******uja:
Musik ist für mich etwas Besonderes. So sehr ich Mainstream-Gedudel im Hintergrund hasse, so sehr kann ich mich der Musik hingeben, wenn sie mich berührt.
So geht es mir auch. Ich kann Musik auch nicht ausblenden, deshalb macht es mich teilweise auch wirklich fertig (Einkaufsradio z. B.)
******uja:
Allerdings ist das bei mir von der sexuellen Ebene weit entfernt. Wenn ich in der Musik aufgehe, will ich tanzen, schließe die Augen, wiege meinen Körper im Takt und meine zu explodieren, weil meine emotionalen Saiten bis zur Überreizung angeschlagen werden. Das geht teilweise so weit, dass ich mich fühle wie kurz vor dem Orgasmus.
Auch das kann ich gut nachvollziehen. Gute Musik zu hören ist ein ganzheitliches Erleben, es aktiviert alle Sinne und da passieren definitiv Dinge mit Endorphinen
Emotionen bis kurz vor oder auch gefühlt bis hin zum Orgasmus kenne ich allerdings nur bei Live-Musik. Es gab für mich das ein oder andere Konzert, bei dem ich wirklich aus voller Überzeugung sagte, das ist besser als Sex
******uja:
Tragische Opernszenen bringen mich ebenfalls häufig an diesen Punkt, oder ganz spezielle Stellen in klassischen Werken
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Klassik ist bei mir auch Thema, ich werde vor allem bei Chopin extrem emotional. Ich liebe diese Melancholie, vor allem bei den Nocturnes. Tatsächlich kann ich Klassik aber auch nicht sexualisieren, die Musik fordert mich zu sehr, um dabei noch den Schmerz und die Lust genießen zu können.
******uja:
Unsere Sessions laufen meistens ohne Musik ab. Wobei ich das letzte Mal, als wir in einem Club spielten und mir die Musik besonders gut gefiel, meinem Top nahelegte, er möge nicht so laut zuschlagen, weil ich sonst die Musik nicht mehr hören könne. – Kam nicht so gut an …
da beschreibst du eine Situation, die von mir hätte kommen können... Ich gehe mal davon aus, dass das "nicht gut ankommen" am Ende doch ganz gut war
Tatsächlich sind unsere Sessions auch meistens still, außer (und darauf zielte mein Thema auch ab) sie entstehen aus der Situation des Musikhörens heraus und die Musik potenziert den Willen, an Grenzen zu gehen. Oder aber, was selten vorkam, mein Rabe gibt mir die Aufgabe, eine Playlist für die Session zu erstellen (womit die Session für mich schon beginnt und mit meiner Musikwahl geht es dann auf jeden Fall an Grenzen).
******uja:
Überdies ist die Musik, die ihn in Flow geraten lässt, nicht dieselbe, in die ich mich hineinfallen lassen kann.
Ooohh, auch das kenne ich... Mein Rabe liebt z. B. Schiller, geht in der Musik auf, setzt da Energien frei und wird inspiriert.
Und ich ertrage diese Musik einfach nicht. Wirklich nicht. Die Musik überfordert mich und ich kann mich in keinster Weise fallen lassen.
Mit VNV Nation haben wir zum Glück etwas Gemeinsames gefunden, was uns eben beide berührt und das Grenzgänger-Gen triggert.
Sperling