Meist ist es nicht die Praktik an sich, die sie in den Bereich des Edgeplay bringt, sonder vielmehr die Intensität/Härte der Ausübung, die Bereitschaft der Beteiligten an die Grenzen des möglichen zu gehen und erhöhte Risiken bewusst in Kauf zu nehmen. Hier sind 24/7, TPE gute Beispiele, denn hier legt die individuelle Ausgestaltung fest, wie "edgy" das Spiel ist bzw. von außen wahrgenommen wird.
Anders ist es bei Praktiken, wie Atemkontrolle, Carotis-Sinus-Reflex oder Rape Play, diese werden grundsätzlich zum Edgeplay gezählt.
Was hier im Thread schon anklang ist aber viel entscheidender: Wie ist die jeweilige Aussenwahrnehmung und wie ist die entsprechende Reaktion von "Mainstream"-BDSMlern?
Ich verwende eine Praktik nicht, um Edgeplayer zu sein, ich brauche Edgeplay nicht um eine erfüllte Session zu haben, ich lebe mein BDSM so wie es mir eben gerade gefällt und es mit meiner Sub abgestimmt ist. Ich möchte mich dabei nicht durch SSC begrenzen lassen.
Vielmehr vermittelt für mich SSC eine falsche Sicherheit, da für mich jede Praktik des BDSM ein Risiko birgt, gerade wenn man mit in Betracht zieht, dass psychische Vorbelastungen und Trigger bestehen können, die selbst in der einfachsten Session zum Absturz führen können, wenn sie nicht vorher erkannt werden.
Somit führt für mich an RACK, mit all seinen Konsequenzen, nichts vorbei.
Manchmal erinnert mich diese "SSC Anbetung" an "Wo ist Klaus?":
Ein Anderer Punkt ist eben diese Aussenwahrnehmung, die es uns schwer macht über RACK -und Edgeplay-Themen in offenen Foren frei zu diskutieren.
Die dort stattfindende Zuordnung erfolgt nicht auf Grund allgemeiner Definitionen, sondern auf Grund ganz persönlicher, emotionaler Empfindungen der Threadteilnehmer.
Somit kann eine relativ harmlose Praktik wie einfacher Public Disgrace schon zu Hexenjagd und Unverständnis führen, obwohl die Praktik ansicht, in der diskutieren From, garnicht dem Edgeplay zuzuordnen wäre.
Und erst recht bei wirklichem Edgeplay sind wir dann dort meist sofort bei der emotionalen Grundsatzdiskussion, warum das denn überhaupt nötig sei.
Somit muss man klar zwischen einer sachlichen Definition des Edgeplay und einer emotionalen Definition von "perversen Praktiken" durch den Mainstream unterscheiden.