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Der Benutzungsbegriff

******_42 Paar
1.076 Beiträge
Themenersteller 
Der Benutzungsbegriff
Was mir immer wieder auffällt - und was ich sehr schade finde - ist, dass der Begriff der "Benutzung" oft auf seinen sexuellen Aspekt reduziert wird.

Für jemanden wie mich, der seinen Schwerpunkt im DS sieht und hier in der Benutzung und dem Dienen im weitesten Sinne, ist das sogar manchmal etwas ärgerlich.

Daher möchte ich meinen Benutzungsbegriff hier einmal zur Diskussion stellen:

Benutzung ist erst einmal alles, was mein Herr oder durch ihn legitimierte Personen mit mir anstellen, um einen wie immer gearteten Lustgewinn bzw. ein "Mehr" für sich zu generieren. Dabei sind zunächst einmal meine Wünsche und Neigungen irrelevant. Natürlich gibt es einen Rahmen, in dem wir uns alle dann bewegen bzw. Vorgaben meines Herrn. Die Benutzung ist ein Akt, in dem ich Dienen DARF, d. h. ich darf Freude bereiten und im Idealfall erzeuge ich ein Glitzern in den Augen der Herren (bin in meiner Libido wie in meinem Devotismus zu 100 % hetero) und zaubere dabei ein Lächeln auf ihr Gesicht.

Unter die Benutzung fällt dabei SM, sexuelle Handlungen und das weite Feld des Dienens. Unter das Dienen fällt hierbei das Dienen im Sinne von Bedienen und das Dienen im weiteren Sinne. Im weiteren Sinn bedeutet dann wieder, zum Beispiel, dass ich der Tisch für das Whiskyglas meines Herrn bin, weil gerade keiner da ist. Aber auch, dass ich einfach nur ein schöner Anblick bin, weil mich mein Herr nach Gutdünken drapiert hat, während er zum Beispiel seinen Whiskey oder sein Bier trinkt und mich dabei betrachten möchte und er sich dabei vielleicht mit anderen Herrn unterhalten möchte. Ich könnte für ihn aber auch einfach der Glücksbringer beim Kartenspiel sein. Die Möglichkeiten sind unerschöpflich und richten sich allein nach der Fantasie des Herrn und seiner Kreativität. Es gibt vermutlich noch mehr Arten der Benutzung, die mir nur gerade nicht einfallen, weil sie bei uns keine Verwendung finden. Die sexuelle Benutzung ist also, aus meiner Sicht, lediglich ein Aspekt der Benutzung. Wenn sie auch für mich eine der tragenden Säulen ist und hier insbesondere die Fremdbenutzung, so gibt es eben doch mehrere.

Wie seht ihr das? Könnt ihr das mitgehen?

Lieben Gruß
Shania
*********habit Mann
562 Beiträge
Gut und richtig ...
finde ich deinen Ansatz! Der Begriff der Benutzung wird meist viel zu eng gefasst. Ich sehe das wie du und Danke für die Ausführung! 😁
*********r_dom Mann
2.492 Beiträge
Ich kann nachvollziehen was Du schreibst. Aber warum ist es Dir wichtig, wie andere Leute den Begriff "Benutzung" definieren oder interpretieren. Wichtig ist doch, dass ihr die für Euch passende Interpretation offenbar gefunden habt. Und darauf kommt es doch an.
******_42 Paar
1.076 Beiträge
Themenersteller 
@ fesselnder_dom
Weil es wichtig ist, wenn man Spielpartner sucht, weil es wichtig ist, wenn man sich darüber unterhält und zu guter letzt, weil es der Ansatz für eine schöne Diskussion sein kann, wenn man sich darauf einlässt, sie zu führen. *zwinker*

LG Shania
*********r_dom Mann
2.492 Beiträge
Auch ich definieren "Benutzung" deutlich weitgehender als "Sex". Und die Bandbreite - wie Du schon schreibst - ist ja gewaltig. Gerade im Machtgefälle ist da ja unheimlich viel. Und das Beste: Als DOM entscheide ich ganz spontan, wie ich "Benutzung" gerade definieren mag und bin da gar nicht festgelegt *g*
Benutzung vs. Dienen
Hallo Shania

Grundsätzlich gehe ich mit Deinen Gedanken d‘accor.
Wobei Dienen schon rein grammatikalisch aktiv ist, während Benutzung / benutzt werden ja passiv ist. 😉

Dienen tut meine Fuku nur einem einzigen Herrn - mir.
Was immer sie aktiv tut, tut sie für mich. Jeder Andere bekäme von ihr irgend etwas zwischen einem freundlichen Nein und einer Ohrfeige, wenn er es wagen sollte von ihr einen Dienst zu verlangen.

Erlaube ich jemand Anderem , sie zu bespielen oder zu benutzen, ist sie dabei die Empfangende / Passiv. In welcher Form auch immer.

Grauzone währe z.B. wenn ich ihr befehle, sich bei einem Herrn aktiv zu bedanken. Doch dann erbringt sie diesen Dienst wieder nur für mich - der Andere ist nur glücklicher Empfänger.

Schönen Gruß
Omo
******_42 Paar
1.076 Beiträge
Themenersteller 
@ fesselnder_dom
erst einmal gebe ich dir natürlich Recht, was aktiv und passiv in Hinsicht auf die Begrifflichkeiten "Benutzung" und "Dienen" betrifft. Es sind die zwei Seiten einer Medaille. Ich werde benutzt (passiv) und diene damit meinem Herrn (aktiv). Was die einzelnen Handlungen im Umfeld einer Benutzung angeht, ist es manchmal eher schwierig zu sagen, was ist nun aktiv und was ist passiv.

Ich nenne hier einmal ein Beispiel. Ich werde sexuell benutzt, wobei eine körperliche Dominierung (so interpretiert mein Kopf jeden festen Griff oder jedes Umpositionieren oder jeden Schlag, jedes Kneifen ....) fast immer enthalten ist. In der Benutzung bin ich passiv, d. h. ich tue von mir aus nichts, ich greife keinen Schwanz, streichle nicht und küsse schon gar niemanden (Küssen geht gar nicht, denn küssen tue ich nur meinen Herrn!). Ich fasse auch mich nicht an. Meine Hände und Arme sind irgendwo, aber nie am Körper einer Person. Will MANN, dass ich aktiv werde, so muss er meine Hände oder meinen Kopf führen oder mir einen sehr klaren Befehl geben (den muss er ggf, wiederholen, wenn er mich gleichzeitig körperlich dominiert). Ist nicht so, dass ich nicht willig bin, ich kann nur nicht von mir aus aktiv sein. Aber innerhalb dieser Passivität bin ich überaus aktiv. Mein Körper und jede Zelle meines Körpers reagiert auf diese Stimulierungen und ist überaus aktiv. Ich bewege mich sehr viel und bin (leider) auch nicht besonders leise dabei. Ich nenne mich daher "aktiv-passiv" oder "aktiv in der Passivität".

Wenn ich zur Fremdbenutzung (welcher Art auch immer) freigegeben bin, so diene ich damit in erster Linie meinem Herrn, aber ich möchte gleichzeitig auch die anderen Herren glücklich machen. Warum soll ich das Glücksspenden nicht ausdehnen, wenn es in keinem Widerspruch liegt? Ich mache gerne alle glücklich und wenn die anderen Herren auch glücklich sind, dann zeigt das doch nur, dass ich gute Arbeit in meinem Dienst geleistet habe. Wir bewegen uns viel im O-Kontext, und zwar in dem Kreis, der auch viel Wert auf das Dienen im Allgemeinen legt. Hier überlässt mich mein Herr anderen Herren und es gereicht ihm zu Ehren, wenn diese Herren zufrieden mit mir waren. Aus meiner Sicht diene ich dann meinem Herrn am besten, wenn ich die Wünsche, Bedürfnisse und Forderungen der anderen Herr voll befriedige. Aber wie gesagt, basiert das aus unserer Vorliebe und meinem Bedürfnis für diesen Kontext und die Fremdbenutzung. Aber wir spielen auch viel privat mit Freunden und Bekannten, wobei es nicht immer die sexuelle Benutzung sein muss, sondern auch durchaus einmal rein SM-lastig sein kann. Auch hier spielen wir immer paarübergreifend, sofern unsere Mitspieler dies wollen (muss also nicht sein). Auch dann diene ich meinem Herrn am besten, wenn ich mich auf den anderen Herrn zu 100 % einlasse. Die Benutzung kann nur dann, aus meiner persönlichen Sicht, vollkommen sein, wenn man dem Gegenüber zu 100 % dient und sich ihm und seinem Spiel ergibt. Tut man das aber, ist er hinterher eben glücklich, weil er sich ausleben konnte. Alles natürlich nur so weit, wie mein Herr dies gestattet hat, wie es der gesteckte Rahmen zulässt.

LG Shania
***ux Frau
55 Beiträge
Individualität
Ich denke es ist vergebene Liebesmüh mit allen BDSMlern auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Auf bei der Verwendung von Begriffen.
(Was nicht heißt, dass ich diesen Thread nicht willkommen heiße *g* Es ist immer wieder interessant, was bei so einer Meinungs-Sammlung zusammenkommt)

Ich gehe z.B. konform mit der Beschreibung der TE, bezogen auf die beschriebenen Tätigkeiten/Emotionen.
In einer komplett devoten Beziehung zu einem Herrn würde ich ähnlich fühlen.

Aber ich komme überhaupt nicht mit dem Wort "Benutzen" klar. Das impliziert für mich, dass ich zu einem bestimmten Zweck zu gebrauchen bin, mehr aber auch nicht. Und ja, das können 100 aufregende, teilweise romantische, schmeichelnde Zwecke sein. Aber sie würden doch der Komplexität meiner Person nicht im Ansatz gerecht werden.
Jemand, der dieses Wort mir gegenüber in den Mund nimmt.. hat nahezu verloren.
Daher halte ich einen solchen Austausch wie in diesem Thread für nötig, sehe ihn allerdings auch kritisch. Schlussendlich sollte man sich nur mit den Leuten verstehen, mit denen man auch etwas startet. Es wird nie eine allgemeingültige Definition von Begriffen geben, die gleichzeitig in unterschiedlichen Beziehungen verwendet werden.
Liest sich der Beitrag ambivalent? Dann soll das so.

Frohes Wochenende,
Phlux *happy*
******_42 Paar
1.076 Beiträge
Themenersteller 
Ich glaube ...
..., dass der Benutzungsbegriff auch nur für Leute akzeptierbar ist, die diese Neigung auch in sich tragen. Hier MÖCHTE man zum Objekt werden, man möchte nicht mehr nach den eigenen Wünschen gefragt werden, im Gegenteil ist das in solchen Momenten äußerst kontraproduktiv. Wenn man also diese Neigung nicht in sich spürt, muss es ein Graus sein, damit konfrontiert zu werden und sich vorzustellen, dass man einer solchen Behandlung mit einer derartigen Motivation unterzogen wird. Für Menschen wie mich - und ich bin eine ausgesprochen komplexe Persönlichkeit und habe durchaus eine Meinung, wie du hier siehst - ist das aber der Himmel auf Erde. So dienen zu können ist einfach nur ein Traum und es macht mich innerlich zufrieden und glücklich.

Lieben Gruß
Shania
Abgrenzung...
Ich definiere die Begriffe etwas differenzierter:
Benutzung: Ich benutze sie/ihren Körper für meine sexuelle Befriedigung. Ihre Lust und Bedürfnisse spielen dabei keine Rolle.
Es geht um den sexuellen Akt. SM-Elemente können eine Rolle spielen, müssen aber nicht.
Geht es um SM-mäßige Benutzung, ohne direkten sexuellen Bezug und ohne ihre Lust, verstehe ich das als Strafe.
Dienen ist für mich etwas ganz anderes. Dabei geht es um Lust und Hingabe, etwas für den Partner zu tun. Ob eigeninitiativ oder auf Wunsch. Wenn ich ihr die Füsse massiere, ist das durchaus eine Form des Dienens...

LG Maik
******_42 Paar
1.076 Beiträge
Themenersteller 
@ Ropedancer/Maik
Hmmm, da kann ich nicht so richtig folgen bzw. nicht zustimmen. Warum ist bei dir die SM-mäßige Benutzung eine Strafe? Das kommt doch immer darauf an, wen du da vor dir hast. Hast du eine schwere Maso vor dir, ist das zwar immer noch eine Benutzung, weil du ihren Körper benutzt, um dich "auszutoben", aber du erzeugst vermutlich bei ihr gleichzeitig ein Lustgefühl. Sie wertet dies zu diesem Zeitpunkt dann aber nicht als Strafe.

Bei den Füßen wäre das aber ein Dienst, den du ihr erbringst, was ich grundsätzlich nicht als Widerspruch zur Rolle des Doms betrachte, denn wenn er Lust hat ihr die Füße zu massieren, dann ist das halt so. Aber es ist keine Form des Dienens von ihrer Seite aus, es sei denn du wertest das Hinhalten des Fußes als solchen.

Du siehst, da habe ich ein paar Schwierigkeiten mit dem Folgen, was aber nur mein und nicht dein Problem ist *zwinker*

Nicht wundern, wenn ich gleich nichts mehr schreibe, aber, obwohl ich das gerade super spannend finde, muss ich mich ausklinken, denn wir bekommen gleich Spielbesuch (reines SM übrigens).

Lieben Gruß
Shania
***ux Frau
55 Beiträge
Du sagst es :)
Ich denke genau an der Stelle sitzt bei mir die Grenze.
Ich stehe enorm darauf kein Mitspracherecht zu haben, "übergangen" zu werden. Allerdings immer mit dem Hintergrund, dass ich durchaus eine vollständige Person mit Bedürfnissen bin, die ich gerade zurückstelle/die zurückzustellen mein Herr mir hilft.
Es ist für mich von entscheidender Wichtigkeit, dass der Aspekt der Überwindung meinerseits und der Gewalt seinerseits, die es bedeutet sich rigoros von einem Menschen das zu holen, wonach es einem gelüstet, im Bewusstsein bleibt.
Aber wer weiß... ich bin noch nicht so lange dabei. Und ich tue jetzt bereits Dinge, die ich vor einem Jahr noch ausgeschlossen habe. *nixweiss*
Faszinierend finde ich es allemal.
@Shania
Warum ist bei dir die SM-mäßige Benutzung eine Strafe? Das kommt doch immer darauf an, wen du da vor dir hast.
Eben. Die, die ich da vor mir habe, ist durchaus maso, wenn der Lustpegel stimmt. Aber überhaupt nicht, wenn sie keine Lust hat. Dann ist das nur Aua und auch nicht wandelbar. Die Lust kommt dann später nach...durch den Kick im Kopf, aber nicht durch Aua.

Bei den Füßen wäre das aber ein Dienst, den du ihr erbringst, was ich grundsätzlich nicht als Widerspruch zur Rolle des Doms betrachte, denn wenn er Lust hat ihr die Füße zu massieren, dann ist das halt so. Aber es ist keine Form des Dienens von ihrer Seite aus, es sei denn du wertest das Hinhalten des Fußes als solchen.
Genau. Das war jetzt nur ein Beispiel in dem ich ihr ‚diene‘, weil es mir gefällt und ich Lust darauf habe. Und natürlich weil es ihr gefällt.
Das ist für mich das Prinzip des dienens. Etwas gern tun, was dem anderen Genuß bereitet. Das geht in beide Richtungen.

LG Maik
*******dor Mann
6.046 Beiträge
@EP
Ja: ganz wie im Duden:
sich einer Sache (ihrem Zweck entsprechend) bedienen; gebrauchen, verwenden.

Reiner Sex fasst da etwas kurz.
Liebe Galaxy_42
Danke für das schöne Thema.
Ich gehe was das Wort der Benutzung angeht, völlig konform mit dir.
Der sexuelle Aspekt steht bei mir an erster Stelle, schon alleine das Wort lässt mein *kopfkino* anspringen.
Dennoch ist die Bandbreite dieses Wortes so groß, dass es nicht nur in eine Schublade gehört.
******uja Frau
6.959 Beiträge
Galaxy_42, ich kann deine erweiterte Sichtweise des Begriffs "Benutzung" durchaus nachvollziehen, aber nicht für mich annehmen. *zwinker*

Ausgehend von der Bedeutung
*******dor:
sich einer Sache (ihrem Zweck entsprechend) bedienen; gebrauchen, verwenden.
ist das aber vielleicht zumindest zum Teil dem geschuldet, dass ich meinen "Zweck" anders als du verstehe.

Für mich (ebenso wie für meinen Gefährten) ist "Benutzung" im BDSM-Kontext grundsätzlich Sex. Was das Dienen betrifft, so ist das erstens nicht meine Rolle; ich bin weder O noch devot außerhalb der Sessions – und zweitens würde ich dabei eine zu aktive Rolle einnehmen, um von "benutzen" zu sprechen.
Was den SM betrifft, so könnte man zwar die Position vertreten, er benutzt mich, um seinen Sadismus an mir auszuleben. Insofern, als es immer eine Art von Interaktion ist, finden wir den Begriff jedoch beide unpassend.

In Bezug auf die Einbeziehung Dritter ist erstens jede Art der Benutzung (oder wie immer man es nennen mag), die über bloßen Sex hinausgeht, für uns unvorstellbar. Für SM brauchen wir beide eine Ebene, die deutlich tiefer geht, und wie oben gesagt: ich diene nicht.

Dies sind die Einwände, die mein/unser persönliches Erleben betreffen. Rein terminologisch, wenn ich deinen Überlegungen folge: Ich denke, du verstehst unter "benutzt werden" ziemlich genau das, was ich als "zur Verfügung stehen" bezeichnen würde. *g*
******_42 Paar
1.076 Beiträge
Themenersteller 
@Yolabruja
Das ist vermutlich genau der Punkt, an dem sich einiges in der Auffassung des Begriffs scheidet. Die Lust am Dienen selbst ist, so glaube ich zumindest, der entscheidende Faktor, ob man eine Benutzung auch über den sexuellen Aspekt für sich ausdehnen kann oder überhaupt auf sich angewendet wissen möchte.

Was ist nicht so ganz verstehe ist, dass du bei dem "benutzen" von einer aktiven Rolle sprichst, wenn du dich gleichzeitig aber in der Bottom-Rolle siehst. Wieso bist du aktiv, wenn du benutzt wirst? Wenn du für eine sexuelle Handlung "zur Verfügung gestellt wirst" musst da nicht auch bei gewissen Handlungen aktiv werden? Oder habe ich da jetzt etwas falsch verstanden?

Übrigens wollte ich zu Beginn unserer Reise ausschließlich Sexsklavin sein und habe jede Form des Dienens für mich abgelehnt. Ich habe dann immer gesagt "Ich bin doch keine Magd oder Dienstbote!". Bei mir stand damals die Angst dahinter, für selbstverständlich genommen und ausgenutzt zu werden. Aber auch die Angst, dass mein Mann den Respekt vor mir verliert und vermutlich noch viel mehr, denn es ging jedes Mal, wenn die Sprache darauf kam, unglaublich viel durch meinen Kopf und alles lief auf den immens lauten Schrei hinaus "Nein, auf keinen Fall!" Irgendwann gab es dann ein Schlüsselerlebnis und alles hat sich geändert. Ein Erlebnis, was so banal und schlicht war, dass man kaum verstehen kann, wieso es diese eklatante Veränderung herbeiführen konnte, aber so war es. Ich habe mich im Dienst gefühlt wie eine Königin, weil in den Augen des Mannes, der dieses Erlebnis provoziert hat, ein Erkennen und unglaublicher Respekt standen. Es war also genau das Gegenteil darin zu lesen, als das, was ich immer befürchtet hatte. Ich habe selbstverständlich die grundsätzliche Neigung immer schon in mir getragen und sie hat sich in vielen kleinen Dingen auch immer schon geäußert, aber ich habe mich gegen die Akzeptanz dieser Neigung gewehrt, und zwar mit Händen und Füßen. Ich wollte das nicht sein, was ich bin. Für mich ist daher die Benutzung in der weiten Begriffsauffassung existenziell und die Benutzung ist kein Spiel. Sie berührt mich im tiefsten Innern und lässt mich unglaublich zufrieden werden. Aber der Kontext muss auch stimmen und ich muss wissen, dass das Gegenüber es zu schätzen weiß, dass ich ihm diene, denn ich bin eine stolze Frau.

Aber ich kann deine Gedankengänge auch sehr gut nachvollziehen (bis auf diese eine Sache, siehe oben^^) und verstehe vollkommen, warum du die Ausdehnung des Begriffes für dich ablehnst bzw. nicht mitgehen kannst. Muss auch nicht, denn das schöne am BDSM ist ja, das es so viele Leerstellen hat und produziert, dass für jeden die Möglichkeit des Auslebens und Erlebens besteht. Ich habe auch keine Probleme damit, wenn meine inhaltliche Füllung eines Begriffs nicht mitgetragen wird. Ich wünsch mir einfach nur, dass man sich überhaupt schon einmal Gedanken darüber gemacht hat, anstatt ihn einfach nur zu verwenden. Ich weiß nicht, wie viele Missverständnisse ich schon erlebt habe, allein deshalb, weil die Leute den gleichen Begriff verwendet haben, ihn aber sehr unterschiedlich füllten.

In diesem Sinne lieben Dank für deinen Beitrag

LG Shania
******uja Frau
6.959 Beiträge
******_42:
Was ist nicht so ganz verstehe ist, dass du bei dem "benutzen" von einer aktiven Rolle sprichst, wenn du dich gleichzeitig aber in der Bottom-Rolle siehst. Wieso bist du aktiv, wenn du benutzt wirst? Wenn du für eine sexuelle Handlung "zur Verfügung gestellt wirst" musst da nicht auch bei gewissen Handlungen aktiv werden? Oder habe ich da jetzt etwas falsch verstanden?

Da hast du mich falsch verstanden. "Benutzt werden" impliziert für mich eben, dass ich nicht aktiv bin. Wenn ich aktiv bin, finde ich den Benutzungsbegriff unpassend. Weshalb ich ihn übrigens auch bei Nur-Sex nur in wenigen Fällen wirklich zutreffend finde.

"Zur Verfügung stehen" kann ich dagegen auch aktiv, i. S. v. Befehle befolgen, Lust aus dem Geschehen ziehen, Blowjob/Deep Throat, Massieren etc., was auch immer man sich da vorstellen mag. Und darunter würden ggf. auch dienende Anwandlungen fallen. *g*
******_42 Paar
1.076 Beiträge
Themenersteller 
@ Yolabruja
ok, dann gehen wir hier vollkommen konform.

Ich unterscheide sehr strikt zwischen Sex und der Benutzung. Ich unterscheide ja auch zwischen HÜ (Sex, weil die Lust der Frau selbst im Vordergrund steht und sie es ist, die entscheidet, was wann und mit wem passiert) und Gangbang (BDSM/Benutzung, denn hier gibt es einen Herrn, der darüber entscheidet, was wann und it wem passiert). Bezieht die Frau bei einem Gangbang aus den sexuellen Handlungen eigene Lust, ist das ein nettes head on, aber absolut keine Notwendigkeit. Ich weiß, dass man sich auch herrliche über diese Begrifflichkeiten "streiten" (im Sinne von diskutieren) kann, aber dies ist erst einmal meine Füllung, die deutlich machen soll, dass ich hier klare Grenzen zwischen dem einen und dem anderen ziehe.

Sex habe ich mit meinem Mann und nur mit ihm. Dieser ist intim und basiert auf Gefühlen der Zuneigung und Liebe. Hier ist es ein Geben und Nehmen. In der Benutzung sehe ich mich ausschließlich als die Gebende und sie ist vom Grunde her losgelöst von persönlichen Gefühlen. Ich muss denjenigen nicht mögen. Ich entwickle auch aufgrund der Benutzung keine persönlichen Gefühle und die Benutzung hat überhaupt nichts mit meiner Beziehung zu meinem Mann zu tun. Die sexuelle Benutzung ist die zur Verfügungstellung meines Körpers und Bestandteil meines Dienst an meinem Herrn direkt und indirekt dem, an den durch ihn legitimierten Herren.

LG Shania
Die sexuelle Benutzung ist also, aus meiner Sicht, lediglich ein Aspekt der Benutzung. [...]
Wie seht ihr das? Könnt ihr das mitgehen?

Ich mag Deine Überlegungen, danke dafür *g*.
Insgesamt stimmt ich Dir zu. Für uns geht der Benutzungsbegriff auch weit über die sexuelle Benutzung hinaus.
Er betitelt mich nicht umsonst als sein Werkzeug, 'Universalschlüssel' (mit einem Augenzwinkern *zwinker*) oder schlicht als Waffe. Am Liebsten höre ich, wenn er mich 'Fühlobjekt' nennt, das ist schon fast eine Art Liebeserklärung für mich *liebguck*.
Dadurch wird seine Auffassung des Benutzungsbegriffs ganz gut deutlich. Er umfasst sowohl komplexe Lebenszeit als auch Lebensbereiche und ist übergeordnet kontextualisiert.

Davon abzugrenzen ist wohl wirklich das aktive Dienen - da sind ja unzählige Facetten denkbar, von denen wir einige abdecken. Das reicht vom Abnehmen seiner Arbeitskleidung nach Feierabend, dem Bedienen am Platz bis hin zum Leisten von Gesellschaft am Roulettetisch etc.
Dieses ist nur ihm vorbehalten - hat er beispielsweise Herrenbesuch, steht er lieber selbst auf, um den Kaffee zu holen als zuzulassen, dass ich fremde Männer am Tisch bediene.
Meine Zuwendung gilt exklusiv ihm, dafür sorgt er umfassend.
Benutzen...um das zu geben was ich zu geben habe ....es reduziert sich nicht auf das " Objekt " es schließt den " Kopf " mit ein

das Organ zwischen der Ohren ..ist der Zugang
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