Die Bottom Sicht zum Thema:
Erregen und Verweigern sind ja beliebte Elemente beim Spiel mit dem Machtgefälle.
Wie steht ihr dazu – als Top bzw. als Sub?
Ich hatte schon mit einem Ex Dom die Variante des "mich selbst erregen müssens" Täglich 3 bis 4 Mal, aber immer vorm O aufhören. Einen O bekam ich alle paar Wochen mal. Anfangs hat mich dieses Spiel sehr gekickt, irgendwann mehr genervt und frustiert. Ich bemerkte das mir meine Glückshormone fehlen durch die für meinen Geschmack viel zu wenigen O´s. Auch die O´s selber fielen mit der Zeit immer weniger heftig aus, und die Befriedigung blieb aus. Ich fühlte mich danach genau so unbefriedigt wie vorher,
Nach dem das ganze nach ein paar Monaten endete wusste ich, das ist nicht das richtige für mich.
Ich brauche Orgasmen, regelmässig und viele. Sonst werde ich unzufrieden und unausgeglichen.
Der Meine sieht das zum Glück genau so, und hält wenig von Keuschhaltung oder Verweigerung. Er liebt es das ich schnell und oft kommen kann, und genießt das Gefühl das Er für diese Dauergeilheit verantwortlich ist.
Welcher Aspekt der Orgasmuskontrolle interessiert euch mehr: das Verweigern oder der Orgasmus "auf Kommando"?
Verweigern ist ja nicht so meins.
Obwohl es manchmal schon ein schöner Kick sein kann, hin und wieder praktizieren wir das. Aber so als Dauereinrichtung, nee.
Orgasmus auf Kommando dann schon eher. Auf Zuruf kann ich nicht kommen, ein paar Berührungen sind schon nötig. Aber auch wirklich nur ein paar.
Dieses Kommen auf Fingerschnips ist jetzt nichts was ich persönlich als sonderlich wichtig ansehe. Hat für mich keine Priorität. Mir passiert es zwar hin und wieder das ich allein durch seine Worte und das Kopfkino das er mir erzählt spritze, aber einen O im klassischen Sinne hab ich da nicht.
Grundsätzlich finden wir beide die Optionen die Konditionierung bietet zwar recht spannend, und es gibt auch ein paar so Dinge die bei uns in die Richtung gehen, aber ein O auf Kommando gehört bis jetzt nicht dazu.
Ich persönlich steh solchen Dingen auch immer etwas zwiespältig gegenüber. Ich mag es nicht das "dressierte Hündchen" zu geben. Das auf Fingerschnips kommt oder in die Ecke pinkelt...
Von daher nichts worum meine Gedanken kreisen oder ein Ziel wäre.
Letzen Endes hab ich da zwar auch nichts zum mitreden, aber bis jetzt war es noch nie auf der Agenda bei uns.
Wie gut lässt sich das eurer Erfahrung nach überhaupt kontrollieren? Sind Männer und Frauen da unterschiedlich?
Also ich kann das schon sehr gut kontrollieren. Mich zum Kommen zu bringen wenn ich nicht soll/darf/will.. ist extrem schwer. Ich komme zwar wie oben gesagt sehr leicht, aber ich kann das gut beherrschen.
Augen aufmachen und an was unangenehmes denken klappt ganz gut das ganze zu verzögern/zu unerbinden. Ich bin ein Kopfmensch, und wenn ich den Kopf genug einschalte geht da nix.
Ein anderer Mann hätte (meinem Erfahrungssschatz) so gut wie keine Chance mich zu kommen zu bringen wenn ich nicht möchte, allein der Meine schafft es evtl. auch gegen meinen Willen. Wobei wir das so noch nie probiert haben, denn wenn er sagt ich soll kommen verweigere ich ihm den O nicht.
Und zuletzt: Wie viel Verantwortung für die Orgasmuskontrolle seht ihr bei Top und wie viel bei Sub? Sollte es ausreichen, dass der O verboten ist, oder muss Top im richtigen Moment aufhören zu stimulieren? Sollte Sub irgendwann tatsächlich auf das bloße Kommando hin kommen können, oder muss Top (bzw. Sub selbst) auch aktiv dazu Hand anlegen?
Na wenn Top den O verbietet und ewig weiter stimuliert und nicht aufhört und Bottom irgendwann kommt, sehe ich die "Schuld" schon beim Top. Man kann einem Mensch auch das Pinkeln verbieten, aber irgendwann gehts in die Hose, denn für immer und ewig verkneifen kanns sich halt niemand.
Deshalb finde ich so Strafdingens für sowas auch immer etwas albern. Ich kann mich dann schon bestrafen lassen, nehme das dann aber nicht ernst und lächle eher innerlich über Top (der Meine macht sowas nicht, wenn er mich bestraft, dann für Dinge die wirklich in meiner Macht liegen).
Ob Sub auf Kommando kommen können sollte?
Das müssen die 2 Betreffenden selber wissen. Für mich persönlich ist das kein erklärtes Ziel, wie oben geschrieben, da ich da immer an den Seehund im Zirkus denken muss, der in die Hände klatscht und dabei nen Ball auf der Nase balanciert.
Ich mag grundsätzlich keine Sache die an eine Tierdressur erinnern, von daher
Aber wenns den Beteilgten was gibt, wunderbar. Wer wäre ich das dann schlecht zu reden?
Wenn es meinem Top wichtig wäre, oder wichtig werden würde, würde ich mich wohl durchaus auch bemühen das zu erlernen.
Aber mir persönlich ist es absolut nicht wichtig.