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Schmerzlaute

******ung Mann
6.678 Beiträge
Gruppen-Mod 
******uja:
Du bist jetzt aber nicht irgendwie sadistisch veranlagt oder so? *skeptisch*
Selbstverständlich nicht!
Ich bin entrüstet, empört und so weiter!

******uja:
Zwar schreie ich bei unvermittelten sehr starken Schlägen auf, aber an der Grenze bin ich leise – oder fange an zu weinen.
Da wirds interessant...

Jenseits des Lärms inmitten der Stille der Tränen...dort, wo die Balance immer gefährdet ist...an dem Ort...wo man - Top und Sub gleichermaßen - in den eigenen inneren Abgrund blickt und wo die Gefahr besteht...das dieser Abgrund fröhlich winkend zurück blickt und ein eiskaltes "Wie gehts denn so?" aushaucht...
Das sind die Momente bei denen es für mich interessant wird - und dafür nehme ich ggf. auch Gebrülle im Vorfeld in Kauf...
******ung:
Ich bin kein Fan von Lärm und Laut und so Zeug...
Aber grundsätzlich ists mir bei meiner Partnerin wurst - weils für mich meistens eh erst dann interessant wird, wenn sie NICHT MEHR schreit...weil sie heiser ist oder ohnehin nur noch wimmern kann

Bei mir ist der Zeitpunkt gekommen, dass man(n) besser Pause macht wenn ich völlig still bin, oder zumindest nachschaut ob ich noch atme *augenzu*

Ein leises, intimes Spiel, bei dem er lediglich mit den Fingern bestimmte Punkte an meinem Kopf und Hals drückt, ganz nah bei mir ist, sodass es für Außenstehende aussieht wie bloßes Kuscheln, und sich an meinem schmerzverzerrten Gesicht und meinen leisen Schmerzlauten weidet, während andere gar nicht merken, wie er mir überhaupt weh tut.
Das ist böse Yolabruja *smile*
Das ertrage ich am besten mit fest verschlossenem Mund.
*******dor Mann
6.046 Beiträge
@Forderung / OT
Jenseits des Lärms inmitten der Stille der Tränen...dort, wo die Balance immer gefährdet ist...an dem Ort...wo man - Top und Sub gleichermaßen - in den eigenen inneren Abgrund blickt und wo die Gefahr besteht...das dieser Abgrund fröhlich winkend zurück blickt und ein eiskaltes "Wie gehts denn so?" aushaucht...
Das sind die Momente bei denen es für mich interessant wird -

Sehr schön beschrieben: eine Art sich dem Kern zu nähern.
********egel Paar
2.626 Beiträge
Ich bin insgesamt eher leise. Ich schreie nicht, jammer nicht, rede nicht während der Session.
Im Club, wo wir meistens unsere Sessions haben, kommt von mir maximal ein unterdrücktes Stöhnen. Das geht in der Regel in den anderen Geräuschen unter (der Rabe hat einen gewissen Geräusch-Fetisch, auf Schlagwerkzeuge bezogen *zwinker*).

Wenn ich laut werde, dann ist es Lachen. Das irritiert die meisten Menschen...
Wenn ich - für andere - fast schon hysterisch lache, dann fliege ich.

Sperling
oder auch von devoter Seite, welche Bedeutung/Funktion die Schmerzschreie für den passiven Part haben

*nixweiss* na weil's weh tut.

Schwierig zu erklären, aber ich versuche es mal... Ich ziehe nur aus wenigen Arten von Schmerz Lust. Mir macht der Schmerz an sich Lust. Oder eher die Hilflosigkeit und das ausgeliefert sein. Keine Ahnung. Auf jeden Fall tut es schnell scheiße doll weh, also schreie ich.

Praktiken, die mir nicht weh tun, sondern die mich geil machen sind Strom und Cutting. Mehr fällt mir spontan nicht ein. Da stöhne ich leise vor mich hin, zische auch mal, aber schreie nur, wenn es so hoch dosiert ist, dass es dann doch wieder weh tut.

Bei manchen Praktiken schreie ich auch schon vorher, einfach weil ich weiß was kommt und das besonders doll weh tut.

Ich selbst behaupte genau aus diesem Grund von mir, dass ich nicht wirklich masochistisch bin, einfach weil ich nicht aus dem Schmerz direkt Lust ziehe. Wobei ich für diese Aussage schon oft einen Vogel gezeigt bekommen habe, von Menschen, die schon mit mir gespielt haben oder dabei zugesehen haben.
******_42 Paar
1.076 Beiträge
Lachen gleich intensive Gefühle
@ Sperling:
Wenn ich laut werde, dann ist es Lachen. Das irritiert die meisten Menschen...
Wenn ich - für andere - fast schon hysterisch lache, dann fliege ich.

Ja, ein Lachen an der Stelle, wo die Umwelt eher ein Schreien oder Stöhnen erwartet, bedeutet Irritation. So viel Irritation, dass ich extra eine Homepage erstellt habe, da sich zu dem "Lachen" noch ein paar andere Eigenheiten addieren und ich nicht ständig erklären oder mich dafür verteidigen wollte. Ich habe dann im Zweifelsfall auf meine Homepage verwiesen. Ich habe leider gemerkt, dass die Homepage im Vorfeld eines Treffen, Events oder Clubabends auch nichts nützt, weil sie zwar durchaus von Einzelfällen gelesen wird, sie diese dann aber offensichtlich doch nicht auf die Realität vorbereitet. Ich lasse sie aber trotzdem stehen, weil die Hoffnung ja bekanntlich zuletzt stirbt. *zwinker*

Ich "lache" aber nicht nur wenn ich fliege, sondern schon davor, wenn es sehr intensiv wird und ich auf dem Weg zum Fliegen bin. Früher habe ich lediglich bei der sexuellen Benutzung "gelacht", inzwischen aber auch beim "SM" ohne Benutzungsanteil, wenn es einen bestimmten Teil von mir anspricht. Aufgrund der Aufmerksamkeit, die das "Lachen" hervorruft, den immer wieder vorkommenden negativen Reaktionen darauf, habe ich immer wieder versucht, es mir abzugewöhnen, doch hat das leider nicht geklappt. Eins der Dinge, zu denen ich nur schwer stehen kann.

LG Shania
**yD Frau
421 Beiträge
Themenersteller 
*********ter86:
oder auch von devoter Seite, welche Bedeutung/Funktion die Schmerzschreie für den passiven Part haben
*nixweiss* na weil's weh tut.

Das klingt so einfach. Ist aber irgendwie genau der Punkt den ich nicht begreifen kann.

Für mich ist es nämlich gar nicht so, dass es ein natürlicher Vorgang ist, also dass Schmerz automatisch Schreien bedeutet.

Wenn ich Schmerzen habe (also damit mein ich Alltagsschmerzen, gebrochene Knochen, sich stoßen oder so), dann schreie ich nicht. Ich jammer, ich fluche, wimmere oder weine vielleicht....aber schreien...ne.

Mein Mann beschreibt das übrigens ähnlich wie https://www.joyclub.de/my/3828671.sturmtochter86.html er schreit weil's weh tut.


Die Reaktion lachen finde ich sehr spannend. Hab ich so noch nie erlebt. Danke euch für's Erzählen! Sollte ich eine solche Reaktion zukünftig mal erleben, werde ich nun deutlich weniger irritiert sein, als vor dieser Diskussion.
**yD:
Wenn ich Schmerzen habe (also damit mein ich Alltagsschmerzen, gebrochene Knochen, sich stoßen oder so), dann schreie ich nicht. Ich jammer, ich fluche, wimmere oder weine vielleicht....aber schreien...ne.

Da kommt es auch drauf an, wie doll es ist. Oder wie peinlich. Wenn ich mir einen Kratzer zuziehe leide ich eher leise, wenn ich mit dem kleinen Zeh Möbel gesucht habe oder mich am Ofen verbrenne laut, wenn ich mir den Kopf beim Niesen am Waschbecken anhaue versuche ich leise zu leiden.
******_42 Paar
1.076 Beiträge
@ anyD
Ich unterscheide sehr stark zwischen normalen Schmerzen und dem, was ich im SM oder unter der sexuellen Benutzung erfahre. Für mich sind die - nennen wir das einfach einmal Alltagsschmerzen (Zahnarzt, körperliche Gebrechen jeglicher Art, Spritzen ...) eine ausgesprochen private Angelegenheit. Ich teile mit der Welt meine Freude und meine Wut, aber nie (sofern ich es irgendwie verhindern kann) meinen Schmerz, meine Verzweiflung und meine Ängste. Bei guten Freunden mache ich eine Ausnahme, aber auch sie werden vermutlich nicht das volle Ausmaß dieser negativen Gefühle im Falle des Falles mitbekommen. Vielleicht hat das auch damit zu tun, dass ich mit dem Begriff "Contenance" (Haltung bewahren um jeden Preis) großgeworden bin. Mein Weg war sehr weit bis zum Fallenlassen bzw. er war sehr kurz, aber unglaublich emotional schmerzhaft und überwältigend.

Wenn es jedoch um BDSM geht, ist das etwas völlig anderes. Erstens teile ich es nicht der ganzen Welt mit, sondern lediglich meinem Herrn/Ehemann/Freund/Geliebten mit oder einem Kreis von Gleichgesinnten, die verstehen, dass es dann eben meist kein Schmerz für mich ist, sondern etwas völlig anderes. Wenn mein Herr den Rohrstock rhythmisch über meinen Körper tanzen lässt (meine ich wörtlich), dann ist das kein Schmerz, bzw. mein Gehirn wandelt den Schmerz in Bruchteilen von Sekunden oder mit einer leichten Verzögerung in etwas anderes um, sodass es in meinem Gehirn zu explosionsartigen Entladungen kommt. Schmerz versucht er eigentlich zu vermeiden bzw. er versucht die Art von Schmerz zu vermeiden, die nicht umwandelbar ist, denn er möchte meine "Lust" und er möchte, dass ich mich verliere und ihm damit die Reaktionen des Gefühlswesen, was in mir steckt, schenken kann. Ist ein Schmerz "Aua", dann schreie ich auch "Aua", was bei uns ein Safeword ist. Ich spreche, wenn ich überhaupt sprechen kann, immer Klartext, weil mir ein Safeword aufgrund seiner Abstraktheit im Spiel nicht möglich ist. Hört mein Herr das "Aua" rudert er in der Regel ein wenig zurück (nicht immer, manchmal halt auch nicht ^^), weil das nicht sein Ziel ist.

So zumindest ist das bei mir.

LG Shania
**yD Frau
421 Beiträge
Themenersteller 
@Shania
Danke für's so ausführlich erklären. Ich finde deine Schilderung wirklich faszinierend. So ein rhythmisches Tanzen des Rohrstocks stell ich mir sehr schön vor, obwohl das nicht unbedingt meine Welt ist.


Leider konnte ich nur mit Alltagsschmerzen vergleichen, da ich Schmerz im BDSM auf passiver Seite ja nicht kenne.
******_42 Paar
1.076 Beiträge
@anyD
Mein Herr kann das Rohrstockspiel so an die Person anpassen, dass es für keinen was mit Schmerzen zu tun hat. Dafür braucht es nicht wirklich einer Maso-Ader. Da er lediglich auf Reaktionen aus ist und nicht auf das Erzeugen von Schmerz, wäre es für ihn völlig überflüssig hier Schmerzen im eigentlichen Sinne zu erzeugen. Das einzige, was es braucht, ist die Bereitschaft sich darauf einzulassen. Und ja, es ist einfach nur grandios, selbst dann, wenn man nicht so tief abtauchen lässt, weil es einfach an diesem einen Tag nicht möglich ist. Dann ist das zwar ein deutlich rationaleres Erlebnis, aber auch das ist schön und birgt einen eigenen Reiz, weil sich die einzelnen Elemente nicht so extrem vermischen, sondern man jeden für sich wahrnimmt.

Und ich bin mir sicher, dass dir so ein Spiel - auch auf der dominanten Seite/als aktiver Part - viel Freude bereiten würde, aber vermutlich nur dann, wenn du bei deinem devoten Part Reaktionen und Geräusche zulassen würdest. Für dieses Spiel, so wie mein Herr es handhabt, ist es wichtig, dass die devoten Parts (oder auch einfach nur Mmasos oder einfach nur Bottoms, muss ja nicht devot sein) wissen, dass sie das dürfen. Ich bewege mich zum Beispiel unter diesem rhythmischen Spiel zur Musik (oder auch nur zum Rohrstock), was viele Sadisten ja ablehnen. Aber, wenn man die Reaktionen und "Aktionen" bei mir zulässt und es ein guter Tag dafür ist, dann wird man auch durchaus einmal mit Tränen belohnt, einfach weil die Gefühle so intensiv und so umfassend sind, dass sie ein Ventil brauchen. Mein Herr hat dieses Spiel auch mit anderen Subs schon durchgeführt und wenn das Vertrauen groß genug ist und die Gewissheit, dass man sich hier auch gehen lassen darf, vorhanden ist, kommen die Reaktionen auch bei ihnen direkt und unverfälscht. Es ist ein unglaublich schöner Anblick zu sehen, was dies mit den Menschen (im positiven Sinn) anstellt. Hinterher ihr Strahlen zu sehen, den verklärten Blick und sie im Spiel beobachten zu können (dabei sehe ich eigentlich gar nicht gerne zu) ist toll. Es ist so wundervoll ehrlich und authentisch!

LG Shania
**yD Frau
421 Beiträge
Themenersteller 
******_42:
Und ich bin mir sicher, dass dir so ein Spiel - auch auf der dominanten Seite/als aktiver Part - viel Freude bereiten würde, aber vermutlich nur dann, wenn du bei deinem devoten Part Reaktionen und Geräusche zulassen würdest.

Nur kurz zur Erläuterung.....Reaktionen und Geräusche sind mir durchaus willkommen....also zischen, stöhnen, aufstampfen, bestimmte Ausgleichsbewegungen, vielleicht auch ein einzelner Aufschrei....

Deine Beschreibung macht mich auf jeden Fall neugierig auf eine Art zu Spielen die ich so bisher noch nicht erlebt habe. Wobei mich da gerade ein Zuschauen fast mehr reizen würde, als ein selbst ausprobieren.
******_42 Paar
1.076 Beiträge
@ anyD
Würdest du hier um die Ecke wohnen, könntest du ja Wolf fragen, ob er es dir einmal demonstriert. Aber so dürfte das schwierig sein. Noch hat leider niemand das Beamen oder die Nutzung von Wurmlöchern erfunden. Sehr, sehr schade *zwinker*

Ja, ich hatte schon bei deinem Thema verstanden, dass du Reaktionen durchaus zu schätzen weißt, doch alles mehr im kontrollierten Bereich. Dieses Spiel funktioniert jedoch nur richtig, wenn man die mentale Kontrolle komplett aufgibt. Kann immer noch bedeuten, dass keine oder nur verhaltene Laute rauskommen. Doch dies hängt von der Person ab und kann sehr unterschiedlich sein. Wichtig ist hierbei, dass der Mensch einfach nur noch ist, ohne sich Gedanken darüber machen zu müssen, was aus seinem Mund kommt. Wenn ein devoter Mensch aber deine Vorliebe für das eher leise Spiel kennt, wird er dir um jeden Preis das geben wollen. Damit muss er aber einen Rest an Kontrolle bewahren, was wiederum bedeutet, dass er sich zwar vielleicht zu 90 % fallen lässt, aber nicht zu 100 %. So haben wir sehr enge Freunde und der ER davon kann mit meinem "Tanzen" (die Geräusche machen ihm dagegen nichts) nicht umgehen. Dies nicht, weil er grundsätzlich etwas dagegen hat, denn das hat er nicht, sondern weil er seine Schläge präzise setzen möchte, ohne die Gefahr, dass er vielleicht einmal falsch auftrifft. Das würde ich persönlich in Kauf nehmen, um mich bewegen zu können, aber für ihn ist es wichtig, dass das nicht passiert. Daher erfülle ich ihm den Wunsch mich nicht oder nur minimal zu bewegen. Aber ich muss dafür einen Teil meines Geistes abkoppeln. Weil er das natürlich merkt, ist ein sehr empathisch veranlagter Mensch, hat er inzwischen ein eigenes Spiel entwickelt, bei dem er lediglich seine Hände benutzt. Dieses Spiel ist genauso intensiv wie das Rohrstockspiel, weist Analogien auf und ist trotzdem völlig anders. Aber auch er lässt in diesem Spiel jegliche Reaktionen und Lautierungen zu bzw. genauso wie Wolf liebt er die Geräusche, die er erzeugt, welche auch immer das sind.

Ich hoffe, es ist allen klar, dass ich unsere Einstellung zum Spiel sowie das Spiel selbst nur erkläre, um die Unterschiede deutlich zu machen und nicht, weil ich andere Spielweisen ablehne oder für minderwertig halte. Für mich ist jede Spielweise legitim, sofern sie im Rahmen eines Metakonsens stattfindet. Es gibt halt eine unglaubliche Anzahl an Töpfen und Deckelchen die sich finden wollen. Wichtig ist nur, dass sie zueinander passen und dabei glücklich sind.

LG Shania
****is Frau
254 Beiträge
Ich gehöre auch eher zur leise leidenden Fraktion. Was auch mit Kontrolle zu tun hat, die ich nicht ganz verlieren mag... stimmungsabhängig aber.
Wenn ich schreie, dann meist, weil ein Schmerzreiz heftig und vor allem überraschend war. (ein harter Hieb auf einen kalten Po zum Beispiel). Da ist dann in der Regel und keine Lust im Spiel.
Bei allem, was neben Schmerz auch Lust beinhaltet, stöhne ich eher.... manchmal nicht mal so sehr, weil ich es brauche, sondern auch als Weg der Kommunikation mit meinem Top.
Auf Parties nervt es mich sehr, wenn Leute lange und immer wieder laut schreien. Vielleicht, weil ich das eben nicht mit Lustschmerz verbinde. Es löst dann auch Augenrollen aus und Amüsement, gerade, wenn ich sehe, dass bei den Betreffenden eher weich gespielt wird... mir ist aber bewusst, dass das alles subjektiv ist. Lautes Stöhnen oder Schmerzenslaute von Frauen kann ich besser vertragen als die von Männern... ein Rollenklischee?
*******a80 Frau
663 Beiträge
Ich versuche auch, so lange so leise wie möglich zu sein. Wobei leise nicht heißt, dass man mein Leiden nicht wahrnimmt. Auch wenn ich eigentlich ja die Kontrolle abgebe in der Situation, will ich wenigstens dieses bisschen letzte Kontrolle noch über mich haben. Jedenfalls für einen Moment. Irgendwann kommt dann ein Punkt, wo ich mich nicht mehr zurückhalten kann. Und dann bin ich glaub ich ziemlich laut. Dann ist es mir egal, wie laut und auf welche Art ich schreie oder fluche. Wenn es in diesen Zustand umschlägt, find ich für einen winzigen Zeitpunkt alles blöd. Aber kurz darauf kann ich auch endlich richtig abtauchen und mich gehen lassen. Dann bin ich nur noch für ihn da. In meinem Kopf wird es diffus. Ich fühle nur den Moment, denken fällt aus. *happy*
***va Frau
3.522 Beiträge
Leider konnte ich nur mit Alltagsschmerzen vergleichen, da ich Schmerz im BDSM auf passiver Seite ja nicht kenne.

Ich hatte bisher noch sehr selten Alltagsschmerzen, die in der Intensität denjenigen einer wirklich harten SM-Session gleichzusetzen waren. Obwohl ich mir auch schon das eine oder andere gebrochen habe.
***va:

Ich hatte bisher noch sehr selten Alltagsschmerzen, die in der Intensität denjenigen einer wirklich harten SM-Session gleichzusetzen waren.

Dem kann ich nur zustimmen. Das meiste kommt nicht an die Schmerzen in einer harten Session ran.
********gika Frau
731 Beiträge
Welche Schmerzlaute bevorzugt ihr?

Jegliche Form von Schmerzreaktion somit auch Lauten.

Wie erlebt ihr das bei anderen, in Clubs oder auf Parties zum Beispiel?

Kommt immer darauf an, manche Töne von anderen können einen bisweilen durchaus beim eigenen Spiel stören. Insbesondere die holde Weiblichkeit hat teilweise ein sehr herausstechendes Repertoire an nicht zu überhörenden Lautäußerungen.

Geht es auch anderen so, dass sie leises Leiden bevorzugen?

Kann ich so nicht bestätigen. Wobei die meisten Männer, meiner bisherigen Erfahrung nach, nicht zum Schreien neigen. Stöhnen, Seufzen, Wimmern, Zischen ist hier eher die Devise. Grundsätzlich hätte ich gegen Schreien allerdings nichts einzuwenden. Verbieten würde ich es ohnehin nicht, weil der Zwang zur Kontrolle wohlmöglich das innere Fallenlassen unterbindet. Dies wäre garantiert nicht in meinem Sinne.
Außer das Spiel ist mehr öffentlich (außerhalb BDSM-Szene). Irgendetwas subtiles, unbemerktes, das zwar weh tut, aber keiner mitbekommen soll. Dann ist Stille natürlich ein Teil der Machtausübung. Normalerweise bewege ich mich allerdings spieltechnisch in Bereichen, bei denen die Lautstärke keine Rolle spielt.
**********sion6 Paar
176 Beiträge
Ich leide auch eher leise vor mich hin, das ist für mich eine Frage des Stolzes und der Würde. Maximal atme ich den Schmerz dann ganz tief aus, aber da ich angewiesen bin, jeden Hieb laut und deutlich mitzuzählen, kommt es allerdings vor, dass die Aussprache hin und wieder etwas schmerzverzerrter klingt. Tränen kullern dann schon mal über mein Gesicht, aber deshalb laut losschreien ist nicht "mein Stil"
**yD Frau
421 Beiträge
Themenersteller 
********gika:
Verbieten würde ich es ohnehin nicht, weil der Zwang zur Kontrolle wohlmöglich das innere Fallenlassen unterbindet.

Ja, das ist schon ein Punkt über den ich immer mehr nachdenke. Vor allem wenn die emotionale Bindung zu Sub hoch ist, ist das Verbieten wohl eher kontraproduktiv.
Meinem Sub (Spielbeziehung) hab ich den Gedanken allerdings schon ordentlich ins Hirn gepflanzt, ohne ein Schreien tatsächlich zu verbieten, aber er kennt eben meine Abneigung und möchte gefallen. Es gibt aber gerade mit ihm schon Situationen bei denen es gut für ihn wäre zu schreien. Ich bin sehr gespannt wie sich das weiter entwickelt.
Dieser Thread hilft mir aber auf jeden Fall sehr, meine Einstellungen kritisch zu hinterfragen.

**********sion6:
Maximal atme ich den Schmerz dann ganz tief aus, aber da ich angewiesen bin, jeden Hieb laut und deutlich mitzuzählen, kommt es allerdings vor, dass die Aussprache hin und wieder etwas schmerzverzerrter klingt.

Ich hab mal gehört, dass das mitzählen das Schmerzempfinden verändert. Allerdings wurde mir das von einer dominanten Person erzählt.
Dazu würde mich das Erleben aus dev/maso Sicht interessieren.

Gibt es hier jemanden der von den Unterschieden erzählen mag/kann?
********chaf Mann
7.954 Beiträge
JOY-Angels 
So, ich mische mich da mal ein. *cool*

Warum in Clubs so oft so übertrieben geschrien wird: Na, weil es dort geht. *zwinker* Einige genießen das laute Schreien eben, weil sie es zuhause nicht können. Da ist dann das Schreien Selbstzweck und sehr gewollt. Muss deswegen auch gar keine Show sein, weil das Schreien selbst der Genuss ist, um den es geht.

In Pornos wird laut geschrien, weil vermutlich erwartet wird, dass das die Zuseher gerne mögen. Inwieweit sie sich da beim Zielpublikum täuschen, lässt sich schlecht herausfinden. Fakt ist jedenfalls, dass es mehr BDSM-Pornos gibt, in denen laut geschrien wird als jene, in denen es nicht getan wird.

Wobei man gerade hier stark unterscheiden muss. Wenn ich da z.B. an Filme von Hardtied, Insex etc. denke, müssen die Mädels dort schon einiges aushalten. Da sind dann schon Dinge dabei, da hätten schon längst andere das ganze Haus zusammen geschrien. Sie versuchen es noch irgendwie zu "ertragen".
Könnte aber ein Grund sein, warum just diese Filme der Kink-Reihe so beliebt sind. Sie wirken authentisch auf diese Weise.

Rein persönlich schreie ich weniger. *nein* Ich stöhne! Und zwar nicht unbedingt lustvoll. *zwinker* Wenn es weh tut, gibt es die ganze Palette des Stöhnens, es kann auch mal sein, dass ein Schrei bei rauskommt - üblich ist es aber nicht. Ich schreibe aber auch im Alltag nur selten.

Womit ich bei meinem letzten Punkt wäre: Manche Menschen neigen in Extremsituationen nun einmal eher zum Schreien. Vorzugsweise Frauen! Bestes Beispiel ist da doch ganz banal die Achterbahn: Wen hört man da immer schreien - und wen nicht? - Eben. *zwinker*
********chaf:
Bestes Beispiel ist da doch ganz banal die Achterbahn: Wen hört man da immer schreien - und wen nicht? - Eben. *zwinker*

Wie wahr. Ich habe das große Glück keine 30 Minuten vom Hollyday Park weg zu wohnen. Eine Woche heiser kalkuliere ich bei jedem Besuch ein.
***va Frau
3.522 Beiträge
Ich hab mal gehört, dass das mitzählen das Schmerzempfinden verändert. Allerdings wurde mir das von einer dominanten Person erzählt.

Mitzählen tut mehr weh finde ich. Ich glaube es hat einfach den Grund, dass man "da" bleiben muss und sich nicht in den Schmerz fallen lassen, wegdriften kann.
**yD Frau
421 Beiträge
Themenersteller 
Die Hinweise auf mögliche Geschlechtsunterschiede find ich echt spannend. Kann ich mir auf jeden Fall sehr gut vorstellen, dass es da Zusammenhänge gibt.

Danke dir Dreva für deine Rückmeldung zum Mitzählen.

Genau dieses "da" bleiben müssen, hatte mir ein Sub auch mal als positiv beschrieben. Aufgrund der Geräuschkulisse im Club, war es an dem Tag schwer für ihn sich in den Schmerz fallen zu lassen. Er musste damals nicht laut mitzählen, aber ich hatte eine bestimmte Anzahl von Schlägen angekündigt. Das hat bei ihm ausgelöst, dass er leise mitgezählt hat. Als er mir das danach erzählt hat, hatte ich erst befürchtet, dass das eher nicht gut für ihn war. Genau in dieser Situation hat ihm das allerdings geholfen sich besser fokussieren zu können.
***va Frau
3.522 Beiträge
Das kann ich mir gut vorstellen "da bleiben" ist ja nicht immer schlecht. Mitzählen eignet sich bei mir einfach nicht für eine Session in welcher ich abtauchen soll, das ist ja aber auch nicht immer gewollt.
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