Ich gebe mal...
...meinen Senf dazu. Und ja, ich praktiziere Bastonade ;).
Der Begriff Bastonade leitet sich von dem französischen Wort bastonnade und dem italienischen Wort bastonata ab, was Stockhieb bedeutet. In der deutschen Sprache wurde früher auch die Bezeichnung Sohlenstreich benutzt und speziell im arabischen Sprachraum ist Falaka bis in die heute Zeit der Begriff für diese Züchtigungsmethode.
Ursprünglich handelt es sich hierbei um eine alte Form der Prügelstrafe, die überwiegend in nah- oder fernöstlichen Ländern durchgeführt wurde. Dabei schlägt man mit einer Rute oder einem Stock auf die nackten Fußsohlen eines Opfers, dessen Füße an einem Balken fixiert und zum Strafenden emporgehoben sind. Im persischen Reich galten etwa um 1900 ungefähr 50 Hiebe als barmherzige und ungefähr tausend Hiebe als grausame Strafe.
Wichtige Schlagregeln bei Bastonade
• Unsere Fußunterseiten sind sehr reich an Nervenzellen und Gefäßen. Aufgrund dieser Tatsache ist Bastonade eine Praktik, die sehr schmerzintensiv wahrgenommen wird. Da Schläge auf die Fußgewölbe zudem den Schienbeinnerv (Nervus tibialis) stimulieren können, der diesen Reiz dann unmittelbar in den zentralen Ischiasnerv (Nervus ischiadicus) weiter leitet, wird er oft nicht nur punktuell an der Fußsohle, sondern im ganzen Körper wahrgenommen.
• Unser Fuß hat, ebenso wie die Hand, die Funktion eines Tastorgans und der Schmerz bei wiederholten Schlägen nimmt deshalb auch nicht ab-, sondern eher zu. Auch eine ständig gleiche Schlagstärke kann eine stetig wachsende Schmerzempfindung auslösen.
• Besonders im Bereich der Zehen und Ferse haben unsere Füße sehr empfindliche Strukturen und zu feste Schläge mit starren Schlaginstrumenten können zu Trümmerbrüchen oder Nervenschädigungen führen.
• Direkt unter der Haut des Fußgewölbes verläuft die kurze Fußmuskulatur und schützt die Fußwurzelknochen vor Krafteinwirkung, ähnlich wie ein Stoßdämpfer. Jedoch ist das nicht unbedingt ein verlässlicher Schutz, denn bei grober Gewalt und massiven Schlaginstrumenten kann es durchaus auch hier zu Brüchen der (sehr kleinen) Fußwurzelknochen kommen.
• Verletzungen der Haut wie Hämatome oder offene Striemen treten bei Bastonade nur sehr selten auf, denn unsere Fußunterseiten verfügen über eine sehr hohe Elastizität und Stärke.
• Die Haut der Fußballen (Torus) ist sehr fest und verfügt über ein zusätzliches Polster aus verdickter Unterhaut und Muskeln. Deshalb trägt der Fußballen auch gut 40% unseres Körpergewichtes und damit den größten prozentualen Anteil neben der Ferse, den Außenrändern des Fußes und den Zehen.
• Aufgrund dieser Struktur empfehle ich persönlich den Bereich des Fußballens für Bastonade und zwar ausschließlich mit dünnen Rohrstöcken oder Spank Sticks bis max. 12 Millimeter Durchmesser.
• Bei Menschen mit starken Durchblutungsstörungen in Beinen und Füßen (beispielsweise bei Diabetikern) ist generell auf Bastonade zu verzichten, da eventuelle Verletzungen schwerwiegende Folgen nach sich ziehen können und nur schwer bis gar nicht abheilen.
Liebe Grüße
Lisa