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Edge-Play... gehört mehr IQ oder EQ dazu?

Edge-Play... gehört mehr IQ oder EQ dazu?
Mein liebes RACK-Pack...

wir sind uns ja wohl einig, dass SM ohne die oben genannten Variablen eh Bockmist ist... aber...

was ist wichtiger in unserem Hobby?

IQ oder EQ?
EQ ist ein Mythos, den besonders die zelebrieren, denen es an IQ fehlt!

Was es aber auf jeden Fall braucht, das ist Empathie!

Das mit der Empathie hat allerdings zwei Haken:
Es gibt Leute, die meinen sie hätten Empathie, weil sie noch nie nachgefragt haben, ob andere wirklich das fühlen, was sie glauben.
Und es gibt Leute, die meinen, Andere hätten keine Empathie, nur weil denen im Grunde scheißegal ist, was jeder erstbeste Trottel von ihnen denkt.
Aufgrund er Resonanz mal eine etwas ausführliche Erklärung:

Die Wurzel des Übels liegt etwas tiefer, nämlich in dem eigenartigen Verständnis der Intelligenz.

Im "Volksmund" wird ein Mangel an Empathie gern mit Intelligenz verwechselt (obwohl es eigentlich das Gegenteil ist), weil ein Mangel an Empathie zu Rücksichtslosigkeit führt und diese Rücksichtslosigkeit in unserer Ellenbogengesellschaft ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist. Man erkennt es auch daran, dass viele Leute Katzen für intelligenter als Hunde halten, obwohl jegliche Intelligenztests das genaue Gegenteil besagen, eben weil der Katze die Empathie fehlt, sie deshalb eigensinniger ist und deshalb "willensstärker" (und damit vermeintlich intelligenter) wirkt.

In der "Wissenschaft" ist die Situation nicht viel besser, denn die IQ-Tests zur Bestimmung des IQ befassen sich überwiegend mit empirischen Fähigkeiten, weil sich für empathische Situationen wesentlich schwieriger Test-Situationen konstruieren lassen. Deshalb wird unter ernsthaften Psychologen auch der IQ nur als Maß dafür betrachtet, wie gut jemand im Absolvieren von IQ-Tests ist, nicht aber als echtes Maß für Intelligenz. Das ist auch leicht anhand der Tatsache zu erkennen, dass man durch wiederholtes Absolvieren verschiedenster IQ-Tests immer höhere Werte erzielt, ohne dass man dadurch wirklich intelligenter wurde.

Bei realistischer Betrachtung lassen sich aber Intelligenz und Empathie nicht voneinander trennen, sofern man akzeptiert, dass Erfolge durch Fleiß, Inselbegabungen und/oder Rücksichtslosigkeit nicht unbedingt Zeichen überdurchschnittlicher Intelligenz sein müssen.
Im Gegenteil, manchmal sind gerade die vermeintlich erfolglosen Menschen die intelligenteren, weil sie rechtzeitig erkannt haben, dass der "Erfolg" (Karriere, Vermögen) es einfach nicht wert ist.

Ebenso bleibt zu akzeptieren, dass sich "emotionale Intelligenz" (also z.B. Empathie) nicht messen lässt, weil sie immer von der Bezugsperson abhängig ist. Man kann sich einem Partner gegenüber total empathisch verhalten (weil man eben zufällig ähnlich tickt) und gegenüber anderen jede Art der Empathie vermissen lassen, weil andere eben so wesensfremd ticken, dass man es nicht nachempfinden kann (bzw. will).
**********urple Paar
7.749 Beiträge
Gruppen-Mod 
Dem ist eigentlich ...
... nichts hinzuzufügen!

Den Zusammenhang zwischen Empathie, Intelligenz und Erfolg, sofern man Erfolg als messbare, monetäre oder sonstige quantitative Größe ansieht sehe ich als Dreiecksverhältnis.

Dieser "Erfolg" setzt für mich eher eine geringe Empathie voraus. Denn damit sich Geld und Materielles auf einer Seite anhäufen kann, muss es der anderen Seite weggenommen werden.

"Erfolg" wäre demnach so ungefähr Intelligenz geteilt durch Empathie, wobei Beides auch unendlich klein sein kann *g* .

Aber es gibt auch andere Definitionen von Erfolg *zwinker* .


EQ ist für mich eher die Verbindung von Empathie und Intelligenz.

Aber was hat das mit Edgeplay zu tun?
Kann man oder will man diese Art zwischenmenschlicher Interaktion wirklich von Intelligenz in irgendeiner Form abhängig machen?
Der Versuch alleine wäre für mich bereits ein Anzeichen für ein erhebliches Defizit an emotinaler Intelligenz *zwinker* .


LG BoP (m)
******tta Frau
188 Beiträge
Ich mach mal den Buhmann und sage, dass das nicht stimmt.

Generell trennt man den Volksmund von wissenschaftlich definierten Begrifflichkeiten. Oder wie man es sonst sagt: Alltagspsychologie.

Es gibt sehr viele Testverfahren für die emotionale Intelligenz, die sich natürlich auf Anwendungsgebiete, Gütekriterien und Preis unterscheiden.

Und Psychologen verwenden IQ-Testverfahren um einen Vergleich herzustellen. Dazu dient er nämlich, wie klug ist man auf bestimmten Wissensgebieten im Vergleich zu anderen gleichen Alters, gleicher Kultur, gleichen Geschlechts. Und nicht „Wie klug ist man“.

Dabei werden IQ-Tests und Tests für die emotionale Intelligenz auch entsprechend zusammengestellt. Manche beinhalten Sprache, manche Mathematik, manche Logik. Manche testen Gruppendynamiken, manche besondere Verhaltenssituationen.

IQ-Tests werden auch nicht jeden Monat durchgeführt, sondern in größeren Abständen, damit eben vermieden wird, dass man die Aufgaben und Lösungen schon kennt. Und genau deshalb ist man darauf bedacht, permanent neue Testfragen und Muster zu entwickeln und diese vor der Zugänglichkeit der Öffentlichkeit zu schützen. Die Intelligenz gilt ansonsten als Trait und somit als zeitlich stabil. In der Intelligenztheorie (nach Catell, eine der bekanntesten,) unterscheidet man zwischen fluider und kristalliner Intelligenz.

An sich gibt es für diese Thematik sehr viele, unterschiedliche Forschungsgebiete und es gibt auch hier nicht den einen Nenner. Man kann das über Seiten ausführen aber:

Zu sagen, man könne es nicht testen, stimmt nicht.

Zu sagen, Rücksichtslosigkeit führt zum Erfolg, stimmt nicht.

Was hat das mit Edge Play zu tun?

Für mich, dass der Partner wissen muss, was er tut und das er seine Grenzen kennen muss. Der Partner muss eben gerade mir gegenüber in der Lage sein, kein Mitgefühl zu empfinden und gleichzeitig muss er sich in mich versetzen können, damit er überhaupt um die Qual und die Lust weiß. Weswegen ich wohl eher mit Soziopathen verkehre. *gruebel* *zwinker*
„IQ“ ist für mich eher in zwischenmenschlichen Dingen wichtig.
Wenn es um‘s rein sexuelle, ich meine damit den Akt an sich, geht, ist es mir schnuppe ob derjenige einem hohen IQ hat oder nicht. Für mich geht das eine aber nicht so wirklich ohne das andere, von daher ist mir eine gewisse Bildung wichtig.

Den EQ halte ich allerdings für völlig übertrieben/überschätzt und wird bei mir eher durch pragmatisches Vorgehen/Logik/gesundem Menschenverstand ersetzt (zumindest was BDSM betrifft). Mitgefühl ist in so einer Situation sowieso eher Fehl am Platz (zumindest für mich als Top).
*****gla Mann
244 Beiträge
Aaalso..
generell möchte ich erstmal sagen, dass wir übergreifend wahrscheinlich ähnlich argumentieren würden, aber ein paar Dingen an folgendem Posting möchte ich doch eine andere Argumentation entgegensetzen:

Im "Volksmund" wird ein Mangel an Empathie gern mit Intelligenz verwechselt (obwohl es eigentlich das Gegenteil ist), weil ein Mangel an Empathie zu Rücksichtslosigkeit führt und diese Rücksichtslosigkeit in unserer Ellenbogengesellschaft ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist.

ääh nein. Es ist nicht das Gegenteil, es ist orthogonal; heißt, es hat nichts miteinander zu tun, beeinflusst sich nicht gegenseitig und kann in allen Kombinationen der beiden vorliegen.
Dazu noch ergänzend: EQ wurd leider ja in der Version von Goleman ("Der Erfolgsquotient" wenn ich mich recht entsinne) berühmt, über die ich aus wissenschaftlicher Sicht eher die Augen verrolle als sie ernsthaft als Äquivalent zur Intelligenz zu sehen (alleine schon wegen der Zeit, die in beide Konstrukte investiert wurde). Was das aber bewirkt hat, ist, dass Forschung in eins der im IQ vernachlässigten Felder, nämlich die Fähigkeit zur Empathie stattfand, die vorher eher ein ziemliches Nischendasein fristete. Das macht Intelligenz als Konstrukt nicht besser, aber besser erforscht als EQ auf jeden Fall.


Deshalb wird unter ernsthaften Psychologen auch der IQ nur als Maß dafür betrachtet, wie gut jemand im Absolvieren von IQ-Tests ist, nicht aber als echtes Maß für Intelligenz. Das ist auch leicht anhand der Tatsache zu erkennen, dass man durch wiederholtes Absolvieren verschiedenster IQ-Tests immer höhere Werte erzielt, ohne dass man dadurch wirklich intelligenter wurde.

Das stimmt so auch nicht ganz. Nur, dass Intelligenz keine eindeutige Repräsentation in der Physiologie hat heißt nicht, dass das Konstrukt als solches nicht "vorhanden" oder zumindest diskutier- und beforschbar ist. Ein "echtes" Maß für Intelligenz kann es auf unserem Stand der Wissenschaft nicht geben, weil eben ein etwaiges neuronales Korrelat von Intelligenz nicht gefunden wurde - was ich damit erklären würde, dass es einfach ein komplexes Konstrukt ist und nicht, wie z.B. Augenfarbe oder Reaktionszeit, einfach beobachtbaren Variablen folgt. Da es sich aber bei Intelligenz um ein Konstrukt handelt (im Sinn von "wir nehmen einen Unterschied zwischen Menschen wahr und überlegen uns einen übergeordneten Namen für alle kleinst-Verhaltensweisen die wir darunter subsummieren möchten") - ähnlich wie z.B. Gerechtigkeit oder grober Unfug - ist der Wunsch, das anhand von z.B. neuronalen Mustern direkter ablesen zu können verständlich, aber nicht unbedingt näher an der Wahrheit, da eben konstruiert.
Und dass wiederholtes Absolvieren eines Intelligenztests zu einer Verbesserung der Ergebnisse führt (ich glaub um ca. 3 Punkte im Durchschnitt), ist ein einfacher Lerneffekt, der bei den meisten anderen Wissenstests auch passiert. Das sagt was über die Validität von Fragebögen oder Tests allgemein, nicht aber über Intelligenz aus.

Bei realistischer Betrachtung lassen sich aber Intelligenz und Empathie nicht voneinander trennen, sofern man akzeptiert, dass Erfolge durch Fleiß, Inselbegabungen und/oder Rücksichtslosigkeit nicht unbedingt Zeichen überdurchschnittlicher Intelligenz sein müssen.
Im Gegenteil, manchmal sind gerade die vermeintlich erfolglosen Menschen die intelligenteren, weil sie rechtzeitig erkannt haben, dass der "Erfolg" (Karriere, Vermögen) es einfach nicht wert ist.

Ich stimme dir da in der Botschaft zu, aber die Argumentation ist polemisch. Also stimmt auch nicht: Intelligenz und Empathie sind erstmal getrennte Variablen. Wenn man eine Aussage über Erfolg treffen will, ist die idealistische Mär aber, dass sie zusammen betrachtet werden müssen. Dem widerspricht aber leider hochfunktionale Psychopathie (Menschen mit geringer-als-Durchschnittswerten in Empathie sind signifikanz häufiger im höheren Management anzutreffen).
Und auch wenn ich dir gerne zustimmen würde, dass die Abwägung zwischen Erfolg um jeden Preis und "Genügsamkeit" (o.Ä.) ein Zeichen von Intelligenz sei, denke ich, dass Intelligenz da nur ne eher untergeordnete Rolle spielt und so Dinge wie Sozialisation und "Mut zur Nonkonformität" (sorry, kein besserer Name in meinem Kopf) den größeren Anteil solch einer Entscheidung ausmachen.

Ebenso bleibt zu akzeptieren, dass sich "emotionale Intelligenz" (also z.B. Empathie) nicht messen lässt, weil sie immer von der Bezugsperson abhängig ist. Man kann sich einem Partner gegenüber total empathisch verhalten (weil man eben zufällig ähnlich tickt) und gegenüber anderen jede Art der Empathie vermissen lassen, weil andere eben so wesensfremd ticken, dass man es nicht nachempfinden kann (bzw. will).

Ich bin zwar auch Kritiker an Messmethodik, aber dass das nicht geht würde ich so nicht unterschreiben. Wie auch z.B. bei Therapiererfolg hast du klar recht, dass der Wirkungsgrad, der beim gegenüber ankommt, sehr durch die Beziehung der Beteiligten beeinflusst (mediiert/moderiert) wird, das heißt aber nicht, dass eine grundsätzliche Fähigkeit dazu nicht messbar wäre, sondern nur, dass, wie bei so ziemlich allen diesen Konstrukten, wir uns klar machen müssen, dass die Größe des Effekts dieser Einzelvariable meist im Bereich von unter 10% des Gesamteffekts liegt und nur die Interaktion mit etlichen anderen Variablen bis hoch zum Wetter das ganze insgesamt in die Höhe treiben kann - oder vollkommen negieren. Das führt dann 1. sehr schnell in die höhere Statistik mit Pfadanalysen und Strukturgleichunsmodellen und 2. damit aber hier zu weit.


Um das aufs Thema zu übertragen: ganz klar Empathie (EQ ist Goleman und wissenschaftlich pfuibäh).
Intelligenz sagt für mich in diesem Kontext primär was über die nötige investierte Zeit zum Begreifen von theoretischen "Dingen" aus (da ist nochmal die ganz andere Debatte, dass die gleiche Fähigkeit auf körperlicher Ebene heutzutage einfach keine Aufmerksamkeit mehr genießt) und evtl auch über die Komplexität der gleichzeitig verarbeitbaren "Dinge" (meine persönliche Anwendungsdefinition). Im BDSM-Kontext und speziell richtung Edgeplay ist das für mich "nice to have" - vor allem für sub wenn dom das hat und anwendet (weil dann bestenfalls nicht einfach so drauflos gewürgt wird) (aber da ist "Verantwortungsgefühl" die weit wichtigere Variable) - aber da genügt zumindest technisch auch die Grundausstattung hust
Wenn ich demgegenüber Empathie für den SMKontext definieren möchte, wäre das die Fähigkeit, kleinste Reaktionen meines Gegenübers (primär nicht-bewusst) wahrzunehmen, gepaart mit der Geschwindigkeit, mit der ich nicht-bewusst wahrgenommene Reize interpretieren und darauf reagieren kann, und damit für mich der weit wichtigere Faktor. (Edith hat den Satz sinnvoll konstruiert, danke Edith)

edit: spannend fände ich da in Anlehnung an
Der Partner muss eben gerade mir gegenüber in der Lage sein, kein Mitgefühl zu empfinden und gleichzeitig muss er sich in mich versetzen können, damit er überhaupt um die Qual und die Lust weiß. Weswegen ich wohl eher mit Soziopathen verkehre. *gruebel* *zwinker*
, ob die Grenze zwischen "echten" Sadist*innen und Reaktionsfetischist*innen genau da verläuft, wo letztere ihre Empathie eben nicht abstellen (können oder müssen) ^^
*****gla:
Ich stimme dir da in der Botschaft zu, aber die Argumentation ist polemisch.

Erwischt! *rotfl*
Aber als Diskussionsgrundlage war es immerhin gut genug! *zwinker*

*****gla:
Intelligenz und Empathie sind erstmal getrennte Variablen.

Natürlich ... und wenn dann erst die Intelligenz bewusst eingesetzt wird, um empathische Handlungsimpulse zu kontrollieren (oder gar gezielt zu invertieren) ... man könnte Bücher drüber schreiben.
******tta Frau
188 Beiträge
Danke, dass Du Dir für die Langversion Zeit genommen hast! Hätte man schöner nicht schreiben können. *knicks*

Ich komme später nochmal rein!
**********urple Paar
7.749 Beiträge
Gruppen-Mod 
Sind jetzt alle ...
... die nicht Psychologie studiert haben raus?

Rigoletta
Generell trennt man den Volksmund von wissenschaftlich definierten Begrifflichkeiten. Oder wie man es sonst sagt: Alltagspsychologie.

Deine Aussagen mit den Endungen "... stimmt nicht" sind mir deutlich zu pauschal.

Deine Begründung zum Zusammhang mit Edgeplay

Für mich, dass der Partner wissen muss, was er tut und das er seine Grenzen kennen muss. Der Partner muss eben gerade mir gegenüber in der Lage sein, kein Mitgefühl zu empfinden und gleichzeitig muss er sich in mich versetzen können, damit er überhaupt um die Qual und die Lust weiß. Weswegen ich wohl eher mit Soziopathen verkehre

finde ich für mich überhaupt nicht gültig. Ich muss meine Empathie in keinster Weise zurückfahren oder gar aufgeben um meine Sklavin in Grenzbereiche zu bringen. Ich sehe keinen Gegensatz zwischen quälen, demütigen, schmerzen zufügen und Mitgefühl. Mitgefühl kann doch erst in einer solchen Situation entstehen und durchaus positiv für das gemeinsame Erleben im Grenzbereich sein.

Ich behaupte mal, dass gerade in diesem Bereich, dem Edgeplay die Lehrpsychologie aufgrund der vielen Ambivalenzen sowieso in den meisten Fällen versagt da sie viel zu sehr in Modellen verhaftet ist.

Aber hier bin ich jetzt raus, da ich leider keinerlei solche Fachkenntnisse vorweisen kann und damit disqualifiziert bin *zwinker* !


LG BoP (m)
Zurück zur Frage...
...auch wenn die Definitionsdefinition schon sehr intelligent klingt *zwinker*

Hängt die Antwort darauf, was wichtiger ist, nicht sehr von der Konstellation ab?
Je extremer körperlich die Spielart, als desto wichtiger erachte ich Intelligenz.
Top sollte bitte sehr genau wissen, was er tut, sich Wissen aneignen, es gezielt abrufen und einsetzen können und auch sehr sachlich die körperlichen Reaktionen seiner/seines Gegenüber sehen und bewerten. Und entsprechend handeln.
Emphatisch in solchen Sessions zu sein halte ich da für wichtig, aber zweitrangig.

Bewege ich mich im DS Bereich, würde ich die Priorisierug umdrehen. Da empfinde ich es als sehr wichtig, dass ich meine Partnerin emphatisch spüren kann, mitfühle und emotional lese. Auch hier ist Intelligenz wichtig - keine Frage.

Und als Reaktionsfetischist - wieder ein Wort gelernt *grins* - hab ich en Empatieschalter eh mehr auf ON.

My two pence
Omo
******ark Frau
2.137 Beiträge
Ich empfinde das andersrum, Omo_to_Fuku, wenn es um SM geht, dann ist er gefühlt nahe bei mir, spürt in gewisser weise mit. Ich denke nicht, dass man rein intellektuell so gut mitbekommt, wie es dem anderen geht, wie er das bei mir mitbekommt.
Im DS-Bereich überlasse ich ihm auch die Entscheidung im Vertrauen auf seinen Intellekt, der meinem überlegen ist. Das ermöglicht ihm wohl überlegte Entscheidungen zu treffen.

Und natürlich braucht man in beiden Fällen beides.

Liebe Grüße

Dina
**********urple Paar
7.749 Beiträge
Gruppen-Mod 
So sehe ich das auch ...
... je körperlicher das Spiel ist, desto mehr muss ich auf mein Gefühl hören und den Verstand hintenanschieben - nicht ausschalten, sondern als Kontrollinstanz halten, aber die Führung im Grenzbereich übernimmt das Gefühl.
Im DS-Bereich ist es oft der Intellekt der führt, da bleibt das Gefühl als Kontrollinstanz.
Ich würde aber nie abwägen oder versuchen zu trennen. Entscheidend ist die Kombination aus Beidem und die Authentizität des Ganzen.

LG Black
wer Verstand besitzt ....und sich in einen anderen Menschen
einzufühlen vermag, jemanden findet zu dem Neigungskompatibilität beseht ...und der Gegenpart von bspw sadistisch ist, sollte eben den Verstand "abschalten" können, oder sich den Verstand abschalten lassen können, damit das was er erlebt nicht vom verstehen wollen getrübt wird, weil das was geschieht mit dem " Verstand " zu erfassen ( mMn ) nicht möglich ist.

und der Sadist, der muß ein wenig sein" Gefühl "zurückhalten, damit der Sadismus etwas freieren Lauf hat.

jetzt zur Frage ..gehört mehr IQ oder EQ zum Edge Play ? ..Die Antwort sehe ich in der Ausgewogenheit ..
ohne geht es nicht, zu viel verhindert das "ungezügelte " Erleben.

Wenn ich in dem Zusammenhang von dem "gweissen" Maß spreche....dann ist ja denen nur gewiss die es haben..weil sie den entsprechenden EQ und IQ besitzen, der für sie richtig ist.
********b117 Paar
713 Beiträge
Um....
...mich zu fangen, einzufangen, um zunächst das Hirn zu zerficken braucht es beides. Eines ist so wichtig wie das andere. Ich kann es nicht von einander trennen. Beide Fähigkeiten machen für mich Dominanz echt bzw. real.
Wie in einem strategischen Spiel....einer wirde gewinnen, der andere Verlieren.
Lg.Substück
******tta Frau
188 Beiträge
Deine Aussagen mit den Endungen "... stimmt nicht" sind mir deutlich zu pauschal.

Lustig, weil die Behauptungen zuvor Pauschalisierungen waren. *ironie*

Ich kenne die Erfahrungen der Anderen nicht, ich habe häufiger erlebt, dass Partner irgendwann gewisse Dinge nicht mehr tun konnten/wollten. Wenn man länger eine intensive Verbindung hatte, kamen Gefühle ins Spiel, welche die Partner auf gewisse Weise weich machten, dann ging es in die Brüche.

Für mich kann ich lediglich sagen, dass mich der Typus sehr anzieht.

„Du liebst mich, denn ich lieb Dich nicht“ sagten schon Rammstein.
******uja Frau
6.959 Beiträge
******tta:
ich habe häufiger erlebt, dass Partner irgendwann gewisse Dinge nicht mehr tun konnten/wollten. Wenn man länger eine intensive Verbindung hatte, kamen Gefühle ins Spiel, welche die Partner auf gewisse Weise weich machten, dann ging es in die Brüche.

Das ginge ja in die Richtung, die ich hier Edgeplay: Die Sache mit der Liebe: Sadismus, Nähe und Distanz angesprochen hatte. *nachdenk*
******tta Frau
188 Beiträge
Das ist mir eiskalt entgangen *zwinker*
*******dor Mann
6.050 Beiträge
@Das_Egla
Ich denke, das ist eine grundsolide Analyse
Kannst du ein tl;dr dranhängen, damit alle wieder mitfahren können?
******tta:
Der Partner muss eben gerade mir gegenüber in der Lage sein, kein Mitgefühl zu empfinden und gleichzeitig muss er sich in mich versetzen können, damit er überhaupt um die Qual und die Lust weiß. Weswegen ich wohl eher mit Soziopathen verkehre. *gruebel* *zwinker*

Das klingt, als suchst du eine Abkürzung zu wirklich schlechten Erfahrungen, die man selbst seinen Feinden nicht wünscht.

******tta:
Ich kenne die Erfahrungen der Anderen nicht, ich habe häufiger erlebt, dass Partner irgendwann gewisse Dinge nicht mehr tun konnten/wollten. Wenn man länger eine intensive Verbindung hatte, kamen Gefühle ins Spiel, welche die Partner auf gewisse Weise weich machten, dann ging es in die Brüche.

Das kann verschiedene Gründe haben, die sich hier schwer erörtern lassen ohne persönlich zu werden.
Aber glaub mir, weniger EQ/Empathie ist dafür mit Sicherheit nicht die Lösung!
was ist wichtiger in unserem Hobby?
IQ oder EQ?

Ich plädiere für IQ *top*.

Ich tausche mich ja gerne mit kompatibel erscheinenden Gegenübern aus.

Einer von ihnen erzählte mir im stattfindenden Austausch, dass er sich von Schmerz, Leid, Qual und damit auch verbundenen Tränen ‚nähre‘.

Besonders die Tränen ließen mich aufhorchen, da ich mit ihrer Wirkung durchaus Empathie verbinde.
Das Gegenüber erklärte mir allerdings rein rational, dass Tränen nur ein ‚evolutionsbiologischer Wirkungsmechanismus‘ seien, um den Angreifer abzuschwächen. Ihm zu signalisieren, dass das Andere unterlegen ist und ihn davon abzuhalten, ihn in seinem angreifenden Tun fortzufahren.

Die Wirkung von Tränen sehe und wisse er in diesem Kontext. Er fühle sie jedoch nicht (und damit auch kein Mitleid). Rein seinem kulturell geprägtem und soziaslisiertem ICH sei auf dieser Ebene das Sehen der Grenze im anderen zu verdanken; die Differenzierung in GUT und BÖSE. Er selbst empfindet sich als end- und grenzenlos.

Würde er sich nicht auf theoretischer Ebene dieser Grenze zu nähern wissen, wäre diese schlichtweg nicht existent.

Daher meine Stimme für:
IQ vor EQ (auf dieser ‚intensiven Spielebene‘).
*****gla Mann
244 Beiträge
na wenn ich so gebauchpinselt werde...
tl;dr:
EQ ist n mehr populäres als wissenschaftlich-fundiertes Konstrukt, deswegen rede ich hier lieber von Empathie.
IQ (bzw heute auch "Intelligenz" weil kein Quotient mehr) ist ebenfalls ein Konstrukt; heißt, eine Zusammenfassung von ganz vielen Verhaltensweisen und Fähigkeiten unter einem Namen. Weiter nix.

Empathie und Intelligenz sind erstmal ziemlich unabhängig voneinander, heißt: Alle möglichen Kombinationen dieser beiden können bei Menschen vorkommen und eine Tendenz, dass intelligentere Menschen auch empathischer seien oder umgekehrt ist nicht vorhanden.
Gleichzeitig sagt auch die Höhe von einem oder beidem nicht nötigerweise etwas über z.B. Erfolg aus, weil der noch von etlichen anderen Variablen abhängt.
Empathie hat das Problem, dass sie sich nicht so leicht erfassen lässt, wie Intelligenz und auch mehr von anderen Variablen abhängig ist. Aber das ist auch ein normales Problem bei so ziemlich allen psychologischen Konstrukten: Das, was wir als eine Variable/Konstrukt postulieren interagiert in Anwendung (außerhalb eines experimentellen Settings) mit etlichen anderen, was den Effekt der Variable selbst sehr in jede Richtung beeinflussen kann (Stichworte: Varianzaufklärung, Effektgröße vs Signifikanz). Trotzdem ist sie grundsätzlich erstmal als Persönlichkeitseigenschaft messbar (so gut wir generell solche Konstrukte messen können).

Intelligenz: "wie lange dauert es, bis ich was kapiere und wieviel kann ich gleichzeitig bedenken" - sehe ich als grundsätzlich nötig um "Techniken" und Zusammehänge zu verstehen, aber dazu muss die nicht besonders ausgeprägt sein
Empathie: "unbewusstes Wahrnehmen von Gefühlsregungen anderer und intuitives darauf reagieren können"
Für mich ist der Unterschied auch einer der Bewusstseinsebene: Intelligenz wirkt bewusst, gezielt und überlegt. Empathie ist spontan und in ihren Entscheidungen oft selbst im Nachhinein nicht systematisch erfassbar.

Empathie finde ich wichtiger, weil ggf auf sehr subtile Botschaften reagiert werden muss/kann, die einer bewussten Verarbeitung in der Situation selbst entgehen würden.
*********frau Frau
1.946 Beiträge
Gerade ich, ...
... die ich diese theoretischen Dispute nicht so liebe, folge hier im Großen und Ganzen dem egla.

Auch ich halte im Übrigen Intelligenz und Empathie nicht für vergleichbare Größen. (Es erscheint mir aber eher möglich, die in der Ausgangsfrage verwandten Begriffe IQ und EQ für abwägbare Größen zu nehmen.)
Intelligenz halte ich persönlich für wünschenswert. Da ich devot veranlagt bin und die Devotheit gern gefordert erlebe (Aufforderung, das mich fordernde Wort, Anpacken und Führen ...) und in Beziehung erlebe, brauche ich auch den IQ des Gegenüber, denn ich genieße damit seine Präsenz und Höhe, unterstreicht für mich das Machtgefälle und lässt die Momente der sogenannten "Augenhöhe" zu.
Empathie ist zwingend erforderlich, ich werde nicht ohne sie erreicht. Empathie ist aber nur ein Teil des EQ (ich entschuldige mich bei allen, die im Bereich Psychologie/Medizin ausgebildet sind - ich muss eher jetzt auf Wickipedia und in mein Allgemeinwissen zurückgreifen). Wir fordern so gern die Empathie ein, weil unser Focus letztendlich auf uns selber liegt, wir gern angenommen werden möchten, damit es uns gut geht. Geht es aber im Bereich der emotionalen Intelligenz nicht weiter? Ist es mir da nicht eher möglich, den Focus auf zwei (mehr) zu richten, unter Beachtung der Situation zu (re)agieren, das Vorher/Dabei/Nachher einzubeziehen?

Ausgangsfrage zum Edgeplay: Gehört mehr IQ oder mehr EQ dazu?
Ich versuche, es mal äußerst vereinfacht zu erläutern, wie ich es verstehe (und zu erleben glaube)
Top - Bottom - Machtgefälle - Benutzung
IQ
Wissen um psychische und körperliche Vorgänge, Praktiken, Gefahren
Steuerung des Handelns für den eigenen Erfolg, wenn möglich in Addition ein Erfolgserlebnis für den anderen, "Wunscherfüllung"
EQ
Erleben und Nachvollziehen, Einfühlen in den jeweils anderen, gegenseitiges aufeinander Einlassen, Fallenlassen, offene Türen, Abstürze und Auffangen

Letztendlich gehört zwar beides dazu. aber ich würde das Gewicht zweifelsohne auf EQ legen.
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