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Was macht Erniedrigung eigentlich lustvoll?

Und das sogar Nackig mit nen Plug im Arsch vor dem Gemeinde Pfarrer??
******uja Frau
6.954 Beiträge
Man könnte vielleicht argumentieren, wenn man sich aus Gründen wie z. B. Hunger ohnehin schon völlig elend fühlt, ist man innerlich bereits so weit "unten", dass man gar nicht weiter er-niedrigt werden kann.
Oder, wenn z. B. das Essen aus dem Napf in der entsprechenden Gruppe Usus ist, ist daran nichts Erniedrigendes, weil es einen nicht unter das Niveau der Gruppe als Ganze absenkt.
*nachdenk*
*******dor Mann
6.020 Beiträge
...
Interessante Frage: Wo also steckt der Massstab der Erniedrigung / Demütigung (wir wollen doch komplett bleiben)? In den Handelnden oder in der Peer der Handelnden?
.....................Ja genau
*******dor Mann
6.020 Beiträge
...
Gibt es also Mechanismen der Erniedrigung, die immer funktionieren oder aber immer für eine bestimmte Person funktionieren? Oder hört das auf, wenn es nur genügend andere tun?
Und wäre das dann nicht schlicht die Bedienung von Scham?
******_22 Frau
11.263 Beiträge
*******dor:
Gibt es also Mechanismen der Erniedrigung, die immer funktionieren oder aber immer für eine bestimmte Person funktionieren?

Nach meiner Erfahrung funktioniert das nicht immer! Zum Beispiel bei verbaler Erniedrigung. Da muß oft einiges verändert werden, sonst greift die Art von Erniedrigung nicht mehr...
Da die Schamgrenze individuell ist dürfte auch nicht jeder Mechanismus bei jeder Person gleich funktionieren
wo es bei A anfängt hört es bei B schon auf und C zuckt immer noch nicht mit der Wimper.
Und führt sogar manchmal dazu das der Herr seine Demütigung erfährt
nämlich dann wenn eine Steigerung erforderlich ist ,Er aber mit seinem Latein der Erniedrigung nicht weiter weiß.
*******dor Mann
6.020 Beiträge
...
Ja, das stimmt.
Ich fange dann an, woanders zu suchen.
******uja Frau
6.954 Beiträge
*******dor:
Interessante Frage: Wo also steckt der Massstab der Erniedrigung / Demütigung (wir wollen doch komplett bleiben)? In den Handelnden oder in der Peer der Handelnden?

In den von der/dem Betreffenden als gültig angesehenen sozialen Normen, würde ich sagen. Denn was in einer Gruppe von Handelnden als menschenwürdig angesehen wird, ist sehr variabel; erniedrigend wird eine Handlung jedoch nur durch das Bewusstsein, dass sie unangebracht ist – also das eigene Selbstverständnis. Innerhalb einer homogenen sozialen Gruppe dürfte die Diskrepanz da sehr gering sein, aber je größer die Unterschiede in den Wert- und Moralvorstellungen sind, desto stärker werden Abweichungen wahrgenommen.

Banales Beispiel: die Subkultur der BDSM-Szene. Ungeachtet der Fragwürdigkeit der Einbeziehung unbeteiligter Dritter dürfte das (Fr)Essen aus einem Napf sehr viel erniedrigender sein, wenn es in einem normalen Restaurant eingefordert wird, als wenn es im Rahmen einer SM-Party stattfindet.

Ist übrigens Erniedrigung das Gleiche wie Entwürdigung? *nachdenk*
******uja Frau
6.954 Beiträge
Scham?
Das mit der Scham ist nochmal ein eigenes Thema, wenn auch eng damit verknüpft. Oft schämt man sich ja für Dinge, an denen objektiv überhaupt nichts Erniedrigendes ist. Ist es umgekehrt wirklich Scham, die Erniedrigung zu etwas Unangenehmem macht? Kommt der Kick von der Scham bzw. deren Überwindung oder von der Demütigung, also der erzwungenen Demut?
****gar Paar
181 Beiträge
Ist übrigens Erniedrigung das Gleiche wie Entwürdigung? *nachdenk*


Ich denke nicht. Erniedrigung kann mit Entwürdigung einhergehen, aber man kann sehr wohl etwas Erniedrigendes tun und dabei sehr würdevoll sein.

Aber vielleicht ist das auch mein persönlicher Schatten ;).
Ich empfinde Demut häufig nicht so sehr als Sache der Unterwerfung, sondern als Sache der Ehre.

Ehrenvoll zu dienen, kratzt selten an meiner Würde ... egal wie bescheuert der Befehl auch sein mag, ausser jemand legt es ganz bewusst darauf an.

Das mit dem sozialen Umfeld ist so eine Sache, im BDSM Kontext bin ich ziemlich schamfrei, aber wehe dem es kommt unvermutet im Alltag *schock*

Da kenne ich in meinem Umfeld einige Vanillas, die cool und gelassen reagieren, während ich im Boden versinken möchte.

Ansonsten würde ich für mich sagen, dass Scham durchaus eine Rolle spielen kann, aber eher eine untergeordnete. Ich hatte auch schon Situationen auf Partys, die ich ziemlich geil erniedrigend fand, für die ich mich aber null geschämt habe.

*schaem* ... eine sehr perfide Erniedrigungsvariante finde ich zum Beispiel, wenn dein Top/Herr/whatever, genau weiss, dass du bestimmte stereotypische Partyverhaltensmuster für dominante Menschen endpeinlich findest und er den ganzen Abend nutzt, um ein Klischee nach dem nächsten zu bedienen.
Da möchte ich sterben vor Scham und er weiss und geniesst es.
Sind „Demütigung“, Erniedrigung und Entwürdigung,
nicht eigentlich die zu öffnenden Türen,
die den Kopf ausschalten und dorthinein führen, wohin man eigentlich will ...
und jene meist verbal beginnen und zu den Taten erst hinführen?!

Also ein sich Warmlaufen,
sich Näherkommen, sich aufeinander einlassen.
Eine Art Vorspiel also. ?!
********er75 Mann
6.893 Beiträge
Nicht unbedingt, denn auch Schweigen kann demütigend und erniedrigend sein, und auch eine wortlose Geste kann mehr Kraft und Macht haben als manch gesprochenes Wort. Somit kommt es auf den Kontext an, wann und wo Demütigung und Ernierdigung wie wirken und in welchen Worten und Taten sie sich manifestieren.
Eine Möglichkeit, als Vorspeise, Hauptgang und Dessert *mrgreen*
Ansonsten auch wie von Heartdriver beschrieben
@ Big_Gypsy_Lady

Natürlich hast du recht, dies sollte kein Kriterium für’s „Vorspiel“ allein sein.

Könnte man also im Umkehrschluss sagen,
ist die „Erniedrigung“ fokussierend genug,
die Situation somit manipulativ und befreiend,
wird damit nicht nur die Tat und der Sex erfüllend …
sondern auch das ersehnte, moralische Paradoxon erreicht.
@ Thomasius
Zum Teil....
Die Erniedrigung ansich ist nicht fokussierend genug, nein.
Bei deinen restlichen Aussagen kann ich dir zustimmen
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