Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Reizstrom
908 Mitglieder
zum Thema
Was hat euch dazu bewegt, eure Komfortzone zu verlassen?45
Ihr kennt es... es wird oft angeprangert hier : „Der/Die ist nur zu…
zum Thema
Grenzen verschieben - worin liegt der Reiz?149
Im Kontakt mit dominanten Menschen kommt eigentlich so gut wie immer…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Komfortzone verlassen - eigentlicher Sinn des Edgeplay?

*******e_S Frau
30.794 Beiträge
Karoline - privat
Ich habe mir nun auch Zeit gelassen, über das Thema nachzudenken.

Schlussendlich bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass ich meine Komfortzone verlasse, wenn ich Vertrauen verliere. Was immer dafür auch der Auslöser gewesen sein mag.

Mir ist bewusst, dass sich das am Anfang ziemlich banal liest. Doch nicht immer stehen Lust, Befriedigung, Schmerz oder Spaß im Vordergrund. Eins brauche ich für alles und das ist Vertrauen.
*****tyx Mann
154 Beiträge
Komfortzone oder Anker
Die Frage die sich mir dann stellt

*******e_S:
Schlussendlich bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass ich meine Komfortzone verlasse, wenn ich Vertrauen verliere. Was immer dafür auch der Auslöser gewesen sein mag.

ist, ob du dann deine Komfortzone verlässt oder den gesamten Anker verlierst. Ist mangelndes Vertrauen für dich eine Option im Sinne des angenommenen Nervenkitzels oder ist einfach alles ohne jeglichen Komfort was ohne Vertrauen geschehen könnte?
***ux:
"Nackte" Angst eben.
(Menschen sind so wunderschön, authentisch in diesem Moment.)
Allerdings dauert es eben auch aus dieser Verfassung wieder hinauszufinden. Sich eine Schutzschicht nach der anderen wieder anzulegen. Das kann ziemlich verwirrend sein. Ich persönlich brauche da Unterstützung.

Ja, die 'liebe' Angst.
Angstlust macht einen großen Kick im SM für mich aus.
Vielleicht, weil ich kaum einen anderen Zugang zur Furcht kenne.

Die Sache mit dem 'Hinausfinden' kommt mir auch sehr bekannt vor.
Es kommt vor, dass er mich nach einer reinen, intensiven Schlag-Session losbindet, an der Wand stehen lässt und raus geht, um zu rauchen oder was auch immer. Die Wahrscheinlichkeit, dass er mich genauso vorfindet, wie er mich zurückgelassen hat, ist enorm hoch. Mein Kopf ist dann absolut leergef**** - und das ganz ohne Sex *lach*.
Ich brauche dann ganz banale Anweisungen ("Zieh Dich an."/ "Hol den Wein."/ "Du darfst Dich setzen." etc.). Ich benötige Zeit, um mich wieder zusammen zu sammeln; eigenes Denken ist nicht möglich. Der Schwebezustand dauert einfach noch an.

***ux:
Beides aus dem gleichen Grund. Ich kenne mich da unten weit genug aus. Nur der Zugang zu diesen Zuständen durch BDSM ist neu. Aber so viel schöner und gesünder.

Das ist ja eine interessante Überlegung. Ich bin zum Beispiel völlig 'unbelastet'. Weder triggert mich etwas noch habe ich jemals irgendeinen anderen Zugang zur Dissoziation als durch unser SM erfahren.
Aber ich empfinde es ebenfalls wie Du als schön *g*.
*******e_S:
Schlussendlich bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass ich meine Komfortzone verlasse, wenn ich Vertrauen verliere.

Das ist ja mal eine neue Perspektive.
Darf ich fragen: Vertrauen...in wen? Dein Gegenüber?
******ark Frau
2.137 Beiträge
• Wie mittendrin?
Das ist so eine Konzentration auf ihn, auf seine Führung, gepaart mit Angst. Aber ich gehe weiter, weil er mich führt.

• Wie kurz danach?
Aufgekratzt, euphorisch, kuschel- und redebedürftig.


• Und wie nach einer Weile?
Gut, ich habe es geschafft.

Liebe Grüße

Dina
**********clave Paar
132 Beiträge
Ja, ich denke, das ist zum einen der Sinn
"Mich interessiert darüber hinaus aber auch, wie ihr das wahr nehmt. Wie fühlt ihr euch, wenn ihr die, eure Komfortzone verlasst?"

Die Frage ist für mich, wie fühle ich mich, wenn ich gezwungen werde meine Komfortzone zu verlassen.

Ich bin zuerst wütend, stocksauer, tobe, stampfe und teilweise brülle ich laut... Emotionsbündel pur.

Denn es gibt ja verschiedene Möglichkeiten diese gemütliche Zone zu verlassen.

Ich mache ein Beispiel: ich war überzeugte Flachschuhträgerin. Absätze und Highheels tragen nur (man möge mir diese Einstellung verzeihen, die habe schon mit der Muttermilch auf gesaugt) Blondinentussis mit Handtasche so groß, wie Weekender und so geschminkt, dass es staubt, wenn man sie berührt... Kurzum nicht das, womit ich etwas zu tun haben wollte.
Nun wollte plötzlich mein Herr: du trägst ab jetzt hohe Schuhe. Du übst das, bis die Absätze 12 cm sind.

Wuuuuuusch.... Mir flog alles um die Ohren... Komfortzone am A.... Ich war so wütend und so gedemütigt, das ich nur noch tobte, heulte, einen Thread eröffnete, argumentierte, Mails verfasste und keine Ruhe gab.
Nur die Ansage blieb.


"• Wie mittendrin?"
Hundeelend, ich konnte nicht schlafen, war unausstehlich, habe die Schuhe zum Fenster raus geworfen und das Handtuch fast hinterher. Ich musste gegen meine innere Einstellung kämpfen und die verändern. Ich sollte zu denen gehören...? Ich zog die Schuhe an und habe sie gehasst, jeder Spiegel hat mich verhöhnt. Jeder hat mich abfällig betrachtet, ich musste im Auto sitzen bleiben, weil die Kids sich so geschämt haben, wie ich mich selbst. Ich war am Boden zerstört und verzweifelt.


"• Wie kurz danach?"

Kurz danach war es auch nicht besser. Ich habe sie getragen mit tiefer Ablehnung. Mit dem Mut der Verzweiflung. Habe behauptet, es ist überwunden, weil ich gehorsam sein wollte, mir hat aber die innere Überzeugung gefehlt. Ich habe darüber gelesen, Frauen angeschaut mit solchen Schuhen (die gibt es hier praktisch nicht, was es auch nicht leichter gemacht hat)
Immer wieder ist das Thema hochgeblubbert und hat für Streit und emotionale Ausbrüchen gesorgt.

"• Und wie nach einer Weile?"

Nach einer laaaaangen Weile, viel Geduld bei meinem Herrn und viel Arbeit, Kampf und Hingabe passierte das Wunder und ich liebe meine hohen Schuhe (und meine Kids finden sie inzwischen auch ok) Der Orthopäde, der sie mir verbieten wollte, hat schnell und grinsend aufgegeben, als er merkte, mit welcher Begeisterung ich um meine Highheels kämpfte.

Es hat sich gelohnt, dieser Kampf. Ich bin innerlich dran gewachsen, habe Selbstbewusstsein getankt und ich nehme nur noch die bewundernden Blicke wahr, die mir so unendlich gut tun.... 😉 und den stolzen Blick meines Herrn, wenn ich freudestrahlend damit auf ihn zukomme.

Es ist Sinn des Edgeplay, denn ich wachse an meinen Aufgaben und Herausforderungen und das ist was mich kickt in fast allen Bereichen, wenn mein Innerstes zu brodeln beginnt und die Löwin zum Sprung ansetzt, um den schwierigsten Kampf zu gewinnen... Sich selbst zu besiegen für jemand anderen.

Esclave

Danke für das Thema!
******_22 Frau
11.325 Beiträge
Das mit den hohen Schuhen ist wirklich ein gutes Beispiel gewesen. Ich hab richtig mit dir mitgefühlt. Danke dafür *g*

Das vom Herrn geformt werden...ist nämlich nicht nur schön, sondern "tut auch weh". Es ist nichts anderes als ein ständiger innerer Kampf mit sich selbst.
Komfortzone...
noch vor ca. 3 Wochen habe ich geschrieben, dass ich gar nicht sicher sei, eine zu haben, bzw. die Überschreitung der Selben bekloppt sei.

Ich bin lernfähig.

Und ich habe heute gelernt, dass es Schmerzen "der anderen Art" gibt.

Weit außerhalb irgendwelcher von mir gewünschter Bereiche.

Merkwürdigerweise geht es mir nicht schlecht...

das Nachlassen von Schmerzen ist auch ein sehr begrüßenswerter Zustand.
********chaf Mann
7.959 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Puh, Novotna, du weißt es selbst doch sicher besser: Warte doch erstmal die nächsten 1-2 Tage ab. Erst dann ist das Adrenalin draußen. Und damit überhaupt erst eine zuverlässige Nachbetrachtung möglich. *ja*

Wobei ich nicht ausschließen mag, dass diese dann noch positiver ausfällt. *zwinker*

Bei mir jedenfalls ging es nach diesem beruflichen "Overkill" anschließend bislang ausschließlich positiv weiter! Seitdem ich da echt über meine Grenzen ging (gehen musste), wirkt alles danach wie gemalt und einfach. Faszinierend. *g*

Im Bereich BDSM verließ ich sie bislang nur sehr, sehr selten.
Es waren die bislang lustvollsten Momente meines Lebens. *floet*
******uja Frau
6.959 Beiträge
********chaf:
Puh, Novotna, du weißt es selbst doch sicher besser: Warte doch erstmal die nächsten 1-2 Tage ab. Erst dann ist das Adrenalin draußen. Und damit überhaupt erst eine zuverlässige Nachbetrachtung möglich. *ja*

Wobei ich nicht ausschließen mag, dass diese dann noch positiver ausfällt. *zwinker*

Sorry, wenn ich dir da widerspreche, schwarzschaf – aber so, wie https://www.joyclub.de/my/2599837.novotna.html sonst unterwegs ist, würde ich ihr dringend davon abraten, eine solche Grenzerfahrung mit ein paar Tagen Abstand bewusst umzuinterpretieren als "Eigentlich war's doch ziemlich geil".

Es gibt die Grenze hinter der Komfortzone, und es gibt die Grenze zum ernsthaft und womöglich dauerhaft schädlichen Bereich; dazwischen liegt ein mehr oder weniger ausgedehnter Graubereich. Nur, weil die Komfortzone so weit in jenen Graubereich hineinragt, bedeutet das nicht, dass auch die zweite Grenze unbeschränkt weit nach hinten verschoben werden kann. "Was mich nicht umbringt, macht mich härter" mag in vielen Fällen zutreffend sein; mit einer Lungenentzündung und abgefrorenen Gliedmaßen von einer Expedition auf den Nanga Parbat oder mit einer posttraumatischen Belastungsstörung aus dem Krieg zurückzukehren, würde ich aber nicht unbedingt als positive Auswirkung der Grenzerfahrung bezeichnen – auch wenn man zweifelsfrei noch lebt. *zwinker*
Neue Erfahrung...
was da gestern abging war im Grunde eine Fortführung unserer "Verhör-Rollenspiele"...

nur diesmal unter Beteiligung beider Männer...

die hinterher zusammen fröhlich zum *stammtisch* gefahren sind während ich es vorgezogen habe ins Bett zu kriechen... ich war aber ganz froh, alleine zu sein.

Nein, körperliche Schäden habe ich keine davon getragen - aber es sind die spurenlosen Spiele die am Ärgsten sind.
*********frau Frau
1.946 Beiträge
Mir geht es auch eher so ...
... dass mein BDSM eine Verlassen der Komfortzone darstellt. Mein Komfortzone ist das, was nur mit positiven Gefühlen belegt ist. Bildlich so, als stattete ich ein Sofa mit vielen weichen Kissen aus.

Das an der Grenze entlangfühlen (entlangführen), Erniedrigung, Schmerzen berühren meine Seele und bringen sie zum Schwingen. Da ich das nur in Nähe und Intimität wirklich erlebe (mich öffne), geht das ungemein tief. Und nein, ich will nicht pausenlos geschlagen und bearbeitet werden: Der Wechsel zwischen angenehm und tief in mich hineingreifend macht dann das Wachsen in eine Beziehung, das sich Nähern, das Erleben aus. Nur so kann für mich 24/7 sein, deshalb muss es für mich 24/7 sein.

Schön kann nur schön sein, weil es hässlich gibt. Ansonsten wäre schön farblos. Nur beides nebeneinander ist vollkommen.
Süß empfinde ich nur, weil es als Gegenpol sauer gibt. Gäbe es das nicht, wäre süß belanglos. Auch hier braucht es beides.
Ein Berg kann nur Berg sein, wenn er sich über das Tal erhebt. Keine Erhebung machte alles eben. Berg und Tal machen die Landschaft schön.

So wie ich fühle, sind Wechsel zwischen Komfortzone und Qual die Erfüllung - in der verbindenden Nähe.
**********ethil Mann
89 Beiträge
Komfortzone verlassen.....
Die Komfortzone meiner Partnerin kenne ich inzwischen sehr gut. Ich weiß was Sie erregt, Ihr Lust bereitet, Sie kickt oder demütigt und weiß was Sie aus Zuneigung zu mir erträgt um mich stolz und glücklich zu machen.

Stillstand ist der kleine Tod in meinen Augen, so als würde man immer dieselben Gerichte essen, immer wieder..... weil man ja weiß was einem schmeckt. So erfährt man aber nie was es sonst noch leckeres gibt!
Man bewegt sich halt innerhalb bekannter und sicherer Pfade.

Ich mag es unsere Speisekarte regelmäßig zu erweitern und zu verändern. Ich liebe den Blick in Ihren Augen der mich anschreit: "Ich hasse Dich". Wenn Sie dann später in meinen Armen liegt und wir darüber sprechen ist dieser Blick verschwunden und ich sehe Dankbarkeit, Vertrauen, Zuneigung und immer häufiger neu erlebte Lust.

Meine Partnerin hat mir Ihre Tabus und die alleinige Kontrolle geschenkt. Wir bewegen uns innerhalb der "Komfortzone" weil ich Ihre Lust genieße, aber immer häufiger verlassen wir die bekannten Pfade, erweitern unseren Horizont und suchen unseren Pfad über die Grenze..... und das ist eine schöne Erfahrung.

Schlussendlich bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass ich meine Komfortzone verlasse, wenn ich Vertrauen verliere. Was immer dafür auch der Auslöser gewesen sein mag.

Das trifft auf uns nicht zu. Nur weil Sie mir vertraut kann ich die "Komfortzone" mit Ihr verlassen. Vertrauen und die Abgabe der Kontrolle sind für uns der Weg heraus aus der "Komfortzone".

just my 2 cents
Tom aka Arthas
***_T Frau
6.807 Beiträge
Ich kann die Komfort-Zone auch nur mit Vertrauen verlassen.
Wenn ich da nicht Vertrauen könnte müsste ich abbrechen. Warum? Ich werde sowieso schon an etwas rangeführt, das ein leichtes Unwohlgefühl / Unbehagen in mir auslöst. Etwas wo ich mich nicht auf sicherem Terrain bewege. Wenn ich dann meiner "Krücke" die mich stützt - um bei dem Bild zu bleiben - auch nicht Vertrauen kann dass sie mich hält kann ich mich ja noch nicht mal ansatzweise darauf einlassen.

Ich für mich stelle fest, dass es für mich BDSM tatsächlich ausmacht an meinen Grenzen zu spielen.
Nicht immer, ich brauche auch eine "Verschnaufpause", ein ich kann mich auf meinen Partner einlassen, ich kann mich komplett fallen lassen, aber hin- und wieder muss ich durchaus an meine Grenzen geführt werden.
Baut es doch auch das Machtgefälle weiter aus.

Vielleicht geht es anderen anders und die brauchen ein noch höheres Unwohlgefühl um daran Spaß zu haben.

Wie heißt es so schön - BDSM ist bunt und jeder lebt sein eigenes.

LG
Tina
*schmetterling*
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.