Das Lügner-Paradoxon und ein Schauprozess
Die Fakten, soweit aus den hier öffentlich einsehbaren Quellen bekannt:
1. Novotna hat seit 7 Jahren eine noch andauernde Beziehung A (Partnerschaft, BDSM-Spielbeziehung, whatever) mit dem Bären.
2. Novotna ist danach eine noch andauernde Beziehung B (Freundschaft X Plus, Casual Sex Relationship, whatever) zum Specht eingegangen.
3. Novotna ist vor kurzem eine noch andauernde Beziehung C (Affäre, Fickfreundschaft, whatever) zum Musiker eingegangen.
4. Der Bär fährt für 14 Tage weg und sagt zu Novotna laut
Edgeplay: Edgeplay Erfahrungsberichte - Gruppenintern:
„Musiker ist die nächsten 14 Tage Dein Ansprechpartner…“
Novotna antwortet: „Okay – wie weit gehen seine Rechte?“ Und schiebt hinterher: „Und hat mich mal wer gefragt, ob ich das will?“
Eine rhetorische Frage aus dem D/S-Handbuch.
Es gibt folglich auch keinen Disput, sondern sie lässt sich darauf ein mit den Worten: „Okay, nehmen wir mal an, Du hättest irgendein Recht an mir… WIE weit gehen jetzt für die nächsten 14 Tagen die Rechte vom Musiker???“ Die Antwort des Bären ist gemäß Handbuch: „Wirst Du schon merken..“
So weit so bekannt und üblich. Das ist Alltag im BDSM-Land auf dem Gebiet von Fremdbenutzung und Verleih.
5. Novotna stiefelt zum Musiker. Freiwillig.
6. Novotna und Musiker machen mit ihrer BDSM/Sex-Kiste weiter.
So weit die Fakten.
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Nun stellt Novotna infrage, ob Bär und Musiker sie getäuscht haben und ihre C-Beziehung das Ergebnis einer Manipulation aus der A-Beziehung heraus ist. Als nächstes käme die Frage, wie die B-Beziehung in ein paranoides Gebäude passen würde, das man für sie errichtete. Dabei gibt es keinerlei Anzeichen dafür, dass sie belogen, getäuscht oder manipuliert wurde. Es entwickelt eine Eigendynamik, die durch eine virtuelle Freundesgruppe, die keinerlei Einblick in die Beziehungskonstellationen hat und keinen der Beteiligten näher kennt, mit Spekulationen befeuert wird.
Damit steht Novotna vor dem Paradoxon des Epimenides: Sie setzt voraus, dass alle Kreter lügen - und ist mit drei Kretern liiert, von denen sie die Wahrheit hören will. Oder lieber nicht hören will.
Das Ganze hätte eine schöne Studie über Logik oder Perzeption werden können, war aber in dem Moment beerdigt, als Novotna sagte:
Ich werde also Deinen Rat befolgen und mein Hirn resetten - bzw. versuchen zu verzeihen OHNE einen der beiden nach der Wahrheit zu fragen…
Damit war dieser Thread am Ende. Es ging ab diesem Zeitpunkt nicht mehr um Wahrheit; Novotna erklärt sich hier zur Richterin über eine Tat, für die sie als Klägerin zwei Männer verantwortlich macht, ohne auch nur so etwas wie Indizien zu haben.
Sie können ihre Unschuld gar nicht beweisen, denn sie wurden im Geheimen abgeurteilt. Zu ihrem Glück übt sich aber Novotna als Richterin, Klägerin und Verteidigerin in Gnade, sie wird „versuchen zu verzeihen“. Das Urteil wird nie verkündet, es ist ein klassischer Geheimprozess, an dem Elisabeth I. ihre Freude gehabt hätte.
Hier wird es auch paranoid und narzisstisch: Novotna sieht sich im Zentrum einer großen Verschwörung. Es spielt eine veritable Angststörung herein, denn das Ganze ist angeblich angezettelt vom Bären, der das seltene Privileg hat, ihr Vertrauen zu genießen.
Eine erotische Unterströmung spült das Ganze den wilden Strom herunter, in den Novotna sich stürzte, weil das Freibad zu langweilig war. Die Leute stehen am Ufer und sind sich nicht einig, ob Novotnas Wedeln im Wasser einen Gruß oder Hilferuf darstellt. Wahrscheinlich weiß sie es selbst nicht.