Gemeiner_Kerl, deine Rechnung hat einen Denkfehler: Die SM-Neigung ist nicht "zusätzlich", sondern "stattdessen".
Ich rechne da in dem Sinne, dass deine 3 Merkmale die drei Hauptattribute sind, die bei der anderen Person übereinstimmen sollten. Diese sind aber nicht zwingend dieselben, besser gesagt auf jeden Fall nicht dieselben.
Davon ausgehend, besitzt jedes Attribut eine Grundgesamtheit an Menschen, die dieses erfüllen. Und genau hier wird es dann spannend.
Gesetzt den Fall, jemand steht auf jeden Fall und ohne Widerrede auf blonde Frauen.
Wie viele blonde Frauen gibt es? Ich fand auf die Schnelle jetzt mal eine Studie, dass 50% aller in Deutschland Lebenden blond sind. Also hast du in Deutschland etwas über 20 Millionen Auswahl an Frauen.
Wie viele SMler gibt es? Zahlen existieren dazu nicht, es ist aber sicher naheliegend, wenn ich behaupte: Deutlich weniger.
Nun gehe ich auf Partnersuche. In einer Disco mit 1000 Menschen, bei sagen wir mal 600 Männern, habe ich also ca. 200 Frauen zur Verfügung, die dieses Attribut "blond" erfüllen. Volltreffer, oder?
Nicht ganz: Das bedeutet, dass die 200 anderen nicht in Frage kommen.
Jetzt gehe ich auf eine SM-Party. Halb so groß, weil es ja weniger SMler gibt. Meist ist es hier pari-pari (im Gegensatz zu Großraumdiscos, wo der Männerüberschuss teils wirklich frappierend ist, 60% ist da noch knapp geschätzt). Man halt also 250 Frauen, die neigungsmäßig auf SM stehen. Davon, sagen wir mal, die Hälfte auf der "richtigen" Seite.
Nun lässt sich natürlich streiten: Ist es besser, 200 Frauen in einer Großraumdisco als Auswahl zu haben, oder 125 im SM-Club?
Ich behaupte: Es ist egal!
Denn die Statistiken können noch so sehr Zahlen und Wahrscheinlichkeiten abbilden. Es kommt letztlich immer nur auf die Eine an! Und da erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, SIE oder ggf. IHN zu finden, wenn es Orte gibt, wo sich diese Menschen gleicher Neigung zusammenrotten.
Die Mainstreamparties haben es da deswegen schwieriger. Sie muss mit der Gießkanne alle Vorlieben bedienen. Damit schrumpft die Anzahl der Menschen, die genau dieses Attribut hat, beträchtlich.
Oder, um es anders zu sagen: Je mehr Veranstaltungen es gibt, die für eine sehr spezielle Klientel gedacht ist, dessen Grundgesamtheit nicht groß ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich jemand dort vor Ort dann auch findet. Denn ein Attribut ist dann ja bereits auf jeden Fall erfüllt! Es geht dann "nur" noch um die beiden anderen.
Die Gruppen im Joy sind doch auch nichts anderes. Es finden sich Menschen zusammen, die dasselbe fühlen oder dasselbe denken. Einen Haken kann man schon mal setzen, fehlen nur noch zwei.
Platt gesagt glaube ich, dass Anzeigen bei "SM Hamburg" prozentual höheren Erfolg haben werden als Anzeigen bei "Hamburg". Weil ein Kriterium, das beiden wichtig ist, dann schon einmal erfüllt ist.
Gilt aber auch für alle möglichen Dinge! Je spezieller, desto besser in dem Fall.
Ein Pärchen in meinem Freundeskreis verliebte sich sofort, ohne Umweg, ineinander, weil sie beide auf exotische Tiere stehen. Sie waren beide wie vom Donner gerührt, dass der andere es genauso toll findet! Und schwupps!, weg vom Markt.
Also, um es kurz zu machen bezüglich der Ausgangsfrage: Nein, ich bin nicht traurig, dass der Umstand, dass ich darauf stehe, meine Möglichkeiten einschränkt.
Weil ich nämlich so nun einmal auch einfach weiß, was -und damit wen- ich will.
Das macht es nicht schwieriger, sondern einfacher, um jenen Menschen zu begegnen, die zu mir passen.
Unabhängig davon, ob es um Bekanntschaften, Freundschaften oder die Frau fürs Leben gehen sollte.