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Mindplay / Mindgames / Psychospiel

******a_W Frau
1.836 Beiträge
Themenersteller 
Mindplay / Mindgames / Psychospiel
Vor einer Weile hatte ich ein interessantes Gespräch über das sogenannte Mindplay. Nicht jeder kann damit etwas anfangen oder dem etwas abgewinnen. Daher frage ich mal neugierig in die Runde: Was haltet ihr davon? Habt ihr das schon gemacht? Und vor allem interessiert mich, ob ihr Mindplay überhaupt als Edgeplay ansehen würdet.

Da es keine allgemeingültige Definition von Mindplay gibt, hier mal eine Erklärung, was ich persönlich unter Mindplay verstehe:
Beim Mindplay wird mit der Phantasie von Sub gespielt. Es geht darum eine Situation zu erschaffen, in welcher Sub nicht mehr unterscheiden kann was real und was eingebildet ist. Dabei kann mit Lügen, Simulationen, Sinnesentzug, eingeweihten Dritten und auch Emotionen wie Angst und Erwartungen gespielt werden.

Um mal ein Beispiel zur Veranschaulichung zu nennen: Ein bestimmtes Szenario wird vorgegeben (z.B. Vorführung), dann werden die Augen verbunden, Sub wird fixiert, es wird nun angekündigt, dass ein Fremder ein Nadelrad benutzen wird, stattdessen, benutzt Top (und kein Fremder) eine Feder. (Dieses Beispiel ist jetzt bewusst recht harmlos gewählt und kann beliebig mit anderen Szenarien, Werkzeugen etc ausgetauscht werden.)

Ich bin gespannt auf eure Ansichten dazu.
Da es Bestandteil von BDSM ist,ist es auch Bestandteil dieser Gruppe als Thema allgemein
Nur "fürchte"ich das ich mit meinem Edgeplay Kopf eher Jemanden in Sicherheit wiegen würde und dann der Kumpel mit der Nagelrolle den Raum betritt und loslegt.
Das was du beschrieben hast ist eher das Szenario wenn ich Jemanden verspreche Ihm 5 Euro zu geben wenn er für mich tanzt und nachher sage haha angelogen Du bekommst 20 von mir.
******a_W Frau
1.836 Beiträge
Themenersteller 
Vielleicht habe ich mich da durch mein harmloses Beispiel missverständlich ausgedrückt.
Es kann auch ein komplett anderes Szenario sein und statt der Feder wird das Messer gezückt und es werden Fremde dazugeholt, die "was auch immer" machen. Es geht (mir) beim Mindplay nicht darum, etwas Besseres zum Schluss zu bekommen, sondern um diesen Kick, nicht mehr unterscheiden zu können, was passiert/passieren wird, was überhaupt noch real ist. Es ist ein nicht zu unterschätzender Einfluss auf Körper und Psyche, wenn etwas angekündigt wird und dann etwas komplett anderes erfolgt. Diese Diskrepanz von Erwartung und dem Tatsächlichen (Kerze wird angekündigt - Eiswürfel folgt) kann sehr viel bewirken.
Wir hatten hier mal das Thema Angstspiele
Musste mal im Archiv schauen,da waren einige Beiträge die das dann besser treffen.
Ich denke das auch Eiswürfel oder Kerze kein Edgeplay sind was die Psyche schädigt.
dann schon eher Kugelschreiber oder Skalpell,wenn man es gut macht,das hat bestimmt Einfluss auf den Körper,wenigstens für die nächsten 14 Tage,aber auf die Psyche?,der eine wird sagen ja der andere packt das weg und trägt es mit Stolz.
Gewissheit versa Ungewissheit
das ist für mich Einstieg in " mind games ", die konkrete Praktik ist dabei ggf von der Vorerfahrungshorizont recht stark geprägt.

Beispiel....Sie hat mit Heparinsalbe schon mal 3 Wochen hantieren müssen damit sie wieder ganz normal sitzen kann.....Und bei einem Ersttreffen mit mir bitte ich Sie beiläufig die zwei Stöckchen doch freundlicherweise mit zu nehmen, während wir auf die Tür zu gehen. .. ich hatte den Bambus- als auch eine wirklich gemeine Haselnusdrute ganz zufällig seitlich auf einer Fensterbank auf dem Weg zum Eingang platziert...

Ihr ja, Herr kam als Antwort sehr verhalten über ihre Lippen....

btw....Die Stöckchen kamen nicht zur Anwendung...Nur in ihrer Vorstellung waren sie präsent...
das reicht mir...

und mir fällt das ein oder andere heute nicht ein, womit ich mein Gegenüber etwas aus der Fassung bringen kann, ohne gross zu handeln....
mist textgenerator
und mir fällt das ein oder andere heute noch ein,
*****uns Mann
4.072 Beiträge
@****cca

Was haltet ihr davon?

Viel. – Es ist ganz zentrales Thema meiner Vorstellung von BDSM, weil alles im Kopf beginnt und sich dort zusammensetzt. Und der Horizont und das Erleben dort ist grenzenlos.


Und vor allem interessiert mich, ob ihr Mindplay überhaupt als Edgeplay ansehen würdet.

Mir ist niemand bekannt, der in seinem Gedankenpalast keinen geheimen Giftschrank zu stehen hätte. Und wenn darin herumgerührt wird, dann klopft auch ganz schnell grenzwertiges an die Tür – das liegt nunmal in der Natur der Sache.
******147 Frau
500 Beiträge
Ich kann mir in Gedanken sehr gut vorstellen, dass es Dinge geben würde, die für mich arg grenzwertig wären, bloß weil man sie vorher angekündigt hat... wenn man verbundene Augen hat und fest etwas erwartet, dann wird man das auch spüren, selbst wenn etwas harmloseres passiert.

Es kommt vermutlich auf das Szenario an, ob das jetzt "Edgeplay" ist, aber da psychische Schäden schlimmer sein können als körperliche, denke ich, dass es bei empfindsamen Charakteren da durchaus eine Gefahr gibt.

Noch dazu, da ich es mit 12 Jahren schon mal geschafft hatte, allein aufgrund meiner Vorstellungskraft ohnmächtig zu werden... *lach*
*******dor Mann
6.050 Beiträge
@EP
Was haltet ihr davon?

Im Kleinen: eine nette Verstärkung von Reizen. Klassisch ist tatsächlich das Nadelrad bei verbundenen Augen, das sich von der Qualität her schneidend anfühlen kann. Oder das Einführen von Gegenständen, ohne das Bottom weiss, warum es sich handelt.
Im Grossen: dann doch lieber Rollenspiele oder tatsächliche Fremdbenutzung mit Blick in die Augen der Gefährtin (wenn es denn meines wäre ...).
*******ster Mann
1.763 Beiträge
In Deinen Beispielen ist die Lüge das Wesentliche. Ich würde das selbst dann noch für Edgeplay halten, wenn es nur um die Getränkewahl beim Abendessen ginge und ich würde es für mich eher ablehnen.
Entweder ich sage etwas an und dann ist das auch verlässlich oder ich bin spontan und willkürlich. Das ist dann auch verlässlich. Ist beides o.k. Die nachhaltige Demontage von Vertrauensgundlagen halte ich für unnötig und nachteilig.
Ich hab solchen Blödsinn aber früher gemacht.
*******dor Mann
6.050 Beiträge
...
Nicht zwangsläufig Lüge, oder? Ungewissheit im Kleinen allein reicht doch schon aus.
Aber es trifft bei den "Grossen" Dingen die Sache ganz gut.
Accessories & Arts
*********etish Mann
2.382 Beiträge
Lügen ... @Katernoster
Nein, es müssen nicht unbedingt "Lügen" sein, die in den geschilderten Beispielen zu einem Mindfuck führen. Man kann Erwartungen bei der Sub auch ohne "falsche Worte"/Lügen schüren. Ein Beispiel aus einer Session mit meiner Hure:
Ich habe eigens für manche Sessions einen Soundtrack, bestehend aus Musik und Ambient-Geräuschen zusammengestellt. Er geht ca 1,5 Stunden. Darin kommt ein fieses, schrill kratzendes Geräusch vor. Wie ein Messer, das auf Eisen gewetzt wird. VOR der Session, sah meine Hure einen Teil des Equipements "zufällig" auf dem Tisch liegen. Unter anderem ein scharfes Messer. Danach wurden ihre Augen verbunden. Ich liess meine Soundcollage laufen. Als es zu der besagten Stelle kam, strich ich mit einem ZAHNSTOCHER über ihre Haut.

Sie dachte, ich schnibbel sie auf mit dem Messer!

Das waren von mir provozierte, tiefe Empfindungen. Wenn sie zu der Zeit gewusst hätte, dass es ein Zahnstocher ist, wäre sie mir vermutlich vor Lachen in Ohnmacht gefallen ...

DAS ist in meinen Augen ein Teil von Mindfuck. Das ist Suggestion. Und hat Nichts mit einer Lüge zu tun.

Hendrik
******a_W Frau
1.836 Beiträge
Themenersteller 
Ich danke euch an dieser Stelle schon mal für eure interessanten Meinungen und hoffe, dass noch weitere folgen werden.

DAS ist in meinen Augen ein Teil von Mindfuck. Das ist Suggestion. Und hat Nichts mit einer Lüge zu tun.

Diese Formulierung ist für mich die Zutreffendste. Es geht nicht darum zu lügen, sondern mit einer Erwartungshaltung zu spielen.

Die Stöckchen kamen nicht zur Anwendung...Nur in ihrer Vorstellung waren sie präsent...
einen Teil des Equipements "zufällig" auf dem Tisch liegen.

Diese Beispiele zeigen meiner Meinung nach die Suggestion sehr deutlich. Meine Beispiele konnten das nicht so gut transportieren, wie ich nun feststelle.
*****uns Mann
4.072 Beiträge
@*********etish

… Ich liess meine Soundcollage laufen. Als es zu der besagten Stelle kam, strich ich mit einem ZAHNSTOCHER über ihre Haut. …

Sie dachte, ich schnibbel sie auf mit dem Messer!


Ein hübsches Beispiel.

Und nein, das ist keine Lüge, das war Manipulation par excellence - und zwar völlig legitime, frei nach Clausewitz;))

„Der Listige lässt denjenigen, welchen er betrügen will, die Irrtümer des Verstandes selbst begehen …“


Saubere Arbeit;)
*******ster Mann
1.763 Beiträge
Möglicherweise hatte ich nicht so recht verstanden, aber
wenn etwas angekündigt wird und dann etwas komplett anderes erfolgt
ist für mich, wenn es vom Ankündigenden bereits so geplant ist, eine Täuschung (eine Lüge) und ein Spiel mit enttäuschtem Vertrauen.
Diese Diskrepanz von Erwartung und dem Tatsächlichen [...] kann sehr viel bewirken
Und zwar, im schlimmsten Falle, mehr, als einem lieb ist.
Diese Erfahrung mußte ich jedenfalls wiederholt machen. Nicht schön.
Es ist sehr viel einfacher, Sub das Gefühl zu geben, keine Kontrolle mehr zu haben und nicht mehr zu wissen, was kommt. Nämlich einfach indem ich ihr die Kontrolle nehme, tue, was ich will und dazu ein paar Dinge mache, mit denen sie nicht rechnet. Und gleichzeitig kann ich ihr Vertrauen in vollem Umfang erhalten, indem ich ihr vorher zu verstehen gebe, daß jetzt meine Party angesagt ist und sie sich auf ein paar Neuigkeiten gefasst machen sollte.

Das Beispiel mit der Musik, den Klangeffekten und dem Zahnstocher hingegen finde ich ansprechend. Das rauschhafte Gefühl sich vermengender Realitäten kann sehr befreiend und beflügelnd sein. In diesem Beispiel wird aber auch kein Vertrauen beschädigt. Im Gegenteil. Wenn Sub nicht mehr weiß und wissen kann, wie rum sie gerade hängt, welche Narben sie nachher an sich sehen wird, weil sie nicht mehr weiß, was Klinge oder Zahnstocher ist, wenn sie nicht mehr weiß, wie viele Hände das gerade sind oder wessen Schwanz, ob die Kommentare der Zuschauer gerade sie meinen oder eine Andere, ob ihr Chef sie gerade an den Haaren hält oder von irgendwo zusieht und ob das ganze erst eine Stunde geht oder schon drei, das ist doch großartig. Da findet dann aber auch keine Täuschung statt, sondern großes Theater und das ist ein Unterschied, auch wenn der Apfel im Theater oft nur aus Pappmaché ist.
Das einzige Problem, das ich dann noch sehe - sowas ist eine verdammte Arbeit! Da wünscht man sich, man wäre jetzt Sub und dürfte im Seil hängen! Darf man aber nicht. Das hat man davon, wenn man seine Bikinifigur so vernachlässigt hat!

Ich halte es für sehr wichtig, die feine Unterscheidung zwischen Täuschung und Theater immer im Auge zu behalten.
*****uns Mann
4.072 Beiträge
Das einzige Problem, das ich dann noch sehe - sowas ist eine verdammte Arbeit!

Yep:)) - aber es ist wundervoll, wenn ein Plan aufgeht:)
*******dor Mann
6.050 Beiträge
...
Inwieweit sollte denn die - nun als angemessen und hilfreich identifizierten - Suggestionen gegenüber der Bottom im Nachhinein aufgedeckt werden?
Oder sind das sowieso nur Eintagsfliegen? Oder stellt sich ihre Wirkung auch beim zweiten Mal und Zweifel ein?
******a_W Frau
1.836 Beiträge
Themenersteller 
Das rauschhafte Gefühl sich vermengender Realitäten kann sehr befreiend und beflügelnd sein. In diesem Beispiel wird aber auch kein Vertrauen beschädigt. Im Gegenteil. Wenn Sub nicht mehr weiß und wissen kann, ....

Genau darum ging und geht es ja im Mindplay. Nichts Anderes habe ich versucht, im EP zu vermitteln.

Das einzige Problem, das ich dann noch sehe - sowas ist eine verdammte Arbeit! Da wünscht man sich, man wäre jetzt Sub ...

Ich würde auch nicht tauschen wollen *mrgreen*. Doch es soll ja Doms geben, die soetwas nicht als Arbeit ansehen, sondern als den ganz besonderen Kick und in der Erschaffung von Szenarios ihre volle Kreativität einsetzen. Der Gesprächspartner, den ich eingangs erwähnte, bezeichnet sich selber als Künstler, der es liebt mit dem Geist von Sub zu spielen, den Geist zu überlisten und auch zu manipulieren. Da Mindplay, zumindest aus meiner bisherigen Erfahrung, meist auch mit unterschwelligen Ängsten verbunden ist, sehe ich dieses auch als Edgeplay an. Win Mindplay kann auch immer schnell kippen, wenn Dinge getriggert werden, die vorher nicht bekannt oder Sub auch gar nicht bewusst waren, so dass sie nicht vorher kommuniziert werden konnten.

Meiner Meinung nach, muss es aber nicht immer das "große Theater" sein. Auch die subtilen Spielchen mit Erwartungen und die Unberechbarkeit von Dom, sind für mich im Mindplay zu verorten.
****_DS Frau
5.591 Beiträge
bei allem was Mindplay ausmacht..... steht doch imer am Anfang das Vertrauen.
Ich persönlich mag das mindplay, das mich komplett einlassen, überraschen, das Ziehen im bauch und besonders...... die Auflösung. Dieses tiefe Aufatmen. Nochmalige Fallenlasssen, noch mehr Vertrauen. und innerliche Schmunzeln später über die Spielfreude und die Mühe des Herrn. durchaus sehr respektvoll. Macht mich wohlig umfangen.

Allerdings habe ich solche Mindplays auch schon durchaus übergriffig erlebt. Dann wenn es an Tabus/Grenzen/hard limits ging... bei nicht vorhanden Vertrauen.
Beispiel:
Ich steh auf Cutting. so richtig. aber es ist sehr exclusiv. ergo kein Tabu aber vorbehalten für DEN Einen.

Ausgangsistuation:
ein neuer Spielpartner. Er wußte um das Cuting. Die Exclusivität.
Ich hänge mit verbundenn Augen an der Kette, Arme nach oben.... Spannung in der Luft. Das erste gemeinsame Spiel in fremder Umgebung.
Er hat mich schon geschlagen, ich bin "weich" geklopft. erschöpft, im Schmerz (unser Spiel war härter), trotzdem immer noch nicht in der Hingabe.... das loslassen fehlte noch....
Er geht in die Küche, ich höre diverse Geräuche. Mikrowelle, klappern, sonstwas.
Er kommt wieder, noch mehr Spannung. Am Oberschenkel ein stechender "schneidender" Schmerz. Gleichzeitig rinnt mir was warmes den Oberschenkel runter. Mein Zappeln, Empörung, das Gefühl geschnitten zu werden.
Dabei aber irgendwie..... etwas ist nicht stimmig am schmerz. Es ist anders. Ich spüre auch seine.... Aufregung? keine Ahnung.
Mir wird klar: es wird ein Cutting simuliert, was kein Cutting ist. Ich hab immer noch keine Ahnung WAS es ist.... aber ich bin sauer. Weil er versucht, mich im Kopf über Tabus zu ficken. Auch wenn er real mich gar nicht verletzt.... ich spüre nun deutlich, dass ich "heil" bin, KEIN Blut fließt.
Das empfinde ich übergriffig.

Ich weiß nicht mehr genau wie es aus ging. Aber ich sehe nach dem Abbinden, was er genutzt hatte (irgend so ein spitzes Ding, was aber niemals schneidn würde, einen warmgemachten Teebeutel, der als Blutersatz gelten solte, als er ihn am Oberschenkel ausdrückte). Ja nett, alles sehr kreativ. Gut.... nun war ich zu erfahren, zu schlau, vlt. handwerklich nicht gut umgesetzt.... und habe es gemerkt. spielt aber alles keine Rolle weil...

kein Vertrauen, es wird trotzdem als Tabubruch gefühlt. Als Grenzüberschreitung. Als Raum betreten, den ich ihm noch gar nicht geöffnet habe. Frech, unverschämt.

Ich habe nie weider mit ihm gespielt. kein Bock darauf. wollte ihm keinen Vertrauensvorschuß mehr entgegen bringen.

(dazu kam dann noch, dass er mich später noch ohne Kondom gefickt hatte, als ich fixiert war - ein absolutes Tabu für mich)

PS: er hielt sich für sehr fürsorglich, sah keine Grenzüberschreitungen... und kondomloser Sex... er hätte doch aufgepasst *grmpf

Fazit: mindplay nur bei Vertrauen. bei Vertrautheit. und bitte handwerklich gut gemacht!
******a_W Frau
1.836 Beiträge
Themenersteller 
Inwieweit sollte denn die - nun als angemessen und hilfreich identifizierten - Suggestionen gegenüber der Bottom im Nachhinein aufgedeckt werden?

Ich kann da jetzt nur für mich persönlich sprechen: Meiner Meinung nach sollte es gar nicht aufgedeckt werden. Das macht es für mich reizvoller. Nach einem für mich besonders intensiven Erlebnis, haben wir noch lange darüber gesprochen, was das in uns beiden ausgelöst hat. Und natürlich habe ich immer wieder versucht, herauszufinden, was genau ich da in jenem Moment auf meinem Körper gespürt hatte. Sein diabolisches Grinsen und die Antwort "Das wird wohl für immer ein Rätsel bleiben." hat mich rasend gemacht und trotzdem auch wieder gekickt. Sub muss nicht immer alles wissen *zwinker*
*****uns Mann
4.072 Beiträge
@*******dor

Inwieweit sollte denn die - nun als angemessen und hilfreich identifizierten - Suggestionen gegenüber der Bottom im Nachhinein aufgedeckt werden?

Hm, verhält sich das nicht ein wenig wie bei einem guten, raffinierten Witz, den muss man einer cleveren Frau hinterher auch nicht wirklich erklären – oder doch?;)


Oder sind das sowieso nur Eintagsfliegen? Oder stellt sich ihre Wirkung auch beim zweiten Mal und Zweifel ein?

Wiederholungen sind nie wirklich der Hit, es sei denn – Schock … Kopie besser als das Original.

Mal einen Fake einzubauen ist hübsch, finde ich … aber ständig (?) definitiv nein.

Unberechenbarkeit ist besser, weil Sub dann im eigenen Saft mehr zu denken und zu grübeln hat und das macht bekanntlich das Fleisch zarter.
*******a_R Frau
1.355 Beiträge
Will keine Täuschungen mehr
Als ich noch nicht im Thema BDSM war, hatte ich Jahrzehnten lang nur Fantasien. Nur selbst ausgedachte Szenarien, nichts Reales.

Jetzt, wo ich fast alles real erleben kann was ich mir wünsche, möchte ich es doch tatsächlich auch erleben! Und die Sachen, die nicht realisierbar sind, weil z.B. zu gefährlich, oder von denen ich zu viel Angst oder Bedenken habe, lieber lasse ich ganz weg als sie in einer Art Suggestion zu erleben.

Die Dinge, die aber schon durchaus realierbar sind, möchte ich nicht mehr vermissen oder stattdessen etwas Anderes als Ersatz von meinem Herrn bekommen. Sie sollen schon echt sein, und nicht nur sich so anfühlen.

Ich habe einfach zu lang und zu intensiv auf etwas Reales warten musste, um diese Enttäuschung der Suggestion mir noch annehmen zu wollen. Zu schmerzhaft für mich es sein könnte, nur so tun als ob. Schon wieder. Nein, danke.
Ist Mindplay eigentlich primär für devote Subs und weniger für rein masochistische Subs?
Weil das Suggerieren, Manipulieren, eine Situation für Sub unüberblickbar machen.. hat schon eine starke Machtkomponente, oder?

In Richtung eindeutiges Mindplay hab ich spontan nur eine Fantasie. In dieser wird mein Nogo von ungeschütztem Verkehr mit Fremden für mich vermeintlich eiskalt und mehrfach übergangen.
Ohne Auflösung ginge es in dem Fall nicht.
Und ohne enorme lange Vertrauensbasis ginge es auch währenddessen schief.

Allerdings kann ich Patricia irgendwie folgen, ist eher ein Bauchgefühl, aber da klingelt etwas bei ihren Worten.
Ich verstehe Patricia ganz gut
Der Kopf macht den Hunger
Aber satt macht nur wenn man etwas zu essen bekommt und nicht wenn einem versprochen wird das es etwas zu essen geben kann.
mit dem "geist " der sub spielen
ich handle ganz einfach willkürlich und in der Regel kennt mich "sub" ggf nach unserem ersten Treffen; vorher meist nur aus Beiträgen und mails.

Ich mag schon Über- raschungen und jemandem Flausen in den Kopf setzen ist ja nur möglich, wenn es den kopf auch gibt; daran ist das auch bisher nicht gescheitert.

Das ist einfach durch den Zulassungebereich gekenzeichnet ...was mir in den Sinn kommt, bzw Umsetzung
findet. In einem breiten Spektrum lässt sich gut kreativ eben der Kopf verdrehen, selbst wenn die tatsächliche Erfahrung nicht groß ist, Neugier aber dafür ausgeprägt , sehe ich auf der Grundlage von Erlebnishunger ein sehr schönes Spielfeld vor mir eröffnet und kann mit Ungewissheiten in ihrem Kopf
den gefangen nehmen....und daran hab ich Freude....Macht ausüben auf verschiedenen Ebenen.
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