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Edgeplay vs. Mainstream?

Edgeplay vs. Mainstream?
Hallo zusammen,

da wir hier ja alle 'neu' dabei sind, darf sich hier ja jeder outen - fange ich doch einfach mal an😎
Was ist Edgeplay? RACK und/oder Metakonsen sehe ich ein. Wo liegen eurer Meinung nach ansonsten die unterschiede zum - ich nenne es mal Mainstream-BDSM?
Gibt es Praktiken, die sich eher im Edgeplay verorten lassen? Ist es eine Frage von Grenzsuche und/oder Härtegrad?
Ich bin auf eure Meinungen gespannt!

LG Maik
*******rion Mann
14.645 Beiträge
Ein Mainstream BDSM gibt es nicht.

Edgeplay ist im Prinzip nur das Spiel an der Kante = Grenze. Die Kunst die Grenze nicht zu überschreiten und möglichst lange möglichst nahe daran oder darauf zu bleiben. Sprichwörtlich eine Gradwanderung-

Edgeplay ist keine Frage welche Praktiken man verwendet sondern die Frage wie hart man wie lange an der Grenze bleibt egal mit welchen Praktiken. Es ist also das Bestreben möglichst lange eine maximal mögliche Exposition im Rahmen von Metakonsens / RACK / SSC zu betreiben.

Edgeplay ist somit kein Gegensatz zu Metakonsens, RACK auch nicht zu SSC, da Edgeplay innerhalb von Metakonsens / RACK / SSC praktiziert werden kann.
Die Kunst die Grenze nicht zu überschreiten und möglichst lange möglichst nahe daran oder darauf zu bleiben.

Was ist es, wenn man die Grenze überschreitet?
Grenzen...
und ihre Überschreitungen...

Also... ganz ehrlich...

wir überschreiten schon Grenzen...

die der Vernunft zum Beispiel.
*****gla Mann
244 Beiträge
ach Vernunft..
früher hat man Rothaarige auch aus vollkommen vernünftigen Gründen verbrannt ^^

Ich finde Edgeplay hat zwar einerseits sicher etwas mit (noch) abwegigeren Praktiken wie BDSM ansich zu tun, aber glaube gleichzeitig auch, dass es eine bewusste Abgrenzung von eben diesem Fifty-Shades of BDSM-Mainstream ist... Also bestenfalls der inbegriff von Bewusstheit darüber, dass nix was wir so in dem Bereich tun, vollkommen sicher ist und damit besonderer Verantwortung und Reflexion bedarf. Sprich: angemessener Umgang mit Extremsport.
********egel Paar
2.626 Beiträge
Das Spiel an, um und über Grenzen schließt für mich SSC aus.
Ich will hier gar nicht in irgendwelche Grundsatzdiskussionen abdriften, aber ganz ehrlich (wie das Egla schon so schön schrieb): nichts ist so richtig sicher im BDSM, schon gar nicht das Grenzspiel.

Sicher fallen für mich auch bestimmte Praktiken darunter: Atemkontrolle, alles, was grundsätzlich bleibende Schäden verursachen könnte....
Letzteres spielt in unseren Sessions immer mit, das ist für mich Edgeplay. Wir gehen beide bewusst damit um, eine mögliche Schuld wird da nicht diskutiert, denn es herrscht Metakonsens.

Sperling
*********elin Paar
1.550 Beiträge
Gruppen-Mod 
(Sie schreibt)
Dazu vielleicht ein Statement von uns als Gruppengründern. *g*

*******cer:
Was ist Edgeplay? RACK und/oder Metakonsen sehe ich ein. Wo liegen eurer Meinung nach ansonsten die unterschiede zum - ich nenne es mal Mainstream-BDSM?
Gibt es Praktiken, die sich eher im Edgeplay verorten lassen? Ist es eine Frage von Grenzsuche und/oder Härtegrad?

Edgeplay bedeutet für uns nicht, ständig oder auch nur vermehrt im Grenzbereich zu agieren – unsere Sessions könnten oft harmloser nicht sein. Es bedeutet einfach nur, die Freiheit zu haben, in Grenzbereiche – körperlicher wie psychologischer Art – vorzustoßen und sich dort umzusehen, auszuprobieren und zu informieren, ohne sich dauernd vor irgendjemand rechtfertigen zu müssen. Verantwortungsbewusstsein und den Willen zum Hinterfragen vorausgesetzt.

Ständige Verweise auf die Wichtigkeit von SSC als oberstem Grundsatz und die fortwährende Betonung der Risiken gewisser Praktiken sind nun mal unnötig, wenn man es nicht mehr mit Anfängern zu tun hat. Wer das Fallschirmspringen anfängt, ist sich im Klaren darüber, dass es seine Risiken birgt, und er tut ganz selbstverständlich sein Möglichstes, diese zu minimieren. Insofern sind Warnhinweise anderer erfahrener Fallschirmspringer, was bestimmte Materialien oder Techniken angeht, gern gesehen – nicht jedoch die wiederholten Klagen der besorgten Mutter, man solle das doch lassen, denn beim Fallschirmspringen könne man sich umbringen.

In diesem Zusammenhang waren wir es leid, unser Verständnis von BDSM ständig neu rechtfertigen zu müssen. Um Gottes willen, ihr verwendet kein Safeword/Ampelsystem? Oh mein Gott, ihr macht Atemkontrolle? Wie schrecklich, sie hat gar kein Mitspracherecht, wenn er auf die Idee kommt, sie zu erniedrigen? *oh2*

Wir bekennen uns dazu, beim Spielen gewisse Risiken um des Kicks willen bewusst in Kauf zu nehmen und explizit im Metakonsens zu agieren. Sprich, er führt, er entscheidet, er geht an und über Grenzen, wobei er mein vollstes Vertrauen hat, dass er sein Möglichstes tut, mich mit dieser Macht nicht kaputt zu machen. Das ist von beiden Seiten so gewollt, und interessanterweise sind es gar nicht unbedingt die Praktiken, die gemeinhin als "gefährlich" bezeichnet werden, die mich am leichtesten an meine Grenzen bringen.

P.S.: Ich finde ja das Wort "Mainstream" hier witzig, zumal in der wissenschaftlichen Fachliteratur zum Thema BDSM gern die Vanilla-Sexualität als "Mainstream-Sexualität" bezeichnet wird. *zwinker*
********er75 Mann
6.902 Beiträge
Meist ist es nicht die Praktik an sich, die sie in den Bereich des Edgeplay bringt, sonder vielmehr die Intensität/Härte der Ausübung, die Bereitschaft der Beteiligten an die Grenzen des möglichen zu gehen und erhöhte Risiken bewusst in Kauf zu nehmen. Hier sind 24/7, TPE gute Beispiele, denn hier legt die individuelle Ausgestaltung fest, wie "edgy" das Spiel ist bzw. von außen wahrgenommen wird.
Anders ist es bei Praktiken, wie Atemkontrolle, Carotis-Sinus-Reflex oder Rape Play, diese werden grundsätzlich zum Edgeplay gezählt.
Was hier im Thread schon anklang ist aber viel entscheidender: Wie ist die jeweilige Aussenwahrnehmung und wie ist die entsprechende Reaktion von "Mainstream"-BDSMlern?
Ich verwende eine Praktik nicht, um Edgeplayer zu sein, ich brauche Edgeplay nicht um eine erfüllte Session zu haben, ich lebe mein BDSM so wie es mir eben gerade gefällt und es mit meiner Sub abgestimmt ist. Ich möchte mich dabei nicht durch SSC begrenzen lassen.
Vielmehr vermittelt für mich SSC eine falsche Sicherheit, da für mich jede Praktik des BDSM ein Risiko birgt, gerade wenn man mit in Betracht zieht, dass psychische Vorbelastungen und Trigger bestehen können, die selbst in der einfachsten Session zum Absturz führen können, wenn sie nicht vorher erkannt werden.
Somit führt für mich an RACK, mit all seinen Konsequenzen, nichts vorbei.
Manchmal erinnert mich diese "SSC Anbetung" an "Wo ist Klaus?":


Ein Anderer Punkt ist eben diese Aussenwahrnehmung, die es uns schwer macht über RACK -und Edgeplay-Themen in offenen Foren frei zu diskutieren.
Die dort stattfindende Zuordnung erfolgt nicht auf Grund allgemeiner Definitionen, sondern auf Grund ganz persönlicher, emotionaler Empfindungen der Threadteilnehmer.
Somit kann eine relativ harmlose Praktik wie einfacher Public Disgrace schon zu Hexenjagd und Unverständnis führen, obwohl die Praktik ansicht, in der diskutieren From, garnicht dem Edgeplay zuzuordnen wäre.
Und erst recht bei wirklichem Edgeplay sind wir dann dort meist sofort bei der emotionalen Grundsatzdiskussion, warum das denn überhaupt nötig sei.

Somit muss man klar zwischen einer sachlichen Definition des Edgeplay und einer emotionalen Definition von "perversen Praktiken" durch den Mainstream unterscheiden.
Was ich in dieser Gruppe suche...
ist zum Beispiel auch Toleranz...

oft, wenn ich von unseren Praktiken irgendwo in den BDSM-Foren berichte, schallt es mir gleich entgegen:

"Das geht ja gar nicht, das ist viel zu gefährlich...!" ect...

Wenn ich dann erkläre, dass mein Partner diese Praktiken regelrecht erlernt und auch außerhalb des BDSM-Umfelds angewandt hat wird es noch viel intoleranter...

"Mit so einem Menschen kann man doch nicht zusammen sein...!"

Doch, kann man - ich bin glücklich mit ihm - und eine sehr krasse Vita habe ich auch...
****tna:
ist zum Beispiel auch Toleranz...

Die haben sich auch Mainstream-BDSMlerInnen auf die Fahnen geschrieben.
Wobei derart selbstgekritzelte Toleranz natürlich nur so weit geht, wie mensch es für sich toleriert.
*sternchen*

Ok, Gretechenfrage: Werden "Das ist kein BDSM mehr"-RuferInnen dann vor die Türe gesetzt?

Den Prozess vom neugierigen Diskutieren einiger Eroberer, das bald zu "interessanten" Themen vertieft wird, andere Interessierte© anzieht, die alsbald die Themen grenzwertig und untolerierbar finden und, per Masse und Mehrheit, die Toleranzgrenzen (neu) festlegen, habe ich schon zu oft miterlebt.
******uja Frau
6.959 Beiträge
****tna:
Was ich in dieser Gruppe suche...
ist zum Beispiel auch Toleranz...

Gebet, so werdet ihr finden. *smile*

********egel:
nichts ist so richtig sicher im BDSM, schon gar nicht das Grenzspiel.

Sicher fallen für mich auch bestimmte Praktiken darunter: Atemkontrolle, alles, was grundsätzlich bleibende Schäden verursachen könnte....
Letzteres spielt in unseren Sessions immer mit, das ist für mich Edgeplay. Wir gehen beide bewusst damit um, eine mögliche Schuld wird da nicht diskutiert, denn es herrscht Metakonsens.

Dazu fällt mir ein Aspekt ein, der vielleicht einen eigenen Thread wert wäre:
Worin liegt eigentlich der Reiz des Edgeplay? Ist es – für den aktiven Part – vielleicht u. a. die Tatsache, dass die gefühlte Macht und Kontrolle umso stärker sind, je gefährlicher und damit "schwerer beherrschbar" eine bestimmte Praktik ist? *nachdenk*
*******rion Mann
14.645 Beiträge
Edgeplay & Edgeplay im BDSM und Edgeplay im BDSM
Worum geht es?

Edgeplay (um das es hier eher nicht geht) ist das sexuelle Edgeplay das Spiel das möglichst lange möglichst Dicht am Orgasmus hält und diesen hinauszögert und hinauszögert... kann in den bDSM Bereich reingehen bis Sklave oder Sklavin um Gnade winselt kann aber auch fast schon Vanilla mäßig gelbet werden.

Edgeplay im BDSM ist für viele das Anwenden von gefährlichen Praktiken (und am Rande/an der Grenze "EDGE" des "erlaubten" befindlichen). Diese Definition ist derzeit hype und wird promoted und findet sich z. B. auch in allgemeinzugänlichen Quellen wie: Wikipedia (Engl.) dort stellt man es SSC als Herausvorderung (challenge) gegenüber. Das rührt eher von der Ambivalenz her das gerade das Verbotene besonders reizvoll ist.

Edgeplay ist im BDSM im eigentlichen Sinn war/ist etwas Anderes, das sich mit beiden obigen Definitionen zwar kombinieren läßt doch ein anderes Ziel hat, dieses Ziel des Edgeplay im BDSM war/ist die Wirkung einer Session von der Intensität und Dauer her zu maximieren und Sub so lange wie möglich Schweben zu lassen. Maximale Lustschmerzexposition über eine möglichst lange Zeit, dabei ging es weniger um gefährlich oder die Fragestellung verboten/erlaubt.
******_22 Frau
11.325 Beiträge
Ich weiß nicht genau, ob das jetzt hier in das Thema passt.
Aber unter all den BDSM Gruppen hier, habe ich zum ersten Mal das Gefühl, die richtige gefunden zu haben. Nämlich diese hier!

Ich bin es leid, mich ständig zu rechtfertigen, für das was ich bin und lebe. Ich bin müde..Rede und Antwort zu stehen...auch müde von Aussagen wie " Du hast ja dein Hirn abgegeben - so kannst du doch nicht leben - das tut dir nicht gut - werd mal Erwachsen -

Diese Gruppe hier ist für mich Wohlfühlen Pur.
*********frau Frau
1.946 Beiträge
Geht mir ähnlich,...
... wird langsam zum Leidensdruck, alles was über gutsitzende Strapse hinausgeht durchdikutieren zu müssen ...
****67 Frau
3.451 Beiträge
Ich empfinde es genauso. Mir geht es gegen den Strich, wenn SSC als Heiligtum dargestellt wird.

Ich hatte noch nie ein Safewort, ich hatte jedoch immer Tops, die gesehen haben, was ich bin. Die ein Stopp akzeptieren, mein jammern als Anfeuern für sich interpretieren.
Geht mir auch so...
ich bin es einfach leid, diesen SOG-Anhängern meine Welt zu erklären -

dazu kommt, dass ich in dieser Gruppe endlich das Gefühl habe, dass die Allermeisten verstehen, wenn ich für mich sage:

Vom BDSM nehmen wir nur die beiden letzten Buchstaben... ich bin maso - meine Jungz sado - alles schick... *g*
******Cut Frau
2.959 Beiträge
Gibt es Praktiken, die sich eher im Edgeplay verorten lassen?


Praktiken wie Würgen, Rapeplay oder auch "nur" NS in den Mund zähle ich schon zum Edgeplay.

Eigentlich alles, was entweder anfangs einen richtig heftigen Ekel bis zum *wuerg2* hervorrufen kann, nicht berechenbar oder eben nicht ganz ungefährlich ist.

Persönlich finde ich psychische "Spiele" mit Ängsten (oder anderen eigentlich von vielen Menschen als negativ eingestuften Gefühlen) oder auch meinen Phobien heftiger, nachhaltiger als physische.



Ist es eine Frage von Grenzsuche und/oder Härtegrad?

Von der Sehnsucht an bzw. über die eigenen Grenzen zu gehen, meiner Meinung nach ja.
Vom Härtegrad eher nein.


Körperlichen Schmerz nimmt jeder anders wahr. Selbst wenn man die Intensität messen würde bei zwei Personen, würden doch verschiedene Aussagen zustande kommen, auch wenns ein und dieselbe Praktik in der gleichen Intensität wäre.
Das einzige was mir aufgefallen ist. Seit ich mit intensiveren Schmerzen in meiner Neigung konfontiert wurde, gehe ich anders mit Schmerzen im Alltag (OP, Zahnschmerzen, gebrochene Rippen usw.) um. Finde sie nicht mehr so enervierend. Kann leichter abwarten, bis sie wieder verschwunden sind.
Manchmal triggern sie sogar ein mir bis dahin unbekanntes Gefühl, so das BDSM Praktiken und alltägliche Schmerzen miteinander verschwimmen.
Zum Alltags Schmerz selbst hatte ich eh immer ein ambivalentes Gefühl. Ich hasste ihn und doch brauchte ich ihn auch. Denn eines schaffte er immer. Er riss mich aus der Gewohnheit heraus.
http://www.westword.com/arts … ice-from-jay-wiseman-5815860
http://www.goo.gl/8YaNnM

Das Merkmal "Möglichkeit ernsthafter Konsequenzen" finde ich wesentlich.
*******ht6 Paar
1.124 Beiträge
*********Kerl:
Das Merkmal "Möglichkeit ernsthafter Konsequenzen" finde ich wesentlich.
stimmt, ist in allen definitionen das wesentliche merkmal.

nur, wann, wo und bei wem treten ernsthafte konsequenzen denn wirklich auf?
da passiert doch bei den "normalen" bdsm'lern, die wir auch (fast) alle mal waren, doch wesentlich mehr, weil eben nicht "risk aware". bei den vanillas übrigens auch, wenn da an "gummilosen massenfick" oder so manch piercing- und tattoostudio denke.

nirgendwo bist im bdsm sicherer - auch im sinne des ssc - und das ganz ohne safeword, ampel, covern etc. als bei einem egdeplayer bzw "racker" *zwinker*
nur darfst als solcher das nie in einem "normalen bdsm-forum" sagen, sonst bist selbst nicht mehr sicher *g*
****i2
11.704 Beiträge
JOY-Team 
*******ht6:
nur darfst als solcher das nie in einem "normalen bdsm-forum" sagen, sonst bist selbst nicht mehr sicher

Also ich erzähle hier andauernd rum, wie ich Safewörter für potenziell gefährliche Augenwischerei halte und fühle mich dennoch sehr sicher :).

Was mir dazu gerade noch durch den Kopf ging: könnte man auch sagen, dass Edgeplay das ist, was rauskommt, wenn man nicht übervorsichtig handelt? Die Unterscheidung RACK vs. SSC halte ich für ein ungeeignetes Kriterium, weil man im Grunde nicht nach RACK oder SSC handelt, sondern weil die Handlung durch RACK oder SSC lediglich beschrieben werden kann. Die Handlungsgrundlage ist immer mehr, als ein Akronym.

Für mich ist denke ich der Metakonsens ein wesentlicher Faktor, wenn es um Edgeplay geht. Ich mache es also nicht unbedingt an einer konkreten Praktik fest, sondern daran, wie diese auf Bottom wirkt.
der Mainstream....
woher soll ich den kennen, weiss ich doch nur, was ich mit der jeweiligen Partnerin erfahren habe. Wohin mich das geführt hat was sie zulassen konnte.
So habe ich aus den unterschiedlichen Vorerfahrungen, den sehr individuellen Grenzen der einzelnen Partnerin, den fast üblichen Tabus eine persönliche Entwicklung erlebt und weiss eben nicht....Was wer wie tut und ob es da einen Mainstream gibt.

In "Bewerbungsgesprächen" von mir oder einer möglichen Partnerin hat sich gezeigt, daß oft die Vorstellung von und über Dominanz besteht: ...In den Nacken packen, runter drücken und es der Dame ordentlich besorgen..und das hatte für mich so gar nix mit Sm zu tun, dem erkunden von Möglichkeiten, wo endet die Lust und kippt in den reinen Schmerz und wie fange ich das auf, damit sie damit umgehen kann, weil ich es doch will...und eine Partnerin zu finden, der daran gelegen ist, die nicht ausschließlich ihre Sex-erlebnisse auf etwas tierische Art aufpimpen will.

Und glücklich kann sich der nennen, der für das was er braucht und will, für das wohin er geführt wird und er gar nicht wusste das er da hin wollte...einen entsprechenden Partner findet..
( Das er kann auch sie sein , der Partner ebenso eine Partnerin ...meinetwegen auch eine Gruppe..)
*******ht6:
nur, wann, wo und bei wem treten ernsthafte konsequenzen denn wirklich auf?
da passiert doch bei den "normalen" bdsm'lern, die wir auch (fast) alle mal waren, doch wesentlich mehr, weil eben nicht "risk aware".

Meine Freundin hatte sich vor Jahren ein Band am Fussknöchel gerissen. Nicht beim Joggen, nicht beim Bergsteigen, nicht auf High Heels, sondern vor der Haustüre mit Sportschuhen bei einem "Routineschritt". Er war wohl etwas unbedacht, nicht in der Konzentration, wie sie auch ein so banaler Schritt erfordert.

"Normale BDSMler-Handlungen" können, wenn sie nicht "risk aware", sondern unbedacht, sprich "dumm" gemacht werden, zu Unfällen führen. Die Peitsche trifft ins Auge.
Ebenso sind "normale BDSM-Handlungen" häufig und alleine durch ihre Zahl gibt es zahlreiche Unfälle.
"Risk aware" meint expliziter die Wahrnehmung von Risiken und die vorausschauende Vermeidung von Schäden.

Als Beispiele:
SSC verwendet LED-Kerzen für seine Wachsspiele. Da passiert garantiert nix.
Risk aware hat eine Schüssel mit Eiswasser parat, die Temperatur des geschmolzenen Wachses ist "geprüft" und es wird am Erfahrungshorizont gegossen.
Edgeplay weiss, dass ein grossflächiges Branding zu hässlichen Vernarbungen führen kann, die uU operativ entfernt werden müssen, eine erhebliche Infektionsgefahr besteht, das Gegenüber einen Schock erleiden kann und der Vorgang eine aufwändige Nachsorge benötigt. Trotz dieser sehr realistischen Risiken auch bei umsichtiger Durchführung wird das Branding (im beidseitigen Einvernehmen) gesetzt.
*******ht6 Paar
1.124 Beiträge
****i2:
Also ich erzähle hier andauernd rum, wie ich Safewörter für potenziell gefährliche Augenwischerei halte und fühle mich dennoch sehr sicher :).

dafür und für ähnliches wurden auch hier im joy schon so manches mal virtuell geteert und gefedert *lach*

*********Kerl:
SSC verwendet LED-Kerzen für seine Wachsspiele.
der ist gut *top*

*********Kerl:
"Risk aware" meint expliziter die Wahrnehmung von Risiken und die vorausschauende Vermeidung von Schäden.
dann könnten uns bei edgeplay auf: "die vorausschauende Vermeidung von ungewollten Schäden." einigen?
aber mal ganz ehrlich so ganz uter uns klosterschülern: uns - also beider mondlichter - interessieren die ganzen aküs akronyme und bezeichnungen recht wenig. klar,man braucht sie um miteinander, v.a. mit andersdenkenden vernünftig kommunizieren zu können.
und weil mich hier vielleicht keiner virtuell verprügelt *lach* mich interessiert unter umständen nicht mal der metakonsens - manchmal bin ich ein tabubrecher *zwinker*

******neu:
der Mainstream....
woher soll ich den kennen
ganz einfach, der mainstream geht ins kino schaut sog, ohne zu wissen dass das weit jenseits von bdsm, ist und bestellt hinterher das "sog rundrumsorglospaket" im versandhandel
Danke bis hierhin:-)
Ich hatte keine einheitliche Meinung erwartet und bin in zweifacher Hinsicht positiv überrascht.
a) finde ich mich/uns in jeden Statement zumindest teilweise wieder
b) konnte jedes Statement als solches so stehen bleiben, ohne das sich irgendjemand aufgeschwungen hätte zu erklären, dieses oder jenes habe ja nun mit Edgeplay gefälligst gar nichts zu tun. Sehr angenehm!

Ich persönlich bin ein Freund des Metakonsens. Wir haben kein Safeword, ich frage auch nicht, ob es ihr gerade genehm ist. Das merke ich dann schon, wenn gerade nichts geht.
Mir ist Intensität wichtiger, als Härtegrad oder Grenzgänge.
Hals, Gesicht und körperliche Überwältigung sind begehrte Spielzonen.
Es bleibt spannend;-)

LG Maik
Accessories & Arts
*********etish Mann
2.382 Beiträge
Ich definiere Edgeplay für mich vielleicht anders als ihr. Vielleicht aber auch nicht.
Mir geht es gar nicht um eine "von aussen erkennbare" besonders harte Gangart. Will damit sagen, dass es für mich unerheblich ist, ob diese oder jene Handlung über das "Normalmaß im BDSM" (Mainstream) hinaus geht.
Ich definiere die Grenze (Edge) abhängig vom Partner. Besser gesagt, dieser Partner definiert seine Grenzen und damit erstmal meine. Und die sind mal "höher" gesteckt, mal "niedriger".
Was mir Spaß macht, ist den jeweiligen Partner (ich bin jetzt in der dritten langjährigen Beziehung) an die Grenze zu bringen und diese nach und nach zu verschieben. Dabei ist der Kick für mich genauso groß, wenn ich diese Person dazu bringe sich in nuttigem Outfit in der Öffentlichkeit zu zeigen, wenn es für sie eine hohe (Scham-) Grenze bedeutet, das zu tun (damit meine ich keine Party, sondern zB zum Einkaufen). Bei einer Person, die das ganz normal findet, geniesse ich das sehr, ist aber in dem Sinne kein Kick für mich.
Bei ihr kickt mich dagegen zB die Angst in ihren Augen, wenn ich sie würge.

Ich möchte mich nicht gegen die "allgemein gültigen" Definitionen des Edgeplay stellen durch meine obige Definition, sondern nur sagen, dass für mich neben dieser allgemein gültigen (und deren Praktiken) auch eine persönliche Definition Anwendung findet.

Stehe ich damit alleine da?

Hendrik
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