so, sorry für die Pause...
dann will ich mal wieder (ja, ich kann die Schmerzensschreie schon vorher hören):
*******cer:
Aber in diesen hat es definitiv kein ‚Feministinnen-Bashing‘ gegeben. Genau das Gegenteil ist der Fall: Alle Beteiligten haben sich für Feminismus, Gleichberechtigung und Beteiligung ausgesprochen. Kritisiert wurden radikale Positionen.
Da hättest du inhaltlich recht, wenn du die Definitionshoheit darüber hättest, was Feminismus ist und was nicht und der Artikel damit kein feministischer wäre. Die hast du aber nicht und deswegen werde ich weiter bei meiner Meinung bleiben. Ob ich persönlich mit der Meinung dieser einen Feministin übereinstimme oder nicht, hat auf dieser Ebene für mich keine Auswirkung darauf, dass ich kritisieren werde, wenn ihre Meinung kleingemacht wird. Auch wenn das wegen des bösenbösen Radikalismus und nicht wegen Feminismus sein soll.
Aber da du ja überzeugt bist, klaren Empfang zu haben, is ja alles gut
*******cer:
....Brave New World....
Dafür, dass hier nur eine Frau einen Artikel schreibt sind das aber ziemlich dystopische Aussichten... aber bei Jesus damals hat's ja auch geklappt, also wer weiß ^^
Aber damit zieh ich mich auf der Debatte auch raus... mein Energievorrat ist zugegebenermaßen gerade zu begrenzt für weitere Windmühlen (um's klarzustellen: das soll kein Abschluss-angriff sein).
@**na
******ark:
Ich spekuliere nicht darüber, was sie wollen, sondern sehe einfach was sie tun, und dass ist es Frauen wie mich weg zustoßen. Unsere Sexualität und unsere Gefühlswelt sind nach ihren Ausführungen falsch.
Wenn ich dazu gehören will, muss ich erstmal einsehen, dass ich ne Therapie brauche. Und zwar nicht weil es mir schlecht geht, sondern weil es ihnen nicht gefällt, wie ich fühle.
(bezieht sich aber auch auf den Rest des Textes)
Ja, das kann ich verstehen - und ich glaube, dafür muss man gar kein gebranntes Kind sein... jede Gruppe von Menschen - auch (Radikal-)Feminist*innen haben Menschen dabei, die ein Übermaß an Kontrollbedürfnis, Hierarchieanspruch etc. haben. Nicht umsonst gibts in diversen Antisexismusfortbildungen das Rollenspiel mit dem Antifamacker
(deja vu)
Das macht das Thema aber halt weiter auf, weil wir dann auf einmal nicht mehr nur über Sexismus reden müssen, sondern auch über sonstige Diskriminierungen und daraus gewachsene Verhaltensmuster, die Menschen sich angeeignet haben, um das zu überstehen (--> Intersektionalität). Und auch wenn das hart klingt, seh ich da leider auch klischeehafte Parallelen zum Esobereich, der (Achtung Vorurteil) auch ganz viele tolle Menschen unter sich schaart, aber auch nen überproportional großen Anteil an Schreckschrauben jeglichen Geschlechts. Das ist mMn. im Feminismusbereich besser, aber mit steigender Gruppengröße wird die Wahrscheinlichkeit für "so jemanden" halt auch ääh groß.
******ark:
Der Sexismus der Videospiel-Industrie - und allgemein in der Nerdszene - ändert da nichts dran, und es sind nicht wir submissiven Frauen, die sexistische Videospiele entwickeln oder es Frauen in der Branche schwer machen.
Der soll auch garnix daran ändern, sondern sollte nur darlegen, warum ich da ähnlich gebranntes Kind bin und lieber einmal mehr darauf hinweise, dass die Person, die dahinter steht, eine Person ist und nicht nur das Bild, das wir aus ihrem Artikel von ihr erhalten (dessen Aussage ich ja auch nicht teile).
******ark:
Zum einen gehen sie davon aus, dass sie aber wissen wie unsere richtige Sexualität aussieht. Das ist aber Quatsch. Sie sind genauso in diesem System aufgewachsen wie wir.
Die Forschungen würden mich mal interessieren.
Wir wissen kaum etwas darüber, wie die Menschen vor mehreren tausend Jahren gelebt haben.
Ich hab diese zwei Abschnitte mal zusammengerückt, weil das ziemlich gut ein grundsätzliches Problem in dem ganzen Bereich beschreibt:
wir sind mehr oder weniger homogen weiße Mä-...nschen
wissen, aka "erklären uns aus unserer Perspektive heraus" - aus den wenigen Fund- und bestenfalls Schriftstücken, die erhalten sind, die meist aus einer höheren Schicht oder schlimmstenfalls dem Klerus erdacht wurden (lustigerweise in Teilen parallel z.B. zum whitewashing von Jesus oder zu den massenhaften nicht-berichteten Leistungen von Frauen in unserer Geschichte) oder selbst objektiveren Quellen, die aber "leider" auch aus heutiger Sicht interpretiert wurden (siehe Genderperspektiven in der Biologie etc) und deren Autor*innen meist daran gescheitert sind, diese Biases aufzudecken, bevor sie interpretieren.
Oder zusammenfassend: Wenn Leben einfach wäre, würd's Fußball heißen
Insofern stimm ich dir klar zu:
******ark:
Zuerst müsste man feststellen, wie man erkennt, was einem wirklich gut tut und wie man dahin findet. Das ist dann aber Ergebnisoffen.
@******Cut
******Cut:
Hm, wenn ich mir mal klar mache wie oft gerade BDSMler gegen den Begriff "Krankheit" wüten, frage ich mich, ob Krankheit einen Menschen ausgrenzt? Vanillas sehen das jedenfalls sehr viel weniger verbissen, wenn ich da an meine Erfahrungen denke.
Warum ist das eigentlich so? Warum reagieren BDSMler so vehement und allergisch auf den einfachen und nicht wertenden Begriff "Krankheit"?
Ja, tut sie leider.. bzw. tut das der Begriff auch im Mainstream. Das war schon in den 60ern das Mittel, um homosexuelle Menschen auszugrenzen und so Sprüche wie "das ist doch krank" (nicht nur bezogen auf BDSM) kommen eigentlich immer nur in Abgrenzung. Das führt mittlerweile so weit, dass der Krankheitsbegriff schwierig ist, eben weil es nicht (mehr) nur um "oh, ein Virus, der da nicht hingehört" etc geht, sondern umgangssprachlich um "Einstellungen" oder "nicht-normales-Erleben-und-Handeln"... bspw. Autist*innen.
Insofern sehe ich den Aufschrei der BDSMler, wenn sie sich überproportional gegen den Begriff "krank" wehren als durchaus begründet, auch wenn das auf Individuumsebene auch mit Vanillas meist sehr viel weniger aufregend und anfeindend ist - liegt aber vielleicht auch daran, dass wir uns diese Vanillas, mit denen "man auch darüber reden kann" selbst aussuchen und das nicht jeder/m auf die Nase binden. Das schließt die Diskriminierung durch die Gruppe ja nicht aus (--> Gruppenentscheidungen sind immer extremer als Einzelentscheidungen und mit steigender Gruppengröße sinkt die angewandte Intelligenz (ok letzteres ist meine subjektive Meinung, aber Captain Picard hat das auch gesagt
)).
******Cut:
Was will manch ein BDSMler eigentlich? Allen in den Arsch kriechen um sozial und gesellschaftlich als "normal" anerkannt zu werden? Und andererseits will der ein oder andere sich doch so gern abgrenzen vom Mainstream..
Ja, genau das
Und die richtigen Profis machen das sooo gut, dass genau diese beiden Ansprüche zu vereinen das permanente Lebensdilemma wird und so eeeewig die (An-)Spannung erhalten bleibt... Das spart einem auch sehr viel Zeit, sich mit was anderem als sich selbst zu befassen (_hust_ mea culpa, mea maxima culpa
).
schönen Sonntag