@******ark
ich sprach von Radikal-Feminismus mit Betonung auf Radikal. Ich stimme dir vollkommen zu, dass das wenig bis gar nichts mit Feminismus, wie ich ihn verstehe, zu tun hat.
Feminismus, so meine ich, hat uns in der Gesellschaft dazu gebracht, dass wir als Frauen - wie yolabruja wunderbar beschrieben hat - reflektieren und dann selbst entscheiden können. Das sah vor gerade mal 30 Jahren noch anders aus.
Der hier verlinkte Text zeigt wunderbar, wie aus einer eigentlich guten Idee etwas Radikales gemacht wird.
Es bleibt eine Form des Feminismus, ich muss das nicht gut finden, aber es ist eine. Es hilft uns nicht weiter, das nun als nicht-feministisch zu deklarieren, sondern es geht darum, es zu widerlegen.
Du hast das versucht und bist an der Ignoranz gescheitert. Da zeigt sich für mich die Radikalität. Und ich danke dir für den Versuch und für das Öffentlichmachen hier.
Dennoch werden die Störenfridas weiterhin unter der Fahne des Feminismus solche Artikel veröffentlichen.
Denn sie wollen gar nichts anderes wissen.
Ich würde denen übrigens gerne etwas zum Thema Bourdieu schreiben, den sie da völlig verkürzt und verzerrt dargestellt haben. Weiterhin würde ich gerne ein bisschen was über Marx rüber schicken, dessen Sprache massivst verwendet wurde (ohne dass die komplette Theorie mal dargelegt wurde, sie wurde lediglich völlig falsch als Machtgefälle zwischen Mann und Frau angewendet), und ich würde gerne die Diskrepanz zwischen Makro- und Mikro-Ebene genauer erklären. Denn letzteres finde ich tatsächlich interessant.
Die Frage, was macht ein größeres Bewusstsein über BDSM mit der Gesellschaft, mit dem Einzelnen?
Insbesondere wenn das größere Bewusstsein über Falschinformation wie durch 50 Shades of Grey entsteht (wir erinnern uns: eine gänzlich unerfahrene Frau wird in eine sogenannte BDSM-Beziehung verführt, über Status, Aussehen, Reichtum; es wurden nie irgendwelche Tabus oder Grenzen besprochen, er lässt sie einen Vertrag unterschreiben, wobei sie keine Ahnung haben kann, worum es eigentlich geht, weil sie nicht einmal Erfahrung mit normalem Sex hat....)
50 Shades of Grey ist für mich das Paradebeispiel einer Romanze mit Bad-Boy-Faktor. Das Schlimme dabei ist, dass BDSM völlig falsch dargestellt wird. Und ich fürchte, die Störenfridas sind genau darauf hereingefallen. Es war auch zu einfach.... BadBoy (noch dazu psychisch nicht ganz sauber) verliebt sich und schnappt sich die kleine Naive. Was an Spiel passiert, hat mit Konsens wirklich gar nichts zu tun.
Aber die Verkaufszahlen... die ganzen Hausmütterchen, die den Mist heimlich lesen...
Und das ist ein Teil des Bildes für die Störenfridas. Neben den Aussagen von professionellen Dominas und SM-Huren, die natürlich (ohne deren Erfahrungen klein machen zu wollen!) negativ berichten. Da kommen dann natürlich die Extrembeispiele (Folterung, Waterbording, kv etc. pp. )
Natürlich passiert das. Und das ist furchtbar, keine Frage.
Was in einer einvernehmlichen
Liebesbeziehung stattfindet, interessiert die Hardcore-Feministinnen nicht, das passt nicht ins Bild (so wie die submissiven Männer nicht ins Bild passen). Und was nicht ins Bild passt, darf nicht sein. Das ist Radikalismus und das ist mMn nicht akzeptabel.
Ich finde jede Radikalität, ob rechts, ob links, ob feministisch oder das männliche Äquivalent dazu, im Extrem verwerflich. Und Radikalität zeigt sich vor allem darin, dass abweichende Meinungen oder Erfahrungen nicht beachtet werden.
Sperling, die sich sauer geschrieben hat... sorry, dafür