Gemeiner_Kerl, Einspruch: Auch Hobbies kann man sich nur begrenzt aussuchen. Man kann schlecht beeinflussen, wo man sich wohl fühlt und wo weniger. Vor allem auch schlecht, wo man sich
nicht wohl fühlt.
Würde ich im Rheinland leben, hätte ich zu Karnevalszeiten beispielsweise ein großes Problem. Da wäre ich gar nicht massenkompatibel, wenn alle am Rad drehen und ihre Weiberfastnachte, Rosenmontage und Faschingsdienstage feiern. Ist ja auch irgendwo "nur" ein Hobby, aber man ist sofort draußen aus der Gemeinschaft, wenn man dieses Hobby einfach nicht mag.
Oder Reisen. Wer gerne reist, wen es immer wieder in die Ferne zieht, wäre doch in einer Beziehung kreuzunglücklich, wenn der eigene Partner dafür so gar keine Begeisterung aufbringen kann. Man dann nur die Wahl hat, sich fürs Reisen zu entscheiden oder für den Partner.
Fußball wurde ja schon angesprochen. Für manche ist dies mehr als nur das, es ist ein wichtiger sozialer Anker. Wenn dieses Hobby wegfiele, weil zur selben Zeit etwas stattfindet, das mit der eigenen Freundin gemacht werden will, ist das kein reiner Interessenkonflikt, dann stellt das die gesamte Beziehung in Frage.
Und, und, und ...
An Hobbies hängt meist viel mehr als "nur" das Hobby. Vielen ist auch hier eine Lebenseinstellung gemein, ein Lebensstil, den man sich nicht einfach abstreifen kann wie einen Pullover.
Was ich zugeben muss ist, dass je extremer man irgendwo "drin" ist, es umso schwieriger wird.
Das gilt aber eben für alle Lebensbereiche. Da hat Edgeplay nicht für sich seine Exklusivität gepachtet.
Die Einen können nur mit Veganern zusammen sein aus ethischen Gründen, die anderen sind darauf angewiesen, dass der Partner für längere Abwesenheiten Verständnis haben muss, weil Seefahrer oder Fernfahrer.
All diese haben dasselbe Problem!
Der Leidensdruck entsteht dann, wenn man glaubt, dass man
deswegen niemanden findet. "Ich bin pervers, deswegen will mich keine/r". Oder eben auch: "Ich habe eine vegane Lebenseinstellung, deswegen finde ich niemanden".
Dazu sage ich dann aber eben: So what. Dann ist die Auswahl eben kleiner. Und? Dem / der anderen geht es doch schließlich genauso.
Ich sehe es dann deswegen genau umgekehrt: Es macht mich nicht traurig, wenn ich ggf. deswegen Single bin. Nein!
Es macht mich dann umso glücklicher, wenn ich vielleicht auch deswegen es dann nicht mehr bin.
Denn, ich deutete es andernorts schon an, BDSM, erst recht im Edgeplay-Bereich, für mich eine so hohe Intensität und damit Lebensqualität beinhaltet, dass ich gerne die Geduld aufbringe, bis ich die Richtige gefunden habe. Oder aber ggf. auch: Sie mich, bzw. wir beide uns dann gegenseitig.