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Schein-Heilige: Sicherheitsfortbildungen und BDSM

*****saz Mann
1.246 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Schein-Heilige: Sicherheitsfortbildungen und BDSM
Nicht nur im SSC, sondern auch im RACK ist Sicherheit ja ein zentrales Thema. Es werden allerdings nicht flächendeckend Kurse angeboten, die über den klassischen Fessel-Workshop hinausgehen. Da ich mich gerade zum Erste-Hilfe-Kurs anmeldete, um für das Edgeplay mein bald verschüttetes Wissen aus dem letzten Jahrtausend zu aktualisieren, stelle ich mal einige Fragen in den Raum, ob bzw. wie sich die Truppe hier so auf dem Laufenden hält:

1. Wie schätzt Ihr den Bedarf an Fortbildungen in unseren Risikothemen bei anderen und bei Euch selbst ein?
2. Bildet Ihr Euch im BDSM und speziell unter Sicherheitsaspekten fort? Shibari-Unterricht, Segelschein, Pyrotechnikerzertifikat?
3. Wenn ja: Besucht Ihr dazu auf die Szene ausgerichtete Seminare und/oder
4. belegt Ihr eher Kurse für die Allgemeinheit, wie sie vom DRK u.ä. Organisationen angeboten werden?
5. Welche Erfahrungen habt Ihr dort oder danach mit dem Wissen gemacht?
**********urple Paar
7.745 Beiträge
Gruppen-Mod 
Einen Anfängerkurs ...
... in Sachen Bondage, Knoten- und Körperkunde würde ich jedem angehenden Rieger empfehlen. Das ist man dem Bunny und seiner Gesundheit schuldig.

Einen speziellen Erste-Hilfe-Kurs haben wir hier in den örtlichen Stammtischen schon mehrfach angeboten. Wir konnten dabei jedesmal auf einen Rettungssanitäter aus der hiesigen Szene und auf entsprechendes medizinisches Fachpersonal zurückgreifen um auch auf BDSM-spezifische Gefahren und Situationen eingehen zu können.

LG BoP (m)
Viele Scheine...
habe ich auch gemacht. Segelschein, aktiv bis heute, 20 Jahre Kampfsport (JuJutsu, Karate, Aikido), aber aus dem Alter bin ich inzwischen raus. Mein altes Schlagzeug steht immer noch in der Scheune, inzwischen spielen die Kids damit.
Als das Thema BDSM in mein Leben trat, habe ich vieles unbewußt adaptiert. Knoten, Schlagtechniken, Schmerzpunkte, etc.
Und war des öfteren überrascht, mit welchen Schwierigkeiten andere zu kämpfen hatten. (Wie treffe ich da, wo das Stöckchen treffen soll und wie fest? Hält der Knoten, zieht er sich zu? Wie kriege ich den wieder auf? Was kann ein menschlicher Körper 'verpacken' und was sollte ich tunlichst lassen?)
Insofern 'helfen' bestimmte Hobbys tatsächlich bei der Ausübung von BDSM, weil sich viele Techniken adaptieren lassen und manche Erfahrungen dann schon da sind.
Dennoch sind spezielle Kurse immer zu empfehlen.

LG Maik
*****d73 Mann
1.510 Beiträge
Unsere Erfahrung war bisher seeeehr durchwachsen.

Wir haben zwei Leute an der Hand, welche hauptberuflich Rettungssanitäter ausbilden und gleichzeitig BDSMler sind. Die hatten auch schon die Idee, einen Erste-Hilfe-Kurs speziell für SMler anzubieten.
Tolle Idee und wir sprachen die verschiedensten Leute darauf an, ob Interesse besteht.

Ergebnis: null!

Von über 50 angesprochenen SMlern, hatte nicht ein Einziger Interesse an einen solchen Kurs.


Vor 2 Jahren hatten wir auch die Idee, einen speziellen Anfänger-Kurs für männliche Doms anzubieten. Bunte Mischung aus Bondage / Spanking für Anfänger. Wie bereite ich eine Session vor? Was gibts an Tricks und Tipps etc.
Auch hier keinerlei Resonanz.

Komischerweise sind unsere FemDom-Workshops (okay, waren bisher nur zwei) gut besucht mit Top-Resonanz, so dass wir diese weiter machen werden.


Wir selbst schauen schon, wo wir Wissen bekommen können und waren vor ein paar Monaten auf einem extrem guten Rough-Bodyplay Workshop. Shibari interessiert uns weniger...
******tta Frau
188 Beiträge
Extrem guter Ansatz, muss zugeben, ich könnte auch mal wieder nen EHK machen. Das würde wohl vor allem den Einsteigern helfen, da sich der untergebene Part dann trotz evtl. fehlender Erfahrung praktischer Natur zumindest hinsichtlich der Sicherheit gewiss sein könnte. Würde man dies speziell auf BDSM münzen, wäre das wahrlich interessant und hilfreich, auch als Anlaufstelle. So eine Kombination wäre ja auch nicht schlecht. In dem Sinne, dass man einen Kurs zu verschiedenen Themen anbieten würde; Nadeln / Cutting, Waterboarding / Asphyxie, Bondage...
******eSM Frau
1.691 Beiträge
Ernsthaft oder Ironie ?
Sorry, wenn ich jetzt als Spielverderber oder allzu kritische Nörglerin dastehe, aber eine "Sicherheitsfortbildung für BDSM" halte ich für mindestens ebenso unsinnig und lächerlich wie eine Sicherheitsfortbildung fürs Kuchenbacken, Fahrradfahren, Briefmarkensammeln, Kaninchenzüchten oder Hemdenbügeln.

Passieren kann immer und überall im Leben etwas, das Leben an sich birgt leider schon erhebliche Risiken, welche sogar den Tod als Konsequenz haben können.
Selbst schlafend im Bett kann ich von einem Meteor erschlagen werden, der durchs Dach bricht.

Insofern steht wohl außer Frage, dass möglichst jeder mal einen Erste-Hilfe-Kurs gemacht haben sollte und/oder selbigen auch mal auffrischen sollte.
Ebenso die Sofortmaßnahmen am Unfallort - wie es z.B. jeder Führerscheinneuling nachzuweisen hat.

Und unbestritten ist sicher auch, dass es im Bereich SM/BDSM Risiken gibt, es sind aber im Wesentlichen auch keine anderen Risiken, als im normalen Stino-Leben auch - oder anders gesagt, die Dinge, die beim ( vernünftigen und mit Sinn und Verstand gelebten SM ) passieren können, können auch in allen anderen Lebenssituationen eintreten.
Ergo ist ein "spezieller" Sicherheitskurs meiner Meinung nach definitiv ... naja ... völliger Unsinn.

Insofern bin ich mir wirklich nicht sicher, ob der Beitrag ernst gemeint ist, oder doch mit einem zwinkernden Auge *zwinker*
******uja Frau
6.959 Beiträge
******eSM:
Insofern bin ich mir wirklich nicht sicher, ob der Beitrag ernst gemeint ist, oder doch mit einem zwinkernden Auge

Ich glaube, vor allem beim
*****saz:
Pyrotechnikerzertifikat
könnte ein mehr oder weniger starkes Zucken des rechten Augenlids dabeigewesen sein. Oder war's doch das linke? *zwinker*

******eSM:
Insofern steht wohl außer Frage, dass möglichst jeder mal einen Erste-Hilfe-Kurs gemacht haben sollte und/oder selbigen auch mal auffrischen sollte.

Das ist ja so ein kategorischer Imperativ, dessen Umsetzung in der Realität leider bei den allermeisten zu wünschen übrig lässt. *floet* Aber ebenso, wie man vor einer Tropenreise gern allfällige Impfungen auffrischen lässt, ist es vielleicht nicht unangebracht, einen EHK zur Auffrischung zu belegen, bevor man sich daran macht, Sub zum ersten Mal in die Bewusstlosigkeit zu schicken. Zumal man auch einen "normalen" Kurs vermutlich mit etwas anderen Augen besucht, wenn man sich dabei speziell die möglichen BDSM-Notfälle vorstellt. Selektive Wahrnehmung und so. *zwinker*

*****d73:
Vor 2 Jahren hatten wir auch die Idee, einen speziellen Anfänger-Kurs für männliche Doms anzubieten. (…)
Auch hier keinerlei Resonanz.

Komischerweise sind unsere FemDom-Workshops (okay, waren bisher nur zwei) gut besucht mit Top-Resonanz, so dass wir diese weiter machen werden.

Und was sagt uns das, liebe Männer? *ggg*
*********aoten Paar
274 Beiträge
Bis jetzt haben wir Bondage Workshops besucht, in denen auf Sicherheitsaspekte hingewiesen wurde.
Es gibt einiges an Sicherheitsinformation im Netz. Was natürlich einen Erstehilfekurs im Bereich BDSM nicht ersetzen kann. Leider haben wir so etwas bis jetzt nicht gefunden.
Aus der Szene kennen wir Krankenschwestern und Rettungssanitäter, die uns sehr gute Tipps gegeben haben.

Zum Glück haben wir bis jetzt keine Unfälle gehabt.
Eine Schulung wäre gut.

JJ68
*****saz Mann
1.246 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
******eSM:
eine "Sicherheitsfortbildung für BDSM" halte ich für mindestens ebenso unsinnig und lächerlich wie eine Sicherheitsfortbildung fürs Kuchenbacken, Fahrradfahren, Briefmarkensammeln, Kaninchenzüchten oder Hemdenbügeln.

Mit dem Unterschied, dass beim Kuchenbacken höchstens der Kuchen verbrannt wird und beim Briefmarkensammeln kein Risiko besteht. Wir aber schneiden den Subs die Haut auf, würgen sie, nehmen ihnen jede Orientierung, blockieren die Blutzufuhr zum Hirn bis zur Bewusstlosigkeit, beschmieren sie mit Brennbarem, zünden sie an, stechen Nadeln in ihr Fleisch, schlagen zu - und du bist so naiv zu glauben, das hätte irgendjemand einfach so im Griff, wenn was richtig schief läuft? *schiefguck*

Selbstverständlich war "Pyrotechnik" nicht ganz ernst gemeint. *roll*

Ergo ist ein "spezieller" Sicherheitskurs meiner Meinung nach definitiv ... naja ... völliger Unsinn.

Da bin ich aber froh, dass du
a) "nur" Sub bist und leicht reden kannst, weil
b) dein Top auf Workshops zur fortgeschrittenen Atemkontrolle verzichten kann, da er den Allzweckkurs ja Annotobak mal für den Mofa-Führerschein gemacht hat. War auch total überflüssig. Denn beim Mofa "sind aber im Wesentlichen auch keine anderen Risiken, als im normalen Stino-Leben" mit dem Fahrrad auch. Also braucht kein Mensch solchen Unsinn.

Siehst du: Das war Ironie.
****000 Mann
19.049 Beiträge
*****d73:
Erste-Hilfe-Kurs speziell für SMler

schade, dass das bei euch nicht geklappt hat.

Ich habe einen solchen besucht, vor ca 3 Jahren im Dark Secrets in Hildesheim. War ein gut 8 Stündiges Seminar, kostete irgendwas um die 25€. War regelrecht überlaufen. Rappelvoll.

Prinzipiell geht das also. Leider gibt's den Anbieter wohl nicht mehr, der das damals durchgeführt hat.
******ung Mann
6.669 Beiträge
Gruppen-Mod 
Erster-Hilfe-Kurs der DLRG mit echt gut ausgebildeten Ausbildern: 30 - 40 Euro.
Erster-Hilfe-Kurs als BDSM-Workshop: beginnt bei 80 Euro.

Einmal mit gemacht - aus Neugierde...nur Quatsch...
Ein Mensch, der selbst kaum den normalen EHK bestehen würde hält 2 Stunden eine kleine Rede, macht an einer Schaufensterpuppe grob vor wo man bei einer HLW ansetzen muss und zeigt, wie man eine Beatmungsmaske aufsetzt...das wars.

Ziemlicher Blödsinn wie ich finde...

WENN sowas schon gemacht wird - dann sollte derjenige Ahnung haben.

Ein normaler EHK ist jetzt auch nicht der Bringer...
Aber was hält einen davon ab den Rettungsschwimmer in Silber zu machen?
Das sind ein paar Tage im Schwimmbad - und im Sommer ist man da doch eh gerne und im Winter gibts auch schlimmeres.

Oder - warum macht man keinen Bergretter (andere Gegend aber halt auch machbar)?

Die Kosten SIND erschwinglich - und gerade bei sowas wie Bergretter oder Rettungsschwimmer kann man übrigens wenn man das ordentlich plant auch als Hartz-IV ohne große Eigenleistung raus kommen...

Es gibt ewig viele Beschäftigungen in der Freizeit wo man eine ausreichende medizinische Weiterbildung erhält...

Techniken wie....
...jemanden hauen - sollte man ohnehin üben.
Und was die Atemkontrolle betrifft - von "echter" Atemkontrolle bis hin zum würgen...da sollte man sich auch von Profis beraten lassen...und damit meine ich nicht uns Hanseln hier im JOY oder andere BDSMler sondern Menschen, die mit sowas mehr zu tun haben als der durchschnittliche Würger im BDSM...
Wenn man da nämlich mit solchen Menschen in Verbindung kommt und wenn man von denen lernt...dann zeigen die einem - das ist etwas ganz automatisches - auch wie man mit der Bewusstlosigkeit umgeht und was zu tun ist...

Mich selbst interessiert Bondage jetzt nicht so - deshalb besuch ich da auch keine Workshops zu...

Aber alles andere...denke ich mal...muss man nicht durch nen Workshop "lernen" sondern ist besser beraten es "privat" zu lernen...manche eher speziellen Dinge wie vielleicht die Bull ausgenommen - wobei auch die regional bedingt vielleicht durchaus "von privat" eher effektiver vermittelt werden könnte...weiß nich...

Unterm Strich bleibt bei mir:
Wenn ich den Stierkampf lernen will dann geh ich zu nem ausgewachsenem Torero und nicht zu einem leidenschaftlichem Steak-Esser....
****000 Mann
19.049 Beiträge
******ung:
Einmal mit gemacht - aus Neugierde...nur Quatsch...

Pech gehabt mit dem Anbieter

******ung:
WENN sowas schon gemacht wird - dann sollte derjenige Ahnung haben.

Der Kurs damals im Dark Secrets wurde von einem Menschen gemacht, der davon lebt, als Trainer diese Ersthelfer-Kurse zu geben, z.B. in Firmen.

Er hat dann den "normalen" Kurs angereichert mit BDSM-Themen, z.B. mögliche Schädigungen beim Bondage udn was zu tun ist - deshalb war das ganze dann ein paar Stunden länger als der normale Standard-Kurs. Und er hat alle möglichen und unmöglichen Fragen beantwortet.

******ung:
ausgewachsenem Torero

siehe oben ...
*****saz Mann
1.246 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ich bezweifle ja, dass ein nennenswerter Anteil außerhalb von Kursen, Seminaren und Workshops bereit wäre, sich so kundig zu machen, wie Forderung das wünscht. Dagegen ist mein Ansatz, dass es besser ist, die Leute lernen überhaupt, im richtigen Moment gleich die Rettung zu rufen oder sie lernen zumindest etwas, das sie anwenden können, bis professionelle Hilfe anrückt.

Ich gebe mich da keinen Illusionen hin, dass ein EHK nun nach neun Einheiten reihenweise Meister entlässt. Es hatte ja auch jeder viele Jahre Deutsch in der Schule, aber in Perfektion beherrscht es hier nur eine Handvoll.
******eSM Frau
1.691 Beiträge
Wir aber schneiden den Subs die Haut auf, würgen sie, nehmen ihnen jede Orientierung, blockieren die Blutzufuhr zum Hirn bis zur Bewusstlosigkeit, beschmieren sie mit Brennbarem, zünden sie an, stechen Nadeln in ihr Fleisch, schlagen zu

Nunja, da gebe ich Dir allerdings Recht.
Wo dann eben der gesunde Menschenverstand komplett aussetzt ( unter dem Deckmäntelchen von Edgeplay und/oder RACK ) ... ist definitiv wirklich eine Sicherheitsfortbildung von Nöten - und wahrscheinlich noch ein paar Fortbildungen und andere Beratungen mehr.
Unbedingt sogar !
*happy*
Nur die Harten kommen in den Garten - oder ganz nach dem Motto :
Ich hau mal lustig alles in Stücke, weiß aber dann wenigstens, wie ich es wieder zusammensetze !
******uja Frau
6.959 Beiträge
******eSM:
Wo dann eben der gesunde Menschenverstand komplett aussetzt ( unter dem Deckmäntelchen von Edgeplay und/oder RACK ) ... ist definitiv wirklich eine Sicherheitsfortbildung von Nöten - und wahrscheinlich noch ein paar Fortbildungen und andere Beratungen mehr.

Kein Cutting?
Keine Atemkontrolle?
Kein Mindfuck?
Kein Würgen?
Keine Brennpaste?
Kein Nadeln?
Keine Schläge?

Edgeplay
*nixweiss*
******eSM Frau
1.691 Beiträge
Ich denke, es gibt solches ... und solches Edgeplay - oder nicht ?

Ich kann mich auch als Fleischesser bezeichnen, wenn ich keine 8 blutige Steaks täglich verschlinge.
Oder anders gesagt, ich bin kein Vegetarier, wenn ich nur ein Schnitzel esse, weil ich Appetit darauf habe...

Wenn jedoch wirklich alles ( auch extrem lebensgefährliches ) im Edgeplay als völlig ok bezeichnet wird und damit "entschuldigt" wird, man betreibe doch Edgeplay, was solls - dann sehe ich es wohl etwas anders.

Für mich gibts noch einen Unterschied zwischen gesundem Menschenverstand und Unverantwortlichkeit.
Mehr habe ich damit nicht sagen wollen und auch nicht gesagt.

Sollte ich damit falsch liegen, bitte ich um Info. Dann wäre ich tatsächlich hier in der Gruppe falsch *nixweiss*
**********urple Paar
7.745 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wer sagt denn dass ...
... das Edgeplay per se gefãhrlich sein muss?

Yolabruja :
justineSM:
Wo dann eben der gesunde Menschenverstand komplett aussetzt ( unter dem Deckmäntelchen von Edgeplay und/oder RACK ) ... ist definitiv wirklich eine Sicherheitsfortbildung von Nöten - und wahrscheinlich noch ein paar Fortbildungen und andere Beratungen mehr.

Kein Cutting?

Kein Cutting?
Keine Atemkontrolle?
Kein Mindfuck?
Kein Würgen?
Keine Brennpaste?
Kein Nadeln?
Keine Schläge?

All das kann doch unter beherrschbaren Bedingungen passieren, im Einklang mit dem gesunden Menschenverstand!

Auch der Chirurg wird möglichst beherrschbare Bedingungen schaffen bevor er dir den Bauch aufschneidet. Er sollte genau wissen was er tut und die Risiken kennen, sein Handwerk beherrschen. Das ist eine ganz legitime Förderung und Voraussetzung ... für mich auch im BDSM-Bereich und vor Allem beim "Spiel" im Grenzbereich.

LG BoP (m)
****i2
11.692 Beiträge
JOY-Team 
******eSM:
Für mich gibts noch einen Unterschied zwischen gesundem Menschenverstand und Unverantwortlichkeit.
Mehr habe ich damit nicht sagen wollen und auch nicht gesagt.

Es ist alles andere als gegen den gesunden Menschenverstand, wenn man sich Nadeln unter die Haut sticht oder in die Haut schneidet. Und auch intensivere Schläge oder Orientierungslosigkeit herstellen sind vollkommen in Ordnung. Das alles aber natürlich dann, wenn man weiss, was man tut.

Du widersprichst dir daher, wenn du einerseits behauptest, diese Dinge seien sehr gefährlich, aber gleichzeitig findest, sich in diesen Bereichen weiterzubilden sei lächerlich.

Jedenfalls mag ich Kurse, die im BDSM-Kontext angeboten werden. Da diese aber eher selten sind, muss man wohl oft aufandere Kurse ausweichen? Das Wissen, das man da erlangt, ist aber sowieso nützlich. Egal ob BDSM oder nicht.
********er75 Mann
6.899 Beiträge
******eSM:
Für mich gibts noch einen Unterschied zwischen gesundem Menschenverstand und Unverantwortlichkeit.

Den gibt es zweifellos. Aber die Grenze ist nun mal nicht eindeutig festgelegt.
Wir sind hier in der Edgeplay Gruppe, die meisten, hier besprochenen Praktiken, sei es SM oder D/s, werden in den anderen Foren hier als "krank" und "unverantwortlich" angesehene. Das war einer der Hauptgründe für die Gründung dieser Gruppe.*zwinker*

******eSM:
Wenn jedoch wirklich alles ( auch extrem lebensgefährliches ) im Edgeplay als völlig ok bezeichnet wird und damit "entschuldigt" wird, man betreibe doch Edgeplay, was solls - dann sehe ich es wohl etwas anders.

Wer bestimmt denn, was "extrem lebensgefährlich" und was noch im Bereich tolerierbaren Risikos ist? Das ist eine Entscheidung, die, meines Erachtens, gerade im Extrembereich, die Beteiligten jedes Mal aufs neue für sich selbst treffen müssen.
Hier, in diesem Thread, jedenfalls geht es explizit darum, die Risiken zu minimieren, die man eingeht, wenn man bestimmte Praktiken ausüben möchte.

Weitere Grundsatzdiskussionen zu Edgeplay und gesundem Menschenverstand bitten wir, gemäß Gruppenbeschreibung nicht in diesem Thread zu führen.
Vielleicht möchte ja jemand einen Thread zu diesem sehr interessanten Thema im Bereich Edgeplay: Grundsätzliches erstellen?

Und nun bitte wieder *zumthema*
*****saz:
1. Wie schätzt Ihr den Bedarf an Fortbildungen in unseren Risikothemen bei anderen und bei Euch selbst ein?
2. Bildet Ihr Euch im BDSM und speziell unter Sicherheitsaspekten fort? Shibari-Unterricht, Segelschein, Pyrotechnikerzertifikat?
3. Wenn ja: Besucht Ihr dazu auf die Szene ausgerichtete Seminare und/oder
4. belegt Ihr eher Kurse für die Allgemeinheit, wie sie vom DRK u.ä. Organisationen angeboten werden?
5. Welche Erfahrungen habt Ihr dort oder danach mit dem Wissen gemacht?

Heartdiver
Mod Team
Ich kenne eine Chirurgen mit dem ich im Regelmäßigem Austausch stehe,der weiß was machbar,oder *nono* ist,zudem habe ich einen Kumpel der nach einem Motorrad Unfall fast 2 Jahre im KH gelegen hat,der kennt sich seitdem Suuuper aus mit Schmerzpunkten *ja*
Jedes Jahr ein Workshop über Atem Reduktion,das wars und reicht dann auch für mich.
********er75 Mann
6.899 Beiträge
Heartdiver Privat
Für meine extremen Tauchgänge und Expeditionen, sowie für meine Tätigkeit als Tauchlehrer hab ich spezielle EHM- und auch medizinische Kuse für fortgeschritten Maßnahmen besucht und muss auch alle 2 Jahre entsprechende Auffrischungskuse und Fortbildungen nachweisen.
Sehr gut für den BDSM Bereich sind hieraus Beatmungsmassnahmen und Diagnostik für Hypoxie und auch Behandlung und Diagnostik von CO2-Intoxikation, also von Szenarien, die auch bei Atemreduktion auftreten können. Hier ist auch praktisch, dass ich über Nofallsauerstoffsysteme mit Beatmungsbeutel und Demandsystemen verfüge.
Vom Tauchen auch sehr gut übertragbar sind Totraum-Betrachtungen und Pendelatmungsszenarien, was im Vorfeld schon zur Unfallvermeidung beiträgt.

Durch meine San-Ausbildung bei der BW kann ich auch Zugänge legen, was ermöglicht einen Zugang zu sichern, falls vor dem Eintreffen des NRW der Kreislauf kollabieren sollte.

Sehr gut sind auch erweiterte Medizinkurse für Einhandsegler. Hier werden auch für extremere Situationen Praktiken und sehr gute Tips gegeben.

Grundsätzlich hoffen wir alle, dass nie der Ernstfall eintritt, aber wenn es mal der Fall ist, dann möchte ich für mich und meine Sub die Sicherheit haben, dass ich weiß was zu tun ist und dass ich die richtigen Hilfsmittel parat habe.

Im Bereich BDSM habe ich mehrere Workshops zu den Themen Atemreduktion, Bastonade, Dehnung, Nadeln, Klinik und allgemeinen Schlagtechniken besucht.
*******rion Mann
14.645 Beiträge
Das Sicherheit bei BDSM ein Thema ist
kann man regelmäßig gerichtsmedizinischen Fachpublikationen entnehmen. Ob es die phantasievolle Selbstfesslung mit ungewollter Strangulation ist, die Nervenschäden durch elastische oder zu dünne und falsch angelegte Bondagesseile oder die Frau die ihren gefesselten Mann mittels einer Halsschlinge am Deckenhacken fesselte der nach dem seine Herrin einen Schlaganfall bekam keine Möglichkeit hatte sich selbst zu befreien noch seine Frau zu helfen... Illustre Begebenheiten tragen dazu bei diese Journale anzureichern mit bemerkenswerten und ebenso tragischen Geschichten.

Sicherheit ist ein Thema im Bereich BDSM und es ist sinnvoll sich damit zu beschäftigen, jeder der ein wenig darüber nachdenkt wird das nachvollziehen können. Alberne Vergleiche mit dem Backen von Kuchen sind in dem Zusammenhang ledigliche Offebarungen von Gedankenlosigkeit und Unreife.
*******rion Mann
14.645 Beiträge
1. Wie schätzt Ihr den Bedarf an Fortbildungen in unseren Risikothemen bei anderen und bei Euch selbst ein?
Groß.
Gerade weil im Internet viele gefährliche Aktivitäten abgebildet werden die sehr schnell zum Schaden von Organen führen können (z. B. brutale Schläge mit Fäusten, Schlaginstrumente mit zuviel Masse, Schuhe die in die Hoden treten) Viele dieser Aktivitäten sind gestellt und nicht echt. Leider sind sie oft so täuschend gut visuell umgesetzt das sie dazu verleiten das gesehene nachzumachen. Das geht dann leider oft schief.
Ich habe mehrere Workshops mit der Thematik sichere Bondage gemacht und war erstaunt wie unsicher Seile verwendet werden und wie wenig Gedanken sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die Folgen von Bondage gemacht haben die z. B. auf Nerven drückt.

2. Bildet Ihr Euch im BDSM und speziell unter Sicherheitsaspekten fort? Shibari-Unterricht, Segelschein, Pyrotechnikerzertifikat?
Nein, bisher habe ich nur anderen Wissen vermittelt und nur eingeschränkt auf die Themen mit denen ich mich auskenne.

3. Wenn ja: Besucht Ihr dazu auf die Szene ausgerichtete Seminare und/oder
4. belegt Ihr eher Kurse für die Allgemeinheit, wie sie vom DRK u.ä. Organisationen angeboten werden?
Ja, spezielle Seminare, das habe ich vor langer Zeit gemacht bevor ich mich praktisch mit BDSM beschäftigt habe.

5. Welche Erfahrungen habt Ihr dort oder danach mit dem Wissen gemacht?
Sehr gute - man lernt wie man Spielpartner nicht gefährdet und man wird dafür sensibilisiert an die potentiellen Risiken zu denken bevor man eine Idee in eine Handlung umsetzt. Das ist sehr sinnvoll.
********chaf Mann
7.951 Beiträge
JOY-Angels 
Also, ich bin da ganz pragmatisch und sage einfach, egal worum es geht: Vorbereitung ist die halbe Miete. *g*

Ich hasse es, schlecht vorbereitet zu sein. Da werde ich richtig ungenießbar. Aber sowas von! *freundchen*
Aus diesem Grund bereite ich mich immer so gut wie es auch nur irgend geht vor. Egal, worum es geht.

Das gilt dann selbstverständlich auch für BDSM.

Aus diesem Grund kann ich guten Gewissens grundsätzlich immer sagen: "Ich weiß, was ich tue".
Weil ich mich informiert haben werde. Und zwar nicht irgendwie informiert, sondern nun einmal so gut wie möglich! Ohne Wenn, und ohne Aber.

Wenn ich also:

• Bondage mache, dann habe ich garantiert einen Workshop mitgemacht, der die Sicherheitsaspekte erschöpfend besprach.

• Jemanden schlage, dann habe ich garantiert schon kräftig mit dem Schlagwerkzeug geübt und mich hinreichend informiert, wo ich besser nichts treffen sollte, sowie wie ich das hinbekomme.

• Ins Edgeplay gehe, dann habe ich garantiert einen Erste-Hilfe-Kurs zeitnah gemacht.

• Etwas Neues ausprobiere (aktiv wie passiv!), dann weiß ich vorher mehr als genug darüber, welche Gefahren es gibt und wie wir diese eliminieren können.

Kurz gesagt: JA, ich bilde mich fort diesbezüglich. Jederzeit. Immerdar.
Es gehört für mich zu einer guten Vorbereitung einfach dazu.
das liest sich ja Prima und Vorbereitung ist bestimmt nicht das schlechteste,aber so verbinde ich da mehr ein abarbeiten der Vorstellungen und das wenig emotional sondern eher pragmatisch,handwerklich.
Und ich habe die Erfahrung gemacht,egal ob 10 mal durchgespielt,irgendwas ist immer anders als man denkt,von daher weiß ich was ich tue aber nie wann und womit.Mein BDSM lebt von der Spontanität und umfasst auch mal das spontane sich auf eine neue Situation einzulassen.
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