*******dor:
Ist deine These, dass im Gebrauch "unter uns" die Kategorien "dominant" und "devot" eine erhebliche Erweiterung über die Etikettierung einer sexuellen Neigung hinaus erfahren?
Ja.
*******dor:
Ist deine erste Frage, inwieweit diese Erweiterungen zwangsläufige, zulässige oder nur irreführende Korrelationen sind?
Das ist eine Frage, die mich umtreibt, ja. Und zwar insbesondere die Teilfrage, wovon das abhängt.
*******dor:
Ist deine zweite Frage, ob negativ konnotierte Eigenschaften durch die Zuordnung zu den Kategorien ihre Konnotation verlieren?
Das ist Teil meiner These. So ist etwa manipulatives Verhalten im einvernehmlichen BDSM-Kontext ja z. T. durchaus angebracht oder wird als angebracht empfunden, während es im "normalen" Leben größtenteils geächtet ist.
*********frau:
In diesem Sinne wurde schon im Eingangsthread so einiges an persönlicher Auffassung und allgemeiner "Bedeutung" durcheinandergewürfelt: Hund und Katze haben eben nichts mit devotem oder dominantem Wesen zu tun - einer steht bildlich eben mehr für Leinenführung und Abrichtung, die andere für Eleganz und diesem feinen Spiel zwischen Schnurren und Kratzen. Und daneben ist jeder Mensch individuell.
Ich habe im Eingangsposting bewusst verschiedene Aspekte zusammengewürfelt, die oft mit den Schubladen "dominant/devot" in Verbindung gebracht werden. Und mir ist ebenso durchaus bewusst, dass auch die Eigenschaften von Hund und Katze gänzlich anders gedeutet werden können. Es ging mir dabei eigentlich v. a. um den Punkt, dass Unabhängigkeit – eine Eigenschaft, die im Sinn von Oberbegriffen dem Spektrum "dominant" zugeordnet werden kann – positiv besetzt ist, und zwar so sehr, dass davon für viele Menschen eine andere, davon völlig unabhängige Eigenschaft – nämlich Intelligenz – mitbeeinflusst wird. Dass das ein nicht haltbares Vorurteil ist, ist klar.