******ung:
Im Sinne deines EPs habe ich mich auf den perikulären Sadisten bezogen als ich "gefährlich" schrieb - auch, wenn du vermutlich eher "nicht-einvernehmlich" meintest...
Also würde mein Satz dann lauten:
"Echten Schaden" fügt nämlich NICHT der "perikuläre (oder nicht-einvernehmliche) Sadist" zu - sondern der "perikuläre (oder nicht-einvernehmliche) Sadist der die Kontrolle verliert".
Als ich da nochmal darüber nachdachte, kam ich zu dem Schluss, dass wohl leicht Missverständnisse daraus erwachsen, dass man "perikulär" mit "gefährlich" gleichsetzt (was natürlich von der Wortbedeutung her völlig richtig ist), dann aber "gefährlich" im Sinne des Alltagssprachgebrauchs weiter verwendet und nicht im Sinn einer (angestrebten) psychischen Diagnose, wie sie das Wort "perikulär" beinhaltet. Sprich: Es gibt viele Menschen, die anderen gefährlich werden können, allerdings nur in den wenigsten Fällen aufgrund ihres perikulären Sadismus – deutlich öfter aus Affekt, Wut, Narzissmus, Überforderung uvm.
******ung:
Denn dann wäre JEDER Sadist gefährlich...denn meiner Meinung nach besteht bei JEDEM Sadisten (Menschen) die Möglichkeit, dass er die Kontrolle verliert...
Jeder Mensch kann die Kontrolle verlieren, das ist richtig; und das ist definitiv potenziell gefährlich.
Was aber einen perikulären Sadisten auszeichnet, ist doch, dass gerade ein solcher Kontrollverlust erst seinen sadistischen Trieb befriedig. Wo ein inklinierender Sadist, der sein Gegenüber über die Klippe in einen Absturz treibt, sich hinterher Vorwürfe macht (und sei es nur, weil er sein "Spielzeug" nicht kaputt machen will), leckt ein perikulärer Sadist da erst Blut und merkt, dass er erst an diesem Punkt wahre Befriedigung erlangt.
– Wobei ich abermals betonen möchte, dass ich Schwarz und Weiß hier als Endpole eines Kontinuums und nicht als voneinander abgegrenzte Gegensätze verstehe!
*********Kerl:
Man kann impulsiv bei Rot über die Ampel rennen, weil drüben die Strassenbahn ruft.
Mensch mit starkem (perikulärem?) Sadismus, dessen Selbstkontrolle aussetzt, wenn seine Impulsitivät getriggert wird. Oder nicht-sadistischer Mensch, der rein im Affekt handelt.
Man kann kontrolliert die Regelung in die eigene Hand nehmen und gehen, auch bei Rot, wenn man sich eben so entscheidet.
Mensch mit perikulärem Sadismus, der weder Gewissensbisse noch etwas zu befürchten hat, wenn er seinem Drang nachgibt. Dexter?
Man kann ebenso kontrolliert die Regel einhalten und nicht bei Rot gehen.
Vermutlich der Regelfall bei vielen mittelgradig psychopathischen Sadisten.
Man kann ganz grundsätzlich und "instinktiv" die Regel verinnerlicht haben und gar nicht auf die Idee kommen, bei Rot loszulaufen.
Inklinierende oder Nicht-Sadisten.
Geheime Quellen (
) haben mir zu dem Thema noch folgenden Link zugespielt:
https://www.therapie.de/psyc … hkeitsstoerungen/antisozial/
Ich zitiere ihn hier v. a. wegen des folgenden Teils:
Charakteristisch ist auch, dass Menschen mit antisozialer Persönlichkeitsstörung ein mangelndes Einfühlungsvermögen haben und deshalb keine Schuldgefühle oder Verantwortungsbewusstsein empfinden, wenn sie anderen Schaden zufügen. Gleichzeitig haben sie aber oft eine gute Fähigkeit, die Gefühle anderer zu erkennen und für ihre Zwecke auszunutzen – zum Beispiel, sie durch besonderen Charme zu manipulieren.
Was ist denn der Unterschied zwischen "mangelndem Einfühlungsvermögen" (= Empathie?) und der "Fähigkeit, die Gefühle anderer zu erkennen" (= Empathie?)
Ich weiß es wirklich nicht. Aber ich denke, eine Antwort auf diese Frage könnte meine eingangs gestellte Frage
„Setzt Sadismus Empathie voraus? Und wenn ja, in welcher Form?“
zu beantworten helfen.