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Gewalt bedeutet doch ....

Gewalt bedeutet doch ....
Hallo ,

ich würde gerne einen Satz zum Anlass nehmen um eine Diskussion zu starten .

"Sadismus bedarf keiner Gewalt "

In welchen Kontext setzt ihr den Begriff Gewalt

Früher , also bevor ich überhaupt an SM gedacht habe ;)) , habe ich Gewalt nur negativ ausgelegt
Mit Aggressionen auf eine Stufe gestellt
Die Auswirkungen dieser Gewalt waren für mich nicht nur negativ
Gerade der gewaltsame Übergriff im sexuellen Kontext hatte sehr viel positive Empfindungen freigesetzt .

Das Einordnen dauerte eine Weile

Gewalt ist für mich mittlerweile etwas positives
Etwas machtvolles , durchsetzungsfähiges , kraftvolles .(nicht nur den dominanten Menschen eigen ;))

Erst wenn die Gewalt in Aggression umschlägt gegen meine Grundprinzipien , gegen mein Ich gerichtet ist wird es negativ .


Lasst uns diskutieren

Bedarf Sadismus Gewalt ?
Wie nehmt ihr die Gewalt oder die Nicht-Gewalt wahr ?




Liebe Grüße und ein schönes WE
******bur Mann
138 Beiträge
Sadismus
Es gibt zwei Formen von Sadismus.

Die meisten verbinden es mit dem körperlichen Sadismus. Es besteht aber auch der geistige oder mentale Sadismus.

Die Frage ob ein Sadismus gut oder schlecht ist zu beantworten wie weit und ob es eine Sklavin weiter bringt.

Aus meiner Sicht es aber eher an Subs und Sklavinen gestellt oder dennen die mit ihrer Dominanz im Sadismus auch sich bereichern. Ein Herr sollte als eines Herrn dies normalerweise nicht tun. Wohl aber seiner Sklavin dem besseren den Weg durch Sadismus weisen
******ung Mann
6.653 Beiträge
Gruppen-Mod 
Solange ich zurück denken kann war Gewalt für mich nicht zwingend negativ belegt.
"Gewalt" war für mich immer nur ein Synonym für "Zwang" oder ähnliches...

Wenn ich "Das Nibelungen Lied" gelesen und dort erzählt bekam wie Siegfried den Drachen niederrang - dann war das Gewalt.
Wenn ich las, wie Hagen diesem Gecken die Lichter ausblies - dann war es Gewalt.
Als Hagen schließlich von Krimhild enthauptet wird - war es Gewalt.
(Btw.: nur damit es keine Missverständnisse gibt...Hagen von Tronje war mir schon immer um Längen lieber als dieser eitle Fatzke von Siggie...)

Um es mal etwas moderner auszudrücken:
Wenn Aragorn mit seinem Messer irgendwelche Figuren in kleine Stücke hackt - dann ist das Gewalt...

Um es noch aktueller zu machen:
Wenn ein Heer von Unbefleckten Städte nieder macht - dann ist das Gewalt.

"Gewalt" ist also nur im Kontext schlecht.

Denn wenn die einen sagen:
"Der böse Hagen hat den guten Siegfried hinweggemeuchelt dieser gewalttätige Saftsack!"
dann ist das richtig...aber es ist eben AUCH richtig, dass auch Siegfried immer und immer wieder Gewalt anwandte - nicht nur gegen den Drachen...

Viele sehen Gewalt aber nur dann, wenn sie - subjektiv betrachtet - negativ ist...
Also wenn der Held getötet oder die Frau vergewaltigt wird...und übersehen dabei:
Es ist AUCH Gewalt - und zwar genau die gleiche - wenn der Held jemanden tötet oder wenn der Vergewaltiger zu Brei geschlagen wird...

Gerechtigkeit hat mit Rechtsprechung nichts zu tun - sondern ist subjektiv, wie eben auch "Gewalt" nur subjektiv negativ ist...

Für MICH impliziert:
"Jemandem weh tun" IMMER Gewalt...denn um jemandem körperlichen Schmerz zuzufügen bedarf es nun mal "Gewalt".

Es gibt ja unterschiedliche...nennen wir es mal "Bedeutungsradien" für unterschiedliche Definitionen.

Einer sagt:
"Gewalt ist es dann, wenn ich jemandem Schaden zufüge, also kann es im Sadismus keine Gewalt sein, weil man da Lust beschert....."
Das ist aus meiner Sicht einfach nur Falsch.
PRIMÄR fügt man im Sadismus SCHMERZEN zu - und Schmerzen sind IMMER ein Zeichen von Schaden...ob der Schmerz dann positiv aufgenommen wird oder nicht ist egal.
Ein Muskelkater z.b. ist Schmerz - und immer auch ein Signal für einen gewissen Schaden der gerade da ist...was nicht heißt, dass man diesen Schmerz nicht genießen kann...

Ein extrem masochistischer Mensch der von seinem sadistischem Menschen gecuttet wird, dann Salz in die Wunde bekommt die dann mit Zitronensaft ausgewaschen wird bevor es so richtig auf die Schnauze gibt - hat Schmerzen, die ihm Lust bereiten...aber zugefügt werden sie durch Gewalt und der Schmerz ist trotz Lustgewinn auch ein Warnsignal das da gerade Schaden passiert...

tl;dr:
Für MICH ist Gewalt im Sadismus IMMER dabei - aber keine negative Form von Gewalt....
Gewalt,bedeutet für mich jemanden Körperlich zu überwältigen
Ich wende Gewalt an um jemanden in eine Position zu bringen,in der mein Gegenüber wehrlos ist.
Nicht mehr aber auch nicht weniger kann man mich soweit als Gewalttätig bezeichnen.

Sadistisch werde ich dann wenn ich dem wehrlosem dann zusätzlich noch (weiteren) Schmerz zufüge
Schmerz der nicht mehr dem Zweck hat Ihn mir unterzuordnen,sondern rein aus purer Lust,am quälen dieser wehrlosen Person klar und deutlich zu machen was passiert wenn ............
******uja Frau
6.956 Beiträge
"Gewalt" ist ja ursprünglich eher gleichbedeutend mit "Macht" (lat. potentia). Daher kommen Begriffe wie "gewaltig" oder die Gewaltenteilung im Staat.

Im heutigen Sprachgebrauch findet sich jedoch immer mehr ein negatives Verständnis, im Sinne von lat. violentia, wie in "gewalttätig" oder auch der "Vergewaltigung".

Gerade in der ersten Bedeutung finde ich das Wort im BDSM-Bezug sehr passend, geht es doch sowohl im D/s als auch S/M im Grunde um Macht – die Macht, Gehorsam zu erzwingen oder auch freiwilligen Gehorsam hervorzurufen, oder die Macht, Schmerz und Leid hervorzurufen. Und auf der anderen Seite natürlich das Gefühl, diese Macht bzw. die eigene Machtlosigkeit, Schmerz und Leid zu erfahren.

Gewalt im Sinn von Zwang, Aggression ist davon m. E. gar nicht so unterschiedlich, wenn sie einvernehmlich ausgeübt wird.

Und in beiden Bedeutungen kann sich Gewalt sowohl auf den physischen als auch auf den psychischen Aspekt beziehen.
*******dor Mann
6.028 Beiträge
Folgt man ...
... Vadda Duden ...

1. Macht, Befugnis, das Recht und die Mittel, über jemanden, etwas zu bestimmen, zu herrschen
2a) unrechtmäßiges Vorgehen, wodurch jemand zu etwas gezwungen wird
2b) [gegen jemanden, etwas rücksichtslos angewendete] physische oder psychische Kraft, mit der
etwas erreicht wird
3) (gehoben) elementare Kraft von zwingender Wirkung

... würde ich 1) für möglich halten, 2a) im BDSM nicht gern sehen, 2b) für passend erachten und 3) für etwas zu gross halten.
Psychische Gewalt?
Das wäre für mich zum Teil dann auch Missbrauch bzw in der ein oder anderen Situation
*******dor Mann
6.028 Beiträge
Was meint denn ...
... der zitierte Eingangssatz. So ohne Kontext steht der nicht von alleine *umfall*
Eigentlich ist das Thema aus dem der Satz stammt nicht wichtig für dieses Thema


Es ging darum ob sich Dominanz und Romantik ausschließen


Ich wollte das nicht aufgreifen

Aber man liest doch oft , dass Gewalt und BDSM keine Partner sind


Und vor vielen Jahren hätte ich dem auch zugestimmt

Auch in psychischer Hinsicht empfinde ich die Gewalt durchaus positiv
Zwang oder bezwungen werden .


Rücksichtslosigkeit im SM Kontext steht bei mir auch unter sehr willkommen



An einem Punkt schlägt es ja meistens um

Als Nicht gewollte Gewalt empfinde ich die Aggression
******ung Mann
6.653 Beiträge
Gruppen-Mod 
******bur:
Aus meiner Sicht es aber eher an Subs und Sklavinen gestellt oder dennen die mit ihrer Dominanz im Sadismus auch sich bereichern. Ein Herr sollte als eines Herrn dies normalerweise nicht tun. Wohl aber seiner Sklavin dem besseren den Weg durch Sadismus weisen

Frage...
Für mich klingt das...gönnerhaft bis missbräuchlich...

"Nein Schatz - ich tu das echt nicht gern, aber damit du es lernst ist es unabdingbar das ich dich jetzt vermöbel."
oder
"Glaub mir - mir tut das viel mehr weh als dir aber es ist zu deinem besten das ich dich windelweich schlage."

Also ich sag:
"Ich tu das sehr gern und es ist mir total schnurz egal ob du daraus was lernst weil...ich es toll finde und deshalb hau ich dich jetzt bis du wimmerst, heulst und schwitzt vor Schmerz."

Ich kann aber mit dem "Strafen-Aspekt" nix anfangen.
Also diese Erziehungsgeschichte und so...
Strafen und Vergehen - sind nicht meine Welt, weshalb ich das vielleicht nicht verstehen kann.

SADISMUS bedeutet für mich:
Ich tu jemandem echt gerne weh weil...ich ihm echt gerne weh tu.
Einen anderen Grund als den, dass ich Lust daraus ziehe brauche ich nicht.
Ich brauch dafür auch keinen Vorwand - "Weil" reicht mir da total aus...

Andererseits ist mir die Begründung:
"Schmerz als erzieherisches Mittel" einfach fremd.

Aber auch der Teil:
******bur:
Ein Herr sollte als eines Herrn dies normalerweise nicht tun.
verwirrt mich (besonders).

WARUM sollte ein dominanter Mensch normalerweise niemandem Schmerzen zufügen weil der dominante Mensch das will?
Das macht irgendwie keinen Sinn für mich.
Kannst du das ein bisschen näher erklären bitte?
Meintest du vielleicht:
"Ein dominanter Mensch sollte nicht die Kontrolle verlieren und jemandem wild unkontrollierten Schmerz zufügen und ausrastender weise Verletzungen bei bringen."?
Dann bin ich bei dir - wobei das ja ohnehin gar nix mit Sadismus zu tun hat...
"Sadismus" und "Kontrollverlust" sind zwei Dinge, die sich mMn ziemlich ausschließen...
Denn wenn jemand die Kontrolle verliert dann fügt er einem anderem keine Schmerzen mehr deshalb zu weil er es toll findet Schmerzen zu zufügen sondern weil er die Kontrolle verloren hat - aber es ist unabdingbar das die Zufügung von Schmerz etwas positives im Sadisten berührt - auch beim krankhaftem Sadisten.
Es IST also möglich, dass ein Sadist die Kontrolle verliert und jemandem Schmerzen zufügt - aber dann ist es kein Sadismus, weil es kein sadistisch motivierter Schmerz ist der zugefügt wird sondern lediglich Schmerz, der zufällig von einem Sadisten zugefügt wird der einfach nur die Kontrolle verloren hat...sowas sollte man schon trennen finde ich...

Und ja - auch ein Sadist oder ein dominanter Mensch KANN die Kontrolle verlieren...was erstmal nicht zwingend schlimm sein muss.
Denn auch "Kontrollverlust" ist erstmal subjektiv und vom Individuum abhängig...

Wenn deine normale Lautstärke kaum ein normales Flüstern übersteigt und du bei einem Kontrollverlust in Zimmerlautstärke redest - dann ist das für Umstehende erstmal nicht schlimm....für einen Menschen, der seit Jahren an deiner Seite lebt ist es aber ein "angebrüllt werden".

NIEMAND hat sich IMMER unter Kontrolle - zwar widerstrebt es mir jemanden als Lügner zu bezeichnen, aber ich unterstelle jedem, der sagt:
"Ich habe in meinem Leben noch nie die Kontrolle über mich oder andere verloren."
erstmal eine Lüge - und auch all jenen, die meinen, sie würden auch in Zukunft nie die Kontrolle verlieren.
Das ist blenden.
Und reichlich unrealistisch.
NIEMAND ist IMMER vollkommen kontrolliert.

Aber es ist, wie gesagt, auch nicht zwangsläufig schlimm wenn jemand die Kontrolle verliert...schlimm ist, das ich den Weg vom Thema verlassen habe, sorry TE...

Also - wie gesagt Decalibur:
Ich verstehe einige deiner Ausführungen nicht - kannst du sie mir etwas besser erklären bitte?

Btw.:
Spielt es tatsächlich eine Rolle ob es sich um psychischen oder physischen Sadismus handelt?
Bedient sich der eine der Gewalt als Mittel der Wahl...tut es der andere auch...
Und so, wie man psychische Gewalt einsetzen kann um jemanden physisch zu brechen, kann man auch physische Gewalt einsetzen um jemanden psychisch zu brechen.
Und so, wie man körperlichen Schmerz als Lustschmerz einsetzen kann, kann man das auch mit psychischem Schmerz....was davon Missbrauch und unverantwortlich ist...liegt nicht in unserem Ermessen zu beurteilen für ANDERE...
Ich schere mich nicht um Definitionen.
Meine Assoziationen mit Gewalt sind jedoch rein negativ.
Wenn ich an Gewalt in meinen Erinnerungen suche, seh ich Menschen die die Einrichtung demolieren, drohen, und andere in Angst und Schrecken versetzen, oder Tiere schlagen. Wohl alles aus Impulsstörung oder mangels besserem Wissen.
Gewalt ist für mich also eher blinde Wut.

Im Sm denke ich an “zwingen“, “fordern“, “nehmen“..
Der User Forderung liegt für mich sachlich mit seinen Ausführungen völlig richtig, meine Assoziationen sind da subjektiv anders.
***ux Frau
55 Beiträge
Sadismus - Gewalt
Ich würde sagen: Wer seinen Sadismus auslebt, verursacht Leid. Um Leid auszulösen, benötigt es Gewalt. Ob es nun um physische oder psychische Gewalt geht, oder wie intensiv man das Leid und somit auch die Gewalt erlebt, ist irrelevant. (Für mich steht Leid für die Alarmanlage der Psyche. Und dieses Sicherheitssystem schlägt nicht an, wenn nicht jemand im Begriff ist sich gewaltsam Zugang zu verschaffen.. oder wir einen solchen Einbruch erneut erleben. Psychische Gewalt beginnt sehr früh.)
Fazit: Sadismus kann nur gewaltsam umgesetzt werden.
Ich rede hier von der Gewalt im Sinne von Macht und Durchsetzung gegen (jeden) Widerstand.

Aggression ist etwas ganz anderes.

Ich hoffe ich konnte mich halbwegs verständlich ausdrücken. Um meine Eloquenz steht es heute Abend nicht besonders gut.

Phlux

P.S. Sylabil Spill - Augenblick *zwinker*
*******dor Mann
6.028 Beiträge
...
Wer seinen Sadismus auslebt, verursacht Leid. Um Leid auszulösen, benötigt es Gewalt.

Nicht eloquent? Stimmt *zwinker*
Das da oben ist ein Zirkelschluss ohne eine Ausdeutung von "Leid". Der Rest ist wenig schlüssig.
*******len:
Bedarf Sadismus Gewalt ?

Bedarf es
Es gibt bestimmt für jeden Menschen eine Geschichte (ich meine damit tatsächlich nur harmlose Worte in Satzform), die man ihm vortragen kann, oder auch ein Bild, das man ihm zeigen kann, was sich alles zufällig und und zwanglos arrangieren lässt, was diesen jedoch zutiefst schmerzt.
Mal als Beispiel: Ein Poster des bei einem Unfall von einem Auto zermatschten Hundes, der jahrelang das Leben begleitete und seither schmerzlich "fehlt", morgens an ein Auto vor der Haustüre der Person X befestigt. Völlig gewaltfrei, aber mit bestimmter Absicht.

ist es
Ja. Die Handlung selbst ist Gewalt, denn es gibt Absicht und erzwungene Wirkung, den Schmerz, als erzwungenes Gefühl.
*********aoten Paar
273 Beiträge
Ich empfinde...
Gewalt zur Erhaltung der Macht bzw. der gemeinsamen Ordnung als zwingend notwendig. Für mich gibt es 2 Arten von Gewalt. Die eine dient zur Lustgewinnung egal ob körperlich, psychisch oder geistig (im sinne der wortgewalt "letzte wort"), die andere dient zur Schadensbekämpfung von äusserlichen Einwirkungen (z.B. Räuber). Beide Formen können positiv wie negativ angewendet werden und wenn man die Gesellschaft sieht, wird man feststellen, dass dies so auch täglich geschieht.
Ich persönlich habe mich vorrangig der Lustgewinnung und dem fortbestand unserer "Zelle" verschrieben. Jedes Mal, wenn jemand sein Ziel durchsetzt ist folglich Gewalt im Spiel. Meine Vorredner belegten dies mit anschaulichen Beispielen.
my dime for a rime
ent
****i2 Mann
11.690 Beiträge
JOY-Team 
Ich denke auch, dass Agression sich nicht so gut mit BDSM verträgt. Natürlich passiert mal was impulsiv, aber es sollte stets im Bewusstsein für die Beziehung mit dem Gegenüber sein. Gewalt hingegen ist vollkommen in Ordnung, wenn nicht gar das zentrale Element bei SM. Im Grunde ist Sadomasochismus doch eine Kategorisierung von Gewalt, die in einem bestimmten Kontext einvernehmlich ausgeübt wird und daher auch ausdrücklich erwünscht ist.

Wäre es denn überhaupt Sadismus oder Masochismus, wenn die Handlung gewaltfrei ist? Ich meine, dass weh tun ohne Gewalt nicht geht.
Im SM Kontext seh ich das genauso


Danke für eure Antworten *g*


Wie ist das im Ds Kontext
Wenn der Schmerz für die Erziehung genutzt wird

Ein Bereich der sich mir nicht erschließt
Für mich hier negativ besetzt (reine empfindungssache im Grunde versteh ich schon welche Empfindungen da freigesetzt werden )

@******bur

Magst du deinen letzten Absatz noch etwas erklären ?


Den besseren Weg weisen ....?
****i2 Mann
11.690 Beiträge
JOY-Team 
*******len:
Wie ist das im Ds Kontext
Wenn der Schmerz für die Erziehung genutzt wird

Ist das dann nicht wieder SM?
****i2:
Ist das dann nicht wieder SM?

Oder nur S...
Nee ,finde ich nicht

Lernen durch Schmerz ist für mich Ds
****i2 Mann
11.690 Beiträge
JOY-Team 
Ich finde, es gibt da kein entweder oder. SM und D/s sind für mich einfach zwei Betrachtungsweisen auf das gleiche. Sehe daher keinen Widerspruch zwischen Schmerz zuführen um zu lernen aus D/s-Sicht und das ganze dann auch als SM zu bezeichnen. Wäre wohl auch mal eine spannende Frage *nachdenk*.

*********ter86:
Oder nur S...

Wenn am Ende alles gut ist, dann wollten es doch retrospektiv beide so und daher kann man durchaus auch von Masochismus reden.
******ung Mann
6.653 Beiträge
Gruppen-Mod 
****i2:
Ich finde, es gibt da kein entweder oder. SM und D/s sind für mich einfach zwei Betrachtungsweisen auf das gleiche.

Das sehe ich anders.
Denn zwar geht D/s total OHNE Schmerzen - was bei SM aber nicht möglich ist.

Natürlich kommt es immer auch auf die Definition von "Schmerz" an.
Ich gehe dabei davon aus, dass es keinen Unterschied macht, ob man körperlichen Schmerz zufügt oder psychischen.
Sobald man jemandem Schmerzen zufügt (also einen Schaden - tatsächlich oder eingebildet was ja AUCH individuell ist - verursacht) und sich dabei im individuellem BDSM bewegt und man Lust am Schmerz zufügen oder an der Schmerzreaktion des anderen hat - befindet man sich im Sadismus-Bereich.
Fügt man jemandem Schmerz zu, der einen anderen Effekt haben soll als die eigene Lust - dann ist es kein Sadismus mehr sondern was anderes.
Denn wenn mein Partner Maso ist, ich bin aber null Sadist und ich tu meiner Partnerin dennoch weh, weil sie Lust daraus zieht und weil sie das braucht...dann ist es kein Sadismus mehr, weil ich keine Lust aus der Zufügung des Schmerzes oder der Schmerzreaktion meiner Partnerin ziehe sondern meine Lust rein aus ihrer Lust gewinne.
Für einen Sadisten ist es aber notwendig, Lust, Freude o.ä. aus dem Schmerz AN SICH oder aus der Tat AN SICH zu ziehen - ansonsten ist er kein Sadist sondern eine Art Reaktionsfetischist.
Denn ich würde dann ja die gleiche Lust empfinden, wenn ich meiner Partnerin nicht weh tu damit sie Lust empfindet.
Ich würde dann auch Lust empfinden, wenn sie es toll fände gestreichelt zu werden.
Sprich - wenn nicht die Tat und der Schmerz mein Lustempfinden triggern sondern die Lust der Partnerin...dann bin ich kein Sadist.
Diese Menschen sind nicht schlimmer oder weniger Wert als ein Sadist und es ist auch, finde ich, absolut ok sie "Sadisten" zu nennen.
Aber es ist halt einfach eine ganz andere Ebene.
Und damit ist Masochusmus als Stand-Alone möglich.

GENAU SO ist aber auch Sadismus als Stand-Alone möglich.
Und auch wenn manche aufschreien mögen:
MEIN Sadismus ist total Stand-Alone.

Für mich ist es total unerheblich ob meine Partnerin Maso ist oder nicht.
Ich füge ihr nicht deshalb Schmerzen zu weil sie das toll findet oder weil sie geil wird davon - ich tu ihr deshalb weh oder würge sie deshalb oder mache andere Dinge mit ihr...weil ICH das toll finde und weil es MIR gefällt.
Ich brauchte dazu nie eine Masochistin.
Einfach weil es mir egal ist, ob sie dadurch geil wird - oder WARUM sie dadurch geil wird...

Denn "Geil-werden" ist eben auch ein sehr psychisches Dinge.

Klar - ich kann sagen:
"Jeder, der durch das Empfangen von Schmerzen geil wird ist dadurch Maso."
aber das ist quatsch.

Ich kenne sehr viele Menschen, die durch die Zufügung von Schmerzen geil werden - aber nicht, weil sie der Schmerz als solches kickt oder sie den Schmerz in Lust konvertieren können...sondern weil sie die Demütigung kickt die sie durch das Ertragen des Schmerzes fühlen.

Und für mich - ist es irrelevant.
WIrd sie geil weil sie maso ist?
Wird sie geil weil sie die Erniedrigung kickt?
Wird sie geil weil...?
Wird sie gar nicht geil...?

Solche Fragen stelle ich mir nicht.
Manche mögen jetzt denken:
"Du bist ja ein Semi-Sozialer Bastard!"
und hey...das hab ich hier in unterschiedlichen Abstufungen schon gelesen und das ist ok...und bestimmt ist es nicht mal ganz und gar falsch, weil es auch immer eine Blickwinkelfrage ist....
Aber man sollte folgendes bedenken:
Lange, bevor ich mit einer Frau einen intimen Kontakt eingehe der die Zufügung von Schmerz beinhaltet - habe ich das in sehr direkten Worten klargestellt...mehrfach...und DIREKT, nicht kryptisch, wie sich manche hier gerne ausdrücken wo man am Ende nicht weiß wie die Einstellung desjenigen zu dem Thema ist...ich bin offen und ich bin ehrlich - und sehr direkt in der Erklärung...und ich vergewissere mich, dass es verstanden wurde.
Weil es mir zwar schnurz egal ist, ob die gute geil wird wenn ich sie ohrfeige - was willkürlich passieren kann - oder ob es sie kickt wenn ich sie würge - was....auch willkürlich passieren kann - aber es mir nicht egal ist wenn sie nicht weiß worauf sie sich einlässt....

Also ja - Sadismus geht auch (sogar einvernehmlich) ohne Masochismus...und ist nicht schlimmer als Stand-Alone-Masochismus.

Und Schmerz zufügen um "Lernen durch Schmerz" ist ja auch irgendwie....kontraproduktiv...
Ich hab nie verstanden wie jemand, der Maso ist durch die Zufügung von Schmerz was lernen soll...
"Wenn du nicht gleich auf die Knie gehst - dann gibt's eine Ohrfeige...WENN du auf die Knie gehst gibt's zwei."
DAS würde ja noch Sinn machen...
"Wenn du nicht gleich auf die Knie gehst - dann gibt's eine Ohrfeige."
hingegen eher weniger glaube ich.

Für mich stellen sich solche Fragen irgendwie nicht.
Wenn ich will das meine Partnerin kniet - dann kniet sie.
Wenn ich ihr eine klatschen will - dann klatsch ich ihr eine.
Das ist ziemlich einfach.
ABER das ist auch nur deshalb einfach, weil ich eben nix von Erziehung halte.

Beispiel:
Möchte ich, dass meine Partnerin kniet und sie macht das nicht...dann diskutiere ich nicht.
Ich drohe auch nicht.
Ich drück ihr nur einen Punkt, der tut weh, sie kniet.
Das ist aber keine Erziehungssache für mich - sondern schlicht die Durchsetzung meines Willens mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln.
Dabei oder danach erkläre ich ihr sogar noch wie dieser Punkt funktioniert, was er macht, wo er ist und warum sie plötzlich doch knien will.
Wenn sie maso ist - dann hat sie damit einen kurzen Kick erreicht und kann sich freuen.
Ist sie nicht maso - ändert das nichts für mich.
Wenn sie zwei Tage später wieder nicht knien will - dann machen wir das gleiche nochmal.

Nur - mich hinzustellen, zu diskutieren und so weiter...das ist nix für mich.
Das dauert mir zu lange und ist mir zu dumm.
Deshalb - drück ich sie einfach mit minimalem Körpereinsatz für mich und maximalen Schulungsergebnis für sie nach unten.

Ich kann das ewig oft machen.
Aber dabei habe ich nie das Ziel sie zu erziehen.
HÄTTE ich das Ziel sie zu erziehen - dann würde ich niemals Schmerzen einsetzen.

Für mich ist das unvereinbar.
Für MICH!
Damit verurteile ich niemanden der es macht.
In meinem Kopf ist "Schmerz als erzieherische Maßnahme" zwar effizient - aber in einer (für MICH) negativen Form...weil das für mich klingt wie:
"Schmerz um jemanden zu brechen."
Für MICH ist das identisch.
Nur, damit niemand denkt ich würde andere deshalb verurteilen:
Das betrifft nur meine Denkweise - ich akzeptiere und toleriere das andere Schmerzen sehr wohl als Erziehungsmittel einsetzen.

tl;dr:
Meine Meinung:
Masochismus und Sadismus können unabhängig voneinander existieren und DENNOCH einvernehmlich stattfinden.
D/s und SM haben nicht zwingend was miteinander zu tun.
Es ist möglich, das jemand, der Schmerzen als Erziehungsmittel einsetzt nicht sadistisch ist und das jemand, der Schmerzen als Erziehungsmittel empfängt nicht masochistisch ist.
Man macht es sich, denke ich, zu leicht wenn man einfach Zwangsläufigkeiten voraussetzt:
Fügt Schmerz zu = Sadist
Empfängt Scherz = Maso
Da gibt es zu viele andere Optionen dazwischen.
******uja Frau
6.956 Beiträge
Danke, Forderung, für die ausführlichen Erläuterungen zu Sadismus und Masochismus. Ich sehe das grundsätzlich genauso.

****i2:
Ich denke auch, dass Agression sich nicht so gut mit BDSM verträgt. Natürlich passiert mal was impulsiv, aber es sollte stets im Bewusstsein für die Beziehung mit dem Gegenüber sein. Gewalt hingegen ist vollkommen in Ordnung, wenn nicht gar das zentrale Element bei SM. Im Grunde ist Sadomasochismus doch eine Kategorisierung von Gewalt, die in einem bestimmten Kontext einvernehmlich ausgeübt wird und daher auch ausdrücklich erwünscht ist.

Du verstehst also "Gewalt" ebenso wie ich oben als potentia, richtig? Dann gehe ich da völlig mit dir konform (bzw. du mit mir *smile*).

Aber was genau verstehst du unter "Aggression"? Ich halte Aggression zwar nicht für unabdingbar für die Ausübung von Gewalt (im weiteren Sinn), aber gerade die Lust am Zufügen von Schmerz muss sich doch irgendwoher speisen – ich meine, Aggression ist da ein treibender Faktor. Zumindest unser persönliches BDSM enthält definitiv Aggression, Impulsivität, wie auch Gewalt als einvernehmliche violentia. Aber vielleicht verstehst du "Aggression" als etwas, was nicht mehr letztlich kontrolliert und gerichtet eingesetzt wird?
******ung Mann
6.653 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich glaube...
Wir befinden uns in der Lage des Neandertalers (und ich meine nicht etwaige Bewohner dieses Bereichs im Raum Düsseldorf...) der zu plötzliche Intelligenz kommt und den anderen Neandertalern einen Computer erklären muss....
Das ist schlicht nicht möglich.

Denn zwar KANN man einem beliebigem anderem Menschen einen PC erklären - aber nur, weil er bestimmte Voraussetzungen mit bringt...

Der Neandertaler müsste erstmal anfangen eine Sprache zu lehren.
Dann müsste er Elektrizität, Marktwirtschaft, Kunststoff und vieles andere erklären bevor die Chance besteht, einem anderem Neandertaler den eigentlichen PC halbwegs verständlich zu machen...

Deshalb wäre es ein objektiv mögliches, subjektiv jedoch unmögliches Unterfangen.

Und wir befinden uns in der Lage dieses Neandertalers.
JEDER VON UNS!

Um verständlich zu machen was wir meinen reicht es nicht zu sagen:
"Sadismus ist, wenn man es toll findet jemandem weh zu tun."
Da hängt so viel mehr dran...

Wie definiert der einzelne:
• Gewalt
• Aggression
• Kontrolle
• Kontrollverlust
• ...
und in welchem Kontext sieht er das.

Klar:
Derjenige der sagt:
"Gewalt hat im Sadismus nichts zu suchen."
hat NICHT unrecht...und derjenige der sagt:
"Gewalt ist die Essenz von Sadismus."
hat AUCH NICHT unrecht...

Aus dem jeweiligem Blickwinkel hat jeder recht.

Denn wenn ich Gewalt anders definiere als wer anders - dann kommt das eben zu diesem Problem das wir beide recht haben ohne uns zu verstehen...
Da ist es halt schwierig.

"Aggression" z.b. ist auch so ein negativ belegtes Wort - aber es gehört für mich zur Gewalt...
Sie ist ein Indikator für Gewalt.
Nicht für meine Art der Gewalt im sexualisiertem Umfeld - aber eben EIN Indikator.
Ich assoziiere "Aggression" mit einem unkontrolliertem Verhalten - also einer NICHT sadistischen Handlung.

Denn wie ich bereits sagte:
Wenn jemand unkontrolliert, aus Wut oder aus einem anderem Grund der keine Lust am Schmerz des anderen oder der Tat an sich beinhaltet anderen weh tut - dann ist das kein Sadismus für mich.

Ein Sadist, der die Kontrolle verliert und wen vermöbelt - tut das nicht als Sadist.
Derjenige wird nur zufällig von einem Sadisten verprügelt...aber selbst der krankhafte Sadist tut es nicht aus Sadismus wenn er wen verletzt während er die Kontrolle verliert...

Es gibt also viele Aspekte die man bedenken sollte...
@Forderung
Sehr Richtig
Die Definition jedes Einzelnen würde bei jeder Antwort erfordern erstmal seine Eigene klar zu Formulieren
und um der Genauigkeit willen,müsste man auch noch erklären warum man es so definiert.
Nur würde dann nach jedem Beitrag,wie so oft,erstmal eine Diskussion um jede Definition losgetreten,und wie fast immer die eigentliche Frage unbeantwortet bleiben.

Eine Lösung muss her aber schleunigst
keine Eigene Definition mehr
Wiki ist der Maßstab oder wie machen wir es sonst,mit diesen eigenen Bedeutungen???
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