oft leidvolle Weise gewohnt war. Das Leben ist vielfältig. Und ICH kann sogar emotional mit Situationen umgehen, an die ich früher nie gedacht hätte. Einige Zeit später sollten dann Eifersucht und verletzte Gefühle leider doch eine Rolle spielen, was aber vor allem an unklarer Kommunikation lag...
Schließlich trat ja meine Liebste
Carmilla in mein Leben, und wir führen eine Beziehung, die prinzipiell geöffnet bzw. frei ist. Allerdings gab es bisher nicht die Situation, dass eine/r von uns beiden Sex mit einer anderen Person gehabt hätte. Wir haben uns aber oft mit diesem Thema auseinandergesetzt und darüber gesprochen. Und ich muss sagen, allein dadurch lernt man schon viel über sich selbst. Ich musste feststellen und zugeben, dass ich tatsächlich nicht so eifersuchtsfrei bin wie ich geglaubt hatte oder das selbst gern hätte. Zumindest nicht in einer Beziehung, die mit starken Gefühlen verknüpft ist. Da ist das Thema präsenter als es bei meinen vorigen Erfahrungen war. Aber wie
hautbeben74 schon sagt, es ist die Frage wie man damit umgeht. Auch sowas kann man ja lernen. Es ist ein Prozess, wie eigentlich alles im Leben. Und ich versuche mir die Offenheit zu bewahren, dazulernen zu wollen.