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Stolz und BDSM

wenn Du mal meinen ersten Beitrag gelesen hättest der genau deinem vorletzten Absatz gleichzusetzen ist dann hättest du dir den letzten auch ersparen können

Aber Richtig ist "Stolz auf was"
Jemanden gefunden zu haben der für mich denkt?
Oder das ich mich nicht mehr selbst ritzen muss
oder das meine Depressionen nun nur noch alle 3 Monate hochkommen
Oder das jemand mit meinen Kindheits Erlebnissen Klar kommt
Oder das ich als Einsame Seele doch noch jemanden gefunden habe der mich mag
Oder Oder Oder
Oder weil ich einfach ein Prima Typ bin der im Leben steht
wie so viele Millionen andere auch.

Also was leistet ihr worauf man Stolz sein kann?
Es ist doch sehr gut rauszulesen dass der Stolz aus der Zufriedenheit und Dem gelebten entspringt

Kann ich nachvollziehen
Obwohl ich da nicht das Wort Stolz benutzen
Aber der Sinn bleibt gleich


Man gibt dem Leben , dem eigenen oder dem gemeinsamen einen Sinn
erarbeitet sich selbst und gemeinsam ein entspanntes , spannendes Leben in dem man sich wohl fühlt

Das ist ein guter Grund Stolz zu empfinden


Die verschiedenen Wege können da ganz gleichberechtigt nebeneinander stehen
******ung Mann
6.678 Beiträge
Gruppen-Mod 
*********nger4:
Also was leistet ihr worauf man Stolz sein kann?

Das ist doch eine objektiv unbeantwortbare Frage.
Sowas ist rein subjektiv.

"Ich bin stolz darauf Krieg und Frieden in einer Woche fertig gelesen zu haben."
"Ich bin stolz darauf mich damit abgefunden zu haben mit 34 einen Gehstock benutzen zu müssen."
"Ich bin stolz darauf das meine Partnerin endlich den Führerschein gemacht und geschafft hat."
"Ich bin stolz darauf ein Heilmittel für AIDS entdeckt zu haben."
"Ich bin stolz darauf als erster Mensch auf dem Mond gelandet zu sein."
"Ich bin stolz darauf meinem Dorf eine zweite Wasserstelle geöffnet zu haben."

Alles davon kann jeder andere belächeln und für absolut nicht "Stolz-Würdig" empfinden.
Aber nur, weil alle Menschen auf der Welt bis auf 2 etwas nicht so toll finden - haben diese beiden das Recht dazu STOLZ darauf zu sein.

Manche Menschen sind Stolz darauf 100 Abschüsse mit einem Scharfschützengewehr gemacht zu haben und andere, 1 Menschen aus einem brennendem Auto gerettet zu haben.

Wenn jemand auf etwas stolz sein möchte - hat eigentlich hier niemand das Recht dazu ums Eck zu kommen und zu sagen:
"DAS ist doch kein Grund Stolz zu sein - das ist doch ganz normal..."

Man kann sagen:
"Für mich wäre das kein Grund stolz zu sein."
Aber anderen das Recht abzusprechen stolz zu sein...das ist nicht nett und nicht ok.
*****ius Mann
1.392 Beiträge
booaah - Ihr stellt Fragen!
Da muss man ja echt in sich hineinhören welches Konzept man persönlich mit Stolz und "stolz sein" verbindet.

Der Stolz ist einerseits "ausgeprägtes, jmdm. von Natur mitgegebenes Selbstwertgefühl" (Definition) ... also gut, aber andererseits auch "Anmaßung, Einbildung, Selbstverliebtheit, Überheblichkeit".

Somit verstehe ich die VorschreiberInnen, die den Begriff ambivalent betrachten.

Ich denke, man kann stolz sein das "Schwarze Buch des BDSM" zu befolgen, was bei einigen bereits Kopfschütteln verursachen wird, oder man kann stolz sein, weil man etwas vollbracht/erleiden konnte.

Da ich selbst zwar masochistisch aber nicht devot bin, fehlt mir persönlich ein wenig der Stolz im BDSM-Kontext. Ich mag Spuren, weil sie an das Geschehene erinnern, nicht weil sie mich mit Stolz erfüllen und ich sie in der Sauna demonstrativ und provokativ zur Schau stelle.
****is Frau
254 Beiträge
Ich erlebe Stolz im BDSM-Kontext auch eher als Glück oder Zufriedenheit.... "ausgewählt" worden zu sein als besondere Frau an der Seite meines Top. Stolz auf Leistung kenn ich eher aus anderen Bereichen, will das auch gar nicht zu sehr in den Beziehungsbereich reinbringen. Ich bin grundsätzlich sehr leistungsorientiert, und das wäre beim Sex und auch als Sub eher hinderlich. Wohl aber kenne ich das gute, tiefe, warme Gefühl, wenn etwas gemeistert, eine Hürde genommen ist.
******Cut Frau
2.959 Beiträge
Stolz - mein zweischneidiges Schwert
Stolz kenne ich im BDSM Kontext nicht.
Und da ich es schon mal woanders erklärt habe, kopiere ich einen Teil meiner Ansicht dazu hier mit hinein.

Stolz? Das ich meinem Dom diene, ihm gehorche, seine Wünsche und Befehle ausführe?
Auch manches mache, zu dem ich mich überwinden muss, die ich nicht mag oder gar hasse?
Das mache ich aber dennoch alles im großen Ganzen gesehen aus freien Stücken, weil es genauso mich befriedigt wie ihn und unglücklich machen würde, wenn ich das nicht könnte.
Also spielt da auch mein eigener Egoismus mit rein und den bringe ich einfach nicht mit dem Begriff Stolz in diesem Bereich meines Lebens und Fühlens in Verbindung.

Als Anfängerin habe ich das wohl noch ein wenig anders gesehen. Da war ich oft überwältigt von den massiven Gefühlen, die auf mich einstürzten und wenn Dom dann sagte, das er stolz auf mich ist, hinterliess das natürlich ein schönes Gefühl. Daraus ergibt sich für mich aber auch, das man selbst das gar nicht für sich bestimmen kann, sondern nur ein anderer sein momentanes Gefühl, diesen Begriff betreffend, an mich weitergeben kann.

Stolz bin ich dennoch. Allerdings auf andere Dinge, die ich bisher erlebt habe.
Das ich es z.B. geschafft habe, nach zwei schweren Operationen die Freude und Gnade am Leben zu sein, wieder fühlen kann.
Das ich mich nicht von meinen in diesen Tagen zeitweise sehr dunklen Gedanken und Ängsten habe unterkriegen lassen.
Zeiten durchlebt habe, in denen ich nahe der absoluten Panik war. Es leichter gewesen wäre, einfach nicht mehr aufzustehen. Sich fallen zu lassen in diesen dunklen warmen Strudel, der einen nach vielen selbst gewählten einsamen Nächten voller Angst, Zweifel und Ungewissheit umfängt. Wenn dann dieses Gefühl auf einmal da ist, es wäre so einfach aufzugeben.
Dieser Verführung nicht nachgegeben und weiter gekämpft zu haben. Weiter zu kämpfen, selbst wenn es am Ende nichts bringen mag.
Und die Kraft dazu geben mir meine wunderbaren empathischen und einzigartigen Kinder, auf die ich wirklich stolz bin. Die still und unerschütterlich an mich geglaubt haben, an mich glauben. Und wo ich mich manchmal frage, womit ich diese Kinder verdient habe.

Vielleicht habe ich deshalb ein zwiespältiges Gefühl, Stolz und BDSM miteinander in Einklang zu bringen.
Diese ganzen Phrasen ála "Stolz einer Sub, Stolz trage ich die Spuren etc" kann ich einfach nicht mehr sehen. Ich finde generell auch diese "Romantisierung" schrecklich. Ich empfinde dabei eher Zufriedenheit (dabei und hinterher, wenn Spuren bleiben) und es wirkt auf mich auch wie Katharsis. Es sind für mich also viele, unterschiedliche Emotionen dabei. Aber Stolz? Nein.
Stolz ist für mich etwas was ich nur selbst für mich empfinden kann. Stolz auf jemand anderen zu sein ist so wie so Quatsch, deswegen möchte ich ach nicht hören, dass mein Dom stolz auf mich ist.
Ich als Sub empfinde schon manchmal Stolz auf mich selbst. Wenn etwas bevorsteht oder ich eine Aufgabe bekomme von der ich denke, dass sie für mich nicht zu meistern ist und ich es dennoch schaffe, ja dann bin ich auch manchmal stolz auf mich, neben ganz vielen anderen Gefühlen. Das finde ich auch durchaus legitim, da es, für mich zumindest, ein natürliches Gefühl ist wenn man eine Herausforderung gemeistert hat. Auf Spuren stolz zu sein ist für mich auch eher fremd. Wenn ich Tage nach einem "Spiel" noch Spuren sehe, dann stimmt mich das glücklich oder macht mich an, weil ich mich an die Situation als sie entstanden sind zurückerinnere. Aber stolz eher nicht.
*******der Paar
1.249 Beiträge
Meiner persönlichen Erfahrung nach...
....wird die Sub oder Sklavin während der Erziehung selbstbewusster. Sie ist beispielsweise stolz darauf, sich als Sklavin fühlen zu dürfen, sie ist stolz darauf, ihre Spuren spüren oder zeigen zu dürfen.
Dies sind nur einige Beispiele, wie positiver Stolz sich manifestieren kann.
Stolz?
In meinem Leben gibt es Einiges, auf das ich stolz bin...

aber auf die Spuren einer Session?

Wohl eher nicht... sie sind für mich eine schöne Erinnerung...

Stolz auf mein "Aushaltenkönnen"?

Nein, sicher nicht - ich halte ja nicht aus - ich genieße...

Fazit:

Stolz im BDSM-Kontext bin ich nicht.
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